Irrtümer der Wissenschaft
(1997)
Je stärker eine neue Entdeckung den Lehrmeinungen widerspricht, desto heftiger wird sie im Wissenschaftsbeüieb attackiert. Unzählige Genies fielen diesem Gesetz im Laufe der letzten Jahrhunderte zum Opfer. Mit pauschalen Beurteilungen wurde ihren revolutionären Leistungen gnadenlos der Strick gedreht. Beurteilungen, in denen es rückblickend nur so wimmelt von wissenschaftlichen Irrtümem und Fehleinschätzungen.
Die Leidtragenden dieser intellektuellen Blindheit durchlebten schwere Zeiten. Von anerkannten Kapazitäten als "Spinner" oder "Träumer" abgekanzelt, frisieren sie im Wissenschaftsbetrieb ein Schattendasein: Einfallsreiche Tüftler wie Denis Papin oder Philipp Reis starben einsam und vergessen, die Ärzte Ignaz Semmelweis und Robert Mayer wurden in psychiatrische Anstalten verbannt, während sich unverstandene Pioniere wie der Physiker Ludwig Boltzmann verbittert das Leben nahmen.
Fatalerweise scheinen die Wissenschaftler bis heute nichts aus den Fehlern ihrer Vorgänger gelernt zu haben. Vorläufiger Höhepunkt: die Nobelpreis-Verleihung an die Biologin Barbara McClintock, die für ihre Entdeckung der -springenden- Gene von der Fachwelt zuvor fast vierzig Jahre lang belächelt worden war.
Lesezeichen