War es auch nicht.
Hier ein passender Abschitt:Noch dazu wo du deinem Gedanken ein Zitat von mir vorausstellst, auf welches du in keinster Weise eingegangen bist.
Ich habe nämlich ein (überspitztes) Beispiel genannt, welches die in meinen Augen fragwürdige Vereinfachung deiner Gentheorie hinterfragt hat, nicht dein Verständnis der Sünde. Ich hätte mich also gefreut, wenn du auf mein Argument eingegangen wärst, anstatt dich auf ein vermeintliches Missverstehen meinerseits zu "stürzen" ;-) Vermeintlich deshalb, weil ich nur angemerkt habe, dass „Sünde“ sehr unterschiedlich verstanden werden kann.
Genetik und Verhalten: Grauzone zwischen Naturwissenschaft, Politik und Philosophie
Kein anderes Thema der Genetik ist mehr umstritten als die Frage, welchen Anteil das Genom am individuellen Verhalten und der Persönlichkeitsentwicklung hat.
Bis in die 60er Jahre setzte sich eine Auffassung des Menschen und seiner Persönlichkeit als von der Gesellschaft und frühkindlichen Erfahrungen geprägt durch, die sich im Kern auf die psychoanalytischen Theorien der Sozialisation von Sigmund Freud und Ernst Jung stützte. Die resultierende Philosophie suchte die Ursachen für Persönlichkeitskonflikte, asoziales Verhalten, Sucht, sowie neurotische und psychotische Persönlichkeitveränderungen ausschließlich im engeren sozialen Umfeld, der Erziehung und der Entwicklung der Betroffenen. Erbliche Faktoren wurden dabei allenfalls als prädisponierende Randbedingungen gesehen, nicht aber als auslösende Kriterien. Mit der immer tiefer gehenden Analyse des menschlichen Genoms bis zur molekularen Ebene war es nur eine Frage der Zeit, bis die Thematik der Verhaltensbiologie und Psychologie des Menschen auf der Ebene der modernen Genetik neu aufgegriffen wurde.
Da die Entwicklung des Nervensystems genetisch kontrolliert wird und darüber hinaus die Funktionen der ausdifferenzierten Nervenzellen direkt von der Existenz spezifischer Genprodukte abhängen, kann es nicht verwundern, daß viele Mutationen auch Aspekte des Verhaltens betreffen; schließlich beruht das Verhaltensrepertoire eines Organismus auf der Leistungsfähigkeit seines Nervensystems. Deshalb ist heute nicht mehr die Frage, ob genetische Einflüsse auf das Verhalten bestehen, sondern vielmehr, wie spezifisch einzelne Mutationen Verhalten verändern können (neurogenetischer Ansatz), und in welchem Grad die verhaltensrelevante Heterogenität im Genpool einer Population vorkommt (populationsgenetischer Ansatz).
Es ist das Verdienst der Ethologie nachgewiesen zu haben, daß auch gewisse tierische und menschliche Verhaltensweisen in diesem Sinne angeboren sind (Instinkthandlungen, unbedingte Reflexe etc.), d.h. das Erscheinen einer Verhaltensweise kann ein normales und vorhersagbares Ergebnis des Entwicklungsprozesses sein."Sünde ist die Gesetzlosigkeit." (1Joh. 3:4.)Ich finde es schön, dass du direkt wieder ein paar Bibelzitate dazu anführen kannst, die jedoch erst durch deine Ergänzung ihre Bedeutung in deinem Sinne erfahren – inwiefern diese Ergänzung eine adäquate Erweiterung des ursprünglichen Autors sind oder inwiefern sie eher Ausschmückung genannt werden müssten, möchte ich jetzt einmal offen lassen, denn darum geht es mir eigentlich weniger. Kernpunkt war mir nämlich, dass andere hier eben nicht so über Sünde denken und wenn man sich nicht einfach gegenseitig seine Ansichten wie einen Stock über den kopf hauen möchte, muss man auf seinen gegenüber eingehen – und das bedeutet eben nicht das eigene Verständnis in den Vordergrund zu stellen, sondern sich um das Verständnis des anderen bemühen.
"Denn das ganze Gesetz ist in einem Wort erfüllt, in dem: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." (Gal. 5:14.)
Nur in der Gemeinschaft liebt der Mensch, in der Tat, seinen Nächsten wie sich selbst.
Das Fehlen des Gemeinschaftssinnes ist damit das Fehlen der Liebe, oder Gesetzlosigkeit, b.z.w. Sünde.
Das Buch "Das egoistische Gen" von Richard Dawkins bestätigt doch meine Theoie. Nur daß ich die Evolution aus einem anderen Blickwinkel sehe.Völlig richtig hast du mich darauf hingewiesen, das jede Wissenschaft im Glauben wurzelt. Da will ich dir nicht widersprechen, denn ich kann und will diesen Umstand nicht leugnen. Der Unterschied zu deiner Argumentation ist aber, dass sich eine wissenschaftliche Theorie zwar auf eine glaubensgeleitete Annahme stützt, erstens nicht aber zu einer bestimmten Glaubensaussage (also einer nicht beobachtbaren oder beweisbaren Annahme) hinführen MUSS und zweitens auch bereit ist die glaubensgeleiteten Annahmen in Frage zu stellen – und spätestens das sehe ich bei dir nicht gegeben. Zudem muss eine Theorie immer auch überprüfbar sein, die Behauptung aber, die Wissenschaft hätte die Gene gefunden, wenn sie im Glauben an die Bibel verankert wären, impliziert zum einen, dass eben diese Möglichkeit der kritische Überprüfung bei dir nicht gegeben ist, zweitens ist diese Aussage insgesamt – entschuldige meine klaren Worte – in meinen Augen völliger Unsinn; und ich denke da hätten mir auch die von dir angeführten Herren zugestimmt.
"Weil in der Weishet Gottes die Welt durch die Weishet Gott nicht erkannte, hat es Gott wohlgefallen, durch die Torheit der Pedigt die Glaubenden zu erretten." (1Ko. 1:21.)Ich verstehe auch nicht, wie man eine Methode (die Wissenschaft) nutzen möchte um von einem festen Anfang zu einem festen Ziel zu kommen, wenn man zugleich dieser Methode die Möglichkeit einer Erkenntnis abspricht – und zwar immer dann, wenn ihre Ergebnisse sich nicht mit den eigenen Ansichten decken. Inwiefern diese von dir vorgenommene Abfertigung eines Argumentes zulässig ist, überlasse ich jedem Leser hier selbst zu entscheiden.
Es liegt nicht an der Wissenschaft als Metode an sich, sondern an den Menschen, die die Wissenschaft betreiben. Der Wunsch ist der Vater des Gedankens. Das heißt, daß auch die Wissenschaft Gott ekennen kann, wenn sie vom richtigen Wunsch getrieben wird.
Der Weg der individuellen Vervollkommnung um Gott näher zu kommen, b.z.w. um wie Gott zu sein, wurde Adam angeboten. Was daraus gewoden ist, sehen wir heute.Hm, ich weiß jetzt nicht inwiefern dies deiner Meinung nach auf meine Gedanken eingeht (der sich um die Unvollkommenheit als Quell der „Sünde“ bezog), aber ich kann dir in deinen Ausführungen durchaus recht geben. Von Perfektion oder ihrer vermeintlichen Notwendigkeit habe ich mit keinem Wort gesprochen. Ich vermute, dass du das auf mein Reden von Unvollkommenheit bezogen hast. Sicherlich kann der Wunsch nach Verbesserung dem Wunsch entspringen, Gott überflüssig zu machen und sich von IHM unabhängig. Er kann aber auch dem Wunsch entspringen, Gott näher zu kommen. Und da Gott nun einmal die Vollkommenheit ist, bedeutet "Gott näher zu kommen" = "zur Vollkommenheit zu streben", auch in dem Wissen, dass man sie durch das eigene Leben oder Streben nie erreichen kann. Also ein Bemühen nicht aus dem Wunsch etwas (die Vollkommenheit) zu erreichen, sondern um ihr Gegenteil (die Unvollkommenheit) zu reduzieren – und Verstehen, Wissen und Erkenntnis sind ebenfalls Unvollkommenheiten.
Die Vervollkommnung des Menschen liegt in der Gemeinschaft. Dazu "Der Mensch im Kosmos" von Pierre Teilhard de Chardin.
Immer noch der Gesellschaftsmensch.Viele identische Handlungen können ganz unterschiedlich bewertet werden – ja selbst das Streben nach einem Leben im Einklang mit der Bibel kann sowohl dem Wunsch nach Gottgefälligkeit entspringen, aber auch dem Wunsch nach Selbstdarstellung und dem Bedürfnis nach Selbstüberhöhung gegenüber anderen. Glücklich wer seine eigenen Motive umfassend überprüfen kann – aber da kämen wir meiner Meinung nach wieder zu dem Problem der Unvollkommenheit. :-)
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