Rabbi Hillel (lebte kurz vor jeshuas!) der Ältere stammte von König Dawid ab und war allen Juden ein Vorbild. Er war bekannt für sein Ahawat Jisrael, seine schlichte, allumfassende Liebe für jeden Juden. Man erzählt viele berühmte Geschichten über ihn, darunter folgende:

Einmal besuchte ein Nichtjude Hillels Zeitgenosse Schammai und sagte: „Ich möchte Jude werden, aber unter einer Bedingung: Lehre mich die ganze Torah, während ich auf einem Bein stehe.“

Schammai war empört über die Frechheit des Mannes, denn ein Mensch kann ein Leben lang die Torah studieren und immer noch dazulernen. Also jagte er den Nichtjuden mit einem Stock aus der Synagoge.

Kühn ging der Mann zu Hillel und sagte: „Ich möchte Jude werden, aber unter einer Bedingung: Lehre mich die ganze Torah, während ich auf einem Bein stehe.“

Hillel sah ihn an und antwortete: „Gut, das werde ich tun.“

Der Mann stellte sich auf einen Fuß, und Hillel belehrte ihn: „Was dir zuwider ist, das tu keinem anderen an. Das ist die ganze Torah. Geh jetzt und lerne alle Gebote, damit du weißt, was du tun sollst und was du nicht tun darfst.“

Der Mann ging und studierte und wurde schließlich ein frommer Jude.






Soweit mal die bekannte Geschichte. Ich nehme an, dass einige doch diese Geschichte kennen. Gerne wird die ja so betont:

Was dir zuwider ist, das tu keinem anderen an. Das ist die ganze Torah.

Diese Redewendung gibt es in verschiedenen Versionen. So auch Jesus, als er sagte: liebe deinen Nächsten wie dich selbst, denn darin ist die Schrift und die Propheten.

Im Zentrum beinhaltet es den gleichen Grundgedanken. Also Jeshua hier lehrte in der Weise der Rabbinen, keine neue Erkenntnis oder Aussage, das zeigt auch die Diskussion mit dem Schriftgelehrten, woraus das obige Zitat ist, dass dies nichts Neues ist.



Nur, die einfache Interpretation ist sehr gefährlich, denn es betont das ICH, das ICH bestimmt über Gut und Böse. Das ICH bestimmt, was vor dem Ewigen Gut sein soll, abhängig von Gefühl, Ethik, Moral, Umwelt, Erziehung und Situation. Jeder interpretiert nach seiner Art, was für andere und sich selber gut sein soll.


Wer nun diese Konzentration von etwas umfassenden vom Umfassenden loslöst, der begibt sich da in gefährliche Situatiuon. Gerne betont man nur den 1. Teil, wegisst, dass aber mehr dazu gesagt wurde.


Geh jetzt und lerne alle Gebote, damit du weißt, was du tun sollst und was du nicht tun darfst. oder wie von Jeshua, das ist die Schrift und die Propheten.

Also ist diese Nächstenliebe basierend auf der Torah und den Propheten, woran sich das ICH des Menschen orientieren soll. Ob nun von Jeshua zitiert oder von Hillel.


Ohne die Torah, die Weisungen Gottes weiss der Mensch kaum, was Gut und Schlecht vor dem Ewigen ist. So hatte auch Jeshua klar auf die Torah hingewiesen, dass ja nichts davon anders gelehrt werden soll.
Somit tut man sich gut daran, die Torah und auch die Tenach zu studieren, um sie als Masstab eben für die Nächstenliebe zu nehmen.



Gruss

Alef