Jede Theorie verlangt apriorische Voraussetzungen (Basissätze), deren Gültigkeit nicht bewiesen werden kann. Diese Basissätze liefert nicht die Natur mit, sie sind darum von metaphysischer Art. Sie werden durch Konvention anerkannt. Zu diesen notwendigen Anfangsbedingungen äußert sich W. Stegmüller [S4,33]: "Man muß nicht das Wissen beseitigen, um dem Glauben Platz zu machen. Vielmehr muß man bereits etwas glauben, um überhaupt von Wissen und Wissenschaft reden zu können."
Weiterhin sagt Wissenschaftstheoretiker R. K. Popper: "Sicheres Wissen ist uns versagt. Unser Wissen ist ein kritisches Raten, ein Netz von Hypothesen, ein Gewebe von Vermutungen.
Wir wissen nicht, sondern wir raten. Und unser Raten ist geleitet von dem unwissenschaftlichen, metaphysischen Glauben, daß es Gesetzmäßigkeiten gibt, die wir entschleiern, entdecken können."
Ein Schöpfer (oder Synonyme wie Desinger, planender Geist, Demiurg) darf nicht ins Spiel gebracht werden. Der Biochemiker Ernst Kahne formulierte es so: "Es ist absurd und absolut unsinnig zu glauben, daß eine lebendige Zelle von selbst entsteht; aber dennoch glaube ich es, denn ich kann es mir nicht anders vorstellen."
Es fällt auf, daß die als grundlegend hingestellten Ergebnisse nicht die Schlußfolgerungen aus Messungen und Beobachtungen darstellen, sondern das System der Voraussetzungen beschreiben. Im Rahmen der Ursprungsmodelle sind hier nur solche Theorien erlaubt, die in das Evolutionskonzept passen (Evolutionäre Erkenntnistheorie!) Sir Arthur Keith faßte dieses Vorgehen in die folgenden Worte: "Die Evolution ist unbewiesen und unbeweisbar. Wir glauben aber daran, weil die einzige Alternative dazu der Schöpferakt eines Gottes ist, und das ist undenkbar."
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