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Hybrid-Darstellung

  1. #1

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    Ich weiß!

    Zwei Worte, die so sicher klingen, die aber tief verletzen können. Einmal werden die Worte "Ich weiß!" drohend und bloßstellend gebraucht. "Ich weiß Bescheid!" "Ich kenne dich!" "Ich weiß alles!" Wie Stiche dringen diese nackten Wahrheiten in die Seelen anderer ein und bleiben darin mit ihren spitzen Widerhaken sitzen. Die Freude am Wissen um die Schwächen eines anderen Menschen vergiftet nicht nur die Beziehung, sondern auch das eigene Gemüt. Wissen ohne Liebe macht krank.

    Auch Gott weiß um unsere Schwächen und Sünden, aber sein Wissen ist an die Liebe gebunden. Darum stellt er uns nicht bloß, sondern bietet uns seinen Schutz an. "Ich weiß deine Werke...." in der Offenbarung (Off. 2 und 3) klingt nicht drohend, sondern einladend, wenn nötig, auch zur Umkehr.

    Zum anderen sagen wir zu Leidenden und Trauernden "Ich weiß!". Die Worte sind gut gemeint und geben Vertrautheit mit dem Leid des anderen vor. Aber gerade darin sind sie so verletzend. Einer offenbart seine innerste Not, und der Tröstende antwortet "Ich weiß!" Wenn er dann noch seine eigenen Leiderfahrungen schildert, bleibt der andere einsam und verletzt zurück. Gerade die angebliche Einfühlung in die Not des anderen offenbart das fehlende Einfühlungsvermögen. Niemand kann wirklich in den Schuhen eines anderen laufen, mit seinem Herzen fühlen und seinen Augen sehen. Jedes Herz erfährt seine eigene Bitterkeit. Keine zwei Leiden sind vergleichbar. Wer sie als Leidender vergleicht, verletzt sich selber. Wer sie als Tröstender vergleicht, verletzt den anderen. In der Vorgabe des Vertrautseins mit dem Schicksal des anderen wird das Vertrauen des Betroffenen zerstört. Das viel tiefere Verständnis liegt in dem Eingeständnis der Unfähigkeit, alles vom anderen begreifen zu können. "Ich weiß!" zu einem Leidenden klingt viel zu überheblich und anmaßend, als könnten wir den anderen ganz verstehen, seine Nöte als eigene nachempfinden. Darin überschützen wir uns als Tröstende und setzen den Leidenden herab. Die Achtung vor dem Leid des anderen, also die scheinbare Distanz, wäre in diesem Fall die größere Nähe. Man kann mit dem anderen eher eins werden, wenn man ihn in seinem eigenen Schicksal respektiert.

    Gott ist er einzige, der wirklich mit uns leidet. Seine wirkliche Vertrautheit mit uns macht unser Vertrauen zu ihm nur fester und inniger.

    Axel Kühner
    aus "Überlebensgeschichten für jeden Tag"
    Aussaat-Verlag

  2. #2

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    Für mich persönlich ist es etwas Tröstliches, zu wissen, dass Gott um alles weiß, dass ER weiß, wie es mir geht, was mir Kummer macht, was ich brauche.

    Es ist gut zu wissen, dass da Einer ist, der um alles weiß, der mich versteht wie kein anderer, der mich kennt wie kein anderer.

    Danke, Vater im Himmel.

  3. #3

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    Na, keiner da von euch?



    Was treibt ihr denn so?
    Ich sitze gerade lesend auf meinem/unserem Balkon, von dem die Balkonis ihren Namen haben. Die Sonne scheint von einem strahlend blauen Himmel, endlich mal wieder schönes, warmes Wetter.
    Von unten duftet der Flieder rauf. Es ist so ruhig hier. Ein richtig gemütlicher Sonntag.

    Hat jemand Lust auf Kaffee? Ich mach grad einen.



    Wer setzt sich noch zu mir?

  4. #4

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    Vielen Dank für die lieben Willkommensgrüße. Es gibt hier in der kurzen Zeit schon wieder so viel zu lesen!

    Das ist sehr tiefgründig, den Unterschied zwischen dem Wissen, das Gott über uns hat, und das uns gar nicht erschrecken muss (im Gegenteil) und das Wissen über unsere Schwächen, das uns manche Mitmenschen lieblos sagen und das uns wirklich verletzen kann, wie es in der Andacht steht.
    Ich glaube, das hat jeder schonmal erlebt, umso tröstlicher ist es, wie Gott da mit uns umgeht.
    "Dies ist der Tag, den der Herr macht; lasset uns freuen und fröhlich darinnen sein." (Psalm 118,V.24)


    Benutzerbild Quelle:www.Bilderkiste.de

  5. #5

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    Hallo liebe Clara,
    schön, dass du auch grad da bist.
    Ich wink dir mal lieb zu.
    Vielleicht hast du Lust, dich zu mir auf den Balkon zu setzen.

  6. #6

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    Das, was du über alte Menschen geschrieben hast, liebe Mirjamis, sehe ich genauso. Es wäre doch toll, wenn viel öfter junge und alte Menschen etwas zusammen machen! Das mit den Patenschaften ist eine super Idee.

    Ich habe mal im Fernsehen einen Bericht gesehen, da haben die Bewohner eines Kleeblattheimes regelmäßig Besuch von Kindergartenkindern bekommen, und die gemeinsam verlebte Zeit ist für beide Seiten immer sehr bereichernd, die fröhlichen Kinderstimmen bringen Freude zu den alten Menschen und die kleinen Kinder gehen ganz ungezwungen mit den Älteren um, das fand ich toll.

    Ich sehe gerade, du hast Kaffee hingestellt, danke, Mirjamis! Da bediene ich mich mal, wo ich doch Kaffee soooooo mag.
    Bei uns ist die Sonne leider wieder weg, es gab auch schon wieder einen kurzen Regenschauer und etwas Gewitter. Da haben wir unsere geplante Radtour doch lieber gelassen.

    Einen schönen Sonntag allen hier!
    "Dies ist der Tag, den der Herr macht; lasset uns freuen und fröhlich darinnen sein." (Psalm 118,V.24)


    Benutzerbild Quelle:www.Bilderkiste.de

  7. #7

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    *zurück wink* ich komme gerne zu dir auf den Balkon!
    "Dies ist der Tag, den der Herr macht; lasset uns freuen und fröhlich darinnen sein." (Psalm 118,V.24)


    Benutzerbild Quelle:www.Bilderkiste.de

  8. #8

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    Oh, das freut mich.



    Hier gleich Kaffee für dich.


  9. #9
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    11.07.2006
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    7

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    Wie schön, dass schon zwei auf dem Balkon sitzen.... da geselle ich mich doch gerne dazu.

    Ich lag heute Mittag auch im Garten und habe gelesen...ich würde nun gerne eine kleine Lesepause bei euch einlegen ...habt ihr noch einen Kaffee übrig für mich? Ich könnte Eis für uns machen, was haltet ihr davon?


 

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