Zu deinem ersten Text, lieber Isaak, kann ich nicht viel sagen, er ist einfach gut geschrieben und in meinen Augen auch gut argumentiert. Darf ich ihn mir kopieren und Textwertig verwenden – Auszüge entnehmen?
Also zu Text 2.
Hier wird es nun wirklich aufschlussreich, ja und ich finde mich darin auch wieder, also kann ich dazu Stellung nehmen.
Das habe ich schon öfters erlebt! Doch warum ist das so? Hier trifft eben Glaube und Wissenschaft aufeinander, verbindet sich und trennt sich zugleich. Zumal eben oftmals diese Gläubigen sich argumentativ dann der Wissenschaft bedienen, wenn es in eines ihrer Glaubensmodule passt. Glaubensmodule = deshalb dieser Begriff, weil ein jeder Glaube auch immer vielschichtig ist.Fundamentale und fanatische Glaubende erachten Wissenschaft teils und nicht selten als Teufelswerk.
Dann bin ich ziemlich unklug und ungebildet, und neige dazu „meinen Glauben“ in regelmäßigen Abständen suizidalen Zuständen auszusetzen.Kluge gebildete Gläubige respektieren und beschäftigen sich mit Religionswissenschaftlichen und Erkenntnissen immer nur so weit, so dass sie ihren eigenen Glauben nicht komplett und sofort erschüttern und würden sich lieber mit dem Glauben selbst beschäftigen als sich hier vertieftere Gedanken zu machen.
Aus meinem Selbstverständnis heraus bin ich – muß ich – undiszipliniert sein, und fröne einer Mentalität die oftmals der „Obrigkeit“ als respektlos und rebellisch erscheint. Deshalb bin ich kein hochgradiger Wissenschaftler, sondern ein Verlierer in dieser Gesellschaftsform – „Gott sei Dank“!Disziplinierten und hochgradigen Wissenschaftlern, welche sich aus der wissenschaftlich erworbenen Disziplin, des Forschens, des Prüfens und des Nachweisens, bereits die Gabe der Trennung und Konzentration, gegenüber des zu Erforschendem Objektes einer wissenschaftliche Wiedergabe der Forschungsergebnisse folgen, würden sich bewusst zurückhalten und zwar in irgendeiner Weise den Glauben zu beurteilen, also sich hier zum Thema kaum großartig äußern.
Meinen ureigenen eigenen Glauben kann ich nicht vortragen! Den trage ich in mir und bleibt Eigentum meiner Erfahrungen und Erkenntnisse. Das schließt jedoch nicht aus, dass gewisse Elemente durchaus sichtbar werden können. Es erlaubt jedoch keine letztendlichen und richtigen Rückschlüsse.Hingegen die Wissenschaftler, welche aus welchen Gründen auch immer, entweder Wissenschat und die eigene Einschätzungen des eigenen Glaubens, bzw. Unglaubens nicht trennen können, oder wollen würden unter umständen nur erneut ein Gemisch von Wissenschaftlichem und ihren eigenen Glauben vortragen um eben ihren eigenen Glauben, bzw. Unglauben als richtig darzustellen. Oder sie würden schlicht weg nicht auf ein Thema wie „Trennung von Wissenschaftlichem und Glaube, ist das notwendig?“ eingehen, weil sie unter Umständen ihrer Grundlage gegenüber einer Antireligiosität verlieren könnten.
Geistige und seelische Prostitution gibt es jedoch und manche neigen dazu, ihre Seele zu veräußern und wohl umso mehr, wenn man meint, man sei im Besitz eines Glaubensmonopols und gewisser Glaubenswahrheiten. Ganz besonders scheint dies eine Theologenkrankheit zu sein.
Glaube und Wissenschaften werden sich immer berühren, denn unser Glaube lebt oder fällt im Hier und Jetzt und in diesem Hier und Jetzt muss sich auch ein Glaube als praktikabel erweisen, es sei denn man leidet unter der Psychose der ständigen seelischen Selbstvergewaltigung um des Glaubens willen. Das habe ich auch schon bei Menschen erlebt.
Das ist auch nicht möglich Isaak, weil dies ein Glaubensforum ist und kein Wissenschaftsforum! Hier dreht es sich um Glauben und eventuell dessen Ursachen, womit wir wieder bei Ursachenforschung – also Wissenschaft z.B. Religionswissenschaften sind.Bisher habe ich hier im Gnadenkinder.de-Forum noch kein wirklich gut wissenschaftlich geführten und vor allem vom Glauben getrennten Beiträg gelesen.
Lieber Isaak, deine „Forderung“ geht an der Realität eines jeden Forums vorbei und das weißt du sicher selbst auch. Es ist nicht möglich, weil die Rahmenbedingungen dafür nicht gegeben sind.Wenn gleich es legitim, menschlich völlig normal ist nicht alles fein säuberlich trennen zu können und auch nicht trennen zu müssen, fordere ich, nicht nur hier im Forum, gerne G“ttgläubige und Wissenschaftler auf nur nach Beweisführungen zu greifen wenn klar Glauben und Wissenschaft getrennt werden.
Man kann Feuer und Wasser mischen und es dampft, zischt dabei, aber am Ende solcher Mischungen bleibt nicht das Wahre bestehen, sondern nur das Stärkere (Energie und Masse geladenere) Sichtbar (übrig).
Ich war einmal in einem abgeschlossenen Forum, wo nur Zugang bestimmten akademischen Graden gewährt wurde, um sich von Laien nicht gestört zu wissen und endlich einmal wissenschafts-orientiert „arbeiten“ und diskutieren zu können. Es ging schon nach wenigen Wochen dort zu wie im Sandkasten von Stabsoffizieren einer Armee. Diese Buddelkastenmentalität fand ich so zum Erbrechen, dass ich wochenlang keine vernünftigen Sätze mehr sprechen konnte, weil mir diese Art der Intellektualität regelrecht die Gehirnzellen verbrannte. Vor allem eins wurde mir deutlich, manche dieser Leute waren schon selbst zu Büchern geworden, welche sie in endloser Zahl gefressen hatten. Nein sie lebten nicht von Brot und Wasser, sie lebten von Buchstaben und redeten von Dingen, die sie nie erfasst hatten, weil sie vor lauter „Wissensanalysieren“ gar nicht mehr lebten, sie waren so tot wie ein Buch es auch nur sein kann. Abschließend meines Daseins dort versuchte ich alle Wissensfanatiker zu einer deftigen Party einladen um es mal so richtig „krachen“ zu lassen, sie konnten nicht kommen, weil Tote und Party, irgendwie passt das nicht zusammen.
Im Endeffekt wird hier also alles zum „Nichts“ verpuffen, es sei denn man greift sich vor der Verpuffung einige Elemente zum Eigenbedarf heraus.
Entschuldige meine ironischen Beiträge, die nicht deiner Person gelten sollen und dürfen, sondern analytisch deinen Aussagen, die eigentlich des „Pudels Kern“ gut aufgezeigt haben und doch nicht praktikabel sind.
In diesem Sinne lieber Isaak vielen Dank für deinen Text, denn diesmal hat er mir wirklich viel Freude zur Beantwortung gemacht.
Absalom
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