Auf hausieren liegt sicher deine Betonung. Richtig? Denn meines Wissens beansprucht jede Religion und jede Wissenschft den Begriff Wahrheit für sich. Es gibt aber inzwischen auch die Antihausierer-hausierer. (smile) Viele rechnen unser Judentum zu den missionierenden Religionen und den Buddhismus nicht, was ja gleich zwei Fehleinschätzungen entspräche und schon mindestens drei hausierende Religionen erkennen lässt.
Auch diese Zeiten gab es im Judentum, doch die sind schon Ewigkeiten her. Nein ich meinte die beiden Wahrheitsreligionen Islam und Christentum. Die Grundlagen der Absolutheit sind bei beiden unmissverständlich. Deshalb gehen sie auch damit hausieren. Beim Buddhismus ist die Sachlage doch wesentlich anders gelagert. Hier kamen die Impulse mehrheitlich von außen zum Buddhismus und nicht umgekehrt. Allerdings, das ändert sich auch in den letzten Jahren. Man hat von den beiden Großen viel gelernt. Bedauerlicher Weise.

Meine Meinung ist, dass man sich mit allem auseinandersetzen dürfe, ja vielleicht sogar sollte. Allerdings, die Wortaussage zu „historischen – nachvollziehbaren Wahrheiten“ lassen mich etwas schmunzeln, denn entweder gilt etwas als historisch, weil durch archäologische Funde, oder wissenschaftlich anerkannte Dokumente historiennahe dokumentiert, oder es sind eben mögliche Schlussfolgerungen, die eben nicht als historisch gelten können.
Das stimmt schon so, wie ich es schreibe, denn bekanntlich können selbst historische Wahrheiten Lügen sein trotz bester Dokumentationslage und mehr noch, manche historischen Ereignisse lassen sich nur schwerlich nachvollziehen, trotz aller Beweisbarkeit. Ja, so was gibt auch und nicht einmal so selten. Gerade in der Geschichtswissenschaft.

Nun ja, nun ja, darauf hätte ich viel zu antworten, denn irgendwie lese ich an dieser Stelle deiner Aussage nicht nur Einschätzungen und Meinungen, sondern irgendetwas richterliches.
• die verurteilte Eigenschaft: Schäfchenmentalität
• die verurteilten: Wölfe
• die zu schützenden: Schäfchen

Aber ich bin ja nur Ankläger und kein Anwalt, oder Richter und von daher klage ich nicht die Religion allein an, denn ich sehe keinen Unterschied zwischen den Vergehen weltlicher Mächte und religiöser Mächte.
Es ist nicht richterliches, es ist Realität. Es gibt keine Aburteilung, sondern diese Feststellung. In wieweit ein Jeder sich selbst darin findet oder gefunden wird, überlasse ich dem Richter. Ich klage auch nicht an, ich stelle nur fest. Wenn es für andere zur Anklage wird, dann sollten sie einmal ernsthaft in den Spiegel schauen.

Weltliche Mächte, religiöse Mächte, gibt es diese Trennungen überhaupt? Sind nicht alle politischen Systeme auch immer mit religiösen Impulsen versehen gewesen? Personenkult – bis hin zur Anbetung oder tiefste Verstrickungen zwischen Staat und Religionsgemeinschaften – Interessengemeinschaften.

Spaß hat es mir mit deinen Schreiben schon öfters gemacht. Bei der Gelegenheit, einen schönen Gruß von Paulus. Jesus war zu beschäftigt auf deine Geschichte der Möglichkeiten zu antworten.
Grüße ihn zurück und ich bin ganz froh, wenn JESUS mir nicht antwortet, ein anderer wäre mir sicher lieber G“tt. Aber ich will nicht klagen, ich leide nicht an Schwerhörigkeit, ich höre.


Nachtrag zu deinem Post an Mirjamis: Danke für deine Antwort!
Ein papierener Gott mag Würmer satt machen, wenn sie sich am Papier laben, der Mensch in seiner Not mag davon auch zehren können für gewisse Zeiten, doch satt wird er davon sicherlich nicht. Wenn man also am Papier kleben bleibt, so wird man früher oder später einen Papiergott huldigen, mit lebendig hat das alles allerdings wahrlich – zumindest für mich – wenig zutun. So meine Gedanken zur „Gottesverschriftung“.

So nun aber gut damit.

Absalom der friedliche