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Hm, mir ist natürlich klar, das eine solche Formulierung bzw. Darlegung nicht zwingend die Absicht hat inhaltliche Diskussionen anzustoßen sondern eher zu provozieren, und das sei Dir auch gestattet, denn Provokation ist auch ein u.U. angemessenes Mittel. Aber obwohl ich deine Meinung letztlich sogar teile (soweit es die Existenz der Hölle angeht), möchte ich doch auf die Ungenauigkeiten eingehen.
Erstens gehst du stillschweigend davon aus, dass ein getötetes Kind automatisch in den Himmel kommt, weil es keine Sünde begangen haben kann. Dem würde nicht jede Interpretation der Bibel zustimmen, womit die zugrundeliegende Annahme schon einmal angezweifelt werden könnte.
Zweitens, selbst die Annahme vorausgesetzt es wäre so wie von Dir beschrieben, wieso sollte ein an die Realität der Hölle glaubende Mensch sich hierum winden sollen? Ich sehe auch kein Paradoxon. Ich vermute Du willst auf den Umstand hinaus, dass jemand dafür bestraft wird, dass er „eigentlich“ etwas gutes tut. Dem ist aber nicht so. Du darfst dabei nicht verwechseln, dass er nicht für das Ergebnis seiner Tat bestraft wird, sondern für die Übertretung eines Gesetztes, nämlich dem Gebot „Du sollst nicht morden.“ Wenn ich jemandem mit der Absicht ihn zu töten ein Medikament spritze, welches ihn aber auf wundersame Weise heilt, dann werde ich (so man meine Schuld erkennt) dennoch für den versuchten Mord bestraft werden.
Vor diesem Hintergrund muss ich dann aber auch Deine „Entlarvung“ leider ablehnen, zumindest scheint mir diese nur unter den beiden von mir wie ich glaube widerlegten Annahmen zu funktionieren. Sollte ich mich irren freue ich mich natürlich auf eine Richtigstellung.
Schönen Abend noch allen zusammen.
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