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Das ist so nicht richtig! Am Beispiel der Göttin Gaia oder Isis könnte man genau Gegenteiliges belegen. Stichwort ist hier: Magna Dea.
Götter waren auch in der Frühantike oder Antike nicht auf Regionen oder Völker beschränkt, sondern schon lange vor der hellenistischen Epoche Exportkultgut.
Eher anders herum, sie waren eher Importkulturgut, das von anderen Völkern, z. B. aus einer gewissen Faszination heraus, übernommen wurde. Es waren z. B. die Römer, die Kybele von Pessinus nach Rom holten, nicht die Pessinuntier, die sie nach Rom brachten. Gerade die Römer interessierten sich, nachdem der Glaube an ihre eigenen Götter geschwunden war, für alle möglichen fremden Kulte, Hauptsache sie waren irgendwie exotisch. Aber schon vor ihnen hatten es die Griechen ähnlich gemacht. Die ägyptischen Isispriester waren sicherlich froh, dass sie auch außerhalb Ägyptens (zahlungskräftige) Anhänger für ihre Göttin fanden, aber dass sie aktiv Missionierung betrieben, ist mir nicht bekannt.

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Im Übrigen, auch die Kultfigur Maria beansprucht Exklusivrechte durch ihre Gläubigenschar.
Aber sie ist keine national geprägte Figur, während die verschiedenen Göttinnen ganz auf die Kultur, die sie hervorgebracht hat, zugeschnitten waren. Isis z. B. wurde auch in Rom nach ägyptischer Weise dargestellt und verehrt.

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Davon abgesehen, ich bezweifle ganz ernsthaft, dass die Mehrheit der Völker der Erde eine Maria als Mutter der Völker ansieht. Zumindest schließe ich diesen Unfug für mich aus. Metaphysisch verstanden ist meine Mutter Göttin / Gott.
Wenn also Katholiken behaupten Maria wäre die Mutter aller Völker, so ist das ihre ganz eigene Einbildung, ich sage - sie lügen. Denn ich kenne meine Mutter! Und diese heißt ganz sicher nicht Maria.
Dir ist doch sicherlich klar, dass das nicht im biologischen Sinn gemeint ist. Entfernt kann man diese Bezeichnung wohl auch mit dem römischen Ehrentitel "pater patriae" vergleichen. Oder auch mit dem Ausdruck "Forenmama" ...

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So lange man anderen Menschen diesen Glauben nicht aufdrückt oder gar durch öffentliche Proklamationen belästigt wird
Diese Proklamation hat doch nichts mit Zwangsmissionierung zu tun. Und Belästigung? Wenn Du das so siehst, dann kann man jede öffentliche Glaubensbekundung als Belästigung einstufen.

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Was mich stört ist, wenn diese Kultfiguranbeter an ihren Kultfeiertagen durch ihre Kultzeremonien den Straßenverkehr lahm legen und mit ihren Gesängen die morgendliche Ruhe stören.
Da werden der Straßenverkehr und die öffentliche Ordnung durch Demonstrationen aber erheblich mehr gestört als hin und wieder durch eine kleine Prozession, zumal Prozessionen wenigstens friedlich bleiben. Also Abschaffung des Demonstrationsrechts?