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  1. #1
    Isaak Gast

    Beitrag Jüdische Geschichte Teil I

    Bei der Proklamation des Staates Israel am 05. Jyyar 5708 (14. Mai 1948) blickten seine Gründer auf mehr als ein halbes Jahrhundert der Bemühungen um die Errichtung eines jüdischen Nationalstaates in Palästina zurück. Während dieser Zeit hatten sich schon die wichtigsten Elemente von Staatlichkeit herausgebildet. Eine entscheidende Rolle in dieser Vorgeschichte Israels spielte die Ende des 19. Jahrhunderts in Europa entstandene zionistische Bewegung, deren Grundsätze bis heute das Fundament des politischen Lebens und des sozialen Zusammenhaltes des Staates bilden. Entstehung, Konflikte und Probleme des Staates Israel sind Teil der jüngsten Geschichte des Judentums wie auch des Nahen Ostens, dessen politische Entwicklung seit über einem halben Jahrhundert durch den Nahostkonflikt und die aus ihm resultierenden Nahostkriege mitgeprägt wird.

    Der Traum von der Rückkehr in das historische Siedlungsgebiet, in dem wir Juden zuletzt unter römischer Herrschaft ein Staatsvolk gebildet hatten und aus dem wir nach dem Scheitern unseres Aufstands unter Bar Kochba im Jahr 3895 (135 n.Ch.) vertrieben worden, blieb uns der Traum in der Diaspora sehr lange nur als Teil der messianischen Hoffnung in der Religion lebendig, dass wir wieder zurückkehren könnten. Eine bemerkbare jüdische Rückwanderung gab es kaum. Um 5610 (Mitte des 19. Jahrhunderts) lebten nach Schätzungen höchstens 12 000 Juden in Palästina.

    Erst im Spannungsfeld zwischen Assimilation und Verfolgung von uns Juden in Europa, welches schon seit dem 5460 (18. Jahrhundert) hässliche Ausmaße annahm, eröffnete sich eine neue Perspektive für uns. Unter dem Druck des allgemein zunehmenden Antisemitismus und der Übergriffe gegen uns Juden in Osteuropa (Pogrome) entstand 5560 (im 19. Jahrhundert) unsere zionistische Bewegung, in welcher wir auch den Gedanken der Assimilation verwarfen und nur im Auszug aller Juden aus allen Nationalstaaten in eine neue „nationale Heimstätte" die Lösung der „Judenfrage" sahen. Zur entscheidenden Kraft wurde dabei die 5657 (1897 n.Ch.) in Basel, auf dem zionistischen Weltkongress, gegründete zionistische Weltorganisation (nach Zion, der biblischen Bezeichnung für einen der Hügel Jerusalems). Unser charismatischer Führer Theodor Herzl, ein österreichischer jüdischer Journalist, welcher mit seinem Buch „Der Judenstaat“ die Programmschrift des Zionismus geliefert hatte, verhandelte viele Jahre lang erfolglos, mit den Großmächten, die im Nahen Osten Einfluss besaßen, über die Zuteilung eines Territoriums. Erst der 1. Weltkrieg und die aus ihm resultierende Veränderung der Machtverhältnisse in Europa wie im Nahen Osten brachten unser zionistische Projekt voran.

    Alija

    Unterdessen hatten wir Zionisten bereits viel für die Einwanderung (Alija) nach Palästina getan. Die erste Alija war im wesentlichen ein philanthropisches Unterfangen europäischer Geldgeber, unter Führung des Pariser Bankiers Edmond de Rothschild 5605-5694 (1845-1934 n.Ch.) gewesen. Von 5642 bis 5663 (1882 bis 1903 n.Ch.) wurden etwa 25 000 Juden aus Osteuropa in landwirtschaftlichen Kolonien in Palästina angesiedelt, welche allerdings ohne unsere finanzielle Unterstützung aus Europa nicht bestehen konnten. Die Leitidee dieses Unternehmens bestand darin, dem Bild des europäischen Ghettojuden, das des jüdischen Ackerbauers entgegenzustellen. Unser Hintergedanke war aber auch, den assimilierten Juden in Westeuropa den Zuzug weiterer „Ostjuden" zu ersparen, denn diese konnten aus unserer Sicht dem Antisemitismus nur noch zu weiteren Auftrieb verleiten. Mit der zweiten und dritten Alija, nun unter zionistischer Leitung, kamen bis 5683 (1923 n. Ch.) weitere 75 000 vorwiegend osteuropäische Juden nach Palästina. In diese Zeit fallen die Entstehung der sozialistisch und egalitär geprägten Kolonien (Kibbuzim, Moschawim u. a.) und die Gründung Tel Avivs, der ersten jüdischen Stadt 5668 (1908 n. Ch.).

    Die Briten in Palästina 5678-5708 (1918-1948 n. Ch.)

    Palästina im Schnittpunkt äußerer Interessen

    Die Volkszählung, welche Großbritannien 5682 (1922 n. Ch.) in Palästina durchführte, nachdem es vom Völkerbund das Mandat über die frühere Provinz des Osmanischen Reiches erhalten hatte, ergab die Zahl von 84 000 jüdischen Einwohnern (11 Prozent der Bevölkerung des Gebiets). Die Bevölkerungsmehrheit bestand aus arabisch sprechenden Muslimen und Christen.

    5678 (1918 n. Ch.) hatte Großbritannien das Gebiet besetzt. Schon lange vor dem absehbaren Ende des Osmanischen Reiches hatten die alliierten Großmächte Verhandlungen über eine Aufteilung des Nahen Ostens in Einflusszonen aufgenommen. Dabei wurden den Arabern, die auf alliierter Seite gekämpft hatten (u. a. unter Lawrence von Arabien), Gebietsversprechungen gemacht, die Hussein Ibn Ali, den Scherifen von Mekka, auf ein großarabisches Reich hoffen ließen. Andererseits hatten Frankreich und Großbritannien schon 5676 (1916 n. Cr.) in einem geheimen Vertrag (Sykes-Picot-Abkommen) eine Aufteilung der Region vereinbart, bei der Palästina unter gemeinsame Verwaltung kommen sollte.

    In dieser Konstellation bemühte sich unsere zionistische Bewegung, unter Chaim Weizmann, dem Nachfolger Herzls, unsere Interessen zu wahren und sahen uns dabei im Bund mit Großbritannien, welches ein von ihm abhängiges jüdisches Staatswesen, nahe Ägypten und dem Suezkanal, in Erwägung zog. Gestützt auf die einflussreichen jüdischen Gemeinschaften in England und den USA gelang es Weizmann, die nach dem damaligen Außenminister benannte Balfour-Deklaration zu erwirken, in der die britische Regierung erklärte: „Die Regierung Seiner Majestät begrüßt die Errichtung eines Staates für das jüdische Volk in Palästina und wird ihr möglichstes zur Unterstützung dieses Projekts tun. Bei der Erreichung dieses Zieles sollen die zivilen und religiösen Rechte der bereits in Palästina lebenden, nichtjüdischen Gemeinden nicht beeinträchtigt werden Als der Völkerbund 5680 (1920 n. Ch.) Großbritannien das Mandat über Palästina, Transjordanien und den Irak übertrug, wurde die Verpflichtung auf die Balfour-Deklaration in die Präambel aufgenommen.

    Zionistischer Aufbau

    Unsere zionistische Bewegung verstand dies als Ermutigung, wenn nicht als Charta für eine Staatsgründung, und wir verstärkten unsere Bemühungen um die Einwanderung, die Konsolidierung unserer jüdischen Gemeinschaft (Jischuw) und den Aufbau unserer Institutionen. Schon 5680 (1920 n. Ch.) gründeten wir unseren Gewerkschaftsbund Histadruth und unseren jüdischen Nationalfonds Keren Hayesot. 5682 (1922 n.Ch.) wurde, als Vertretung unserer jüdischen Interessen, bei der englischen Mandatsmacht, die Jewish Agency eingerichtet, welche unsere Keimzelle unseres Staates Israels bildete. Der Zufluss von Geldern aus unserer jüdischen Diaspora erlaubte Landkauf im großen Stil, Industrien wurden aufgebaut, die dem Prinzip unserer „ausschließlich jüdischen Arbeit" (Avoda Ivrit) verpflichtet waren. Neue Städte, lokale Verwaltungen, eine Abgeordnetenversammlung und ein Nationalrat mit exekutiven Funktionen entstanden, die hebräische Universität in Jerusalem wurde gegründet, die Entwicklung des Neuhebräischen (Iwrit) gefördert, für Angelegenheiten des Zivilstandes wurde unser Rabbinat zuständig. Ein britischer Zensus von 5691 (1931 n. Ch.) zählte bereits 175 000 jüdische Bewohner in Palästina, das waren 17 Prozent der Bevölkerung. In den zehn Jahren zwischen 5689 und 5699 (1929 und 1939 n. Ch.) kamen insgesamt 250 000 jüdische Einwanderer ins Land.

    In diesen Zeitraum fällt das Datum 5693 (1933 n Ch.) welche die Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland notiert und der Beginn der systematischen Verfolgung von uns Juden in Deutschland und nachfolgend in großen Teilen Europas. Unser zionistisches Projekt erhielt hierdurch die ungeplante neue Dimensionen und Herausforderungen und zwar zunächst den deutschen Juden, schließlich dem gesamten kontinentaleuropäischen Judentum eine Zuflucht in Palästina zu schaffen. Allein 5695 (1935 n. Ch.) etwa emigrierten 60 000 Juden nach Palästina. Dabei spielte es auch eine Rolle, dass die großen westlichen Nationen an einer restriktiven Einwanderungspolitik festhielten: Während der Zeit des Nationalsozialismus wanderten z. B. deutlich weniger Juden in die USA aus als nach Palästina.

    Konflikte

    Die Situation im Mandatsgebiet verschärfte sich dadurch in einer Weise, die für die britische Verwaltung große Probleme aufwarf. Zum einen wirkte es nach, dass Großbritannien am Ende des 1. Weltkrieges den arabischen Verbündeten falsche Versprechungen gemacht hatte. Wiederholt kam es zu Unruhen und Aufständen der Araber gegen die Mandatsmacht, die sich auch gegen die Einrichtungen der jüdischen Gemeinschaft richteten. Aus arabischer Sicht waren wir Juden Begünstigte der Mandatsherrschaft Englands. Der erste arabische Angriff auf unsere jüdischen Siedlungen führte zur Gründung unserer jüdischen Selbstverteidigungsorganisation Haganah. Zum anderen rückte der Jischuw mit der zunehmenden Einwanderung immer stärker in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.

    Von 5696 bis 5699 (1936 bis 1939 n. Ch.) kämpften unsere Haganah-Verbände gemeinsam mit britischen Truppen einen umfassenden arabischen Aufstand nieder. Ab 5699 (1939 n. Ch.) versuchte die Mandatsregierung, den arabisch-jüdischen Konflikt durch Begrenzung der jüdischen Zuwanderung zu entschärfen, was sie allerdings, angesichts der Lage von uns Juden in Europa, in eine Konfrontation mit unseren jüdischen Organisationen brachte, welche zunehmend gewaltsame Formen annahmen.

    Teil II im nächsen Post

    (jüngere und ältere Geschichte Israels, nach Anfrage)

    lehit

    Isaak

  2. #2
    Isaak Gast

    Beitrag Geschichte Israel Teil II

    Der 2. Weltkrieg bewirkte in Palästina eine Art Waffenstillstand, die Spannungen zwischen uns Juden und der englischen Mandatsmacht blieben aber bestehen. Denn die illegale jüdische Einwanderung hatte schon seit 5699 (1939 n. Ch.) zugenommen, und ab 5705 (1945 n. Ch.) verstärkten unsere jüdischen Untergrundorganisationen unsere Angriffe gegen die britischen Institutionen, um ein Ende des Mandats und das Recht auf die Gründung unseres jüdischen Staates zu erzwingen. Zu unseren spektakulärsten Terrorakten gehörte unser Anschlag unserer Organisation Irgun Zwai Leumi (unter der Leitung des späteren Ministerpräsidenten Menachem Begin) auf das King David Hotel in Jerusalem (Sitz der Mandatsverwaltung) am 23 Tammuz 5706 (22. Juli 1946), dem 91 Menschen zum Opfer fielen. Unser Terror richtete sich aber auch gegen die arabische Bevölkerung. Nachdem es Anfang 5608 (1948 . Ch.) zu neuen arabischen Angriffen auf unsere jüdischen Einrichtungen gekommen war, tötete die Irgun bei einem Massaker in dem arabischen Dorf Deir Yassin bei Jerusalem am 29. Adar II 5708 (9. April 1948), kurz vor dem Ende der britischen Mandatszeit, 250 Zivilisten. Die Tat löste ihrerseits eine Reihe von Vergeltungsaktionen aus und hatte den ersten Exodus palästinensischer Araber zur Folge; bis zum Ausbruch des 1. Nahostkrieges Anfang Nissan 5708 (Mitte Mai 1948) flohen etwa 300 000 palästinensische Araber in die Nachbarstaaten.

    Ende des Mandats und Unabhängigkeit 5708 (1948 n. Ch.)

    Im Tevet 5707 (Februar 1947) erklärte die britische Regierung, sie habe „nicht die Macht, das Land den Arabern oder den Juden zuzusprechen oder es unter ihnen aufzuteilen" und schob das Problem den Vereinten Nationen zu, die in der Generalversammlung vom 16. Kislev 5708 (29. November 1947) mit einer Stimmenmehrheit von 33 zu 13 die Aufteilung Palästinas in einen jüdischen und einen arabischen Staat beschlossen (UN-Resolution 181). Beide Staatsgebilde sollten in einer Wirtschaftsunion verbleiben, für Jerusalem war ein internationaler Status vorgesehen.

    Der Teilungsplan wurde von den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion unterstützt. Großbritannien enthielt sich der Stimme. Unsere jüdischen Repräsentanten akzeptierten den Plan, die arabische Seite sah darin die Besiegelung ihrer seit 5679 (1918 n. Ch.) währenden Benachteiligung und lehnte ab. Der kommende Konflikt war vorgezeichnet. Großbritannien erklärte, das Mandat nur bis zum 6. Iyyar 5708 (15. Mai 1948) fortführen zu wollen, und begann bereits mit dem Abzug seiner Truppen. Am 5. Iyyar 5708 (14. Mai 1948) proklamierte unser Vorsitzende der Jewish Agency, David Ben Gurion, den unabhängigen Staat Israel (Medinat Jisrael). Als erste Nation erkannten noch am selben Tag die USA das neue Staatswesen an.

    (jüngere und ältere Geschichte Israels, nach Anfrage)

    lehit

    Isaak

  3. #3
    Isaak Gast

    Beitrag jüdische Geschichte

    Eine neutrale und enzyklopädarische Aufstellung der jüdischen Geschichte können Interessierte auch z.B. auf folgenden Seiten lesen.

    click itjüdische Geschichteclick it

    lehit

    Isaak

  4. #4

    Standard

    Isaak ist wieder da. Freu.

    Danke für den Hinweis auf die Jüdische Geschichte.

    Als ich grad deine obigen Berichte durchlas, kam mir die Frage, was der Ursprung eurer Jahreszählung ist. Wenn ich richtig gerechnet hab, beginnt die Jahreszählung bei euch Juden um 3760 vor Chr.
    War etwas Besonderes zum Beginn dieser Zählung?

    (Kannst gern auch einen neuen Thread darüber eröffnen, wenn es hier nicht dazu passt)

  5. #5
    Isaak Gast

    Standard Geschichte und Kalender gehören zusammen.

    Liebe Mirjamis,

    danke für Deine nette Begrüßung.
    Tja, unser jüdischer Kalender. Gehört es zu unserer jüdischen Geschichte oder nicht? Lass es mich so antworten:

    Unser jüdischer Kalender wurde in seiner Entwicklung sowohl von unseren eigenen israelitischen Traditionen geprägt, als auch von Elementen fremder Kulturen, besonders während des babylonischen Exils. Die Systematik unseres heutigen jüdischen Kalenders beruht im Wesentlichen auf Festlegungen vom Patriarchen Hillel den II., aus dem Jahr 359 (christlicher Zeitrechnung) und hat sich aber, insbesondere für die Zählung der Jahre, erst ab dem 11. Jahrhundert (christlicher Zeitrechnung) allgemein im jüdischen durchgesetzt.

    Du fragst, ob etwas Besonderes zum Beginn dieser Zählung war?

    Also, wie schon oben erwähnt, begann die Zählung selbst nicht am Tag 0, sondern wurde damals als Rückrechnung begonnen. Das Besondere, so wie Du es formulierst, stellt also einerseits die Rückzählung dar und diese beziehen sich auf das Jahr ab dem Zeitpunkt der biblisch geschilderten Schöpfung unserer Welt, vom Ewigen.

    lehit

    Isaak
    Geändert von Isaak (02.03.2010 um 11:15 Uhr)

  6. #6

    Standard

    Verstehe ich das jetzt richtig?
    Wurde der Zeitpunkt der Schöpfung damit auf das Jahr 3760 vor Chr. festgelegt?

    Gut, man muss das damalige Wissen berücksichtigen.

  7. #7
    Isaak Gast

    Standard

    Liebe Mirjamis,

    Deiner Schlussfolgerung stimme ich zu. Wir Juden zählen dieses Jahr als Jahr 5770 und folglich ergäbe die Rückrechnung, einer Datierung der Erschaffung der Welt 0. Christlich gerechnet wäre dann unsere Welt vor 3760 Jahren (vor der christlichen Zeitrechnung) erschaffen worden.

    Dass sich biblische Zeitangaben zwar zu Rückrechnungen anwenden lassen, aber dies nicht mit den Sonnenjahren übereinstimmen kann, das ist wohl den meisten unter uns klar verständlich.

    Wir schätzen das Alter unseres Sonnensystems und somit auch unserer Erde auf 4,55 Milliarden Jahre.

    So langsam kommen wir vom hiesigen Thema ab :-)

    Shalom

    Isaak

  8. #8

    Standard

    Alles klar.
    Danke Isaak.

  9. #9
    Isaak Gast

    Standard

    ... gern geschehen, liebe Mirjamis.

  10. #10

    Standard

    Zitat Zitat von Isaak Beitrag anzeigen
    Wir schätzen das Alter unseres Sonnensystems und somit auch unserer Erde auf 4,55 Milliarden Jahre.
    Wobei auch hierbei eine Rückrechnung stattfindet, welche eine Kontinuität annimmt bzw. zugrunde legt.

    Der Bericht aus der Tora widerspricht aber dieser Annahme, da hier die Welt von G'tt aus sich heraus in einem fertigen Zustand erschaffen wurde. Es läuft allso hiernach eben nicht alles rückläufig, sondern nur bis zum Zeitpunkt der Erschaffung. Dieser kann dann theoretisch bei jedem Zeitpunkt liegen, ohne dabei in Widerspruch zu obigen wissenschaftlichen Betrachtungsweise zu geraten. Alleine die Annahme eines solchen Zeitpunktes wäre spekulativ bzw. durch die Tora begründet.

    Auf der anderen Zeiten gibt es auch andere Zählungen, selbst innerhabl der Orthodoxie, welche zu anderen Jahreszahlen kommen. Hierzu muss man beachten, dass bei der Rückrechnung aufgrund der Tora an einigen Stellen Begriffe interpretiert und mit Zeiträumen gleichgesetzt werden, welche dort nicht genannt werden. Bei dieser Interpretation kann man verschieden vorgehen und damals war es wohl etwas undenkbar, dass die Welt schon soo alt ist, dass man hierbei oft den kleinsten Zeitraum annahm, welcher durch den Begriff in der Tora angemessen ist.

    Andere Gelehrte sind mit modernem Wissen über die Welt bei anderen Interpretationen auf Zahlen gekommen, welche dann auch fast mit den heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen übereinstimmen.

    Hierbei tritt allerdings das Problem auf, dass dieses dann in Widerspruch zu meinem ersten Punkt gerät, dass nämlich G'tt selbst die verschiedenen Aspekte der Welt so schuf und die einzelnen Schöpfungstage eben nach der Tora nicht Folgen von einander sind, sondern konkrete Handlungen von G'tt.

    Letztlich bleibt dann die Frage offen, wie relevant es für unser heutiges Leben wirklich ist, zu wissen, wie alt die Welt nun ist...


 

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