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  1. #1
    Gerold23 Gast

    Standard Der Lichtgedanke

    Der Lichtgedanke
    Es war eine dieser Nächte,wie man sie nur im
    Krankenhaus erlebt.

    Gerade eben so aus der Narkose
    aufgewacht,spürte ich
    mehr und mehr Schmerzen sich in meinem
    Körper
    ausbreiten.Um mich herum Dunkelheit und kein
    Mensch in
    der Nähe,der die Zeit oder die Bereitschaft
    fand,sich
    eine Weile zu mir zu setzen und mir ein
    bißchen
    beizustehen.

    So unendlich einsam und verloren hatte ich
    mich seit
    langem nicht mehr gefühlt.

    Und dennoch,gerade diese Art der Einsamkeit
    war mir so
    wohlvertraut.

    Resigniert wandte ich den Kopf zum
    Fenster,ergab mich
    gleichermaßen den Schmerzen wie der
    Verlassenheit und
    suchte ein bißchen Ablenkung in den Lichtern
    der
    Stadt.

    Da schwebte plötzlich ein kleines,
    freundlich-helles
    Licht ans Fenster,ließ sich auf der
    Fensterbank nieder
    und sah mich aufmerksam an.Gerade so,als
    wollte es sich
    vergewissern,daß ich es auch wirklich bemerkt
    hätte.

    Neugierig geworden fragte ich: „Wer bist du
    denn?Sowas
    wie dich hab ich ja noch nie gesehen!Und wie
    kommst du
    überhaupt hier rein?“

    Das helle Lichtlein schüttelte sich kurz,so
    daß tausend
    kleine Funken um es herum sprühten.Dann
    antwortete
    es:“Ich bin ein lieber Gedanke.Ein Mensch,der
    dich sehr
    mag,hat mich gedacht und dann auf den Weg zu
    dir
    geschickt.Und weil es doch Nacht ist,da wurde
    ich zu
    Licht,damit du mich auch bemerkst und
    weißt,daß es da
    jemand gibt,der grade an dich denkt.“

    Der lichtgewordene Gedanke tanzte ein paarmal
    hin und
    her über die Fensterbank und ließ sich dann
    in der
    Mitte nieder.

    „Hier werde ich bleiben“,sagte er,“bis mein
    Licht
    vergeht – dir zum Trost und zur
    Freude!Deshalb bin ich
    hierher gekommen.“

    Gerührt musterte ich ihn aufmerksam und
    fragte mich,wer
    da wohl so liebevoll an mich gedacht
    hatte.Ein-zwei
    Menschen fielen mir ein,die mir nahe standen
    und mich
    wohl schon so manches Mal durch schwere
    Zeiten hindurch
    getröstet und begleitet hatten.Jedem von
    ihnen wäre
    dieser liebe Lichtgedanke an mich
    zuzutrauen.

    Den kleinen Gedanken musternd wurde es mir
    warm und
    leicht ums Herz.Und auf seltsame Weise wußte
    ich mich
    beruhigt und getröstet – und nicht mehr
    alleine
    gelassen.

    In meiner Freude merkte ich erst gar
    nicht,daß sich
    inzwischen noch andere große und kleine
    Lichtgedanken
    auf der Fensterbank eingefunden hatten,bis es
    so hell
    wurde,daß ich schon befürchtete,jemand könnte
    es
    bemerken und die Lichtgedanken durch seine
    Neugier
    vertreiben!

    Als ich die Lichtgedanken so betrachtete,gab
    ich es auf
    darüber nachzugrübeln,welcher Gedanke wohl
    von welchem
    Menschen geschickt worden war.Ich freute mich
    einfach
    nur an der Vielfalt ihrer Gestalten,ihrem
    hellen Licht
    und der Wärme.Und an dem Trost,den sie mir
    gaben.

    Und so geschah es,daß ich die Schmerzen nach
    und nach
    vergaß und mehr und mehr Friede in meinem
    Herzen
    einzog.Schließlich fand ich erschöpft, aber
    getröstet
    und alles andere als mich einsam fühlend,
    endlich Ruhe
    und konnte einschlafen.

    Seither sende auch ich öfter einmal einen
    liebevollen
    Lichtgedanken auf die Reise durch die Nacht
    zu einem
    Menschen hin, um ihn wissen zu lassen,daß er
    nicht
    alleine ist und es jemanden gibt, der gerade
    jetzt
    liebevoll an ihn denkt!

  2. #2

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