hallo Samu, danke erst mal für deinen beitrag.

Wieso sollte hier etwas ausgedacht sein?
also das hatte mich verwirrt. du hast ja davon gesprochen, dass da gar nicht die rede von eienr schlange war und an der anderen stelle ging es halt doch um eine schlange. ich dachte, weil diese stellen in direktem bezug aufeinander stehen, dass es dann hinzugreimt sein müsste, wenn es zuerst gar nich tum eine schlange ging dann bei der nächsten stelle aber unverkennbar doch.
ich denke, ich hab es jetzt aber doch ungefähr verstanden. die schlange steht also als sie dann doch erwähnt wird, als symbol für das böse. und der fluch gilt nicht dem tier "schlange" sondern dem widersacher.

(was wiederum interessant wär, ist die frage ob der "widersacher" vor diesem fluch noch ganz anders war, in form und erscheinung und auftreten) (und nein, ich hab nicht so wirklich geglaubt dass schlangen verflucht wären , und dass zwischen ihnen und den menschen oder auch nur frauen, eine feindschaft besteht)
es stellt sich mir dann aber wieder die frage, ob der satz wo steht, dass die schlange die frauen in die wade (oder so) beißen wird, auf grund dieser feindschaft, nicht wiederum ausgedacht sien MUSS, weil das ja im zusammenhang gar keinen sinn ergibt.

Du sprichst hier eines der größten Probleme an, die eigentlich den meisten Christen nicht bekannt ist. Wenn christliche Bibelanstalten vom Urtext sprechen, dann meinen sie eben nicht den hebräischen Text, sondern die griechische Version = Septuaginta, des hebräischen Tenach. Aus ihr entstanden ist dann die Vugataversion, die lateinische Textübersetzung von der Septuaginta. Das hebräische Original wird nur als Textvergleich verwendet, doch aus theologischen Gründen abgelehnt! In der Tat ist es so, dass es in der Septuaginta dermaßen viele Textabweichungen zum hebräischen Original gibt, dass es gerade zu ein theologisches „Erdbeben“ auslösen würde, wenn man es übernehmen würde. Noch verheerender sieht es dann bei der Vugataversion aus. Doch beide, Septuaginta und Vulgata, sind die sog. Urtexte, die auch die rev. Elbefelder benutzt und gelegentlich auch hebräische Textvergleiche, wo es ins theologische Konzept passt. In meinen Augen wird hier schon so inkonsequent und verlogen mit den Menschen verfahren, dass es einem eigentlich schaudert.
das ist ja mal interessant. so viel fällt mir gar nicht dazu ein. ich glaube dir das auch. frag mich trotzdem was die meinung von einem gewissen moderator aus dem glaube.de forum dazu sein würde, der sich mit urtexten und schriftquellen, ja auch recht viel auseinandergesetzt hat , wie es mir vorkam. naja, wie auch immer.

mir stellt sich nur die frage, wie man, wenn man das grundlegende buch seines glaubens übersetzt, aus "theologischen" gründen etwas ablehnen kann, dass offensichtlich näher an der wahrheit liegt, als die quelle die man man benutzt.

Aber es ist eben eine Wahrheit, dass die Evangelien auch nur die Septuagintaversion mit all ihren Übersetzungsfehlern, Zusätzen und Umdeutungen benutzt und dann erscheint plötzlich eine Jungfrau, oder ein Jesus der auf zwei Eseln reitet, bis hin zu den 30 Silberlingen, alles Dinge, die man vergeblich in einer hebräischen Bibel suchen wird. Die Worte des Evangelisten: „Dies alles ist geschehen, damit sich erfülle, was der Herr durch die Propheten gesagt hat“ (Mt. 1/22), bereiten hier der Theologie ernsthafte Probleme, denn nimmt man die Septuagintaversion weg, dann steht man vor einem ganz nüchternen Fazit, Gott hat eben davon nichts den Propheten Israels gesagt! Ja, vieles kann sich nicht im Sinne der Schrift erfüllt haben, weil davon einfach nichts im hebräischen Original steht. Die Theologen wissen das, weshalb man einfach das Original ignoriert, trotz seiner unglaublichen Verlässlichkeit, was die Funde aus den Höhlen am Toten Meer klar belegt haben.
du meinst hier die evangelien aus dem alten testment? also die ankündigungen von der geburt jesu und so? oder auch auch auch das neue testament? ist das nicht nicht direkt in griechisch geschrieben worden?

es gibt doch aber doch sicher viele menschen, die an einer, so weit möglich, richtigen übersetzung interessiert sind. anscheinend währe es an der zeit, dass jemand eine ganz neue übersetzung schreibt, die vom wirklichen urtext ausgeht. sie muss ja nicht "perfekt" sein, aber möglichst nahe am original und nicht übersetzbare stellen, halt in anmerkungen möchglichst gut erklärend.

Luther war Realist auf diesem Gebiet! Deshalb sagte er auch in seiner Vorrede zum deutschen Psalter: „ Allen Meistern und Klüglingen, 50 Gulden, wenn sie ihm das Wort „Chen“ durch und durch in der Schrift verdeutschen könnten“. Oder: „Uns ist es wohl oft begegnet, dass wir drei bis vier Wochen haben ein einziges Wort gesucht und gefragt, habens doch zuweilen nicht gefunden. In Hiob arbeiten wir also, dass wir in vier Tagen zuweilen kaum drei Zeilen konnten fertigen“. So ließ er es doch dann und stürzte sich auf den Vugatatext. „Wir mühen uns ab, die Propheten zu verdeutschen. Was ist es doch für ein beschwerliches Werk, die hebräischen Propheten zu zwingen deutsch zu reden. Wie sträuben sie sich, da sie ihre hebräische Ausdrucksweise nicht verlassen und sich dem groben deutsch nicht anpassen können, gleich als ob man eine Nachtigall zwänge, ihren melodischen Gesang aufzugeben und den Kuckkuck nachzuahmen, dessen eintönige Stimme sie verabscheut. (Aus: Luther 14. Juni 1528 – Brief an Wenzelaus Link).
pah, Luther schien ein ziemlicher banause gewesen zu sein, was die schöne deutsche sprache angeht.