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  1. #21
    maiby Gast

    Standard

    Na, wenn ihr uns jetzt kennt, dann lest mal weiter!

    14 - Daytonas Sperrmüll auf Palmen

    Es war Sonntag. Die zweite Woche Urlaub war um. Eine blieb uns noch. Peter schaute in seine neue Glanz-Karte von Florida, die er sich gekauft hatte. Am liebsten wollte er nach Key West, der südlichsten Stadt der Vereinigten Staaten. Übrigens hat hier Ernest Hemingway, der große amerikanische Schriftsteller, für eine gewisse Zeit gewohnt. Dort wurde eine Brücke gebaut die mehr als 160 km (100 Meilen) vom Festland Flori-das ins Meer reicht.
    Bei uns zu Hause brachte vor etwa einem Jahr eine meiner Teilnehmerinnen im Malkurs eine Freundin mit. Sie war zu Besuch aus Delray Beach, Florida. Irgendwie ist es mir gelungen, dass auch sie einen Pinsel in die Hand nahm. Mit ein bisschen Anleitung, stellte sie am gleichen Abend noch ihr erstes Acryl-Bild fertig. Bevor wir unsere Reise begannen, hatte ich mit ihr Kontakt aufgenommen. Sie war so was von freundlich und interessiert. Ganz eifrig schrieben wir beide E-Mails und sie lud uns ein, ein paar Tage bei ihr zu verbringen. Dieser Gedanke kreiste in unserem Kopf, aber es sind natürlich wahnsinnige Entfernungen, die wir hier in Deutschland nie an einem Tag fahren würden. Wir hätten dann gut vier ganze Tage im Auto verbringen müs-sen.
    Mir gelang es auch einmal an den heiß begehrten PC zu kommen und ich fragte per E-Mail an, ob wir mal anklopfen können? Auf die Antwort brauchten wir nicht lange warten. Sie schrieb, dass ihre Tochter gerade erst weggefahren ist und sie eigentlich gar keine Zeit habe. So wurde uns diese Entscheidung abgenommen. Jana verfolgte interessiert unsere Pläne und war nicht sonderlich begeistert. So lange im Auto sitzen, dann alleine mit den Eltern. Aber, dass wir die ganze Woche alleine weg wollten, schien ihr auch nicht zu behagen. Carrie hatte ihr gesagt, wenn sie mit will, kann sie fahren, mit der Schule ist es kein Problem. Sie schwankte. Gerade jetzt, wo sie seit einer Woche neue Fächer und Lehrer hat, wollte sie in der Schule nicht fehlen. Am Mittwochabend wollte sie sich mit Freunden treffen, die sie aus ihrer Kirchengruppe kennt.
    So einigten wir uns: Wir wollten nicht so weit fahren und am Mittwochabend zurück sein. So startete die Fa-milie Wendig am Montag früh komplett in Richtung Süden. Die Fahrstrecke auf den großen Autobahnen war prima ausgeschildert und das Auto rollte richtig gut. Wir hörten Musik, „snackten“ und zum Essen stoppten wir in irgendeiner der Imbissgaststätten. Peter sagte, je weiter wir runter fahren, so wärmer wird es. So sta-chelten Jana und ich ihn ordentlich an und er fuhr immer weiter. Am Straßenrand tauchten immer mehr Pal-men auf. Hier waren sie nicht angepflanzt, wie wir es aus der Türkei kennen.
    Kurz vor der Stadt Detona Beach war wieder ein Besucherzentrum ausgeschildert. Wir bogen vom Highway ab und parkten. Meine beiden Kundschafter gingen hinein. Sie fragten danach, was man hier so unterneh-men kann. Einen ganzen Stapel mit Prospekten brachten sie mit raus. Beim Anschauen quietschte unsere Tochter vor Vergnügen, weil so viele bunte Fische auf den Fotos zusehen waren. Eine Adresse von einer Tauchbasis war auch dabei.
    Eine riesige Brücke, die aussah, als wenn man direkt in den Himmel startet, überquerten wir gleich am Stadt-rand. Bei der ersten Gelegenheit stoppten wir, um nach dem Weg zu fragen. Zuerst wollten wir die Taucher sprechen. Das klappte prima und wir waren nur knapp vorbei gefahren. Wir drehten um und fuhren ein klei-nes Stück zurück. Da wehte auch schon eine große bekannte Fahne. Wir betraten den Laden und Jana ü-bernahm als Dolmetscher das Gespräch. Die Verkäuferin war sehr hilfsbereit und nett, aber sie wollte auch nicht mit uns tauchen. Sie erklärte uns, dass um diese Jahreszeit hier kaum einer ins Wasser geht. Höchs-tens am Wochenende laufen ein paar Aktivitäten. „Alles Weicheier“ dachten wir. Warum die sich so anstellen, man hat doch einen Anzug an. In Deutschland habe ich meinen ersten Tauchgang im Schweriner See bei ganzen 3°C absolviert. Aber es nützte nichts, das Tauchen konnten wir uns also abschminken.
    Wir suchten erst einmal ein Hotel und landeten wieder im „Holyday Inn“. Kurz darauf tauchten Jana und ich erst einmal im hauseigenen Pool. Wir stellten uns die bunten Fische vor, die neben uns schwimmen könnten. Peter konnte an unserem Spaß leider nicht teilhaben. Er war froh, alleine im Zimmer zu sein und sich unter der Dusche berieseln zu lassen.
    Den Rest des Abends wollten wir nun doch nicht im Hotelzimmer verbringen. Wir wollten uns draußen tref-fen. Da ich mal wieder als erster fertig war, schlenderte ich noch mal gemütlich die Grenzen des Hotelgelän-des ab. Es gab keine Schilder mit „Schutt abladen verboten“, auch nicht in übersetzter Form. Vielleicht lagen deshalb so viele ausrangierte Möbel herum. Der ganze Waldrand sah wirklich nicht gut aus. Ein großer Hau-fen Sperrmüll war aufgetürmt auf Palmen. Das war wirklich ein Trauerspiel. Die armen kräftigen Pflanzen hatten dicke Holzplatten, Gardinenstangen und Bettteile auf dem Kopf. Ich schritt sofort zu guten Taten und stellte mich als wahrer Lebensretter dieser Phönixpalmen
    dar. Mit dem Fuß trat ich die gröbsten Teile zur Seite und man konnte sofort sehen, wie sich ein Blatt nach dem anderen aufrichtete. Aber viele andere waren verschüttet! Allen konnte ich nicht helfen. Ein kleiner Able-ger stand etwas abseits. Da musste ich einmal dran ziehen, aber er war fest im Boden verankert. Da tat sich nichts. Was soll es auch, es gibt sie bei uns auch in jedem Baumarkt zu kaufen. Außerdem habe ich eine Palme zu Hause, die schon seit zehn Jahren prima wächst.
    Als meine beiden kamen, fuhren wir gleich mit dem Auto los, damit wir nicht wieder km-weit latschen müssen. Wir besorgten uns in einer Kaufhalle noch ein 6Pack Bier für den Abend und gingen noch etwas Essen. Dann endete unser Tag gemütlich im Hotelbett.
    Das Frühstück am Morgen wurde nicht im Hotel serviert. Wir hatten einen Gutschein für eine Gaststätte die gleich nebenan war. Dort war ein großes Büfett aufgebaut. Ein Paradies. Aber die einzige die so richtig zu-schlug, war ich. Peter mag morgens nicht deftig essen und Jana war mit einer Schale Kornflaks zufrieden. So schlug ich ordentlich zu, damit der Preis auch gerechtfertigt war.
    In einem von Peters zahlreichen Prospekt hatten wir eine Anlage mit Fischen gesehen. Jana erkundigte sich über das Telefon. Es war geöffnet, aber der Preis war erschreckend. Diese Stadt Orlando war auf alle Fälle ein gutes Ziel, so konnten wir uns die Sache einmal von dichtem
    Betrachten.
    Vorher wollte uns Peter das Daytona Speedway-Stadion zeigen. Wieder mal war er bestens im Bilde. Ziel-strebig erreichten wir den Parkplatz und das riesige Stadion lag direkt vor uns. Das Gelände war voller Pal-men, der Himmel war strahlend blau und die Sonne schien schon ordentlich warm. Wie konnte es denn auch anders sein, der Eingang war nicht auf unserer Seite. So konnten wir, wie jeden Tag, erst mal wieder eine ordentliche Strecke laufen. Vor der Eingangstür stand ein richtig toller, gelber Flitzer. Jana tanzte wie ein Fotomodell davor herum. Sie funkelte ihren Vater mit dem schönsten Augenaufschlag an, damit er durch die Linse schaut. Innen gab es jede Menge Geschäfte, mit Fotos, Souvenirs und allen möglichen Formel1 Sa-chen. Wir waren erstaunt, dass wir für das Stadion keinen Eintritt bezahlen mussten. Vielleicht gehen deshalb immer so viele Leute zum Formel1-Rennen, dachte ich. Das könnte mir ja nicht gefallen. Da fährt dann alle „zehn Minuten“ mal ein Flitzer vorbei.
    Ein hoher Zaun trennte uns von der vier km langen, ovalen Rennbahn. Auf den Rängen saßen schon ein paar Leute. Der Stadionsprecher sagte ein kleines Rennen an, das in wenigen Minuten starten sollte. Na, das passte ja gut. Das Jana-Kind konnte dem Vater noch ein T-Shirt aus dem Kreuz leiern, denn auf so ein Sommerwetter war sie nicht eingestellt.
    Da sahen wir auch schon die ersten Putzfahrzeuge, die die Rennbahn reinigten. Ein wenig später hörten wir es knattern, im Hintergrund. “ Wuuschhhhhhhh!“ Da raste ein Flitzer an unserer Nase entlang. Ein Höllen-lärm, dass man sich die Ohren zuhalten möchte, aber dann war es ja eh zu spät. Irre! Man konnte es kaum aushalten. Der Fahrtwind wirbelte den Dreck hoch. …Und zack, da kam noch ein zweiter. Das war ja doch irgendwie ganz witzig, muss ich zugeben. Peter versuchte ein Foto zu machen, nach ein paar Versuchen schaffte er es auch.

  2. #22
    maiby Gast

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    15 - Das Paradies gleich hinten links

    Bis nach Orlando war es nicht weit. Dreißig Meilen waren inzwischen mit dem Auto keine Entfernung mehr. Ich hatte mich blöd genug angestellt, jetzt übernahm Jana meinen Job als Karten-Leser. Wir erreichten den Parkplatz des Discovery Cove. Ich hatte Zeit, die tollen Bepflanzungen dieses Geländes zu bewundern und erfreute mich an den vielen großen Palmen, die wirklich eine Augenweide waren.
    In unserem Prospekt waren Bilder von Delphinen, Walen und vielen bunten Fischen. Aber was in diesem Komplex abläuft, hatte ich noch nicht begriffen. Auf alle Fälle hatte der Eintrittspreis uns mächtig schockiert. Eigentlich war es nichts für unseren Geldbeutel! Noch war die Entscheidung, ob wir hineingingen nicht gefallen.
    Janas Augen leuchteten, aber sie riss sich zusammen, um keinen Piep von sich zu geben. Denn, wenn Peter in solcher ungewissen Situation, von uns genervt wird, kann es schon mal passieren, dass er ruck zuck ins Auto steigt und die Heimfahrt antritt. Er sagte: „Die Badesachen nehmen wir gleich mit!“ Das hörte sich doch schon mal ganz gut an. Meine Aufgabe war es, im Auto die nötigen Badesachen zusammenzupacken. Die Reisetasche war schnell fertig.
    Der Eingang sah von außen aus, wie ein altes Bauernhaus. Das Dach war allerdings nicht mit Stroh gedeckt, sondern mit Palmenblättern. Wir betraten die große Empfangshalle. Die Wände waren in orange und gelben Farben gestrichen. Viele tolle Zimmerpflanzen waren aufgestellt. An der Decke hingen große, blaue Delphine und aus den Lautsprechern tönte leise romantische Entspannungsmusik. Alles Werbung! Eine junge Frau wartete am Schalter und sie erklärte uns gerne, was alles geboten wird und dass es einen Tarif gibt, in dem man den Eintritt für diesen Aktionspark erhält und gleichzeitig noch für den auf dem Gelände auf der anderen Seite, dort wo sich auch die Killer-Wale befinden. Mit jedem Satz den Jana hörte, wurde sie immer aufgeregter, und auch ich bekam schon ganz weiche Knie. Peter trug es mit Fassung und sagte dann „Jo!“ Da plumpsten uns schon mal die Steine vom Herzen. Jetzt wieder so nach Hause fahren, wäre ja auch saublöd gewesen. Die Frau tippte unsere Namen ein. Dann kam die Frage: Wollen Sie mit den Delphinen schwimmen? Peter fragte:„Was kostet es denn?“, in dem er mit den Fingern das Money-Money Zeichen vorführte. Die Antwort kam schnell: „100$ pro Person dazu“. Peter schaute mich an „Das gönnen wir Jana“ sagte er und wartete auf meine Meinung. Ich nickte und stimmte zu. „Willst Du auch?“ kam es dann gleich noch hinterher. Diese Frage hatte ich mir schon die ganze Zeit gestellt, aber ich konnte sie mir nicht beantworten. Eigentlich ist die Frage doch eindeutig und die Antwort genau so. Wer will den nicht mit Delphinen schwimmen? Aber diese Reise war schon jetzt sehr teuer. Sogar das Anschauen der Wolkenkratzer in New York hatte Geld gekostet, allerdings für alle drei. Für 100$ muss ich zu Hause zwei Abend-Mal-Kurse geben! Jetzt war aber keine Zeit mehr zum Überlegen, Peter wollte eine Antwort. Ich spuckte es aus „ Ja, ich will!“ Dann fing ich an zu zittern und musste an das „Ja-Wort“ im Standesamt denken.
    Doch was kam, Peter sagte: „Mit Delphinen: drei Mal“ Ich stutze, dass auch er sich entschieden hatte. Jetzt hielt Jana es nicht mehr aus, sie fiel mir um den Hals und schrie: „Delphine, Delphine!“
    Peter reichte elegant seine Kreditkarte rüber. Sie verschwand und mit ihr der nächste Türkei Urlaub, der es wohl sonst gewesen wäre. Aber egal. Nun war es passiert und wir freuten uns voller Erwartung auf diesen Tag.
    Einer nach dem anderen trat vor die Kamera, um ein Foto zu schießen. In kürzester Zeit hatte jeder eine Art Kreditkarte mit Foto um den Hals. Dann teilte sie uns unseren Termin mit den Delphinen mit, die also um 14:30 Uhr auf uns warten. Sie stellte uns einen sportlichen Taucheranzug vor, in dem ein junges Mädchen steckte. Zusammen verließen wir den Eingang. Auf einer großen Terrasse, konnte man einen großen Teil der Anlage überblicken. Aber keiner würdigte diesen Ausblick. Jana berichtete sofort von unserer Herkunft und die beiden Mädels übernahmen die Spitze. Achtlos liefen sie weiter. Eine Palme war hübscher als die nächste, sie hatten die verschiedensten Formen, die ich noch nie im Leben gesehen hatte.
    Ich hatte aufgeholt und ging jetzt neben Jana. Vor uns lag ein langer gerader Weg. Am Rand leuchteten viele bunte Pflanzen. Das Ende war eine dunkelgrüne Hecke. Ich sagte zu Jana:„Da hinten links muss das Paradies sein.“ Sie lachte und wollte es gleich unserer Führung übersetzen. Ich knuffte sie, das musste ja nicht sein. Dann waren wir am Treffpunkt, wo wir später abgeholt werden sollten. Sie erklärte uns, was wir jetzt alles unternehmen können und wünschte uns einen schönen Tag.
    Eigentlich hätte ich gleich noch mal wieder zurückgehen können, aber auch an diesem Platz war es genau so toll.
    Alle Leute liefen hier in einer schwarzen Pelle herum, so suchten wir die Ausleihstation. Sie war gleich neben uns. In einem großen Karree standen Kleiderständer mit vielen Taucheranzügen auf Bügeln. Mit sicherem Blick musterte uns eine junge Frau von Kopf bis Fuß und reichte uns jeweils die passende Größe.
    Wir suchten uns ein Schließfach und schritten zum Umziehen in die Waschräume. Alles in diesem Park war auf viele Leute eingestellt. Es gibt für alles „Normzeiten“. So gelang es uns in wenigen Minuten wieder im schwarzen Dress vor der Tür zu stehen. Wir schlenderten vorbei am weißen Sandstrand und an den vielen weißen Liegen, die alle nicht belegt waren. Es war eine herrliche Ruhe! Es gab so viel zu entdecken!
    Aber erstmal knurrten unsere Mägen und das ganz schön heftig. Essen „all inklusive“ das Zauberwort. Was kann es Besseres geben. Nach dem Eingang des Speiserestaurants brauchten wir nicht lange suchen, wir folgten unserer Nase und gingen einfach dem Duft entgegen. Diesmal brauchten wir keine englische Speisekarte zu lesen. Auf einem großen Tisch hatten sie auf Eiswürfeln die Muster des Essens auf Teller aufgefüllt. Das war echt Klasse, so konnte man gleich sehen, wie alles aussieht! Peter wählte wieder einen dicken Burger, Jana suchte sich ein paar Chicken Nugats mit Pommes aus, und mich lächelte das Lachsfilet mit Reis an. Es war richtig lecker
    Jana und ich wollten dringend ins Wasser. Es kribbelte wie doll. Wir sahen uns an und rollten mit den Augen. Peter genoss Löffel für Löffel seine dicke Sahnetorte zum Nachtisch. Aber mit unseren Blicken ist sie ihm dann doch im Hals stecken geblieben. Er konnte sie nicht aufessen.
    Wir rannten zum Wasser. Das Becken war ein künstlich angelegter See. Ringsherum waren Naturfelsen und ein richtiger kleiner Sandstrand. Bis zu den Knöcheln waren wir im Wasser und die Temperatur ging. Aber die Anzüge waren schon angebracht. Unsere Tauchermasken und unsere Schnorchel hatten wir ja zum Glück aus Deutschland mitgebracht. Jetzt kamen sie zum Einsatz. Wir spuckten kräftig in unsere Masken, damit die Scheiben nicht beschlugen. Voller Spannung gingen wir tiefer.

  3. #23

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    das geht ja schlag auf schlag danke vielmal für die erzählungen ich les mir das nachher in aller ruhe durch

  4. #24
    maiby Gast

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    Wow - doch so viele Besucher auf dem Thread, dann werd ich mal wieder einen Teil reinsetzen.

    16 - Schweben mit dem Teufelsrochen

    Inzwischen reichte mir das Wasser bis zu den Knien. Etwas in Gedanken erschrak ich wahnsinnig. Wild schwankte ich hin und her und konnte mich gerade noch an Jana festhalten, um nicht ins Wasser zu kippen. Fast wäre ich auf einen dicken Manta getreten. Er lag im Sand auf dem Boden und war mit seiner schokola-denbraunen Farbe kaum von einem Felsen zu unterscheiden. Aufgescheucht schwamm er davon.
    Dann tauchten wir ab, um noch mehr zu sehen. Das Wasser war super klar und sauber. Unter der Oberfläche sahen wir die schönsten bunten Fische, sie bewegten sich völlig normal und fühlten sich überhaupt nicht belästigt.
    Plötzlich erschien ein großer Teufelsrochen direkt unter mir. Ich streckte meine Arme weit aus. Wenn ich meinen Finger streckte, hatten seine gewaltigen Seitenflossen die gleiche Größe wie ich. Wir schwebten zu-sammen durchs Wasser. Ich war beeindruckt, denn es war kein Film. Es war echt und ich konnte es kaum fassen. Dann wollte mein Freund tiefer. Ich holte tief Luft, tauchte hinterher, und ich konnte ihn mit der Hand streifen. Er fühlte sich an, wie ein großer nasser Butterpilz.
    Nachdem ich diese ersten schönen Eindrücke verdaut hatte, konnte ich auch Jana wieder wahrnehmen. Sie war genau neben mir, am farbenfrohen Korallenriff. Wir begleiteten die Schwärme der tropischen Fische. Auf einmal starrten uns aus der Tiefe der Mitte zehn große Haie an. Sie hatten eine stattliche Größe und wir dachten an den „Weißen Hai“. Wie konnte es sein? Wir näherten uns der Höhle und einer Glasscheibe. Es war perfekt gemacht. Oben bildete ein Bootswrack gut getarnt den Abschluss, so dass keiner etwas ahnte. Die großen Ungeheuer waren in einem extra Becken. Sie genossen die Anwesenheit der vielen zappelnden Menschen. In der nächsten Höhle waren die Barrakudas. Wir schwammen ganz nah vor der Scheibe, Auge um Auge - Zahn um Zahn waren wir ihnen gegenüber. Jana und ich tauchten auf und wir quietschten vor Spannung. Jana wollte versuchen die Scheibe zu berühren. Sie versuchte es einige Male, schreckte im letz-ten Moment jedoch wieder zurück. Sie sahen so gruselig aus. Das Maul hatten sie weit aufgerissen, so dass wir ihre großen Zähne sehen konnten! Vielleicht wären sie blitzartig auf uns zu gekommen? Aber ich versuch-te es nicht.
    Im Nebenbecken sammelte sich eine Gruppe Leute. Es schien Irgendetwas zu beginnen. Auch wir wechsel-ten die Örtlichkeit. Es war ein ganzes Becken voll kleinerer Mantas. Wir wurden aufgefordert unsere Füße auf dem Boden zu lassen und nicht zu schwimmen. Fütterung war jetzt angesagt, und da kann so ein Fisch schon mal den anderen Zeh mit verspeisen. Wir schauten etwas skeptisch und hielten uns selbstverständlich an die Anweisungen.
    Die Manta-Mama öffnete einen Eimer mit frischen Fischen. Wahrscheinlich waren es Heringe. Die Köpfe hatten sie sauber abgeschnitten. Dann wurde gezeigt, wie es mit dem Füttern geht. Man streckt die Hand wie zur Begrüßung, greift den Fisch an der untersten Schwanzflosse, so dass die Schnittfläche zum Kopf nach oben zeigt. Dann muss nur noch der Daumen sicher versteckt werden, damit er nicht mit verspeist wird. Dann hält man den Arm tief unter Wasser. Jeder erhielt drei Fische und durfte es selbst versuchen. Die Mantas kreisten bereits aufgeregt in unserer Nähe, sie kamen von allen Seiten. Ich machte mich startklar für diese akrobatische Leistung. Meine beiden Reservefische hielt ich in der linken Hand hoch in die Luft. Den dritten hatte ich, wie ich es gelernt hatte festgehalten. Jetzt schaute ich mit der Maske unter Wasser und tauchte meinen Fisch unter die Oberfläche. Es klappte. Sofort wurde ein Kandidat aufmerksam. Glitschig glitt er auf meinem nackten Arm entlang. Wie durch einen Strudel zog er mir den Fisch aus den Fingern. Es schien, als ob er vor Dankbarkeit mit mir kuschelte. Ein Schauspiel! Ich tauchte wieder auf, nahm die Hand aus dem Wasser und zählte meine Finger. Es waren noch alle da. Auch die anderen beiden Fische konnte ich fach-männisch abgeben ohne irgendwelche körperlichen Verluste.

  5. #25
    maiby Gast

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    17 - Wer hat einen Vogel

    Schon erwartete uns ein nächster Höhepunkt. Wir hatten etwas von einem Freiflugvogelhaus gelesen. Es war nicht leicht zu finden, aber wir hatten ja einen Mund zum Fragen. Der Eingang war wirklich sehr unscheinbar, denn große Pflanzen versperrten die Sicht zur Tür. Wir gingen durch die kleine Schleuse, ein warmes, feuch-tes Klima schlug uns entgegen. Das Licht war etwas gedämpft, wie in einem der großen Gewächshäuser die man so kennt. Gleich am Rand stand jemand mit einem Eiswagen. Er hatte was. Erst mal war er ein richtig hübsch, junger Mann und dann zauberte er aus seiner Kiste noch etwas viel besseres als Eis. Er verteilte quick lebendige Würmer. Jeder streckte bettelnd seine Hand hin. Sofort krabbelte es wie wild, in meiner Faust. Skeptisch drehte ich mich um. Sofort landete der erste Vogel auf meinem Arm. Er hatte die Größe einer Taube. Sicher, er war keine exotische Schönheit, aber wer kann das schon von sich behaupten! Mit seiner Zutraulichkeit hatte er gleich meine Sympathie erobert, und er durfte einen meiner kostbaren Würmer kosten. Weil es so schön war, kam auch gleich noch einer von dieser Sorte auf meinem Kopf. Das waren schon andere Kaliber, als so kleine „Hansis“ die süßen kleinen blauen Wellensittiche, die ich so liebe. Peter hatte den Fotoapparat zur Hand. Gerade als er abdrücken wollte, setzte der Kandidat zum Angriff auf ihn an. Er landete sicher auf seinem Kopf und so sind auf diesem Foto auch die wunderschönen langen schwarz-weißen Schwanzfedern drauf.
    Jana durfte noch mehr Farbe auf ihrer Hand bewundern. Das Vögelchen leuchtete in Neonfarben mit einem gelbem Körper und einem orange Kopf. Mir wurde per E-Mail von einem Vogelfreund mitgeteilt, dass es ein Sonnensittich war.
    In diesem riesigen Areal flatterte so einiges herum. Alle kamen allerdings nicht so dicht. Vielleicht hatten sie keinen Hunger. Ein lustiges Tier, dessen Namen ich nicht kenne, war auch noch nicht satt. Es sah aus wie ein Reh auf Kängurubeinen. So eine Rasse habe ich zuvor noch nie gesehen.


  6. #26
    maiby Gast

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    18 - Mit Flipper auf Du und Du

    Aufgeregt fragten wir oft nach der Uhrzeit, um unseren Termin nicht zu verpassen. Wir kamen an der großen künstlichen Meeresbucht vorbei, in der mindestens 30 Delphine leben. Durch eine kleine Glasscheibe konn-ten wir den ersten sehen. Er schwamm aber sehr entfernt vorbei. Ab und zu sprang der eine oder andere im hinteren Teil des Gewässers. Noch waren sie alle unerreichbar. Doch wir wussten, dass es sich gleich än-dern wird. Wir überlegten und keiner sagte etwas. Wie werden sie es organisieren? Wie wird die Haut eines Delphins sein? Samtig? Wie Gummi? Oder aalglatt? Viele offene Fragen. Wir brauchten nicht mehr lange auf die Antworten warten.
    Wir erreichten den vereinbarten Treffpunkt. Es war ein kleines, kreisrundes Häuschen mit einem Dach aus Palmenblättern. In der Mitte waren im Halbkreis Plastikstühle aufgestellt. Zwei dicke Heizstrahler sorgten für angenehme Temperaturen. Wir waren die ersten und setzten uns. Wenig später trudelte noch ein weiteres Ehepaar ein. Gleich wurden wir von einer jungen Frau begrüßt, und sie erklärte uns wie alles abläuft und untersuchte uns auf Ohrringe, Ketten und anderen Schmuck. Auch unsere Schnorchel mussten wir abgeben. Auf das Klauen solcher Kleinteile sind die Delphine spezialisiert. Wir erfuhren, dass die Tiere es nicht mögen, wenn man ihnen im Gesicht oder an den Augen herumkrabbelt. Dann schaltete sie uns einen großen Bild-schirm an. Wir sahen einen kleinen Film, der über die Lebensweisen der Delphine informierte.
    Ich stand bis zum Bauchnabel im Wasser und streichelte diesen liebenswerten Delphin. Er fühlte sich wie ein Neoprenanzug an. Eigentlich weiß ich nicht, wie ich dort hingekommen bin. Ich wurde magisch angezogen. Während die anderen seine Schwanzflosse bewunderten, sah ich ihm als erste in der Reihe genau in die Augen. Du denkst, dass er alles versteht, was du denkst. Er hieß zwar nicht „Flipper“ sondern Max, aber er machte die gleichen Geräusche, wie im Film. Als wenn er mit den Menschen spricht. Ein junger Mann konnte dieses gut zwei Meter lange Tier wie eine Boje drehen. Max genoss die 10 Hände. Von wegen Gefangen-schaft. Es machte ihm mächtig Spaß! Der mochte dieses Spiel und noch mehr die frischen Fische, die es zwischendurch gab. Wir durften auch füttern. Jeder bekam einen Fisch. Ich tauchte mit meinem Fisch unter Wasser und reichte ihm den Imbiss. Ganz vorsichtig nahm er ihn mir aus der Hand.
    Inzwischen waren auch noch einige Fotografen mit im Wasser. Wie bei den Dreharbeiten eines Hollywood-Film schlichen sie um uns herum. Über ihre Kameras hatten sie zahlreiche durchsichtige Plastiktüten ge-stülpt.
    Max hatte Pause und war nicht mehr zu sehen. Unser Betreuer beschäftigte uns. Jeder sollte unter Wasser seine rechte Hand auf sein linkes Knie legen. Dann wollte er pfeifen und wir sollten die Hand dann schnell aus dem Wasser ziehen und den Arm nach oben strecken. Er hatte die Pfeife im Mund und blies kräftig hin-ein. Wir taten es. Im selben Moment, als unsere Hand aus dem Wasser kam, schoss auch Marx mit seiner gesamten Länge nach oben und platschte voller Wucht vor uns auf die Oberfläche. Was da für eine Kraft hinter steckt. Das ganzes Gewicht bis auf die letzte Schwanzspitze aus dem Wasser zu heben. Sie schaffen es mit einer Leichtigkeit. Es ist wirklich Wahnsinn. Jeder durfte Max zum Dank küssen. Ich ging auf ihn zu und hob langsam seine Schnauze aus dem Wasser und drückte ihm einen dicken „Schmatzer“ auf. Es gab keinen Knall, wie bei der Prinzessin, die den Frosch küsste, aber als ich das Nasse auf meinem Lippen spür-te, war sicher, dass ich wach war.
    Nun stellten wir noch mal ein richtiges Foto. Ich fasste Max mit beiden Armen um den Bauch und er hob die Schwanzflosse weit aus dem Wasser, damit es auf dem Foto gut aussieht. Er kannte den Ablauf ganz ge-nau. So entstand auch unser Familienfoto.
    Wir drei Wendigs schwammen zur Mitte der Bucht. Unsere Betreuerin erklärte uns, wie wir uns am Delphin festhalten sollten. Wir Frauen ließen Peter den Vortritt, denn er ist nicht so ein guter Schwimmer und er wäre sonst noch in Schwierigkeiten gekommen. Auf einen Pfiff kam Marx an die gewünschte Parkposition. Peter „stieg auf“ und ab ging es wieder ans Ufer.
    Nach Jana war ich an der Reihe, ich durfte meinen linken Arm um die Flosse legen und mich gut festhalten. Die Fahrt begann. Ich merkte, wie er kräftig mit seiner Schwanzflosse gegen meine Füße schlug. In einem Affenzahn zog er ab und das Wasser spritzte zur Seite. Ein richtiger Kraftakt. Ich musste schon ordentlich zupacken, um nicht abzurutschen. Auch wir erreichten sicher das Ziel.
    Zum Abschied winkten wir alle und auch Max hatte das gut gelernt. Er verschwand in seiner Bucht und wir verließen das Wasser. Es waren die schönsten „100€“Ausgaben meines Lebens und ich habe es nicht be-reut.
    Eigentlich war geplant, dass wir an diesem Tag wieder ein Stück in Richtung Norden fahren. Der Park auf der anderen Seite sollte um 18:00 Uhr schließen. Das lohnte sich ja gar nicht hinein zu gehen. Jana war es bei diesem Angebot nicht mehr wichtig am Mittwochabend zurück zu sein. So beschlossen wir in diesem Para-dies zu bleiben und uns ein Zimmer zu suchen, damit wir den nächsten Tag im Park „Sea World“ beginnen können.
    Peter wollte sich zurückziehen. Sein Bedarf an Wasser war gedeckt und er hatte Angst, dass ihn sonst doch noch Schwimmhäute zwischen den Fingern wachsen. So zog ich mit Jana los und wir begannen noch mal von vorne.
    Wir tauchten und verabschiedeten uns von den bunten Fischen, grüßten noch einmal die bösen Raubfische. Wir durften auch noch mal die Rochen füttern. Dann stiegen wir in den schönen warmen Badekanal. Dieser künstliche, tropische Fluss mit den versunkenen Ruinen und versteckten Grotten schlängelte sich durch den ganzen Park. Wir ließen uns von der Strömung treiben und genossen die Umgebung mit den vielen Wasser-fällen. Ich erschrak noch einmal. Unter mir war ein dicker brauner Fleck. „Wieder ein Manta?“ Nein. Diesmal war es aber eine Imitation. Diese Schweinebacken! Sie wussten es ganz genau! Die Aufpasser lachten sich fast schlapp! Genauso geht es wohl allen, die dort vorbeischwimmen.
    Wir stoppten auf eine heiße Schokolade an einer kleinen Bar. Jana schäkerte mit den jungen Männern. Ich bewunderte ihre Englischkenntnisse. Mir gelang es gerade mal mit Ja oder Nein zu antworten. Wir erfuhren, dass es sieben Orka Wale gibt im Park auf der anderen Straßenseite. Sie empfohlen uns die verschiedenen Shows. Es gelang ihnen, uns den Mund so richtig wässerig zu machen.
    Der Wasserkanal durchquerte auch das Vogelhaus. Ein dicker Wasserfall verhinderte, dass die Vögel abhau-en. Wir tauchten durch. Jetzt gab es Obst zum Füttern für die Vögel. Als wir die ganze Anlage noch einmal umrundet hatten, waren wir zufrieden. In aller Ruhe gingen wir zu den Kabinen und begannen mit dem Um-ziehen.
    Mit normalen Sachen setzten wir drei uns gemütlich an einen Tisch mit Strandblick. Es gab noch ein Täss-chen Kaffee und Schokolade und ein paar Chips. Wir ließen den Tag Revue passieren, nicht eine Sekunde davon wollten wir missen!
    Der Weg zum Ausgang führte an den tollen Palmen entlang. Wir schlenderten langsam an ihnen vorbei. Ich machte meine Familie auf diese ungewöhnlichen Formen aufmerksam. Ein junger Mann vom Personal kam uns mit einer Kamera entgegen. Wir stellten uns für ein Abschlussfoto auf. Es war im Preis enthalten und so warteten wir gerne ein paar Minuten, bis wir es mitnehmen konnten.

  7. #27

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    Hallo liebe Maiby,
    du kannst so richtig interessant und spannend berichten.
    Ich bewundere deinen Mut, Fische anzufassen und sogar Würmer.
    Aber es muss ja ganz toll gewesen sein, was ihr da erlebt habt.

  8. #28

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    danke und freu mich schon auf die fortsetzungen

  9. #29
    maiby Gast

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    19 - Augen zu und durch

    Morgens standen wir rechtzeitig auf, um möglichst früh im Park „Sea World“ zu sein. Der Parkplatz war riesig. Alles lief sehr geordnet ab. Langsam, aber sicher begann die Völkerwanderung in Richtung Eingang. Peter war skeptisch und nicht sonderlich begeistert. Er erwartete den Abklatsch unseres Hansa-Parks. Mit Fahren mit Karussells hat er nichts am Hut, und die damit verbunden nervenden Menschenmengen hasst er auch. Bereits am Eingang erinnerte alles daran. Nur das Logo war anders. Was bei uns die Robbe ist, war in die-sem Park der Wal.
    Wir gingen zum Tor und mit unserer Karte konnten wir problemlos eintreten. Auf einmal waren alle Menschen verschwunden. Durch diese riesige Größe hatte sie sich verteilt. Jana und ich hatten freiwillig den Plan in der Hand und Peter war bereit, willenlos hinter uns her zu laufen.
    Vor uns waren schöne Gehege. Wir sahen die Flamingos, die noch viel roter waren als unsere im Tierpark. Es gab Schildkröten, Krokodile und vieles mehr. Die ganze Anlage war auch hier wunderschön bepflanzt.
    Als Ziel hatten wir uns eine fette Achterbahn ausgesucht. Jana wollte auf alle Fälle damit fahren. Früh am Morgen bestanden gute Chancen, ohne lange Wartezeiten einsteigen zu können. Ich hatte gesagt, ich kom-me mit. Auf dem Weg dorthin hatte ich schon ein komisches Gefühl. Mit dem „Twister“ oder einer Walzerbahn fahre ich schon mal ganz gerne, aber die Achterbahn ist nicht so ganz mein Fall. Aber ich kenne das Gefühl wie es ist gut, wenn man irgendetwas tun will und jemanden braucht, der mitmacht. Meine Dankbarkeit ist sehr groß, wenn es mir gelingt eine Begleitung zu finden. Nun war ich an der reihe. Mein komisches Gefühl verstärkte sich, als ich direkt davor stand. Die vielen Loopingschleifen der Bahn sahen gefährlich aus. Leider brauchten wir nicht warten. Ehe ich mich versah, saß ich in diesem Geschoss. Der Bügel klappte herunter. Während Jana aufgeregt sabbelte, war ich total ruhig und völlig mit mir beschäftigt. Ich stellte mir die Frage: „Was tust du hier?“. Da ruckte es auch schon und es ging los. Es ging höher und höher. Dann stoppten wir in fast senkrechter Lage und schauten direkt zum Himmel. Ein Sprecher forderte uns auf für das Foto zu win-ken. Jetzt noch winken? Meine zwei Hände waren viel zu wenig, um mich festzuhalten und auf gar keinen Fall interessierte mich irgendein Foto. Ich wusste, dass es in wenigen Sekunden von dieser Höhe wieder herunter geht. Auf diesen Moment musste ich nicht lange warten. Alle kreischten, als wir auf dem höchsten Punkt waren. Die Abfahrt war nicht zu sehen, denn sie war exakt senkrecht unter uns. Der Wagen kippte nach unten. Augen zu und durch. Mein Herz blieb stehen. Wir fielen, fielen und fielen. Wir schienen über-haupt nicht unten anzukommen. Ich öffnete meine Augen und tatsächlich; ich hatte es überlebt. Die kleinen Loopings, die dann noch folgten, waren völlig harmlos. Am Ausgang schauten wir gespannt auf das Foto. Ich war leider so weit zusammen gefaltet, dass man mich nicht sehen konnte. Jana wollte gleich noch mal. Ich lehnte dankend ab, denn mein Bedarf war gedeckt. Vielleicht steige ich Mal wieder ein!
    Die nächste Anlage war eine Wasserrutsche mit einem richtigen Schloss. In einem Wagen, der wie ein Baumstamm aussah, fuhren die Leute herunter und wurden unten so richtig geduscht. Ich war eigentlich ganz froh, dass Jana kein Interesse hatte, nass zu werden.

  10. #30

    Standard

    beim lesen hat man das gefühl man fahre da selber mit ich mag achterbahnen und auch diese wasserbahnen da kann ich nich genug kriegen wenn nur das anstehen nicht immer wäre


 

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