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  1. #1

    Frage Fremder oder Proselyt

    Ich hätte eine Frage zu Levitikus 19-34
    כאזרח מכם יהיה לכם הגר הגר אתכם ואהבת לו כמוך כי-גרים הייתם בארץ מצרים אני יהוה אלהיכם

    Eine Übersetzung lautet:
    http://bible.ort.org/books/pentd2.as...K=3&CHAPTER=19

    The foreigner who becomes a proselyte must be exactly like one who is native born among you. You shall love him as [you love] yourself, for you were foreigners in Egypt. I am God your Lord.

    Eine andere lautet:
    http://www.mechon-mamre.org/p/pt/pt0319.htm
    The stranger that sojourneth with you shall be unto you as the home-born among you, and thou shalt love him as thyself; for ye were strangers in the land of Egypt: I am the LORD your God.

    Es steht aber im Satz הגר und גרים, dass beide male das gleiche Wort verwendet wird gibt dem 2. Teil erst richtig Würze find ich.
    Im Neu-Hebräisch ist aber Ger sicher Proselyt.

    Ich stell das jetzt mal so zur Diskussion und danke im voraus für Beiträge.

  2. #2
    Registriert seit
    06.12.2006
    Beiträge
    2.934

    Standard

    Zuerst mal dir ein herzliches Hallo kepha


    Wie meinst du das, was hier Würze bringt?

    Das Wort גר bedeutet im Iwrit (Neuhebräisch): Fremder oder auch Überläufer (Proselyt)


    Hier im Kontext ist der גר kein Proselyt oder Konvertit, da ja das Volk Israel ebenso גרים (plural) Fremdlinge in Mizraim war, und dort kaum die ägyptische Religion übernahmen, also konvertierten.

    Das Wort גר wird in der Tenach als etwas in einer fremden Umwelt gebracht, ohne dass dabei die Identität des Fremden angenommen wird. Oder als Etwas, was von Aussen dazu kommt.


    In Hes 14,7 wird dann aber der Ger, der in Israel wohnt, doch so betrachtet, dass er dem Ewigen anhängt, und nicht eigenen Götzen.
    Nach Ps 146,9 ist der Fremdling ebenso kein gottloser, aber nicht unbedingt ein Konvertit. Eigentlich müsste ein Konvertit ein Bruder sein, aber 5. Mo 24,14 wird doch zwischen Bruder und dem Fremdling unterschieden.
    So ist auch interessant, dass der Fremdling bei den Propheten meist mit Armen, Kindern, Frauen, Waisen, Witwen, Elenden genannt wird, denen man Gewalt antut.
    Jeremja beklagt sich, dass der Ewige selber ein Fremder im Lande Israel (wegen der Missetat) geworden sei.


    Das Andere, Fremde, Profane, Weltliche wäre dann זוּר (zur), So schreibt Joel 4,17, dass kein זוּר durch das heilige Jerusalem dermaleinst wandeln wird, aber dass ebenso das Volk dem זוּר dienen wird (Jer 5,9).

    Der Fremde ist auch ein נכרי (nokrij), so nahmen sich bei Esra die Priester fremde Frauen. Und ebenso machten solche Frauen den König Salomo sündigen. Aber auch Ruth bezeichnet sich als solches.


    Also da gibt es durchaus Nuancen im der Bedeutung der Worte und es wird sich lohnen, den hebräischen Text in eine Interpretation mit einzubeziehen.


    Alef


 

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