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  1. #1

    Standard Ist Jesus auch der Messias der Juden?

    Ist Jesus auch der Messias der Juden?


    Von Hanspeter Obrist

    Für rabbinisch orientierte Juden war und ist die christliche Sicht des Messias inakzeptabel und zwar aus folgenden Gründen (nach „Der Messias“ von Nathan Peter Levinson, Kreuz Verlag):

    1. Als König Israels hätte er das Volk von der römischen Unterdrückung befreien und das frühere Königreich wiederherstellen müssen. Jesus muss eine große Enttäuschung gewesen sein, da sich politisch nichts änderte und kein sichtbares Friedensreich entstand.

    2. Für talmudisch orientierte Juden konnte Jesus nur ein Ärgernis sein, weil er als Heiland stellvertretend die Sünden vergab und die Gebote der Tora neu interpretierte.

    3. Die göttliche Menschwerdung in Jesus und die Lehre der Einheit mit Gott dem Vater und dem Heiligen Geist konnte von der strengen, einseitigen Interpretation des Monotheismus nur als Abfall vom jüdischen Glauben gedeutet werden. Daher kann Jesus aus jüdisch-rabbinischer Sicht höchstens als Messias für die Christen (Heiden) akzeptiert werden.



    Verunsicherung bei den Jüngern

    Auch die ersten Jünger waren vor Jesu Auferstehung verunsichert und fragten sich, ob er nun wirklich der verheißene Messias gewesen sei. So erschien ihnen Jesus, z.B. auf dem Weg nach Emmaus, und erklärte ihnen die Schriften des Tenach (AT), und dessen Aussagen über ihn (Lukas 24,13 - 35).



    Sehnsucht nach einem Messias

    Die Sehnsucht nach besonders begnadeten Persönlichkeiten, die uns von den Übeln dieser Welt erlösen und in ein „verheißenes Land“ oder ein „goldenes Zeitalter“ führen, ist ein uraltes Bedürfnis des Menschen. Die Hoffnung auf einen göttlichen Messias (Gesalbten) hat religionsgeschichtlich seinen Ausgangspunkt im Judentum, wo es unzählige unterschiedliche Messiasgestalten gibt (siehe auch den Artikel zu diesem Thema im letzten Messianischen Zeugnis).



    Was ist ein Messias?

    Der Ursprung des messianischen Begriffs ist in 3.Mose 4,3 zu finden. Dort bezieht sich der Begriff auf den gesalbten Priester. Das gleiche Wort wird später auch für Könige und Propheten verwendet. Sogar der König von Persien (Cyrus) wird vom Propheten Jesaja als „Messias“ angesehen, da er eine göttliche Aufgabe zu erfüllen hatte (Jesaja 45,1). Ein Messias ist also eine gesalbte Person mit einem göttlichen Auftrag, der nach jüdischer Auffassung nur für die irdische Herrschaft zuständig ist.



    Der einzigartige Messias

    Im Tenach (AT) schwang jedoch auch immer die Erwartung auf einen besonderen Messias mit, der grundlegende Veränderungen einleiten würde. Er sollte einerseits dem Volk Israel sowohl politisch als auch geistig die vollkommene Erlösung und andererseits der gesamten Menschheit moralische Vollkommenheit bringen.



    Jüdische Vorstellung über den Messias

    Nach jüdischer Vorstellung wird die Rückkehr zu Gott durch das Blasen des Schofars (Widderhorn/ Horn des Messias) eingeleitet. Auf die Reue des Volkes folgt dann die Erlösung. Die Stämme Israel und Juda werden wieder vereinigt, die Verstoßenen kehren aus dem Exil zurück, Harmonie und Friede wird auf Erden herrschen. Gemäss einiger Propheten wird materieller Überfluss herrschen, der Boden wird fruchtbar sein, Kranke und Behinderte werden gesund und das menschliche Leben verlängert werden. Gotteserkenntnis breitet sich überall aus. Ein neues Herz und ein neuer Geist werden erschaffen. Hesekiel spricht andererseits auch vom endzeitlichen Kampf gegen Gog und Magog, der mit dem Sieg Gottes endet. Ihm folgt die Auferstehung der Toten, wobei die Gerechten zum ewigen Leben, die Frevler aber zu ewiger Finsternis erwachen werden. Das Ziel ist, den Menschen ins verlorene Paradies zurückzuführen, wie es Jesaja 11,6 - 9 schildert.



    Der Messias als Heiland

    Nach rabbinischer Auffassung wird der Messias nicht als gnädiger Heiland einer einzelnen Seele angesehen, sondern als Herrscher, der für Gerechtigkeit in der Gesellschaft sorgt und Frieden zwischen den Völkern stiftet. Damit das Friedensreich des Messias kommen kann, bedarf es der Anstrengung des Menschen und der tätigen Reue und Rückkehr zu Gott. Die Vorstellung eines himmlischen Gnadengeschenkes ist dem rabbinischen Denken fremd.



    Ben Joseph und Ben David

    In der rabbinischen Literatur kam es zur Annahme von zwei Messiasgestalten: Dem Messias Ben Joseph und dem Messias Ben David. Zuerst wird der Messias Ben Joseph die Verstreuten sammeln und den Tempeldienst in Jerusalem wieder einrichten. Er wird beim Angriff der widergöttlichen Mächte Gog und Magog erschlagen werden und sein Körper wird unbeerdigt in den Strassen Jerusalems liegen bleiben. Nach einer anderen Überlieferung wird er in himmlische Sphären entrückt werden. Schließlich folgt die endgültige Erlösung durch den Messias Ben David.



    Messiaserwartungen zur Zeit Jesu

    Um Christi Geburt gab es drei unterschiedliche Messiaserwartungen. Die Sadduzäer lehnten jede übernatürliche Einwirkung ab. Die Pharisäer hofften auf eine endzeitliche Erlösung, die sich aber in der Realität unmittelbar beweisen musste. Die Essener und später auch die ersten Christen setzten auf eine geistliche Realität, die sie im Glauben annahmen wie Abraham, auch wenn die wörtliche Erfüllung noch ausstand.



    Gott steht zu seinem Wort

    In der Bibel wird die Erfüllung der Verheißungen immer erwartet, weil Gott zu seinem Wort steht. Doch sie berichtet auch davon, wie manche Menschen lange auf die Erfüllung einer Verheißung warten mussten oder sie gar nicht mehr erlebten, wie das bei Abraham oder auch bei den Propheten der Fall war. Doch es waren gerade diese Menschen, die Gott wegen ihres Vertrauens besonders hervorhob und segnete.



    Vernichtung des Bösen

    Bereits im Paradies richtete Gott den Blick darauf, dass der Kopf der Schlange zertreten werden muss und sich dabei ein Nachkomme der Frau verletzen wird (1.Mose 3,15). Das Heil wurde von Anfang an nicht in einer heilen Welt in Israel gesehen, sondern in der Überwindung des Bösen. Mit dem Angebot der göttlichen Gnade in Jesus wurde der Weg frei, sich das Heil nicht selbst zu schaffen, sondern es dankbar anzunehmen. Vergebung muss nicht erwirkt werden, sondern darf empfangen werden. Damit verliert das Böse die Macht. Das Gesetz ist nicht mehr Forderung, sondern Wegweisung und Richtschnur. Gott hat uns zuerst geliebt, sogar als wir ihm noch feindlich gesinnt waren. Indem er uns zuerst beschenkt, werden wir fähig, seine Liebe zu erwidern. Diese Liebe prägt nun auch das Verhältnis zu unserem Umfeld. Denn Liebe will den anderen nicht besiegen, sondern für die Liebe werben.



    Göttliche Einheit

    Die göttliche Einheit zwischen Gott Vater, Sohn und Heiligem Geist muss dabei kein Hindernis sein. Sie bleibt in ihrer vollen Gestaltung ein Geheimnis für uns. Auch schon in der Tora wirft die Erscheinung Gottes Fragen auf. In 1.Mose 18 wird davon berichtet, dass JHWH Abraham besuchte. Abraham hieß drei Männer willkommen. In Vers 22 heißt es dann, dass sie sich später auf den Weg nach Sodom machten. In Kapitel 19,1 spricht die Bibel von zwei Engeln, die in Sodom ankamen, und dass Abraham aber immer noch mit JHWH sprach (1.Mose 18,22ff). Gott erschien ihm also als Mann und aß bei dieser Begegnung sogar Kalbfleisch mit Rahm und Milch (1.Mose 18,8). Wenn Gott hier als Mensch erscheinen konnte, warum sollte es ihm nicht möglich sein, in Jesus auf die Welt zu kommen?



    Schon Jesus wies auf das göttliche Geheimnis hin. Er fragte die Pharisäer, wie David Christus seinen Herrn nennen könne, wo dieser doch sein Nachkomme sei (Matth. 22,41-46). Hier können wir uns nur wie Abraham im Vertrauen auf Gott einlassen, auch wenn wir mit unserem Verstand diese Dimension nicht erklären können.



    Psalm 22

    In Psalm 22 beschreibt David in einer Vorausschau, was sich am Kreuz ereignete. Es ist beachtenswert, dass David den Kreuzestod so exakt beschreiben konnte, obwohl diese Art der Hinrichtung erst rund 500 Jahre später von den Persern erfunden und dann von den Römern übernommen wurde. Jesus selbst zitierte die ersten Verse dieses Psalms am Kreuz. Inhaltlich beschreibt dieser Psalm exakt seine Situation: Die Leute spotteten über ihn (V 7). Sie riefen, er solle sich doch selbst helfen, wenn er der Messias sei (V 8-9). Ihn dürstete (V 16). Sie durchgruben seine Hände und Füße (V 17). Sie würfelten um seine Kleider (V 19). Er wurde nicht durch das Schwert getötet (V 21). Durch seine Botschaft wurden Menschen dazu bewegt, Gott zu dienen (V 23-32).



    Vor der Zerstörung des Tempels

    Laut Daniel 9,26 wird der Gesalbte (Messias) sterben, bevor das Heiligtum und die Stadt zerstört wird. Mit der Zerstörung des Tempels im Jahr 70 n. Chr. wurden alle Familienstammbäume vernichtet. Niemand kann heute seine direkte Abstammung von David belegen. Für die Schriftgelehrten zur Zeit Jesu wäre es leicht gewesen, seine Messianität abzusprechen, wenn seine Abstammung in Frage gestellt hätte werden können.



    Jesaja 53

    Es liegt deshalb nahe, in Jesus die Person zu sehen, die Jesaja so beschrieben hat (Jes. 53,4-5): „Jedoch unsere Leiden – er hat sie getragen; und unsere Schmerzen – er hat sie auf sich geladen. Wir aber, wir hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt. Doch er war durchbohrt um unserer Sünden willen. Die Strafe lag auf ihm zu unserem Frieden und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden.“

    http://www.amzi.org/html/jesus_der_messias.html

  2. #2
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    Cool

    Ich wiederhole die Eingangsfrage:
    Ist Jesus auch der Messias der Juden?
    Meine Gegenfrage dazu: Hat man schon mal was von Jesus HaMashiach gehört? Dann könnten wir genauso von Jeshua Christus sprechen - auf dass der Nonsens vollkommen werde.

    Für religiöse Juden steht die Erscheinung des Mashiach grundsätzlich noch aus. Wobei - auch im Judentum gibt es die Vorstellung dass es einen Mashiach Ben Josef und einen Mashiach Ben David geben könnte, also dass der Jude Jeshua bereits ein Mashiach war. Insbesondere denen, die sich nicht an das rabbinische Berechnungsverbot von Daniel 9:25f halten, ist das Todesjahr des Juden Jeshua Ben Josef, auch "Der Nazarener" genannt, bestens bekannt.

    Dan 9:25-26 So wisse denn und verstehe: Vom Ausgehen des Wortes, Jerusalem wiederherzustellen und zu bauen, bis auf den Messias, den Fürsten, sind sieben Wochen und zweiundsechzig Wochen. Straßen und Gräben werden wiederhergestellt und gebaut werden, und zwar in Drangsal der Zeiten. (26) Und nach den zweiundsechzig Wochen wird der Messias weggetan werden und nichts haben. Und das Volk des kommenden Fürsten wird die Stadt und das Heiligtum zerstören, und das Ende davon wird durch die überströmende Flut sein; und bis ans Ende: Krieg, Festbeschlossenes von Verwüstungen. Elbf.

    In jüdischen Kreisen wurde und wird erwartet, dass der "König der Juden" den Thron Davids einnehmen wird, was bislang, und das ist allseits bekannt, nicht geschah. Dass es sich dabei um den wiederkommenden authentischen jüdischen Rabbi Jeshua Ben Josef aus Nazaret handeln könnte, wird von breiten Kreisen im Judentum abgestritten, nicht aber von allen. Die Vorstellung dass der katholische Götze Jesus und Sohn der heiligen Gottesmutter Maria ihr Messias sein könnte, wäre jedoch, verständlicherweise, völlig absurd. Die Vorstellung eines gekreuzigten katholischen Götzen hat sogar bewirkt, dass in Israel Fensterkreuze baupolzieilich verboten wurden. (Auch Shomer hat alle Kreuze im Haushalt verschwinden lassen, so weit dies in der Schweiz überhaupt möglich ist.)

    Es gibt jedoch Kreise im Judentum (Teile der messianischen Juden), die ebenfalls an den katholischen Jesus glauben, Trinitäts-irr-lehre inklusive. Die Frage lässt sich also nicht eindeutig mit 'ja' oder 'nein' beantworten. Und noch etwas lässt sie nicht: Sie lässt keine Schlüsse über den Wahrheitsgehalt einzelner Aussagen über Jesus im katholischen Neuen Testament zu. Vielleicht sind es ja die Juden, die den Durchblick über Jesus HaMashiach bzw. Jeshua Christus haben und die katholisch indoktrinierten Christen nicht....

  3. #3
    Zeuge Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Seleiah Beitrag anzeigen
    Was ist ein Messias?

    Der Ursprung des messianischen Begriffs ist in 3.Mose 4,3 zu finden. Dort bezieht sich der Begriff auf den gesalbten Priester. Das gleiche Wort wird später auch für Könige und Propheten verwendet. Sogar der König von Persien (Cyrus) wird vom Propheten Jesaja als „Messias“ angesehen, da er eine göttliche Aufgabe zu erfüllen hatte (Jesaja 45,1). Ein Messias ist also eine gesalbte Person mit einem göttlichen Auftrag, der nach jüdischer Auffassung nur für die irdische Herrschaft zuständig ist.
    Wollen wir festhalten daß der Hohepriester keinesfalls für die irdische Herrschaft zuständig war (sonst hätten die Israeliten sich keinen König gewünscht). Seine Aufgabe war es, zwischen Gott und den Menschen zu vermitteln. Gott selbst wollte Israels König sein (oder aber er hielt diese Stelle für jemanden frei, den er für diese Aufgabe vorherbestimmt hat, und der bis jetzt noch nicht gekommen ist).

    Ben Joseph und Ben David

    In der rabbinischen Literatur kam es zur Annahme von zwei Messiasgestalten: Dem Messias Ben Joseph und dem Messias Ben David. Zuerst wird der Messias Ben Joseph die Verstreuten sammeln und den Tempeldienst in Jerusalem wieder einrichten. Er wird beim Angriff der widergöttlichen Mächte Gog und Magog erschlagen werden und sein Körper wird unbeerdigt in den Strassen Jerusalems liegen bleiben. Nach einer anderen Überlieferung wird er in himmlische Sphären entrückt werden. Schließlich folgt die endgültige Erlösung durch den Messias Ben David.
    Und hier liegt, denke ich so, der Fehler. Denn Juda, aus dessem Stamm David war, sollte, gemäß dem Segen Jakobs, den Herrscherstab nur so lange innehaben, bis der kommt, dem er gebürt. Und er gebürt Josef, dem Füsten seiner Brüder, dem Jakob auch das Erstgeburtsrecht gegeben hat.

    Auch Paulus schreibt, daß Jesus herrschen soll (nur) so lange, bis er jede Macht und Gewalt vernichtet hat, b.z.w. bis alle Feinde unter seine Füße gelegt worden sind. Dann wird er die Macht einem Anderen übergeben, und zwar dem, der ihm alles unterworfen hat, und es wird Gott sein alles und in allem.

    Natürlich ist es Gott, der ihm alles unterwirft, aber durch wen? Denn für alles gebraucht Gott Menschen. Und hier kommen wir zu Josef, der, demäß dem Segen Mosis, der Gekrönte seiner Brüder ist (dem also eigentlich der Herrschestab gehört), und der alle Völker niedestoßen wird, bis ans Ende der Erde.

    Laut Psalm 60:9 ist Ephraim die Bergfestung(Stärke) meines Haptes, die eigentliche Regierung in der Gottesgemeinschaft, und Juda mein Herrscherstab, das Zeichen der Herrschaft.

    Und gemäß Hesekiel 37:19 legt Gott den Stab Josefs auf den Stab Judas, der folgedessen vor dem Stab Josefs da sein muß.
    Und erst wenn Gott den Stab Josefs auf den Stab Judas gelegt hat, so daß sie eins in seiner Hand sind, dann tritt ein, was die Juden vom Messias erwarten.

    Göttliche Einheit

    Die göttliche Einheit zwischen Gott Vater, Sohn und Heiligem Geist muss dabei kein Hindernis sein. Sie bleibt in ihrer vollen Gestaltung ein Geheimnis für uns. Auch schon in der Tora wirft die Erscheinung Gottes Fragen auf. In 1.Mose 18 wird davon berichtet, dass JHWH Abraham besuchte. Abraham hieß drei Männer willkommen. In Vers 22 heißt es dann, dass sie sich später auf den Weg nach Sodom machten. In Kapitel 19,1 spricht die Bibel von zwei Engeln, die in Sodom ankamen, und dass Abraham aber immer noch mit JHWH sprach (1.Mose 18,22ff). Gott erschien ihm also als Mann und aß bei dieser Begegnung sogar Kalbfleisch mit Rahm und Milch (1.Mose 18,8). Wenn Gott hier als Mensch erscheinen konnte, warum sollte es ihm nicht möglich sein, in Jesus auf die Welt zu kommen?
    Wie Johannes so auch Paulus schreiben, daß niemand Gott gesehen hat, noch je zu sehen vermag. Es waren immer Engel, die mit Abraham, Mose, Josua u.s.w. gesprochen haben. Engel können aber, laut Jesu, nicht sterben. Wie soll dann Gott selbst in Jesus gestorben sein?

    Aber spätenstens wenn Jesus die Macht dem Messias ben Josef übergibt, werden die Trinitarier beschämt werden. Oder weden sie dann aus der Dreieinigkeit eine Viereinigkeit machen?

    Schon Jesus wies auf das göttliche Geheimnis hin. Er fragte die Pharisäer, wie David Christus seinen Herrn nennen könne, wo dieser doch sein Nachkomme sei (Matth. 22,41-46). Hier können wir uns nur wie Abraham im Vertrauen auf Gott einlassen, auch wenn wir mit unserem Verstand diese Dimension nicht erklären können.
    Die Antwort auf die Frage Jesu befindet sich im Römerbrief:
    "... das Evangelium Gottes ...
    über seinen Sohn, der aus der Nachkommenschaft Davids gekommen ist dem Fleisch nach
    (und) als Sohn Gottes in Kraft eingesetzt dem Geiste der Heiligkeit nach auf Grund der Toten-Auferstehung ..."
    (Röm. 1:1-4.)

    Solange Jesus im Fleisch war, war er der Sohn Davids. Als er aber von den Toten auferstand, war er nicht mehr Davids Sohn, sonden Davids Herr. Denn er ist lange vor David von den Toten auferstanden. Und David wird erst durch ihn auferstehen. So ist er nach der Auferstehung Davids Herr. (Dasgleiche trifft übrigens auch auf Maria zu)
    Geändert von Zeuge (19.07.2009 um 08:24 Uhr)

  4. #4
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    David hatte keinen Herrn sondern nur den Ewigen über sich, und Jesus ist nicht der Ewige.

    Ps 110,1 AN David. Ein Psalm. Spruch JHWH's für meinen Herrn (Adon, womit David gemeint ist): Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde gemacht habe zum Schemel deiner Füße!

    Psalm 110 ist ein Einsetzungspsalm für Könige. Deshalb ist auch die Übersetzung: an David, und nicht von David, also etwas, was zu ihm gesprochen wurde. Weiter entstammt der Psalm aus der Zeit, als David nicht mehr in den Krieg zog, um sich dem Studium der Torah und dem Volke ganz widmen zu können, um so eine Priesterschaft antreten zu können.



    Lehit

    Alef

  5. #5
    Zeuge Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Alef Beitrag anzeigen
    Psalm 110 ist ein Einsetzungspsalm für Könige. Deshalb ist auch die Übersetzung: an David, und nicht von David, also etwas, was zu ihm gesprochen wurde.
    In keiner mir verfügbaren Übersetzun steht "An David", sondern "Von David" (Luther, Revidierte Elbefelder wie auch Herman Menge Übesetzungen), oder "Ein Psalm Davids" (Einheitsübesetzung) oder "Ein Lied Davids" (Hoffnung für alle)
    Und Jesus selbst schreibt diesen Psalm David zu. Kannte er denn so schlecht die Schrift?

    Weiter entstammt der Psalm aus der Zeit, als David nicht mehr in den Krieg zog, um sich dem Studium der Torah und dem Volke ganz widmen zu können, um so eine Priesterschaft antreten zu können.
    David ist nie Priester gewesen. Was die Leute bloß nicht erfinden, um die Vermittlungsschaft Jesu abzulehnen.

  6. #6
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    Tja Zeuge, Übersetzungen bleiben Interpretationen .................... und die Einseitigkeit nur aus der dogmatischen Lehre hinterlässt da eben seltsame Spuren. Einer Religion, die sich von allem jüdischen Wissen löste weiss natürlich nichts mehr davon, da man bewusst und absichtlich die Aussagen „judenfrei“ haben wollte.


    Und es gab wirklich eine Priesterschaft Davids, wenn man die Tenach studiert, das ist keine Erfindung.


    Weiter ist es äusserst fraglich, ob nun Jesus die Septuaginta zitierte, wohl eher nicht.

  7. #7
    Dativ Gast

    Standard

    Die Frage, ob Jesus nicht auch der Messias der Juden ist, finde ich angesichts massivster Verfolgungen der Juden durch Christen als eine Frage, die total daneben ist. Juden sahen Jesus zu seiner Zeit bestenfalls als Rabbi, aber niemals als Messias, das wurde von seinen Jüngern erst später aus ihm gemacht.

  8. #8
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    Standard

    Hallo Dativ

    Die Frage scheint mir nicht daneben, da Christen nur eine wahre Religion kennen: ihre eigene nämlich. Vom Judentum haben sie in aller Regel nur Vorurteile und von daher finde ich die Frage verständlich.

    Dein Posting möchte ich dahin gehend ergänzen, dass es im Judentum nie einen Rabbi Jesus gab, bestenfalls hiess er Jeshua. Im Christentum ist nämlich unbekannt, mal von einigen katholischen Geistlichen abgesehen, dass "Jesus" eine Zusammensetzung aus dem Namen des hebräischen Elohim, HaShem, und dem lateinischen "Sus" ist, auch wenn dies über den griechischen "YAH-Zeus" (Jesous) etwas getarnt wurde. Mir ist bekannt, dass es nichts heiligeres in gewissen Kreisen dieses Forums gibt als den Namen Jesus; denn "Die Juden sind verworfen, Gott macht heute seine Heilsgeschichte mit uns Christen" heisst es da. Ja, ja, die alte Zwietracht zwischen dem Haus Israel und dem Haus Juda aus der Zeit Jerobeams.

    Shalom vom Shomer

  9. #9

    Standard

    Man kann es ganz kurz auf den Punkt bringen. Nicht der Messias ist die Sehnsucht Israels, sondern Gott in Persona. Der Glaube Israels gilt nicht einem Messias, sondern der Persona Gott. Die Schriften Israels verkünden keinen Ersatzgott, sondern nur Gott den Einzigen. Das Heil kommt von und aus Gott und nicht durch und aus einen Gesalbten.

    Jes 45,22 Wendet euch mir zu und lasst euch erretten, / ihr Menschen aus den fernsten Ländern der Erde; / denn ich bin Gott und sonst niemand. Jes 45,23 Ich habe bei mir selbst geschworen / und mein Mund hat die Wahrheit gesprochen, / es ist ein unwiderrufliches Wort: Vor mir wird jedes Knie sich beugen / und jede Zunge wird bei mir schwören: Jes 45,24 Nur beim Herrn - sagt man von mir - gibt es Rettung und Schutz. Beschämt kommen alle zu ihm, die sich ihm widersetzten. Jes 45,25 Alle Nachkommen Israels bekommen ihr Recht / und erlangen Ruhm durch den Herrn.

    Gott ist der Mittelpunkt und das Zentrum des Glaubens, keine Götzen!

    Jes 44,6 So spricht der Herr, Israels König, / sein Erlöser, der Herr der Heere: Ich bin der Erste, ich bin der Letzte, / außer mir gibt es keinen Gott. Jes 44,7 Wer ist mir gleich? Er soll sich melden, / er tue es mir kund und beweise es mir. Wer hat von Anfang an die Zukunft verkündet? / Sie sollen uns sagen, was alles noch kommt. Jes 44,8 Erschreckt nicht und fürchtet euch nicht! / Habe ich es euch nicht schon längst zu Gehör gebracht und verkündet? Ihr seid meine Zeugen: Gibt es einen Gott außer mir? / Es gibt keinen Fels außer mir, ich kenne keinen.

    Absalom

  10. #10

    Standard

    Zitat Zitat von Shomer Beitrag anzeigen
    Hallo Dativ

    Die Frage scheint mir nicht daneben, da Christen nur eine wahre Religion kennen: ihre eigene nämlich. Vom Judentum haben sie in aller Regel nur Vorurteile und von daher finde ich die Frage verständlich.

    Dein Posting möchte ich dahin gehend ergänzen, dass es im Judentum nie einen Rabbi Jesus gab, bestenfalls hiess er Jeshua. Im Christentum ist nämlich unbekannt, mal von einigen katholischen Geistlichen abgesehen, dass "Jesus" eine Zusammensetzung aus dem Namen des hebräischen Elohim, HaShem, und dem lateinischen "Sus" ist, auch wenn dies über den griechischen "YAH-Zeus" (Jesous) etwas getarnt wurde. Mir ist bekannt, dass es nichts heiligeres in gewissen Kreisen dieses Forums gibt als den Namen Jesus; denn "Die Juden sind verworfen, Gott macht heute seine Heilsgeschichte mit uns Christen" heisst es da. Ja, ja, die alte Zwietracht zwischen dem Haus Israel und dem Haus Juda aus der Zeit Jerobeams.

    Shalom vom Shomer


    Ja Shomer, eine Zwietracht, die du selbst unterstützst. Du sprichst von Vorurteilen aber hegst selbst welche. Schade. In jedem christlichem Gottesdienst egal in welcher Stadt wird verkündet, das alle Menschen egal welchen Glaubens als Brüder und Schwestern angesehen werden sollen und die Juden sind unsere nächststehenden Brüder. Wenn gewisse christliche Kreise dieses Forums tatsächlich der Überzeugung sind, Gott macht seine Heilsgeschichte nur mit den Christen, dann entschuldige ich mich als Christ dafür und prangere gleichzeitig an, dass diese Menschen die Botschaft Jesu nicht verstanden haben. Ferner verstehe ich selbstverständlich das Götzenargument in Verbindung mit Jesus. Angenommen das Neue Testament sei die volle Wahrheit, dann würde das Götzenargument allerdings nicht mehr ziehen. Für Christen ist Jesus die menschgewordene Offenbarung und Liebe Gottes uns Menschen gegenüber. Klar kann man jetzt provokativ argumentieren ob Gott es tatsächlich nötig hat, seinen Sohn auf die Erde zu schicken und ihn qualvoll und unschuldig umbringen zu lassen. Aber gehen wir doch einen Schritt weiter und fragen uns ob es Gott tatsächlich für nötig befände Synagogen und Kirchen in seinem Namen zu erbauen, zum Teil sehr prunkvolle (protziger Gott?) oder heilige Rituale wie Barmitswa, Taufe oder Kommunion für wichtig empfinden würde. Nein, es ist reine Symbolik von Menschen und für Menschen gemacht. Haben wir etwa einen so eitelen Gott der so etwas für notwendig hält? Ehrlich gesagt, ich hoffe es nicht. Es ist nur der menschliche Weg Gott näher zu kommen, aber das passiert nicht primär über die Religionen sondern nur durch unsere Herzen ob Jude oder Christ, zugegebenermaßen ist die Religion und selbst die jeweiligen Bräuche eine große Möglichkeit die Liebe Gottes in sein Herz zu lassen, den Islam klammere ich hierbei bewusst aus, da dies ein ganz anderes Thema werden würde.


 

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