Was??? Ich empfehle dir dringend Fachliteratur!Wer behauptet denn das? Der Zoroastrismus basierte auf dem Dualismus Ahura Mazda vs. Ahriman, für Mithras war da kein Platz. Im Gegenteil, Zarathustra scheint die Verehrung des Mithras (in seiner ursprünglichen Form als persischer Sonnengott) bekämpft zu haben.
Im alten vorzarathustrischen Persien, galt Mithras, als Genius oder Gott des unpersönlichen Himmellichtes. Der Mithraskult ist also wesentlich älter als die Zarathustrareligion.
Und um auch das gleich zu klären, wenn er gegen den Mithrasdienst des drogengestützten Rinderschlachtens eintritt, so hat er damit nicht grundsätzlich Mithras verurteilt, sondern die Kulthandlungen in dem grausamen Opferritus des Mithra-Kults. Hier hat sich Zarathustra rigoros abgegrenzt. Ein zweiter Punkt ist sicherlich die kultische Verehrung Mithras vor Ahura – Mazda.
Ganz im Gegensatz dazu wird in der Yasna-Einleitung Mithras friedlich neben Ahura Mazda als Gott des Landes genannt. Den Grund für das große Ansehen des Mithra, finden wir im 10. Opfergesang, jener Yasna („Yascht“), in dem der Sassaniden- Schreiber folgende Eingangsverse durch Ahura Mazda dem Zarathustra sagen lässt: „Es sprach Ahura Mazda zu Spitama Zartoscht (Zarathustra): Als ich den Mithra, der weite Triften hat, erschuf, da machte ich, O Spitama, gleich anbetungswürdig, gleich preisungswürdig, wie mich selbst, den Weisen Herrn.“
Für Zarathustraanhänger ist Mithras nur einer der Yazata, der anbetungswürdigen Götter, allerdings der stärkste, heldenhafteste, rührigste, schnellste und siegreichste. So hatte man Mithras in das theologische System des Zoroastrismus aufgenommen, man hatte ihm einen passenden Platz in der Götterhierarchie angewiesen. Aber seine starke Persönlichkeit hatte sich nur mit Mühe den strengen Regeln gefügt, welche ihr auferlegt worden waren, und in dem heiligen Texte findet man Spuren einer älteren Vorstellung, nach welcher er im iranischen Pantheon eine weit erhabenere Stellung einnahm.
Dir ist schon bewusst, dass alle „Götter“ und „Gottessöhne“ dem Synkretismus unterliegen?
Dafür spricht schon allein, dass im Nachbarreich des Antiochus I. Mithras zum Schutzgott der Dynastie erhoben wurde. Ausgrabungen auf dem Nemrud Dag haben das zweifelsfrei belegt. Zugleich zeigt sich bei den gefunden Reliefdarstellungen deutlich die Vereinigung persischer und griechischer Elemente zu einem neuen hellenistischen Götterbild. So reicht z.B. Apollon – Mithras dem König die Hand. Mithras wird hier deutlich als Sol Helios – Apollon dargestellt und auch die griechisch – persischen Inschriften belegen das zusammen schmelzen zweier religiöser Kultvorstellungen zu einer Einzigen. Insbesondere die geopolitische Lage des Reiches des Antiochus, welches am Dreh- und Angelpunkt zwischen Ost und West lag, zeigt überaus anschaulich den Synkretismus der hellenistischen Epoche.In der Stelle bei Cassius Dio sagt Tiridates zwar, dass er Mithras verehrt, aber daraus geht nicht hervor, ob das der Mithras des römischen Mithras-Kultes ist oder der ursprüngliche persische Sonnengott. Tiridates' Abstammung legt aber zweitere Möglichkeit nahe. Der Stelle bei Plinius lässt sich überhaupt nicht entnehmen, zu welchem Kult diese magoi gehörten.
Über Tridates oder richtiger Mithridates, eine Ableitung von Mithras, berichtet das Werk: Leben des Pompeius (24.).
Hättest du meinen Text richtig gelesen, dann hättest du Beispiele gefunden. So z. B. Philo.Kennst Du überhaupt irgendeine Stelle, der sich klipp und klar entnehmen lässt, dass auch die Priester des Mithras-Kultes magoi genannt wurden?
Nun, wie dem auch sei, ich habe eigentlich nicht die Zeit und die Lust über Mithraskult, Christuskult und Co nachzusinnen. Ich denke, ein Jeder kann sich selbst ein Bild über die historischen Zusammenhänger all dieser Kulte machen, oder es eben auch lassen. Eine Buchempfehlung sei hier noch angeführt: Der gehängte Gott / Erich Zehren.
Letztendlich sei einem Jeden der Kult erlaubt, der ihn glücklich macht, solange er damit niemand anderen schadet. Leider zeigt die Religionsgeschichte, dass dies nur selten geschah und Kulte inklusive ihrer Kultanhänger Gedankengut verbreiteten und vertraten, welches oft zum Untergang ganzer Völker führte. Das ist der Stein des Anstoßes, womit wir bei der Frage Jesu hängen bleiben, kann ein guter Baum schlechte Früchte hervorbringen?
Es gibt nichts Neues unter der Sonne, wie der weise Kohelet schon wusste, auch wenn manche meinen, es sei anders. Und so ist – zumindest für mich – auch der Christuskult nur eine Kultfortführung, die viele Vorläufer hatte.
Absalom
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