Die innere Verteilung steht der Vergebung im Wege.
Und Vergebung ist eine christliche Tugend.
Wer aber erst innerlich einen Menschen gar nicht verurteilt, der braucht auch nichts zu vergeben.
Ein Mensch muss nicht innerlich Verurteilt werden, um dann erst eine juristische Konsequenz zu erhalten.
Man braucht sich nur anzuschauen, was diesen Menschen von einem Menschen unterscheidet, der in die Gesellschaft positiv integriert lebt.
Man kann an eine Sache auch sachlich statt emotional herangehen.
Wenn das Bibelzitat "Richte nicht, auf dass auch Du nicht gerichtet wirst" so gemeint wäre, so müsste es lauten:
"Richte nicht, wenn Du kein Richter bist."
oder
"überlasse das richten den Richtern."
Denn sonst würde das ja ebenfalls den Richtern gelten.
Daher glaube ich, dass es hier nicht um den juristischen Begriff des Wortes "richten" geht.
Was gewinnen wir denn eigentlich, wenn wir etwas verurteilen?
Was gewinnt der Andere dadurch? (nicht juristisch gemeint)
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