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  1. #1
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    77

    Standard wann genau ist man jude/jüdin?

    hi :)


    oich hab eine frage zum judentum.

    also eigl. ist es ja so dass man jude ist wenn man von einer jüdischen mutter geboren ist. Also praktisch dass man nur jude sein kann wenn die mutter jüdisch ist. Ich hab aber auch irwo ma gelesen dass man jude ist wenn man so glaubt und so lebt auch ohne jüdische verwandte.

    wie genau ist das nun???

    ist man nur jude wenn man von einer jüdischen mutter geboren ist oder auch wenn man keine jüdischen verwandte und so hat sondern einfach nur den jüdischen glauben hat und auch so lebt .


    würde mich über antworten freuen :)

    lg minni

  2. #2
    poetry Gast

    Standard

    Für mich ist jüdische Identität immer mit einem Hineingeboren in das jüdische Volk verbunden.

    Für mich ist man Jude nicht nur durch den jüdischen Glauben, sondern auch durch die Abstammung. Gott spricht von "seinem auserwählten Volk" und nicht von seiner auserwählten Religion.

    Der Ewige hat mich nun in die Nationen hineingeboren, hier habe ich meinen Platz, hier habe ich meine Aufgabe.

    poe

  3. #3

    Standard

    verwirrt mich auch immer weil es wohl ein unterschied ist ob man jude als nationalität hat oder als glaube da is es als deutscher einfacher deutscher is man wenn man deutscher staatsangehöriger is und gibt keinen deutschen glauben bei juden gibts jude als nationalität und als jüdischen glauben

  4. #4

    Standard

    Zitat Zitat von minni Beitrag anzeigen
    hi :)


    oich hab eine frage zum judentum.

    also eigl. ist es ja so dass man jude ist wenn man von einer jüdischen mutter geboren ist. Also praktisch dass man nur jude sein kann wenn die mutter jüdisch ist. Ich hab aber auch irwo ma gelesen dass man jude ist wenn man so glaubt und so lebt auch ohne jüdische verwandte.

    wie genau ist das nun???

    ist man nur jude wenn man von einer jüdischen mutter geboren ist oder auch wenn man keine jüdischen verwandte und so hat sondern einfach nur den jüdischen glauben hat und auch so lebt .


    Minni,

    Die gleiche frage hab ich schon seit jahren.......

    Ich hab nie persoenlich juedische menschen kennengelernt. Leider.
    Daher ist meine ansicht zum thema nur theoretisch.

    Hierzulande [USA] scheinen meiste Juden voellig in die Angloamerikanische kultur assimiliert zu sein, d. h. sie unterscheiden sich kulturell nicht von durchschnittlichen weissen Amerikanern. Sie haben die gleichen ansichten, werte und weltanschauung.
    Viele Juden finde ich in ["links", "liberal"] politik, in film und arts, und in media. Viele sind atheisten, vielleicht sogar die mehrzahl.

    Weil sie amerikanisierte menschen sind, sehe ich solche Juden als weisse Amerikaner, also menschen die mit ihrer abstammung, kultur, spiritualitaet und volk keinerlei verbindung haben. Biologie alleine bedeutet in meinen augen keine volks und kulturangehoerigkeit.

    Das dilemma [Deutsches wort?] eines menschen seine kultur, volk und identitaet zu verlieren kann ich nur mit dem von indianern vergleichen.
    Es gibt viel mehr "mixed blood" [vermischt mit weissen und anderen nicht-weissen, und solche mit abstammung aus mehreren staemmen] indianer als "full blood" [100% aus einem stamm] indianer. Und keine menschen AUSSER indianer sind gezwungen ihr indianisches blut quantum [anteil] zu BEWEISEN, so wie pedigree [stammbaum] bei einem hund!
    ABER........meiste indianer die ich kenne, einschliesslich familienmitglieder, definieren einen indianer NICHT nach blut quantum oder aussehen [wie hell oder dunkelhaeutig], sondern nach verbindung mit dem eigenen volk UND mit dem praktizieren/leben der eigenen kultur und spiritualitaet - wie du es sagst, Minni.
    So gibt es biologische "fullbloods", die weiss aufgewachsen oder ganz assimiliert sind, und es gibt "mixed bloods" die voellig traditionell sind : die ihre kultur und spiritualitaet in gemeinschaft mit ihrem volk taeglich leben.

    Eine meiner cousinen in Deutschland meint, Deutsche Juden sehen sich ZUERST als Juden und dann erst als Deutsche.
    Von Amerikanischen Juden, die ich in media hoere und sehe oder lese, kann ich nur sagen, dass die das gegenteil denken : sie sehen sich ZUERST als weisse Amerikaner und dann erst als Juden.
    Mich interessieren die juedischen menschen, die mit ihrem volk, kultur und glauben verbunden sind. Solche sind in meinem verstaendnis wirkliche Juden.
    Vielleicht lieg ich damit aber ganz schief.......weil juden waehrend der ganzen menschlichen weltgeschichte meistens unterdrueckt, verfolgt und ermordet wurden, egal wo sie auch hingefluechtet waren, egal in welchem land und volk sie versuchten sich eine heimat zu machen.

    Kann ich ueberhaupt juedische reaktionen und ueberlebungsanstrengungen mit denen von indianischen [oder anderen] voelkern, die zumindest nicht ihren kontinent verliessen, vergleichen? Vergleiche ich damit "aepfel mit orangen"?
    Ist sicher moeglich, dass sich ein volkszugehoerigkeits bewusstsein ganz anders entwickelt bei menschen, die zwangsweise ueber die ganze welt zerstreut wurden. Sie haben zwar Israel als eigenes land, aber die mehrzahl von Juden lebt doch in anderen laendern. Nach indianischer ansicht braucht ein mensch die verbindung mit dem land/dem erdboden, aus dem er geboren wurde. Ich selbst hab das auch nicht, hab anstatt ganz tiefe wurzeln geschlagen in dem lande meines "adoptierten" volkes. Daher weiss ich dies ist moeglich.
    Vielleicht ergeht es juedischen menschen ebenso[??]. Vielleicht finden die nicht-assimilierten moeglichkeiten die verbindung mit volk, kultur und spiritualitaet/glaube aufrechtzuerhalten. Ich hoffe es!
    Ich selbst hab auch nach langen jahren meine Deutsche identitaet nicht aufgegeben. Im gegenteil, ich hab viel darueber nachgeforscht in den letzten jahren. Weil meine traditionellen indianischen freunde mir immer sagen, ein mensch muss wissen woher er kommt und von welchem volk, wer seine verwandten sind!

    birdwoman
    It is not a sign of good health to be well adjusted to a sick society.

  5. #5
    Dativ Gast

    Standard

    Jude ist, wer von einer jüdischen Mutter geboren wurde. Kurz und bündig. es kommt nicht darauf an,ob die Person gläubig ist, Ivrit spricht, oder zur jüdischen Religion gehört.
    Und ich glaube, es steht in der Halacha. Was die Halacha ist, findest du hier:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Halacha

  6. #6

    Standard

    Hallo minni.

    Zitat Zitat von minni Beitrag anzeigen
    wie genau ist das nun???
    Nach der Halacha, dem jüdischen Gesetz, welches auf der Tora (sogenanntes AT) basiert, ist man Juden, wenn

    a) man eine jüdische Mutter hat oder
    b) man zum jüdischen Volk übergetreten ist.

    Hiernach ist man also entweder von Geburt an jüdisch oder kann es werden, wenn man übertritt. Hierbei tritt man auch (nach jüdischer Lehrer) keinem Glauben, keiner Religion bei, sondern dem jüdischen Volk und wird dadurch vollwertiges Mitglied.

    Wenn man glaubt was in der Tora steht bzw. versucht danach zu leben, wird man hingegen dadurch nicht zu einem Juden. Umgekehrt bleibt man Jude, auch wenn man eine andere Religion hat bspw. sich taufen lässt.

    Damit es dabei nicht zu einfach wird, erfolgt der Übertritt wiederum nach religiös begründeten Regeln, wie ja auch obige Definition selbst, seinen Ursprung hier hat.

    Daneben gibt es noch andere Definition wer Jude ist und wer nicht, selbst innerhalb des jüdischen Volkes gibt es Abweichungen. So haben viele sekuläre Juden ein grosses Problem damit, dass jemand über den religiösen Weg auch Jude werden kann, wie auch umgekehrt radikale Reformer (aus den USA) auch jemanden als Jude anerkennen, welche alleine einen jüdischen Vater hat.

    Im Detail gibt es hierüber dann viel Streit und es kommt teilweise zu tragischen Fällen, wenn darüber entschieden wird, ob nun jemand als Jude anzuerkennen ist oder nicht. Meist wird aber dabei versucht, im Sinne der Betroffenen zu entscheiden.

  7. #7

    Standard

    Zitat Zitat von birdwoman Beitrag anzeigen
    Viele sind atheisten, vielleicht sogar die mehrzahl.
    Ja, die überwiegende Zahl der Juden sind heute sekulär, atheistisch, nicht nur in den USA.

    Zitat Zitat von birdwoman Beitrag anzeigen
    Eine meiner cousinen in Deutschland meint, Deutsche Juden sehen sich ZUERST als Juden und dann erst als Deutsche.
    Das kann ich überhaupt nicht bestätigen. Die meisten sehen sich als beides, wobei für viele das Judesein kaum eine Rolle spielt. Allerdings sollte man sehen, dass viele Juden, welche in Deutschland leben, keine deutsche Staatsangehörigkeit besitzen.

    Zitat Zitat von birdwoman Beitrag anzeigen
    Nach indianischer ansicht braucht ein mensch die verbindung mit dem land/dem erdboden, aus dem er geboren wurde.
    Nach einer jüdischen Ansicht, ist seit der Vertreibung, die Tora der Boden, auf welchem wir aufwachsen. Nun gut, ist etwas älter, diese Ansicht.

    Zitat Zitat von birdwoman Beitrag anzeigen
    Vielleicht finden die nicht-assimilierten moeglichkeiten die verbindung mit volk, kultur und spiritualitaet/glaube aufrechtzuerhalten. Ich hoffe es!
    Auch viele "assimilierte" gelingt dieses heutzutage. In vielen Gesellschaften kann man heute nach einer jüdischen Tradition leben und dennoch (fast) gleich in der Gesellschaft integriert sein. Meist ist es hier dann die Politik um Israel welche den Unterschied ausmacht, bzw. hervor kommt, dass es auch noch eine andere Heimat (nicht im Sinne eines Landes)/Bindung gibt.

  8. #8

    Standard

    Jakow,

    Das das jude sein fuer viele juden kaum [oder garnicht] eine rolle in ihrem leben spielt, den eindruck habe ich schon lange.....
    Finde ich traurig.

    Die Tora als den boden zum [auf]wachsen finde ich sehr schoen und bedeutend!

    Das wort "assimilation" hat fuer nicht-weisse menschen gewoenlich eine sehr negative bedeutung, weil meiste AngloAmerikaner von ihnen verlangen, dass sie ihre eigene identitaet, kultur, sprache und spirituality aufgeben und vergessen.
    DAS ist die essence [wesen?] der assimilation hierzulande.
    Die idee ist vollkommene absorbtion kulturell andersartiger in die main/haupt/mehrzahl kultur.
    Selbst von mir als weisser wurde/wird das verlangt, weil ich ein einwanderer bin. Meine ueberzeugung ist aber, dass eine gruppe von menschen nicht das recht hat anderen zu befehlen sich [in denken und weltanschauung] in ihr ebenbild verwandeln zu lassen, und das moeglicherweise noch mit gewalt.
    Jedes volk ein recht sich selbst zu definieren.

    Integration versteh ich als ganz anders, verglichen mit assimilation.
    Integration bedeutet, dass menschen verschiedener kulturen als gleichberechtigt in frieden zusammenleben und fuer das gute aller zusammenarbeiten.
    Ohne dass jemand dafuer seine identitaet aufgeben muss.


    @Dativ :
    Danke fuer dein link. Ich bin kein fan von wikipedia, lese aber trotzdem manchmal dort.

    birdwoman
    It is not a sign of good health to be well adjusted to a sick society.

  9. #9
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    Standard

    Dass ein Jude derjenige ist, der eine jüdische Mutter hat, dies nehmen wir zur Kenntnis, weil es heute so ist, wie es ist. Dass es aber nicht immer so war, können wir z. B. in den Chroniken nachlesen - hier einmal ein Beispiel:

    1Ch 2:13 Und Isai zeugte Eliab, seinen Erstgeborenen; und Abinadab, den zweiten; und Schimea, den dritten;

    Dieses Muster galt bereits in der Zeit vor Abraham. Kapitelweise liest man Namen von Vätern und Söhnen; die Mütter wurden nur selten erwähnt. Die Erbfolge bzw. bei den Königen die Thronfolge ging im Regelfall vom Vater auf den erstgeborenen Sohn über, wobei es auch Ausnahmen gab (Yaakov/Esau - Menashe/Ephraim). Was hat nun gewisse Rabbinen dazu bewogen, es plötzlich anders zu machen? Ich mutmasse einmal, dass Protektionismus die Triebfeder war, etwas, das dem christlichen Missionsbefehl entgegen gesetzt wurde.

    Ein Jude, der Moslem oder Buddhist wird, der bleibt ein Jude. Wenn aber ein Jude "Christ" wird, wird er wie ein Feind behandelt. Dies gilt selbst dann, wenn nur die Vermutung nahe liegt, dass er zum Christentum konvertiert sei. Mir ist ein Fall bekannt, da wurde einem traditionellen Juden die bereits erteilte Genehmigung für die Alijah aberkannt, weil man auf seiner (jüdisch-messianischen) Homepage christliche Inhalte festzustellen meinte. Seine Mutter war Jüdin, er aber de Facto nicht. Nun ist er mit einer deutschen Nichtjüdin verheiratet; seine Kinder wären also nicht Juden. Dennoch konnten einige von ihnen Alijah machen. Er selbst konnte mir nicht einmal sagen, ob dies israelische Behördenwillkür war oder eine Umsetzung der Torah oder des Taldmuds. Eine Möglichkeit der Berufung gab es für ihn vor vielleicht fünf Jahren nicht, was für einen Rechtsstaat eher unüblich ist.

    Von dem damaligen Oppositionsführer Benjamin Netanjahu las ich einmal eine Formulierung, mit der er sich lobend über "christliche Zionisten" aussprach. Was ist das nun schon wieder? Das sind keine Juden, aber dennoch Zionisten? Oder sind sie Christen und pro-jüdisch interessiert? Praktizieren sie jüdische Sitten und Gebräuche und wären vielleicht jüdischer als mancher Jude der Herkunft nach? Dann gehörten diese "christlichen Zionisten" eigentlich nach Israel, gewisse Juden der Abstammung nach aber hinaus befördert....

    Ganze Stämme werden zurzeit nach Israel geflogen, ohne dass sie je Juden gewesen wären. Falashmuras oder Bnei Menashe sind keine Juden gemäss der Richtlinie, dass sie hätten eine jüdische Mutter gehabt haben müssen. Müssen wir erst bis zum Erscheinen des Mashiachs, des Königs der Juden auf dem Thron Davids warten, bis er Ordnung in dieses Durcheinander bringt, oder besteht eine geringe Chance, dass gewisse jüdische Kreise noch vorher beginnen, logisch zu überlegen?

    &menora In der Smiley-Liste wird dieser Leuchter als Menora bezeichnet. Es handelt sich dabei allerdings um eine Chanukkia. Wem, ausser einem religiösen Juden oder einem "christlichen Zionisten", wäre dies aufgefallen?

    Shomer

  10. #10
    Registriert seit
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    Standard

    Shomer, mir ist das schon aufgefallen ;-) aber ich bin weder noch lol

    lehit

    Alef


 

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