Moin,

in der Nacht vom 09. auf den 10. November 1938 wurden jüdische Synagogen zerstört, jüdische Geschäfte geplündert, Juden gejagt, verletzt und auch über 100 getötet.

Die deutsche Bevölkerung schaute, oft wohlwollend, diesem Treiben zu oder beteiligte sich sogar. Die christlichen Kirchen schwiegen meist, Widerspruch kam nur vereinzelnd, teilweise wurde die s.g. Reichskristallnacht sogar gut geheißen. Ein ev. Bischof brachte eine Woche später sogar eine Schrift heraus, wo er dieses mit Luthers antisemtischen Schriften ausdrücklich unterstütze. Denn schon Luther forderte zum Zerstören der Synagogen und Vertreibung und Unterdrückung der Juden auf.

In den Tagen danach wurden 30.000 jüdische Männer verhaftet. Sie wurden in Lager gesperrt und erst wieder frei gelassen, wenn die Familie gültige Ausreisepaiere vorlegte.


Die Progromnacht hatte vor allem 2 Ziele:
- man wollte Juden aus Deutschland vertreiben
- man wollte sehen, wie weit die Bevölkerung die Verfolgung und Ermordung mitträgt oder ob es dagegen Widerstand gibt.

Das Ergebnis ist bekannt.


Was hat aber dieses Ereignis mit unseren Heute zu tun. Es ist 75 Jahre her. Muss daran noch erinnert werden?

Ich komme gerade aus einem Gottesdienst, den eine christliche Kirche gemeinsam mit einer jüdischen Gemeinde aus Anlass der Reichsprogromnacht begangen hat.

Es zeigte, wie aktuell das Thema ist. In der Nacht auf heute gab es einen Anschlag auf eben diese jüdische Gemeinde. Noch ist unklar, ob Steine geworfen oder sogar geschossen wurde.

Das Ziel ist dasselbe wie früher: Jüdisches Leben in Deutschland zu vernichten, Juden zu verängstigen.

Bleibt zu hoffen, dass es heute mehr Widerstand gegen so etwas gibt.

Tschüss

Jörg
(immer noch etwas erschüttert)