... schleich mich mal eben schnell in der MIttagspause rein.
Ich stolperte gerade über eine Geschichte, die mich schmunzeln und nachdenken lies und dann dachte ich, sie würde dem einen oder anderen von euch hier vielleicht auch gefallen.
ich leg die kurze Geschichte einfach zur Kanne mit Honigmilch, diesmal ist sie aber eisgekühlt, damit euch nicht noch heißer wird.
wünsch euch ein gutes Wochenende
Ein Bettler kam und setzte sich vor mich.
„Ich möchte Brot.“ Sagte er.
„Wie gescheit sie sind“ versicherte ich ihm.
„Brot ist genau das, was sie brauchen und sie sind zur richtigen Bäckerei gekommen.“
Also zog ich mein Kochbuch aus dem Regal und fing an, ihm alles zu erklären, was ich über Brot wusste.
Ich sprach über Mehl und Weizen, über Gerste und Roggen. Mein Wissen beeindruckte mich selbst, als ich die Mengenangaben und Rezeptanweisungen zitierte. Als ich aufblickte, wunederte ich mich, ihn nicht lächeln zu sehen.
„Ich möchte einfach nur Brot“ sagte er
„Wie klug sie sind,“ bestätigte ich seinen Wunsch. „Folgen sie mir, dann zeige ich Ihnen unsere Bäckerei.“
So führte ich ihn durch unsere Räume und zeigte ihm, wo der Teig vorbereitet und das Brot gebacken wird.
„Keiner ist so gut ausgestattet. Wir haben Brot für jeden Bedarf. Aber hier kommt das Allerbeste,“ verkündete ich und stieß zwei Schwingtüren auf.
„Das ist unser Inspirationsraum.“ Ich wusste, dass er sehr berührt war, als wir den Raum mit den prachtvollen Fensterbildern betraten. Der Bettler sprach kein Wort.
Ich konnte sein Schweigen verstehen. Den Arm um seine Schultern gelegt, flüsterte ich:
„Mich überwältigt das auch immer wieder.“
Dann sprang ich auf das Podium und nahm meine Lieblingshaltung hinter dem Pult ein.
„Die Leute reisen von überall an, um meine Vorträge zu hören. Einmal wöchentlich kommen meine Mitarbeiter zusammen, und ich lese ihnen aus dem Kochbuch des Lebens vor.“
Inzwischen hatte der Bettler in der ersten Reihe Platz genommen.
Ich wusste genau, was er wollte.
„Wollen sie mich hören?“
„Nein!“ sagte er. „aber ich hätte gern etwas Brot.“
„Wie klug sie sind,“ erwiderte ich und führte ihn zum Eingang der Bäckerei.
„Was ich Ihnen jetzt sagen werde, ist ganz wichtig“, lies ich ihn wissen, als wir vor der Tür standen.
„überall an dieser Straße finden Sie Bäckereien. Aber sehen Sie sich vor, sie bieten nicht das echte Brot an. Ich kenne da jemanden, der zwei Löffel Salz nimmt statt einem.
Und dann weiß ich von einem Anderen, dessen Ofen drei Grad zu heiß ist; sie mögen das Brot nennen,“ warnte ich, „aber es entspricht nicht dem Buch.“
Der Bettler drehte sich um und schickte sich an, wegzugehen.
„Wollen Sie denn kein Brot?“, fragte ich ihn. Er hielt inne, schaute zu mir zurück und zuckte die Achseln: „Ich habe wohl den Appetit verloren.“
Ich schüttelte den Kopf und kehrte in mein Büro zurück.
„Es ist eine Schande“ ,sagte ich mir.
„Die Welt hat einfach keinen Hunger mehr nach dem echten Brot.“
"Ich bin das Brot des Lebens." Joh. 6, 35)
(Quelle: Max Lucado, aus dem Buch "Gott ganz vertrauen", SCM Hänssler- Verlag )
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