Ich denke, Du solltest vielleicht mal was anderes lesen!
... ganz lieb winke-winke!!!
Ich denke, Du solltest vielleicht mal was anderes lesen!
... ganz lieb winke-winke!!!
Nun denn, dann schauen wir mal wo das hinführt. :-) Aussteigerberichte habe ich schon eine große Vielzahl gelesen – sowohl in Form von gedruckten Medien als auch in Form digitaler (Selbst)darstellungen. Die Beurteilung dieser Schriftzeugnisse finde ich ehrlich gesagt jedoch etwas schwieriger. Sicherlich kann man viele interessante Ansatzpunkte aus ihnen gewinnen, z.B. durch Vergleiche zwischen verschiedenen Aussteigerberichten ist es möglich ähnliche oder identische Aspekte bzw. Tendenzen einer Gemeinschaft herauszuarbeiten, auf welche man seine Nachforschungen konzentriert. Ggf. kann auch ein Aussteigerbericht für sich genommen einen solchen Hinweis liefern. Auf der anderen Seite muss man sich natürlich klar machen, dass Aussteiger schon mehr oder weniger per Definition keine neutralen Berichterstatter sind, sondern fast ausschließlich aus einer ablehnenden Position heraus schreiben – denn ansonsten wären sie kaum „ausgestiegen“. Da zudem eine solche Arbeit eine gewisse Motivation nötig macht und dementsprechend meist auf eine gewisse Energie bzw. emotionale Beteiligung hinweist, muss man natürlich sehr vorsichtig sein mit dem Wahrheitsgehalt der entsprechenden Erzählung. Tatsächlich gibt es auch immer wieder falsche Anschuldigungen, die sich bei einer genaueren Untersuchung derselben nicht halten lassen.
Wie alle Informationsquellen können auch solche Berichte meiner Meinung nach eine sinnvolle Funktion haben, solange man sie nicht zur Grundlage der eigenen Beurteilung ansonsten unbekannter Zusammenhänge macht.
P.S.: Da dieses Schreiben mit zeitlicher Verzögerung von einer mir vertrauten Person hochgeladen werden, sind möglicherweise gerade neuere Beiträge nicht berücksichtigt.
Ich denke, du hast nicht ganz unrecht, aber auch nicht recht, zumindest sehe ich das so.
Aussteiger berichten, siehe z.B. die Bücher von Raimond Franz, der früher in der Leitenden Körperschaft der Zeugen Jehovas war, meist darüber, wie SIE ES ERLEBTEN (subjektive Wahrnehmung), während die, die IN der Sekte sind, es ANDERS erleben (selektive Wahrnehmung).
Ein Beispiel:
Nehmen wir einmal an, du wärst ein ehemaliger Sektenangehöriger, und wärst von deinen Eltern dauernd geprügelt worden, weil du nicht still sein konntest. Nun schreibst du darüber in einem Buch oder Artikel, und führst dabei an, dass deine ehemalige Sekte die Prügelstrafe erlaubte.
Deine Eltern und Sektenmitglieder deiner ehemaligen Gemeinde/Versammlung werden gebeten, dazu Stellung zu nehmen.
Was werden sie tun?
Werden sie sagen: "Ja, Kaspar wurde von seinen Eltern geschlagen, womit sie den Auftrag der Bibel ausführten, seine Kinder zu züchtigen", oder werden sie nicht eher leugnen, vor allem, da Gewalt gegen Kinder strafbar ist, und die Wahrheit nicht nur Schande über die Eltern, sondern auch über die Sekte, und somit über Gott selbst bringen würde?
Was meinst du, warum Täter aus Kirchen oder Sekten, sowie deren Angehörige und Vorgesetzte,den sexuellen Missbrauch leugnen, und den Opfern oder anderen Schuld geben, nur nicht dem Täter? Der selbe Mechanismus!
Lese ich auch. ich lese ja nicht NUR solche Bücher, aber auch diese! Weil sie mich interessieren. Momentan lese ich zum Beispiel den Roman "Venusneid" von Rita Mae Brown, wo eine vermeindlich dem Sterben nahe Frau Abschiedsbriefe an Angehörige und Freunde schreibt, um ihnen über sie die Wahrheit zu sagen. dann stellt sich alles als irrtum heraus, und sie und die anderen müßen mit diesen Briefen leben, und sich einiger unangenehmer Wahrheiten stellen.
Davor las ich auch das Buch "Töchter der Erde", wo über das Leben der Indianerfrauen von der Wiege bis zur Bahre berichtet wurde.
Wie du siehst, ist mein Leserepertoire ziemlich breit gefächert.
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