hallo kasper
zuerst kann man sich ja fragen, wieso überhaupt die selbstverleugnung nötig ist, um gott zu begegnen. geht es nicht auch ohne?Dein Gedanke mit der Selbstverleugnung als Ausweg aus der Unsicherheit der richtigen Interpretation glaube ich nachvollziehen zu können. Was mich nur etwas stört ist die Frage, setzt Selbstverleugnung nicht auch Selbsterkenntnis voraus? Und ist nicht spätestens hier das Problem, dass es fast unmöglich sein dürfte, sich selbst eine umfassende Selbsterkenntnis zuzusprechen? Oder wie du für sich mit diesem Aspekt um?
was ist denn das "selbst"? ist es nicht das "ich"? meine seele, wie sie geschaffen und dann auch geprägt ist? geprägt von was? von lehre, von erfahrungen, von gefühlen. ich denke dies sind die drei hauptbereiche, die man noch weiter unterteilen kann.
als ein jünger jeschua, schaue ich natürlich immer zuerst beim lehrer selbst, was dieser so zu einer sache sagt und erlebt hat. wo hat er also selbstverleugnung praktiziert?
Lu 22:42 und sprach: Vater, wenn du willst, nimm diesen Kelch von mir weg doch nicht mein Wille, sondern der deine geschehe!
aus der schrift selbst können wir sehen, dass jeschua im bereich der gefühle angegriffen wurde und mit furcht. er wusste auch, was auf ihn zukommen würde. es war zu schwer, dies selbst zu ertragen. der vater selbst hat ihm vollmacht gegeben, selbst darüber zu entscheiden, ob er sein leben geben oder behalten will. niemand hatte die vollmacht, jeschua das leben zu nehmen. er konnte es nur freiwillig selbst geben. von sich aus, wollte er diesen weg lieber anders gehen, als ihn der vater darüber einweihte. darum auch dieses gebet: nicht wie ich will, sondern wie du willst. ich denke, diese art selbstverleugnung meint die bibel auch bei uns. dazu braucht es keine selbsterkenntnis, sondern demut und vertrauen zu gott.
nun, diesen ausdruck sieht man relativ selten. es gibt auch verschiedenes verständnis darüber. ich hätte gerne gewusst, was du mit diesem ausdruck meinst. wie du ihn verstehst.Zu deinen Fragen nach dem Offenbarungsglaube Herold. Ich bin mir nicht ganz sicher, wie du sie meintest.
ich möchte mal noch sagen, dass ich in unserer diskussion mehr der antwortende bin, und du der fragende. es ist mir aber fern, dadurch als der belehrende zu wirken. ich hab es auch empfangen. und lerne auch in diesem austausch. nämlich wie einfach es sein kann, in respekt zu begegnen. danke für diesen guten anschauungsunterricht.
gruss.
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