Andacht Verändert in Sein Bild
von A.W. Tozer



... nicht aus Werken, damit niemand sich rühme. - Epheser 2,9


Vorsicht: Unser Ich wird versuchen, geistlich zu agieren

Ruhmsucht ist besonders ärgerlich, wenn sie unter Kindern Gottes vorkommt, weil es nichts Unpassenderes für Gläubige gibt.
Doch ist sie unter Christen sehr verbreitet; man verkleidet sie allerdings oftmals, indem man feierlich verkündet:
"Das sage ich zur Ehre des Herrn!"

Eine andere, nicht ganz so anrüchige Methode besteht darin, sich selbst klein zu machen.
Das sieht wie das genaue Gegenteil vom Selbstruhm aus, ist aber die gleiche alte Sünde, nur unter falschem Namen.
Es ist schlichter Egoismus, der versucht, geistlich zu handeln.
Es ist der ungeduldige Saul, der Gott ein unannehmbares Opfer darbringen will.

Selbstherabsetzung ist aus dem Grunde schlecht, weil ein "Selbst" vorhanden ist, das herabgesetzt wird.
Das Ich, sei es prahlerisch oder kriecherisch, kann vor Gott nur hassenswert sein!

Gott ist mit Seinen Kindern überaus geduldig und toleriert oft so gröblich fleischliche Züge, dass die Mitchristen ganz erschrocken sind. Aber das ist nur für kurze Zeit.
Wenn das Herz mehr erleuchtet wird, und besonders wenn wir neue und höhere geistliche Erfahrungen machen, beginnt Gott, uns Zucht aufzuerlegen,
um uns von all den Fehlern zu befreien, die Er vorher an uns geduldet hatte.

Nachdem wir unsere Lektion gelernt haben, kann Er uns das wiedergeben, was Er uns genommen hat; denn Ihm liegt mehr an unseren Seelen als an unserem Dienst.


Doch manchmal erleiden wir durch unser Prahlen oder Demütig-Tun einen dauerhaften Schaden, der uns von Segnungen ausschließt, die wir eigentlich erfahren dürften!