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  1. #1
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    Standard Gerechtigkeit - was oder wer ist schon wirklich gerecht?

    Seit Tagen beschäftigt mich die hier fast täglich zitierte Gerechtigkeit.

    Was oder wer ist im Leben schon gerecht? Sind wir gerecht unserem Nächsten gegenüber, nur, weil wir glauben, im Recht zu sein? Jeder hat eine andere Auffassung von Gerechtigkeit. Wer legt da den Maßstab fest? Und was, wenn wir nun im Unrecht sind?

    In Urteilen heißt es: im Namen des Volkes... Entspricht das Rechtsempfinden eines Einzelnen der gesamten Bevölkerung? Justitia hat die Augen verbunden, damit sie nicht sieht, wer vor ihr steht. Über jeden soll gleich geurteilt werden. Dummerweise kann Justitia so aber auch kein Auge zudrücken. Ist das gerecht?

    Aber wir könnten ja mal ein Auge zudrücken, wenn wir uns ungerecht behandelt fühlen, denn unser Rechtsempfinden muß ja nicht dem der gesamten Masse entsprechen.

    Recht oder Unrecht? Das ist hier die Frage...

  2. #2
    justice Gast

    Standard

    Gerechtigkeit! Ein Thema, das geradezu den Eindruck erweckt, als wollte man mich persönlich ansprechen.

    Würden wir alle ein Auge zudrücken, wären wir alle halbblind. Wann sollten wir denn ein Auge zudrücken und wann mit offenen Augen sehen? Wenn sich jemand vor uns in die Parklücke drängelt? Dies mag ungerecht sein, aber um des eigenen Friedens willen könnte man ein Auge zudrücken und weitersuchen. Ein ungerechtes Handeln eines Anderen, aber dennoch nicht strafbar. Ab welchem Punkt aber wird Unrecht strafbar? Wer entscheidet über die Größe der Strafe?

    Entspricht die Größe der Strafe nicht auch der Größe der Sünde? Nehmen wir z. B. Ehebruch. Eine Sünde! Und durchaus strafbar. Hier straft den Sünder allerdings nicht Justitias Schwert, sondern muß dieser sich dafür vor Gott verantworten, sofern er vorgibt, ein Christ zu sein und somit das sechste Gebot aus religiöser Sicht gebrochen hat und der Ehebruch für ihn nicht etwa nur einen moralischen Gesichtspunkt darstellt.

    Thomas von Aquin argumentiert hierzu, daß die Strafen, die die Gottlosen erleiden müssen, sowohl eine psychische als auch eine physische Seite haben, so daß die Gottlosen also zweifach gestraft seien. Interessant hierzu seine Summa contra gentiles.

    Vielleicht trägt Justitia, die römische Göttin der Gerechtigkeit, eine Augenbinde, um die Ungerechtigkeiten dieser Welt nicht zu sehen? In diesem Sinne: in dubio pro reo.

    @ Paul:
    Was möchtest Du mir mit diesem Thread sagen? Die Antwort ist doch ganz „simple“.

  3. #3
    Medina Gast

    Beitrag

    @ justice

    da hast du recht, die Antwort ist ganz "simple,, :-)


    @ Paul

    hi Paul,

    Gerechtigkeit? Wie oft geht es schon um Gerechtigkeit im leben? Aber ist Gerechtigkeit wirklich der Maßstab denn wir anlegen sollen? Meine persönliche Meinung ist, dass Gerechtigkeit nicht möglich ist.

    Paul ich wünsche (da wir uns nicht mehr im Chat begegnen werden) alles gute für Dein weiteres Leben.

  4. #4
    tribunusplebis Gast

    Standard Nicht Simples Thema

    Also, so subjektiv ganz "simple" finde ich weder das Thema noch die Antwort / Lösung.


    Bei Wikipedia gibt es eine Reihe von Zitaten zum Thema "Gerechtigkeit":

    (1) „Fiat iustitia, et pereat mundus.((lat.): „Gerechtigkeit soll werden, sogar wenn daran die Welt unterginge.“)“
    – überliefert als Wahlspruch von Ferdinand I. (1503-1564)

    (2) „Jedem das Seine geben: Das wäre die Gerechtigkeit wollen und das Chaos erreichen.“
    – Nietzsche, Unschuld des Werdens 2, 613

    (3)„Die Gerechtigkeit enthält in sich eine unüberwindbare Spannung: Gleichheit ist ihr Wesen, Allgemeinheit ist deshalb ihre Form - und demnach wohnt ihr das Bestreben inne, dem Einzelfall und dem Einzelmenschen in ihrer Einzigartigkeit gerecht zu werden.“
    – Gustav Radbruch, Vorschule der Rechtsphilosophie, 2. Aufl., Göttingen 1959, S. 25

    (4)„Von allen Tugenden die schwerste und seltenste ist die Gerechtigkeit. Man findet zehn Großmütige gegen einen Gerechten.“
    – Franz Grillparzer, Aphorismen

    (5)„Gerechtigkeit ist ein menschliches Konstrukt [...]“
    – Michael Walzer (1992), S.30

    (6)„Selbst der Gerechte wird ungerecht, wenn er selbstgerecht wird.“
    – Rudolf Hagelstange (1912-84), dt. Schriftsteller

    (7)„Was ist Gerechtigkeit? Keine andere Frage ist so leidenschaftlich erörtert, für keine andere Frage so viel kostbares Blut, so viel bittere Tränen vergossen worden, über keine andere Frage haben die erlauchtesten Geister – von Platon bis Kant – so tief gegrübelt. Und doch ist diese Frage heute so unbeantwortet wie je. Vielleicht, weil es eine jener Fragen ist, für die die resignierte Weisheit gilt, daß der Mensch nie eine endgültige Antwort findet, sondern nur suchen kann, besser zu fragen.“
    – Hans Kelsen, Was ist Gerechtigkeit?, Reclam, Stuttgart 2000, S. 9.

    (8)„Wo keine Gerechtigkeit ist, ist keine Freiheit, und wo keine Freiheit ist, ist keine Gerechtigkeit.“
    – Johann Gottfried Seume, Der Spaziergang nach Syrakus

    (9)„Der Mensch rächt sich, weil er ein Recht darauf zu haben glaubt. Folglich hat er die ursprüngliche Ursache gefunden, und zwar das Recht. Also ist er nach allen Seiten hin beruhigt, rächt sich infolgedessen ruhig und erfolgreich, in der Überzeugung, dass er ein ehrliches und gerechtes Werk vollbringt. Ich sehe darin aber keine Gerechtigkeit, finde auch keine Tugend dabei; wenn ich mich also jetzt rächen wollte, so geschähe das nur aus Bosheit.“
    – Fjodor Michailowitsch Dostojewski, Aufzeichnungen aus einem Kellerloch


    Ich könnte mir gut denken, dass jeder und jedem von uns das ein oder andere Zitat mehr oder weniger gut gefällt. Ich habe die Zitate einfach mal mit Zahlen gekennzeichnet.

    Mir gefallen die 3,4 und 6.

    Ich könnte mir vorstellen, dass Euch andere Zitate mehr ansprechen, etwa die 8.

    Wollen wir versuchen, darüber zu schreiben, bevor wir uns gegenseitig das Strafgericht wünschen?
    TRIBUN

  5. #5

    Lächeln ...

    Hi Paulchen...

    ...Gerechtigkeit....ja...hört sich gut an...lächel...und es wäre auch schön, wenn es sie so einfach gäbe zwischen den Menschen.....

    Aber, ich für mich (in meinem eigenen Leben) hab schon festgestellt, dass es noch wichtiger ist demütig zu sein, auch wenn einem mal Unrecht widerfährt, denn Frieden und Harmonie sind mit nichts zu bezahlen.... leider ist das Leben selten gerecht...

    Wahre Gerechtigkeit gibt es für mich erst, wenn ich vor Gott stehe und er mich "richtet".......

    lg & bb Nette *schnell noch n paar Pralinchen..bald is Fastenzeit....*
    "Fürchte dich nicht, denn ich habe dich ausgelöst; ich habe dich beim Namen gerufen - du gehörst mir!"

    Jesaja 43,1

  6. #6
    Registriert seit
    06.12.2006
    Beiträge
    2.934

    Standard

    Zitat Zitat von nette
    Wahre Gerechtigkeit gibt es für mich erst, wenn ich vor Gott stehe und er mich "richtet".......
    .... hoffst du dann auf Gerechtigkeit oder Barmherzigkeit und Gnade?




    Lehit

    Alef

  7. #7

    Lächeln ...

    Zitat Zitat von Alef Beitrag anzeigen
    .... hoffst du dann auf Gerechtigkeit oder Barmherzigkeit und Gnade?
    ...ich glaube und vertraue auf seine Liebe, Alef....*lächeldichan*

    lg Nette
    "Fürchte dich nicht, denn ich habe dich ausgelöst; ich habe dich beim Namen gerufen - du gehörst mir!"

    Jesaja 43,1

  8. #8
    Registriert seit
    06.12.2006
    Beiträge
    2.934

    Standard

    schön

  9. #9

    Reden ...

    Zitat Zitat von Alef Beitrag anzeigen
    schön

    ja...ich fand die Antwort auch gut!...
    "Fürchte dich nicht, denn ich habe dich ausgelöst; ich habe dich beim Namen gerufen - du gehörst mir!"

    Jesaja 43,1

  10. #10
    iamfreak Gast

    Standard

    das einzig wirklich gerechte auf der welt ist der tod. der macht keine unterschiede.


 

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