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  1. #1
    maiby Gast

    Standard Freunde für immer / Maiby

    Ja, es hat keiner gemeckert und einige Leser haben sich ja gefunden, so
    mache ich einfach mal weiter und geb Euch nach und nach Teil 2 meiner Geschichte zum Lesen.

    Freunde für immer
    Maiby, Schwerin 2006

    Der Winter war lang in diesem Jahr. Aber nun erwarteten wir den Frühling. Ich hatte mich voll in meine Ar-beit gestürzt. Oft leitete ich morgens und abends eine Veranstaltung Malerei. In meiner Werkstatt gab es viel zu tun. Mein Mann Peter war mit seinem Job beschäftigt. Unsere Tochter Jana gab in der Schule ihr Bestes. Das war bestimmt nicht immer einfach in Amerika. Wir und auch ihre Gasteltern, Carrie und Barry Ford, wa-ren stolz auf sie. Jeden Tag erfuhr ich, was in der Familie los war. Mein Computer war meistens an, wenn ich zu Hause war.

    1 – Ostern mit Aprilwetter

    „Ich koche jetzt Kaffee!“, sagte ich zu Peter, als ich am Morgen ganz ohne Wecker erwachte. Es war ein Feiertag, Karfreitag. Langsam krabbelte ich aus meinem Bett. „Das mache ich!“ rief mein Mann mir hinterher. Er mag es nicht, wenn ich schlaftrunken Kaffee koche und möglicherweise die Menge des Kaffees nicht richtig einschätze. „Auch gut“ dachte ich und verschwand im Bad.
    Unsere Stube war ein wenig zu Ostern dekoriert. Auf einen Birkenstrauß hatte ich verzichtet, denn die Ostereier hingen an meinem großen Christusdorn. Wie war das eigentlich mit den volkstümlichen Traditionen? An welchem Tag werden die Ostersachen versteckt? Es war auch egal, denn diese Aufgabe hatte ich nicht in diesem Jahr, denn wir hatten kein Kind zu versorgen.

    Warum werden überhaupt so viele Eier gegessen? An der Kasse in der Kaufhalle hatte ich in der letzten Woche einen Mann beobachtet. Er wollte sechs Packungen Eier bezahlen und so begann er sich sofort zu rechtfertigen: „Wir sind zu Ostern elf Personen, da braucht man schon mal 60 Eier!“ Die Kassiererin tat inte-ressiert. Doch ihr „Ja, ja“, schien mir eher eine andere Bedeutung zu haben. Diese schwierige Rechenauf-gabe konnte ich nicht lösen, aber ich wusste, dass wir nicht so viele Eier essen. Erst recht nicht an diesem Tag, denn ich hatte keine Lust, welche zu kochen.

    Meine Tasse, mit der richtigen Mischung aus Kaffee und Milch, stand für mich bereit. Es war Zeit, in Ruhe zu frühstücken. Besonders schön an diesem Tag war, dass der Briefkasten leer war. Kein lautes Knistern mit der Zeitung und Peter bombardierte mich nicht mit Angeboten der bunten Prospekte. Frische Brötchen wa-ren in der Plastiktüte, weil mein Mann daran gedacht hatte, sie am Abend davor dort einzupacken, damit sie an diesem Morgen noch frisch waren. Während wir gemütlich kauten, freute Peter sich schon auf die nächs-te Mahlzeit. Er fragte mich: „Wann gibt es Mittag?“. Ich antwortete entschlossen: „Dreizehn Uhr“. Mein Vor-schlag wurde anstandslos akzeptiert. Allerdings griff Peter noch ein weiteres Mal in die Brötchentüte.

    Vor uns lag ein schöner Tag, völlig ohne Termine. Ich schaltete meinen Computer an, schaute in meinen E-Mail Postkasten. Aber es waren keine Nachrichten angekommen. So blieb ich gleich an meinem Schreib-tisch sitzen und ließ einen Zettel nach dem anderen durch meine Finger gleiten. Der Papierkorb wurde im-mer voller und langsam war das Holz meiner Arbeitsplatte wieder zu sehen. Ein Erlebnis welches ich lange nicht mehr hatte. Zum Abschluss meiner Sortier- und Aufräumaktion folgte eine Feuchtreinigung. Mein Ar-beitsbereich am Computer strahlte vor Sauberkeit.

    Dann allerdings war es Zeit, den Job in der Küche zu erledigen. Eigentlich mag ich ganz gerne kochen, es ist eine der interessantesten Aufgaben im Haushalt. Warum viele Leute damit allerdings so viel Zeit verbrin-gen, kann ich nicht verstehen. Um ein ordentliches Mittag zu kochen, brauche ich selten länger als eine hal-be Stunde.

    Um halb eins schloss ich die Küchentür von innen. Die Sinfonie in der Küche konnte beginnen. Als alles ruhig war startete ich das erste Instrument, die Geschirrspülmaschine. Sie macht von allen Geräten das lauteste der Geräusche. Nicht wesentlich leiser ist allerdings der Wäschetrockner. Beide zusammen bilden ein harmonisches Duo, sozusagen das Orchester meines Musikstücks. Gleichzeitig steigerten sich auch die Temperaturen in meinem Raum. Aus diesen Gründen fällt es mir nicht schwer, in dieser Mietwohnung auf den Luxus einer Fußbodenheizung zu verzichten. Nun schaltete ich meine Kochplatten an. Das Wasser im Kochtopf begann leise zu sprudeln, die Töne wirken gleichmäßig und beruhigend. Man muss aber genau acht geben, um es zu hören. Das Solo spielte die Margarine in der Pfanne, sie brutzelte im mittelschnellen Takt. Leider ging es im Gesamtwerk etwas unter. Die grünen Nudeln landeten im kochenden Wasser. Es war Zeit, die Abzugshaube arbeiten zu lassen. Der Geräuschpegel steigert sich zum ohrenbetäubenden Lärm.

    Meine geschälten Kartoffeln wurden geraspelt und ein bekannter Kartoffelpufferbrei angerührt. Auf meine „Pflinsen“, wie meine Mutter die Kartoffelpuffer immer nennt, kommt der Fisch. An diesem Osterfest gab es Filet des Viktoriabarsches. Wenn ich nicht in diesem Moment das Fenster geöffnet hätte, wäre ich wohl erstickt. Auf den Herdplatten zischte es laut. Ich öffnete die Tür, holte einmal tief Luft und erinnerte Peter rechtzeitig einen Rotwein zu öffnen; damit dieses edle Getränk vor dem Essen atmen konnte. Der letzte Arbeitsgang war die Herstellung der klassische „Sauce Hollandaise“, die ich mit ein paar Kräutern und Käse verfeinert. Ich deckte den Tisch. Das Poltern mit den Tellern war der Schlussakt. Freundlich drehte ich mich in meiner Küche, bedankte mich bei allen Mitwirkenden und schalte alle Geräte ab. Ich schloss das Fenster und rief meinen Mann zum Essen. Als wenn nie irgendetwas gewesen war, saßen wir pünktlich beim Festmahl.

    Nach unserer Mittagsruhe schien die Sonne und sie lockte uns nach draußen. Wir setzten uns auf unsere Fahrräder, fuhren die Straße entlang. Die dunklen Wolken bedeckten den Himmel und schon nach den ers-ten dreihundert Metern bekam ich den ersten Tropfen ins Gesicht. „Wird es mehr regnen?“ überlegte ich, denn meine Regenjacke war auf dem Gepäckträger eingeklemmt. Eigentlich sah es nicht so aus. Entschlos-sen radelten wir weiter, bis an unserer Kongresshalle, die dicken Hagelkörner auf den Boden knallten. Das Dach des Tanzlokals Achteck rettete uns. Während Peter mir die Eisbrocken aus meinem Haar sammelte, dachte ich an Jana. Sie lag zur selben Zeit mit ihrer Familie und ihrem Freund Jake braun gebrannt am At-lantikstrand. Mit dem Campinganhänger verbrachten sie das Osterfest in Myrtel Beach. Nur wir durften uns mit diesem typischen Aprilwetter herumplagen. Doch es wurde wieder heller, so dass wir unsere Tour fort-setzen konnten. Wir radelten weiter und besuchten unsere Familie. Am Abend schaute Peter Fußball und ich versackte an meinem Computer. Ich übersetzte meine Geschichte in die englische Sprache, bis ich daneben ins Bett fiel.

    Am Sonnabend klingelte mein Wecker wieder früh. Ein Arbeitstag für mich. Während unsere Stadt noch zu schlafen schien, saß ich bereits im Auto. Die Bäume und Büsche des Flieders zeigten kleine grüne Spitzen. Ich achtete in diesem Jahr besonders darauf. Wenn die verschiedenen Farben Blüten in dunkelviolett, vio-lett-rot und weiß die Natur schmücken, sollte unser Kind wieder zu Hause sein. Am Herrentag, wenn die Fliederblüten die Fahrräder und Autos schmücken, wollten wir eine gemeinsame Tour machen.
    In der Werkstatt suchte ich meine Bastelmaterialien und Werkzeuge zusammen und stapelte die Klappboxen im Auto. Schon nach fünf Minuten kam meine Mutter, um mir zu helfen. Sie wollte mich an diesem Tag nach Gägelow begleiten. Alles war fertig. Einsteigen und ab ging es nach Wismar. Es ist eine schöne Fahrstrecke. Ich kenne den ersten Teil dieses Weges, weil ich ihn als Teenager oft mit dem Fahrrad gefahren bin. In den Wäldern gab es noch Stellen, wo die Ein-Euro-Jobber nicht aufgeräumt hatten, wo die weißen Buschwindrö-schen sich nach der langen Kälte in großen Flächen unter Baumwurzeln und Gestrüpp zeigten. Gerne wäre ich in dieser Gegend herumgestrolcht, auf der Suche nach irgendwelchen interessanten Baumpilzen, Wur-zeln oder irgendetwas Brauchbarem. Doch ich hatte Pflichten und selbst das missfiel mir nicht.

    Nach vierzig Minuten erreichten wir den Parkplatz am Einkaufszentrum. Wir besorgten uns zwei Einkaufs-körbe, in die wir alle meine Boxen einluden und in das Center schoben. Wenn man die Managerin nicht gleich draußen am Eingang trifft, dann läuft sie einen spätestens in den nächsten fünf Minuten über den Weg. Diese quirlige und couragierte Frau ist der gute Geist dieses Hauses. Mit ihrer freundlichen Art und ihrem strahlenden Lächeln gelingt es ihr immer wieder, alle Käufer und Verkäufer anzustecken.
    Meine Tische und Bänke standen zusammenklappt in der Ecke. Wir bauten alles nach meinen Vorstellungen auf. Auf einem separaten Tisch dekorierte ich meine gebastelten Gestecke, Osterhasen und Eier, einige Figuren aus Ton und meine Bilder. Alles leuchtete bunt. Eine Menge Leute und besonders viele Familien waren an diesem Sonnabend unterwegs. Doch meine Hoffnung war nicht groß, meine Sachen zu verkaufen. Das Angebot in den vielen Geschäften ist riesig. Während einige meinem Stand nicht einmal einen Blick schenkten, schauten andere wenigstens interessiert.

    Pünktlich um elf Uhr ertönte die Stimme aus den Lautsprechern. Die Centermanagerin des MEZ Gägelow war sich nicht zu schade alle Besucher selbst zu begrüßen. Während sie alle Aktionen im Center durchsag-te, hatten die ersten Kinder mich bereits entdeckt. Die erste Frage war immer, was es kostet mitzumachen. Es ist eine Freude, dann erklären zu können, dass es nichts kostet, weil alle Materialien und auch mein Ho-norar vom Center bezahlt werden. Die drei Mädchen waren begeistert und setzten sich zu mir. Interessiert betrachteten sie meine Musterstücke. Ich bot ihnen an, Mäuse aus Moos zu fertigen oder Sandbilder mit den Motiven eines Marienkäfers, einer Schnecke oder eines Kükens zu gestalten. Alle entschieden sich einheit-lich für ein Ostermotiv. Bei dieser Technik braucht man keine lange Einweisung. Das erste Team begann selbständig zu arbeiten. Meine helfenden Hände wurden nicht gebraucht.

    Das war gut so, denn so soll eine Bastelaktion sein. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten, nach ungefähr zehn Minuten war das erste Kind fertig. Das Mädchen zeigte mir stolz ihre Osterkarte und sagte: „Die ist für Oma“. Ich freute mich mit ihr und steckte ihr kleines Kunstwerk in einen Briefumschlag, damit es heil bei Oma zu Hause ankommt. In diesem Moment zog ein weiteres Mädchen ihre Mutti ganz dicht an meinem Tisch vorbei. Die Kinderaugen erkannten sofort, dass dieses Basteln Spaß macht. Bei den Erwachsenen ist es anders. Die junge Frau scannte meine Sachen förmlich ab. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Brauche ich das oder nicht. Da! Ein Fun-keln in den Augen: die Mutti hatte sich in eine Moosmaus verliebt. Gerne versuche ich die Gedanken der Besucher zu erraten. Vielleicht dachte sie: „Diese Mause fehlt noch zu Hause. Sicher passt sie auf den Fern-seher oder neben die Schale beim Spiegel.“ Ich glaube ihre Dekorationsideen waren grenzenlos. Der richti-ge Zeitpunkt, um die Leute anzusprechen: „Möchten sie auch mit basteln?“ Es kam keine Antwort, nur ein Schmunzeln. Nachdenkliches Schweigen. Aber ich hatte noch einen Trumpf: „Heute ist es kostenlos, das Center lädt Sie ein!“ Nun kamen sie näher. Es war immer noch Ruhe. Es war nicht zu übersehen, dass die Tochter ein Sandbild basteln wollte und die Mutter eine Moosmaus brauchte. Langsam erklärte ich die Technik der Sandbilder. Anschließend griff ich mit der Hand in das nasse Moos und zeigte, was gemacht werden muss. Manchmal krabbelte eine kleine Spinne oder Ameise heraus. Die beiden Parteien äußerten sich. „Niemals mache ich so eine Moosmaus“, stellte das Mädchen fest. „Aber wir brauchen keine Osterkar-ten, wir rufen alle an“, erklärte die Mutti. Ein wahrer Familienstreit war entfacht.

    „Hallo Tante“ begrüßte mich ein kleiner Junge, der schon oft mit seinem Vater bei mir gebastelt hatte. Die Karte mit dem Marienkäfer wollten sie anfangen, und das taten sie auch. Am anderen Ende des Tisches saß ein Mädchen im Teenageralter, sie wollte eine Moosmaus herstellen.

    Meine beiden Kampfhähne waren sich noch nicht einig. Die Kleine war schon verzweifelt. Obwohl ich es wusste, fragte ich:„Was möchtest Du denn basteln?“ Mit leiser Stimme piepste sie: „Eine Osterkarte“. Ich schaute zur Mutter. Ihre roten Fingernägel glänzten an den langen dünnen Fingern und sie sah nicht so aus, als wenn sie eine linke und eine rechte Hand hätte. Ich schlug ihr trotzdem vor, selbst so eine Maus zu bas-teln. Erschrocken und entsetzt schaute sie zu den Materialien. Sie gab auf und kleinlaut äußerte sie: „Nein, nein! Mein Kind, bastele du mal eine Karte.“ Das Mädchen hüpfte vor Vergnügen. Zuerst wollte sie das Os-terei auf der Karte gestalten. Die Mutter ergänzte: „Mache es so, wie Du möchtest. Welche Farbe gefällt Dir denn?“ Die Kinderhände griffen zur Schale mit dem lilafarbenen Sand. Die kreischende Stimme war schon wieder zu hören, die Mutter begann zu erziehen! „Aber das Ei vom Küken ist immer weiß. Du musst weißen Sand nehmen.“ Traurig schaute die Kleine zu mir. Langsam beugte ich mich zu ihr und fragte sie, ob lila ihre Lieblingsfarbe sei. Das war es. „Warum soll dieses Osterei nicht lila sein?“ fragte ich und schaute die Mutter an. Endlich war sie sprachlos und auch dieses Kind konnte die Bastelaktion genießen.

    Auch Erwachsene basteln gerne. Wenn die Eltern oder Großeltern in der Nähe sind oder sogar neben ihren Kindern sitzen, muss ich oft aufpassen, dass die Kleinen noch etwas selber machen dürfen. Mutti, Vati oder Oma übernehmen in ihrem Eifer gerne die Leitung. Oft lassen sie sich überrede, einfach selbst eine Karte zu gestalten. Meine Sitzplätze sind oft heiß begehrt und eine dicke Traube Leute steht um mich herum. „Die Klebe ist alle. Ich brauche einen Kopf. Darf ich noch eine zweite Karte machen…Meine Aufgaben reißen nicht ab. Oft bleibt nicht einmal Zeit, um zur Mittagszeit etwas zu essen. Doch heute hatte ich meine Mutter mit, die dann loslief, um mir Kaffee und Bratwurst zu kaufen.

    Am Nachmittag gab ich kurz vor siebzehn Uhr die letzte Sandkarte heraus. Einer muss der Letzte sein. Doch da fing ein kleines Mädchen an zu weinen, weil es so gerne ausprobiert hätte, wie so eine Sandkarte ge-macht wird. Während meine Mutter die Tische aufräumte und meine Sachen einpackte, werde ich schwach und ließ auch diesen kleinen Fratz noch basteln. „Wenn sie darf, will ich auch noch eine Karte machen!“

    Schon waren es wieder zwei. Dann war aber wirklich Schluss! So langsam versagte meine Stimme, mein Rücken schmerzte, denn zum Sitzen war ich nicht gekommen. Die Centermanagerin verabschiedete sich von mir, denn auch sie hatte zu dieser Zeit Feierabend. Ich hoffte, dass sie mit der Aktion und mit meiner Arbeit zufrieden war. Den Umschlag mit meinem Verdienst steckte ich in meine Tasche.
    Die letzten Materialien landeten im Einkaufskorb und wir schoben los. Am Ende des Centers beim Bäcker kaufte ich noch ein frisches Brot. Draußen genoss ich die frische Luft. Eine Kiste nach der anderen wurde im Auto gestapelt. Endlich durfte ich sitzen. Schön, dass meine Mutter bei mir war und wir während der Fahrt erzählen konnten. Ich freute mich auf zu Hause, auf ein heißes Bad und auf ein schönes Abendbrot.
    Geändert von maiby (20.08.2009 um 14:28 Uhr)

  2. #2

    Standard

    da hast nun sicher wunde finger ich freu mich schon aufs lesen muss ich mal in einer ruhigen minute machen danke fürs erzählen

  3. #3
    maiby Gast

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    2 – Vorfreude, schönste Freude

    Das Semester war lang, aber in dieser Woche endeten die Kurse in den Schulen. Selbst wenn ich es gewollt hätte, findet man in den Sommermonaten nicht genügend Teilnehmer. Auch in meiner Werkstatt war es in den Veranstaltungen nicht voll, aber dort hatte ich immer etwas zu tun. Im Sommer sind die Leute in ihrer Freizeit lieber im Garten oder an der See.
    Wir hatten keinen Urlaub geplant und wahrscheinlich wären wir gar nicht auf die Idee gekommen, wenn mich nicht eine Malerin meines Kurses eingeladen hätte. Seit langer Zeit sprach Dörte davon, dass ich unbedingt ihre Schwester in Südfrankreich kennen lernen sollte. In diesem Frühjahr ergab sich alles wie von selbst. Die beiden Schwestern hatten Sehnsucht nacheinander. Wir fanden einen gemeinsamen Termin. Peter gelang es über das Internet, ein günstiges Flugticket zu kaufen. Die Tage bis zum Urlaub vergingen schnell.

    Abends saß ich am Rechner und erledigte noch meine letzten Aufgaben. Nur schnell dieses Angebot schrei-ben, den Antrag formulieren und die Druckvorlage erstellen….
    So ist es immer, am Schluss kommt eins zum anderen und die Zeit rast. Ruck, zuck stand der kleine Zeiger meiner Uhr auf der Zehn. Während das Gepäck meines Lieblingsmannes bereits abfahrbereit auf dem Flur stand, überlegte ich, welche Reistasche ich nehmen sollte. Es war kein Wunder, dass Peter alles fertig hatte, denn bereits seit einer Woche sah unsere Stube wie eine Kleiderkammer aus. Alle Oberhemden schmückten auf Bügeln unseren Schrank in der Stube. Der komplette Inhalt seines Kleiderschrankes war im Zimmer ausgebreitet. Alle Sachen waren frisch gewaschen und gebügelt, als er die heilige Entscheidung fällte, was eingepackt werden soll. So schwer fällt mir das Packen nicht. Meine drei „guten Sachen“ unterscheiden sich eindeutig von meiner Arbeitskleidung. In Windeseile waren sie in die Tasche umquartiert. Nach einer Viertel-stunde ging mein Reißverschluss immer noch leicht zu. Es war sogar Platz für die Malsachen und für meine Neuanschaffung: einen kurzärmeligen und kurzbeinigen Taucheranzug, auf den ich sehr stolz war.

    Ein Foto von dem Schnäppchen entdeckte Peter auf der Titelseite der Werbezeitung von Lidl. Er machte mich darauf aufmerksam. Wir beschlossen, für jeden in unserer Familie so einen Anzug zu kaufen. Als ich unserem Freund von meinem Vorhaben erzählte, erklärte er sich bereit, mir bei der Schlacht zu helfen. Der Laden öffnete um acht Uhr. Jörg ist es gewohnt, jeden Tag so früh aufzustehen und so stand er bereits um sieben Uhr vor der verschlossenen Tür. Als ich eine halbe Stunde später kam, schmunzelten wir beide. Wa-rum waren wir ganz alleine? Ohne Leute macht so eine Schlacht ja keinen Spaß! Aber das änderte sich schnell und wir wurden nicht enttäuscht. Nach und nach trudelten die Kunden ein und wir konnten das Ge-fühl genießen, die Ersten in der Schlange zu sein. Pünktlich öffnete sich die Eingangstür. Wir steuerten ziel-strebig zum Mittelgang und erreichten als erste die Sonderangebote. Wie geplant, schnappten wir uns drei Anzüge in den richtigen Größen. Geschafft! Zeit zum Aufatmen! Wir traten etwas zur Seite, während nun wild die Pappkartons aufgerissen wurden. In einer riesigen Menschentraube, wurden die Tauchersachen in allen Größen hin und her gezogen. Der Geräuschpegel wurde immer höher, so dass wir nun den Gang zur Kasse antraten.

    Auch dieser Taucheranzug fand noch Platz in meinem Gepäck. Dann trug ich meine Tasche in den Flur. Peters Tag war zu Ende. Meiner noch nicht. Ich setzte mich nun gemütlich in die Stube auf den Sessel, legte meine Füße auf unseren wunderschönen pinkfarbigen Gymnastikball. Im Fernsehen lief ein relativ interes-santer Film. Ich genoss, wie sich in mir nun langsam die Urlaubsvorfreude und das Reisefieber steigerten. Hatte ich an alles gedacht? Was musste ich morgen früh noch erledigen? Was würde uns im Urlaub erwar-ten? Mit all diesen Fragen landete ich um drei Uhr im Bett.
    Am Morgen funktionierte ich wie ferngesteuert, aber alles klappte. Mein Urlaub begann, als ich neben Peter im Auto saß. Wir fuhren aus unserer Stadt heraus. Das zarte Grün der Buchenwälder leuchtete im Sonnen-licht. Die Blätter hatten noch lange nicht ihre richtige Größe erreicht. Unser Auto fuhr über die Dörfer in Rich-tung Hagenow, vorbei an den schönen Mecklenburger Feldern. Inzwischen konnte man jede Kornsorte gut erkennen, die ersten Rapspflanzen begannen an den Rändern gelbe Blüten zu zeigen.

    Die schwarze Erde des Waldweges zum Gläserhorst war vom Regen durchgeweicht. Peter steuerte unser Auto vorsichtig durch die dicken Pfützen. Mitten in diesem Wald, wo man niemanden mehr vermutet, steht das Haus meiner Malfreundin. Dort wohnt sie mit ihrem Mann Klaus und mit der Familie ihrer Tochter. Die Haushündin Lili saß draußen auf der Treppe und kam uns zur Begrüßung entgegen. Dieses kuschelige Tier-chen hat zwar eine stattliche Größe, aber von der Aufgabe eine Wachhündin zu sein hält Lilly nicht viel. Sie freute sich riesig über jeden Besucher. Ohne dass wir die Klingel betätigten, kam Dörte mit ihrem kleinen roten Plastik-Köfferchen zum Ziehen heraus. Die Tochter folgte ihr, um alle Reisenden zu verabschieden. Ein bisschen Reiselust spiegelte sich in ihren Augen, denn ihr Alltag ist gezeichnet von der Arbeitssuche und der Kinderbetreuung. Sie rollte mit den Augen, als Vater Klaus noch ein weiteres Mal Instruktionen erteilte, was bei der Versorgung von Haus, Hof und Tieren zu beachten ist. „Nun komm schon!“ drängelte Dörte und er stieg ins Auto.

    Wir fuhren quer durch das Grenzgebiet, welches Klaus wie seine eigene Westentasche kennt. Er unterhielt uns mit Erlebnissen und Geschichten aus alten Zeiten. Die Fahrzeit nach Frankfurt Hahn war lang.
    Wir stoppten an einer Autobahnraststätte. Mein erster Weg führte zu den Toiletten. Doch ich stand vor einem riesigen Edelstahlkomplex mit dicken Schranken und vielen Schildern. Dörte folgte mir und sie schaute ge-nauso unwissend wie ich. Was für eine Freude. Ein junger Mann kam helfend zu uns. Unter seiner Anleitung gelang es uns, eine Eintrittskarte zu den Toiletten zu erwerben. Die Sauberkeit war wirklich eine Freude. Während ich mir nach dem erlösenden Geschäft in aller Ruhe die Hose hochzog, begann sich meine Klobril-le im Kreis zu drehen. Auf diesem Wege wurde sie gesäubert und desinfiziert. Mit dem Wertbon über fünfzig Cent kamen wir sogar alleine wieder raus. Wir bestellten uns dafür einen Kaffee und warteten auf unsere Männer. Sie hatten nicht so viel Spaß wie wir.

    Am späten Nachmittag kamen wir an der Mosel an. Wir fanden ein Zimmer in einer kleinen Pension, in Bern-kastel-Kues. Am Abend saßen wir bei einem Glas Wein zusammen und konnten in allen Himmelsrichtungen die Weinberge sehen. Der Flughafen war nur wenige Kilometer von uns entfernt und so hatten wir am Mor-gen nur ein kurzes Stück zu fahren. Die eine Stunde Flugzeit lohnte gar nicht zum Schlafen. Es ertönte die Ansage für die Landung. Die Häuser wurden immer größer und die vielen blauen Pools fielen mir besonders auf.

    Dörtes Schwager Erwin holte uns vom Flughafen ab. Er ist ein lustiger rüstiger Rentner aus der Schweiz. In dessen linkem Mundwinkel sich oft eine Zigarre befindet. Seinen Kopf schmückte eine gelbe Baskenmütze. Er trägt am liebsten ein blauweiß gestreiftes T-Shirt mit einer grauen Outdoor Weste mit tausenden Taschen, in denen er allerhand verstecken kann.

    Wir hatten zu tun, all’ unsere Sachen in das kleine Auto zu quetschen. Wir saßen auf der Rückbank mit drei Personen wie die Heringe in der Dose. Nach einer Stunde Fahrt mitten durch die wunderschöne Landschaft mit vielen Weinbergen, erreichten wir das kleine Dorf Causses et Veyran. Wir hielten in einer schmalen Straße mit großen Miethäusern. Erwin öffnete das Tor zur Garage und fuhr hinein. Der Raum war eine Mi-schung aus Abstellkammer, Bausstofflager und Antiquariat. Hier begrüßte uns seine Frau Antje. Die beiden Schwestern lagen sich gleich in den Armen. Wir stiegen die Treppen hinauf zur Wohnung. Alles sah riesig aus, weil die Zimmer sehr hohe Decken hatten, wie Säle. Alle Wände waren einheitlich weiß gestrichen und die riesigen Türen glänzten hellblau vom Lack. An den Wänden hingen farbenfrohe Bilder. Erwin und Antje zeigten uns unsere Zimmer. Peter und ich waren erstaunt, denn so einen Luxus hatten wir nicht erwartet. Auf einer großen Liege lag nur eine Bettdecke. Die vielen verschiedenen Muster der Bettwäsche machten dieses Lager einzigartig. In der Ecke stand ein Schaukelpferd. Es hatte schon viele Jahre auf dem Buckel. Eine große Flügeltür war weit geöffnet und man konnte vom schmalen Balkon über die Straße schauen. In den Balkonkästen waren keine deutschen Stiefmütterchen oder Studentenblumen. Immergrüne Sukkulenten zierten hier das Haus, es sah richtig nett aus, weil es nicht zu viele Blüten waren. Eine schwarz-braune Katze schnurrte um meine Beine, und ich war mir sicher, dass es ein schöner Urlaub werden würde.

  4. #4
    maiby Gast

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    So jetzt ist wieder etwas mehr Zeit, da gehts weiter, was Neues zum Lesen

    3 – Leben in der Salatschüssel

    Wir wurden zum Essen gerufen. Auf dem Tisch standen Gläser für Weißwein. Erwin schenkte ein. Mitten auf dem Tisch war eine große, bunte Blumenschale aufgestellt. Doch es war keine Dekoration, es war unser Mittag. Peter wackelte mit der Nase wie ein Kaninchen und grinste. Mir war klar, was er damit sagen wollte, als er die niedlichen, kleinen, blauen Blümchen in der Salatschale sah. Später lernten wir, dass es Boretsch war. Jeder bekam eine Portion auf seinen Teller. Wenn Peter nicht wenigstens dieses halbe gekochte Ei bekommen hätte, wäre er wohl hungrig zum Mittagsschlaf angetreten. Zu Hause gibt es zum Salat meistens eine Fleischportion und Kartoffeln, aber hier reichte ein Stück Meterbrot zum Sattwerden. Grünes stand nicht nur auf der Speisekarte, es war, als wenn man in der Salatschüssel wohnt. Während wir durch die idyllische Gegend spazierten, roch es überall nach Thymian. Der Frühling leuchtete in allen Farben. Der Flieder blüh-te. Die Gingsterbüsche strahlten mit gelben Blüten.

    Aber schon am Abend stellte sich heraus, dass Erwin ein leidenschaftlicher Koch war. Er verwöhnte uns täglich mit fünfgängigen Menüs. Wir haben dort Sachen gegessen, die ich sonst nur aus dem Fernsehen kenne. Unsere beiden Gastgeber liebten es, das Essen zu zelebrieren. Wir saßen oft über mehrere Stunden am Tisch. Zu jedem Gang wurde ein anderes Getränk gereicht. Selbst beim Einschenken gab es strenge Regeln in der Reihenfolge der Bedienung. Peter war der einzige, der Erwin etwas zur Hand gehen durfte. Uns Frauen war es meistens streng untersagt. Im besten Fall durften wir beim Abdecken oder beim Einräu-men der Spülmaschine helfen.

    Am Morgen wachte ich auf, mir war kalt. Der größte Teil unserer gemeinsamen Bettdecke war nicht bei mir. Hier gab es kein dickes Federbett, keine Kuscheldecke und keine dicken Wollsocken, wie zu Hause. In Süd-frankreich war es nicht so warm wie erwartet. Aber vielleicht lag es auch daran, dass die Balkontür sperran-gelweit auf stand. Die Schwalben flogen dicht an der Tür vorbei. Im Hintergrund hörte ich Gesangsübungen. Es war leise und hörte sich an, als wenn sich ein Chor einsingt. Später erfuhr ich, dass Antje und Erwin mit diesem Ritual jeden neuen Morgen begrüßen. Nach den Tönen der Klangstäbe singen sie sich frei für den Tag. Was krabbelte denn da auf dem Fußboden? Ameisen! Eine richtige kleine, schwarze Straße führte an der Wand entlang. Ich stand auf um mir die Sache genauer anzusehen. Der Strich endete genau an meinem Rucksack. Nein, das war wirklich nicht nett! Warum denn immer bei mir? Ich untersuchte den Fall. Mir fiel es wie Schuppen von den Augen. Mein Reiseproviant. In einer Papiertüte war noch ein schönes Ochsenauge. Der zuckersüßen Klecks Marmelade war es, was die Ameisen mochten. Dabei hätte ich diesen leckeren Keks noch gut essen können, aber nun nicht mehr! Vorsichtig schüttelte ich die Ameisen aus der Tüte und es dauerte nicht lange, bis auch die anderen ihnen nach draußen folgten.

    Das Haus war groß. Wir Frauen verschwanden im Dachgeschoß. Mit viel Liebe, Zeit und Geld hatten sie diesen Raum ausgebaut. Es war Antjes Reich. In ihrem Leben hatte sie in vielen verschiedensten Jobs ge-arbeitet. Nun, an ihrem Lebensabend, nutzte sie verständlicherweise den größten Teil des Tages, um sich selbst etwas Gutes zu tun. Sie genoss es, wenige Aufgaben zu haben. Das Kochen erledigte ihr Mann, zum Saubermachen hatten sie eine Putzfrau und mal beim Abwaschen oder beim Ausräumen der Spülmaschine zu helfen, bereitete ihr Freude. Sie beschäftigte sich mit dem Gießen der Balkonpflanzen, züchtete Kräuter in ihrem Garten. Sie lag in der Sonne und las. In ihrem Gesicht war immer ein Lächeln. Oft zog sie sich fünf bis sieben Mal am Tag um. Teilweise war es begründet, weil die Temperaturen sehr schwankten. Es war nicht so, dass sie sich besonders herausputzte. Ihre Sachen waren einfach, oft selbst genäht und jedes Klei-dungsstück hatte eine lange Geschichte. Zu jedem Outfit erschien sie mit neuer Frisur. Ihre langen, leicht gewellten, grauen Haare hatte sie manchmal hochgesteckt oder sie hatte leuchtende, farbige Tücher einge-bunden. Dörte hingegen sah zu jeder Zeit perfekt aus. In ihrem kleinen Köfferchen war natürlich die beste Urlaubsgarderobe eingepackt. Es waren schicke Sachen, sicher aus einer Boutique, denn sie gönnt sich gerne das ein oder andere teure Stück. Darüber allerdings machte sich „Klausimausi“, wie Dörte ihren Mann liebevoll nannte, keine Gedanken. Wenn er vor dem Fernseher die Börsenberichte anschaute, erfreute er die Menschheit mit klugen Ratschlägen zur sinnvollen Geldanlage. Es gab so viel Schönes in diesen Tagen und ich war sehr dankbar, dass wir diese Reise machen konnten.

    Erwin war der beste Reiseführer. Er zeigte uns alles, was in dieser Gegend interessant war. Wir besuchten ein paar kleine Städte, krabbelten auf die Burg, schauten von Brücken, besichtigten einen Botanische Gar-ten und einen Weinkeller.
    Besonders interessiert war ich an der Badestelle. Erwin lieferte Peter und mich in der Nähe ab, so dass wir noch einen kleinen Spaziergang zum Fluss machen konnten. Das Wasser schlängelte sich zwischen den Weinbergen hindurch. Es war eine tolle Gegend und wir waren ganz alleine. Jeder von uns suchte sich ei-nen Ast, um die Sachen aufzuhängen. Dann zogen wir unsere kleinen Taucheranzüge an. Peter war schnel-ler als ich. Er griff seine Maske und seinen Schnorchel und ging zum Wasser. Schon als der Fuß im Wasser war, begann er zu stöhnen. Aber er zeigte Mut und machte sich nass. Gerade als ich am Wasser war, kam er wieder heraus. An der warmen Luft ließ der Schmerz der Kälte nach. Nun versuchte ich es. „Huh!“ Es war wirklich kalt. Kam dieses klare Wasser vom Gletscher? Ich atmete tief durch und sprang hinein. Das kalte Wasser drang in den Taucheranzug. Es erwärmte sich nur langsam durch meine Körpertemperatur. Doch ich gewöhnte mich daran. Durch die vielen interessanten Steinplatten die das Flussbett begrenzten, war ich abgelenkt. Teilweise konnte ich den Grund nicht erkennen, weil es so tief war. Die Strömung war stark. Die kleinen Fische waren am Boden wie angenagelt. Ich schwamm dem Fluss entgegen und schaute in jede Bucht, ließ mir von den kleinen Wasserfällen den Rücken massieren oder mich vom Wasser treiben. Wie ein Fisch vergnügte ich mich im Wasser. Peter versuchte es noch ein weiteres Mal, doch er konnte es nicht aushalten in diesem kalten Wasser, da half auch kein Anzug.

    Die Werke der Hausherrin waren einzigartig. Es waren Bilder und Collagen mit viel Farbe, deren Deutung viel Phantasie erforderte. In diesem Haus war eine langer Abschnitt von Antjes Leben ausgestellt. Die Jah-reszahlen der Bilder verrieten mir den Zeitpunkt der Herstellung. Antje war ihrem Stil immer treu geblieben. Sie hatte den Pinsel nur dann in die Hand genommen, wenn sie Lust dazu hatte. Vielleicht war es das, was Dörte mir zeigen wollte? Sie hatte schon immer an mein Talent geglaubt und gesagt, dass mehr in mir schlummere. Oft trösteten mich ihre Worte, wenn ich müde war von den sinnlosen Arbeiten. Sie ermutigte mich weiterzumachen. Ihre Meinung war, dass ich mir irgendwann einmal ein Stück von der großen Kunst abschneiden kann. Diese Hoffnung habe ich auch. Aber ich weiß, dass ich bis dahin meinen Anteil am Fami-lieneinkommen verdienen muss. So werde ich auch weiterhin Osterhasen und Weihnachtsmänner basteln und Kurse leiten. Aber den Weg zur Kunst werde ich nicht aus den Augen zu verlieren. In Frankreich hatte ich Zeit, meine Gefühle zu Papier zu bringen. Mit meinen Aquarellfarben entstanden schöne einzigartige Katzenbilder in Kombination mit Blumen.

    Wir verbrachten wunderschöne und unvergessliche Tage in Frankreich. Auf der Heimreise unterbrachen wir unsere Fahrt und kehrten in ein Motel ein. Wir lieferten Dörte und Klaus wieder im Hagenow ab und erreich-ten glücklich Schwerin.

  5. #5
    maiby Gast

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    4 – Hurra, das Kind ist wieder da

    Jana beendete ihr Schuljahr in Lancaster. Barry hatte ihr sogar ein Ballkleid genäht, denn sie hatte viele Abschlussfeiern. In allen Unterrichtsfächern erreichte sie beste Ergebnisse. Ihr Abschlusszeugnis bewies uns, dass es richtig war, sie auf diese Reise zu schicken. Sie hat dort viel gelernt, was sie für ihr weiteres Leben brauchen wird.
    Im Mai landete sie und ihr Freund Jake auf dem Flughafen in Hamburg. Leider schaffte es die Fluggesell-schaft nicht, dass sie zusammen fliegen konnten. So mussten sie beide die vielen Stunden alleine überste-hen. Zuerst konnten wir unser Kind in die Arme nehmen, eine Stunde später begrüßten wir den Amerikaner.

    Zu Hause warteten viele unserer Freunde und die Familie, um Jana „Hallo“ zu sagen. Jake war erstaunt und genoss es, hier so herzlich aufgenommen zu werden. Wir starteten eine kleine Grillparty. Jake liebte unsere Bratwurst, sein Rekord lag bei sieben Stück pro Abend. Wenn ich Mittag kochte, traf mein Angebot nur ein-geschränkt seinen Geschmack. Die Koteletts, Klopse und einfach alles an Fleisch verschwanden schnell in diesem Jungen. Peter hatte oft Angst, dass er nicht genug bekommt und er sicherte sich gleich zu Beginn die doppelte Portion Fleisch auf seinem Teller. Für verschiedenes Gemüse, Salate oder jegliche Art von Obst erntete ich nur ein Kopfschütteln. Den Umgang mit Messer und Gabel zu beobachten, war ein lustiges Erlebnis. Die Menge an Ketchup eher beängstigend. Wie oft bei kleinen Kindern, war auch bei unserem A-merikaner der Teller nie leer gegessen und sah aus wie nach einem Bombenangriff. Auch der Kellner in der Gaststätte schmunzelte. Mit einem Lächeln fegte er den Platz um ihn herum sauber, denn dort ging einiges zu Boden.

    Wir wollten unserem Gast alles zeigen, was wir liebten, was uns gefällt, woran unsere Erinnerungen hängen. Aber es ist schwer für einen Fremden, alles das zu verstehen und Vieles bleibt fremd. Sein Interesse hielt sich in Grenzen. Oft war er den ganzen Tag nur müde und wollte am liebsten schlafen. Er war ein Teenager, wie er im „Buche steht“, der Weg zum Erwachsensein ist noch lang und hart für ihn. Aber es machte ihm Spaß, unsere Sprache zu lernen und er machte gute Fortschritte. Er erlebte mit uns die Fußballaktionen dieser großartigen Weltmeisterschaft. Wir sahen Spiele an den großen Bildschirmen im Zentrum unserer Stadt und auch in den Kneipen. Auf jedes Tor wurde angestoßen und das Bier, welches er hier trinken durfte schmeckte ihm gut. Dieses Partyleben kannte er nicht aus seinem Teil Amerikas. Jana stellte hier schnell fest, dass Jake nicht für die ganz große Liebe reicht. So blieb es bei einer Freundschaft zwischen den bei-den, worüber Jake allerdings sehr traurig war.

    Zu dieser Zeit begann Barry meine erste Ausstellung zu organisieren. Viel konnte ich zu diesem Thema nicht erfahren. Auf zehn meiner Fragen erhielt ich oft nur eine Antwort. Aber es lag einfach daran, dass Barry keine Lust hat, am Computer zu tippen. Ich vertraute ihm und hoffte, dass er alles im Griff hatte.

    Wenig später stellte Carrie mir die Frage, ob ich nicht kommen könne. Der Rat der Künste South Carolina wollte die Künstlerin kennen lernen. Ich las ihre E-Mail immer und immer wieder, es lag mir wie ein Kloß im Hals. Seit diese Bilder mit dem Paket unterwegs waren, überlegte ich, wie sie wohl sein würde, die erste Ausstellung in den USA. Natürlich war dieser Wunsch da, dort dabei zu sein. Was hatte ich hier schon alles versucht, wie lange kämpfte ich hier um das nackte Überleben. Nun wollte dieses große Land nicht nur meine Bilder sehen, sondern auch mich. Allein diese Einladung war für mich schon eine große Bestätigung. Es war eine große Anerkennung.

    Doch ich sah in unseren Geldbeutel. Die Familienkasse war leer. Peter sagte: „Wenn, dann musst du alleine fliegen!“ Viele Gedanken rasten durch meinen Kopf. Würde ich das alles alleine meistern. Konnte ich genug Englisch? Wie gut, dass ich an diesem Englischkurs im Seniorenbüro teilgenommen hatte. Konnte ich ein-fach alleine diese Zeit genießen? Meine beiden schien diese Situation nicht zu schocken. Ich traute ihnen zu, alleine klar zu kommen. Eine Frage nach der anderen beantwortete sich selbst und es wuchs der Reiz, es zu versuchen. Sehnsüchtig beobachtete ich die Preise der Flüge. Doch es war erschreckend. Ich sollte fast doppelt so viel Geld auf den Tisch legen, wie auf unserer ersten Reise.

    Als mein Auto in der Werkstatt stand um die TÜV Untersuchung durchzuführen, kam der Schock. Die Spezi-alisten sagten „Es ist ein Haufen Schrott“. Mein schönes Auto. Es lief wie eine Biene. Ich konnte es kaum glauben. Doch ich bekam keinen Schein, und an eine Reparatur war nicht mehr zu denken. Ich trug es mit Fassung, ein neues Auto musste her. Traurig schrieb ich meiner Freundin von meinem Schicksal. Ich er-gänzte den Satz: „Nur ein Wunder kann helfen!“. Genau das ließ zum Glück nicht lange auf sich warten. Einige Tage später teilte mir Carrie mit, dass der Bund der Künstler Amerikas mir den halben Fahrpreis er-statten will. Gleichzeitig überraschten mich meine Eltern mit einer finanziellen Spritze für mein neues Auto. So blühten wieder Hoffnungen in mir. Sie wurden jeden Tag ein wenig bunter.

    „Du brauchst einen Kombi“ sagten sie alle. „Damit du das ganze Zeug mitschleppen kannst“. Mir war es ganz egal, ob groß, ob klein. Wenn es ein kleines Auto wird, wird die Rückbank umgeklappt, wenn es groß wird, werde ich das Parken üben müssen. Es interessierte mich nicht, welche Automarke es wird. Wichtig war, dass wir dieses Auto bald brauchten, denn mein TÜV war abgelaufen. Inzwischen fuhr ich schon fast drei Wochen, ohne dass es erlaubt war. Mit schlechtem Gewissen parkte ich nicht mehr auf öffentlichen Parkplätzen, sondern versteckte meinen Citroen nur noch auf Hinterhöfen. Wir hofften, das richtige Auto über die Werkstatt zu bekommen. Es war nichts zu finden. So zog Peter mit mir los. Wir haben uns alle Ge-brauchtwarenautos in unserer Stadt angesehen. Ein leuchtend metallic türkisfarbiger Toyota strahlte mich sofort an. Einige Tage später rollten diese vier neuen Räder auf unseren Hof.

    Am selben Abend schnüffelte Peter im Internet herum. Ganz zufällig öffnete er die Seite mit den Flugpreisen. Da gab es auf einmal einen Termin für einen günstigen Flug. Sofort ließen wir das Telefon in Amerika klin-geln. Unsere Freunde hatten nichts gegen diesen Termin. Peter hatte den Finger auf dem Wort „ Buchen“ und dann drückte er drauf. So schnell kann es gehen. Ich atmete tief durch, es war passiert, es gab kein Zurück mehr!

  6. #6

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    oh klasse es geht weiter wollte letztens schon nachfragen aber hat sich nun erübrigt danke fürs erzählen

  7. #7
    maiby Gast

    Standard

    Na, klar; ich hab noch ein paar!

    5 – Spaß am Inselsee

    In einer Woche war mein Flugtermin. Mir blieben gerade noch ganze zwei Tage zum Packen. Die Sachen zu Hause waren schnell in der Tasche. Aber in der Werkstatt stand ich vor schweren Entscheidungen. Für die-se Ausstellung wollte ich auch noch ein paar Bilder, von denen, die zu schwer waren, um sie mit der Post zu schicken mitnehmen. Ich legte alles auf einen Stapel und tauschte es tausend Mal. Auch mit den Malmateri-alien war es gar nicht so einfach. Man weiß ja nie, was man da alles schafft und was man zum Arbeiten braucht. So wurde es doch ein beachtlicher Haufen, den ich auf zwei Gepäckstücke verteilen musste. Doch vorher kam noch die Fahrt zum Inselsee.

    Am Freitag früh klappte ich die Rückbänke meines Autos zurück, um die neue riesige Ladefläche zu testen. All meine Stapelkisten mit Nahrungsmittel und Malsachen fanden ihren Platz. Allerdings war auch dieses große Auto irgendwann voll. Gegen Mittag startete ich in Richtung Güstrow. Eine Woche Erholung und Male-rei standen auf meinem Programm.

    Ich liebe diesen Platz mitten in der Natur. Über einen langen schmalen Holzsteg erreicht man dieses Boots-haus. Zu beiden Seiten sieht man im flachen Wasser die wunderschönen grünen Seerosenblättern. Wenn die Sonne scheint, öffnen sich auch die rosa Knospen und strahlen in einem sauberen Weiß. Das Haus ist aus Holz, welches mit einer kräftigen orangebraunen Farbe gestrichen ist. Ein dickes Schilfdach macht es in seiner Größe einmalig. Von einer großen Terrasse kann man weit über den See schauen.

    Der Schilfgürtel ist nicht weit entfernt. Die dort brütenden Blesshühner zeigen sich mit ihrem schwarzen Ge-fieder ab und an. An ihrem weißen Fleck auf der Stirn sind sie gut zu erkennen, bevor sie wieder für einen längeren Tauchgang verschwinden. Aus der Ferne hört man die dumpfen Balzrufe der Rohrdommel.

    Unermüdlich fliegen die Schwalbeneltern, um ihre Jungen in den Nestern unter dem Haus zu füttern. Es ist ein Gezwitscher. Dieses Lied ist manchmal laut und manchmal leise. Majestätisch ziehen die Schwäne täg-lich ihre Runden. Wenn „Hansi“, so wurde der Schwanenvater irgendwann einmal getauft, mit seiner Familie vor dem Bootshaus eintrifft, hat auch schon jemand eine Toaststulle in der Hand. Auch die Enten und die Möwen sind dann sofort zur Fütterung da, als wenn sie immer in Lauerstellung liegen.

    Die Organisation dieser Woche ist jedes Jahr spannend. Das Objekt ist groß, es gibt sieben Zimmer mit fünfzehn Betten. Dementsprechend hoch ist auch der Preis. Seit sieben Jahren zittere ich jedes Jahr, ob auch genug Interessenten mitfahren, damit ich nicht alleine auf den Kosten sitzen bleibe. Wie jedes Jahr sagten auch ganz kurzfristig einige ab. Der eine ist krank, der andere muss arbeiten, aber es waren doch viele Freunde da. Einige aus der Familie und die treusten Maler nutzten die Chance, hier einige Tage zu-sammen zu sein. Wir verbrachten unsere Zeit mit Malen, Baden, Spazieren gehen. Wir unterhielten uns viel. Bei dieser Aktion kamen viele Leute zusammen. Am Wochenende saßen schon mal fünfundzwanzig Perso-nen am Tisch. Das Essenkochen für alle war mein Job, ich war der Chef. Diesen Job lasse ich mir nicht neh-men.

    Manchmal genießt man die Nähe, dann wieder kann sich jeder zurückziehen. In diesem großen Gelände geht es gut. Es bildeten sich verschiedene Gesprächsrunden. Die Raucher verzogen sich ans Festland, Für einige begann der Mittagsschlaf und die Fans schauten Fußball auf unserer Leinwand. Die Angler versuch-ten ihr Glück mit teuren Angelruten. Aber die Fische ließen sich davon nicht beeindrucken. Es war Totenstille auf dem See. Große Fangerfolge wurden an diesem Wochenende nicht erzielt.

    Am Montag waren alle Angler abgereist. Meine Kiste mit dem Angelzubehör lächelte mich an und der Jagd-trieb kam wieder durch. Ich suchte mir einen passenden Holzknüppel. Mit Sehne, Flott, Blei und einem Ha-ken war meine eigene Angel in wenigen Minuten fertig. Die Vorfreude stieg, als ich in der Küche den lecke-ren Hefeteig anrührte. Er wurde in der Hand solange geknetet, bis er weich und geschmeidig war. Endlich hing meine Angel im Wasser. Die Fische mochten meinen Teig. Viele waren zu klein, und ich ließ sie wieder schwimmen. Doch dann verschwand mein Flott richtig. Schnell zog ich an. Es war eine Brachse. Ich sah sie, aber nicht lange! Es achte „knack“ und mein Holzknüppel brach in zwei Teile. Leider hatte ich den unteren Teil. Mit dem vorderen Stück schwamm der Fisch weiter zur Seemitte. Das Flott tauchte auf und wieder un-ter. Das konnte ich nicht durchgehen lassen. Ich riss mir die Kleider vom Leib. Für den Badeanzug war keine Zeit mehr. Ich sprang ins Wasser und musste ordentlich Gas geben, um meiner Angel zu folgen. Ich erreich-te sie und hielt die Sehne in der Hand. Vorsichtig zog ich den Fisch an die Wasseroberfläche und sah, wie mein winziger Angelhaken in seinem Maul steckte. Aber ich hatte Bedenken, dass sich das schnell ändern könnte. Ich schrie um Hilfe. Allerdings waren meine Zuschauer mehr damit beschäftigt, Fotos zu schießen. Aber es fand sich doch jemand, der mir einen Eimer reichte. Wir konnten den Fisch aus dem Wasser ziehen. Es war ein großes Tier. Am nächsten Tag landete es in der Pfanne.

    Am Donnerstag erledigten wir die Endreinigung alle problemlos gemeinsam. Einer nach dem anderen schüt-telte meine Hand und wünschte mir für meine Reise viel Glück. Peter war der Letzte, der sein Auto beladen hatte und startete, um nach Hause zu fahren. Ich kontrollierte alle Zimmer, legte alle Decken ordentlich zu-sammen und wartete auf die Übergabe. Pünktlich zum Termin wurden alle Löffel und Gabeln in die richtige Schublade gezählt. Jeder Topf hat einen Platz im Schrank. Die Abrechnung erledigten wir unkompliziert wie in jedem Jahr.

    Die Sonne hatte den größten Teil ihrer Kraft bereits verschenkt. Einmal wollte ich noch ins Wasser vor mei-nem Urlaub, ein letztes Mal in den See. Bob, ein großes schwarzbraunes Tier, eine Mischung aus Schäfer-hund und Dobermann, tanzte aufgeregt und wild hin und her. Sein Herrchen Charly, der Besitzer dieses Bootshauses, wedelte mit einem dicken fetten Holzknüppel. Jeder kennt dieses Spiel „Stöckchen holen“. Im Wasser war es viel spannender. Der Knüppel flog in hohem Bogen ein ganzes Ende auf den See hinaus. Der Hund überlegte nicht lange. Sofort sprang er vom Steg, um dieses Spiel mitzuspielen. Es platschte noch ein weiteres Mal, denn auch das Herrchen landete nach einem Kopfsprung im Wasser. Beide schwammen um die Wette. Doch der Hund hatte schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Es fiel Charly nicht schwer, schneller zu sein. So war er schneller am Stock und warf ihn noch ein ganzes Stück weiter. Mir tat Bob so leid. Es schien, als wenn dieses Ziel mitten auf dem See war. Der Hund war sauer. Während er in die neue Richtung schwamm, gab er merkwürdige Geräusche von sich. So eine Mischung aus Bellen und Knurren. Endlich hielt er den Knüppel stolz in seiner Schnauze. Er schwamm ohne stop zu seiner Treppe und krab-belte auf den Steg. Wie ein Biber begann er mit lautem Krachen dieses Holz in unzählige kleine Stücke zu raspeln.

    Jetzt war es auch für mich Zeit, die Heimfahrt anzutreten. In der Werkstatt lud ich mein Auto aus. Ich verab-schiedete mich von meinen Eltern und irgendwann abends, gegen zehn Uhr war ich zu Hause. Peter ver-sorgte mich mit den nötigen Reiseinformationen. Ich bekam eine Einweisung für meinen Laptop, erfuhr die Nummern für die Nutzung der Kreditkarte, lernte die Telefonnummern im Ausland …Alle verschwanden im Bett, und ich saß in der Stube und überlegte, ob ich an alles gedacht hatte. Ein Stündchen bin ich wohl doch eingeschlafen als morgens der Wecker klingelte.

  8. #8

    Standard

    ich mag fisch aber selber angeln könnte ich nicht die zappeln und dann töten is nichts für mich aber denk ich mir das da alle lieber fotos machten wie dir zu helfen wen du da ohne kleider am rumplanschen bist aber wär wohl auch ein platz wo ich mich wohlfühle diese ruhe in der natur der see sowas gefält mir freu mich auf die fortsetzung jetzt scho

  9. #9
    maiby Gast

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    6 – Maiby alleine nach Amerika

    Peter stoppte mit dem Auto vor dem Flughafen Hamburg. Jana und ich stiegen mit den Taschen aus. Er suchte in Ruhe einen Parkplatz. Jana besorgte uns einen Schiebewagen für das Gepäck und wir fanden die richtige Stelle zum Anstellen. Mir ging ganz schön die Muffe, muss ich gestehen. So viele Leute waren es gar nicht vor mir. Eigentlich schade. Inzwischen kam auch Peter dazu. Jana half mir, die Schilder für die Taschen auszufüllen. Dann zogen die beiden sich langsam zurück und ich war ganz alleine auf mich gestellt. Genau so, wie es geplant war. Mir wurden viele Sicherheitsfragen gestellt. Alle Antworten und Angaben waren richtig. So hatten die Beamten kein weiteres Interesse an mir und mein Gepäck wurde problemlos ange-nommen. Sie reichten mir zwei Zettel und erwarteten meine Angaben. Bereitwillig begann Jana sie auszufül-len. Ach, das hätte ich auch geschafft. Sie verschrieb sich. „Ups“: wie die Kinder dann gerne sagen! Schnell rannte sie hin und holte einen neuen Zettel. Es war nichts Neues, die Angestellten grinsten nur. Zweiter Ver-such. Es klappte auch beim zweiten Mal nicht. Inzwischen fand Peter es nicht mehr lustig. Er holte den Zet-tel, weil Jana es zu peinlich war. Wir setzten uns in den Restaurantbereich und tranken Kaffee. Peter schrieb in jede Zeile das Richtige und mein Zettel war fertig. Die Zeit rannte, Jana begann zu drängeln. Sie wollte nach Hause, um rechtzeitig zum Unterricht in die Schule zu kommen. So verabschiedeten wir uns. Ich ging meinen Weg alleine. Vorsichtig tastete ich mich heran und passierte den Zollbereich. Als ich sicher war auf dem richtigen Platz zu sitzen, konnte ich wieder jede Menge beobachten. Einige Leute saßen einfach nur da, andere rannten wie angestochen umher. Die verschiedensten Gattungen der „Lesenden“ waren hier vertre-ten. Manche lasen die Zeitung und waren trotzdem noch interessiert mitzubekommen, was hier passiert. andere waren völlig versunken in ein Buch.

    Das Flugzeug war keins von der ganz großen Sorte. An jeder Seite des Mittelganges befanden sich drei Plätze nebeneinander. Ohne weitere Hinweise vom Personal fand ich meinen Platz direkt am Gang. Es ge-fiel mir wirklich gut. Meine beiden Plätze zum Fenster hin waren noch frei: das gefiel mir noch viel besser. Gegenüber vom Gang saß ein Ehepaar, so eins von der ganz unruhigen Sorte. Der Mann sah aus wie Ja-mes Bond 007. Er war Sean Connery sehr ähnlich, vielleicht war er sogar noch etwas größer. Seine Son-nenbrille trug er cool auf halb acht. Neben ihm saß eine kleine, schlanke, blonde Frau. Sie hatte versucht, sich mit viel Mühe auf jung zu trimmen, was ihr aber leider nicht gelungen war. So ungefähr zehn Jahre mehr gab ich ihr wenigstens. Sie hatten jede Menge Handgepäck mit. Bond suchte krampfhaft nach einem Platz in den Fächern über unseren Köpfen. Mein Rucksack lag genau über mir, damit ich dort auch gut an-komme. Ich atmete tief durch, als er mein Gepäck achtlos zur Seite schob, um seine Tasche unterzubringen. Das war sein erster Fehler. Die Stewardess kam mit ihrer Liste durch den Gang und die letzten Passagiere stiegen ein. Sie stellte fest, dass jemand falsch saß. Natürlich dieses Ehepaar und wo sollten sie hin? Zu mir! „Na toll!“ dachte ich. Zu früh gefreut. Scheinheilig versuchten sie mich zu überzeugen, auf den Fenster-platz zu rücken. Aber auf diesen Trick fiel ich nicht rein. Ich war mit meiner großen Beinfreiheit sehr zufrie-den. Ich war angeschnallt und bereit für den Start. Meinen Pullover hatte ich mir über den Kopf gezogen, um nicht mehr gestört zu werden. An Schlafen war zwar nicht zu denken, aber die Augen zu schließen war schon ganz angenehm. Meine Müdigkeit wurde immer größer. Trotzdem wagte es Bond mich anzusprechen “ Excuse me“. Er wollte an sein Handgepäck. Ich stand auf und reichte ihm freundlich seine Tasche herun-ter. Ich schnaufte und zählte jetzt. Fehler Nummer zwei!
    Nächster Versuch zu schlafen, doch bei diesem Gewimmel war kaum daran zu denken. Das Personal dieser Airline war sehr gemischt. Es gab nicht nur perfekte, schöne, junge Frauen. Hier war alles gemischt, vom Alter und auch vom Aussehen. Eine der Frauen hatte auch ein paar Kilo mehr, und sie war so groß, dass sie gerade stehen konnte. Sie hatte einen gewaltigen Auftritt. Mein Wasser im kleinen Becher auf meinem Tisch zitterte. Die Umrisse, die ich durch meinen Pullover erkannte, kamen denen eines Sauriers sehr nahe. Grin-send musste ich an diese Situation im Film JURASSIC PARK denken. Die Stewardessen rannten einige Male hin und her, so dass ich auf meinen ersten Schlaf noch bis nach dem Essen warten musste. Auf dem weiteren Flug stellte sich mein Vorurteil über meine Nachbarn als falsch heraus. Sie waren nett, und wir unterhielten uns viel. Er war ein Deutscher, der jetzt in South Carolina lebte.

    Die Zeit verging schnell. Die Anschnallzeichen über mir leuchteten auf und es ging tiefer. Während die Fans in Deutschland das Spiel unserer Mannschaft bei dem Achtelfinale der Weltmeisterschaft verfolgten, hörte ich nach der Landung nur den Spielstand. Unsere Mannschaft hatte das 1:1 geschossen. Mit dem Ausstei-gen verschwand nun auch der letzte deutsche Kontakt. Ich war in Amerika. Die Luft war heiß wie in der Sau-na, es benebelte mich. Mit der Zeit und der Umstellung der Uhren hatte ich es noch nicht so richtig drauf. Sonst hätte ich vielleicht gewusst, dass mein Anschlussflugzeug in diesem Moment abflog. Es war also wirk-lich nicht zu schaffen. Einige rasten wie die Geisteskranken los. Ich beeilte mich, aber mehr war nicht drin bei mir. Alle strömten in einem Affentempo heraus, als ob das Gepäck zur Gepäckausgabe fliegen würde. Ich ließ mich noch nicht aus der Ruhe bringen und folgte den anderen. Am Laufband fand ich auch meine beiden Taschen. So einen Wagen für das Gepäck konnte ich mir nicht holen, denn ich hatte nur Dollars in Scheinen. So trug ich die schweren Taschen. Ich fragte nach dem Weg, und sie schickten mich von einem Schalter zum anderen. Immer war es der falsche Ort. Ich testete alle Rolltreppen und alle Fahrstühle. Mir lief der Schweiß den Buckel herunter. Endlich fand ich den richtigen Schalter. Eine junge Frau nahm mir das Gepäck ab. Sie tippte in ihrem Computer und sagte: „Morgen früh können Sie fliegen“ Hatte ich das richtig gehört? Mein dummes Gesicht muss wohl genug gesagt haben. Sie fragte mich, ob ich versuchen möchte, heute noch mit dem Flugzeug mitzukommen. Der „check in“ würde in einer Stunde beginnen. Allerdings trug mein Ticket die Kennzeichen „stand by“. Es war zwar nicht sicher, ob ich noch einen Platz bekomme, aber es hörte sich schon irgendwie besser an. Sofort machte ich mich auf die Suche nach dem richtigen Weg. Wie ich es gelernt hatte, fragte ich noch ein weiteres Mal zur Sicherheit. Sie bestätigten mir, dass ich am richtigen Platz sei und warten müsse.

    Nun musste ich anrufen. Die vielen Telefone hatte ich bereits gefunden. Aber schon auf den ersten Blick war zu erkennen, dass hier Geldstücke gefragt waren. Im Pizzarestaurant wollte ich meinen Dollarschein in vier Quader tauschen. Entweder sie verstanden mich nicht oder sie wollten ihre Kasse nicht öffnen. Den zweiten Versuch startete ich im Cafe. So einen frischen Kaffee konnte ich gerade gut gebrauchen. Auf diese Art und Weise fiel mein Tauschversuch nicht auf. Nach dem Bezahlen achtete ich natürlich darauf, dass ich das entsprechende Wechselgeld erhielt. Es klappte. Bei den Telefonen sprach ich ein Ehepaar an. Die Frau sprang mir sofort freundlich zur Hilfe. Sie erklärte mir, wie viel Geldstücke ich brauche. Kurz darauf zog sie eine Telefonkarte aus ihrer Handtasche, nahm meinen Zettel und tippte meine Zahlen ein. Den tutenden Hörer gab sie mir dann in die Hand. Bei den Fords meldete sich nur der Anrufbeantworter. So konnte ich wenigstens Bescheid sagen, dass ich dort auf einen Platz im Flugzeug wartete. Da ich diese Münzen in der Tasche hatte, versuchte ich es auch bei uns zu Hause. Auch dort war keiner.

    Auf der Anzeigetafel hatte sich der Zeitpunkt inzwischen schon geändert. Ich vergewisserte mich immer wieder, dass ich am richtigen Platz war. Immer wieder hörte ich „Ja, aber später“. Woran es lag hatte ich nicht begriffen. Ändern konnte ich es nicht. Neben mir saß eine Frau, die in das gleiche Flugzeug wollte. Ich beobachtete sie ständig. So bemerkte ich sofort, dass die Nummer für das Gates unseres Abfluges geändert hatte. Irgendwie müssen diese Wartenden ja auch beschäftigt werden! Ob sie es extra so machen? Inzwi-schen stand die Abflugzeit auf 18 Uhr, es war immer noch ewig Zeit. Ich tauschte noch einmal Geld, und rief noch mal bei Barry an. Aber der war schon auf dem Weg zum Flughafen.
    Nach dem Einsteigen ging dieses kleine Flugzeug in die Luft. Es gab eine Runde Getränke, dann klappte ich mein kleines Tischchen herunter und pinselte an meinem Elefantenbild. Gerade als ich den letzten Strichen zog, wurden die Häuser etwas größer und wir landeten.

    Vor meinen Reisetaschen sah ich Andrew, er kam mir gleich als erster entgegen. Seine Zahnspange funkel-te, als er mich rief. Sofort nahm er mir meinen Rucksack ab und umarmte mich. Am Ende der Treppe warten auch Chase und Barry, deren Begrüßung ebenso herzlich war. Besonders begeistert war ich, als ich meine Gepäckstücke entgegennehmen konnte. Die beiden Männer schleppten meine schweren Taschen und ich lief hinterher. Da saß ich wieder in diesem Truck und es war, als wäre ich erst gestern dort ausgestiegen. Barry drückte auf das Gaspedal und wir verließen die Tiefgarage. Gleich auf dieser ersten Straße begeister-ten mich die vielen Farben der Bäume und Büsche. South Carolina blühte. Alles war nicht nur voller Blätter sondern es strahlte in bunten Farben. Was waren es alles für Pflanzen, dieses pink, gelb, rot, rosa und weiß? Ich wusste, dass ich viel Zeit hatte, um all das genau herauszubekommen. All diese riesigen Rasen-flächen zu beiden Straßenseiten waren kurz gemäht und dieses Grün war satt und dunkel. Ich sah aus dem Fenster. Einiges erkannte ich noch vom letzten Besuch. All die Fragen, die im Auto gestellt wurden, verstand ich problemlos und so halbwegs konnte ich antworten. Barry fuhr schnell und eh ich mich versah, waren wir in Lancaster.

    Carrie hatte wieder einen langen harten Arbeitstag hinter sich. Sie wartete zu Hause. Sie kam mir lächelnd entgegen. Sie strahlte über das ganze Gesicht, und ich muss wohl ungefähr genauso ausgesehen haben. Es ist einfach toll, sie nach so vielen E-Mails endlich wieder zu sehen. Wir lagen uns in den Armen. Das ist so ein Gefühl, bei dem man am liebsten die Zeit anhalten möchte, wo man vor Freude auf der Stelle zu heu-len beginnen könnte. Sie schaute mich mit großen Augen erwartungsvoll an.

  10. #10
    maiby Gast

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    7 – Bin da, wer noch?

    Ich fragte nach all den Tieren, nach Danny, Tiger, Jimmy…weiter kam ich nicht beim Aufzählen. Da griff sie meine Hand und zog mich nach draußen. Zuerst hinter das Haus. Hier standen neue Käfige und die Hunde begrüßten mich mit lautem Bellen. Sie waren ein ordentliches Stück gewachsen. Jimi hatte ein langes wei-ßes Fell, er war zum Kuscheln. Das Fell von Skooter war schwarz, weiß und kurz. Das Schoßhündchen Susi sah genau so aus wie vorher. Alle drei sprangen an ihren Türen so hoch und bettelten, um nach draußen zu dürfen. Doch sie blieben hinter ihrem Draht. Carrie erklärte mir, dass sie zurzeit viele Flöhe haben. Sie wur-den bereits eingepudert und sollten jetzt nicht ins Haus.
    Danny hatte uns gefunden. Janas Liebling schnurrte um meine Beine. Er war inzwischen ein fast ausge-wachsener schwarz-brauner Kater. Sein langes Fell stand zottelig zu allen Seiten. Gerade so, als wenn ein Teeanger an ihm neues Haar-Gel getestet hatte. Sicher hatte er versucht, mit der Zunge die lästigen Flöhe zu vertreiben. Es waren beim letzten Besuch drei kleine Kätzchen. Ich fragte nach den anderen. Es waren nur noch zwei, musste ich leider erfahren. Die Natur forderte ihren Preis, der Adler hatte sich ein Kätzchen geholt.
    Sofort startete Carrie mit einem kräftigen Schrei “ Kidi kidi kidi“. Das letzte „i“ war noch nicht ganz ausge-klungen, da sprang mein Kurzhaartiger vor meine Füße. Auch er war hoch erfreut, auf den Arm genommen zu werden und seine Streicheleinheiten zu genießen.
    Wie ging es meinem Lieblingshund Derley? Carrie warnte mich, er war krank. Barfuss rannten wir über die Wendeschleife auf die andere Seite des Geländes. Langsam tasteten wir uns vorwärts, denn der Weg war voll mit spitzen Steinen. Wir ertrugen es gerne und genossen es, die Natur richtig zu spüren. Langsam und bedächtig kam mein Freund zur Käfigtür, zaghaft wedelte er mit dem Schwanz und sah mich mit rot umran-deten Augen an. Ich streichelte ihn, sein Körper war schlank, regelrecht abgemagert. Ein trauriger Anblick.
    Langsam wurde es draußen dunkel, das Wasser plätscherte über das große Holzrad. Die ersten Glühwür-mer schwebten mit hellem Licht. Wir gingen ins Haus, denn Barry hatte für uns liebevoll Sandwichs zuberei-tet. Ach ja, da war es wieder, das weiche Weizenbrot mit einer Scheibe Käse und Wurst. Vielmehr freute ich mich über den Weinkanister mit dem leckeren Wein. Wir zapften uns jeder ein Glas und verschwanden im FKK-Bereich. Das Wasser im Pool war heiß. Das bei dieser Wärme. Barry liebte es so und er hatte diese Temperatur eingestellt. Carrie zündete all ihre Kerzen an und löschte das Licht. Die CD Musik übertönte sogar den Lärm der Blubberblasen. Wir schwammen und erzählten so lange bis Carrie bemerkte, dass sich ihre Hände langsam auflösten. So endete dieser erste Abend und jeder verschwand in seinem Zimmer. Ich durfte wieder in Janas Zimmer einziehen. Die letzten Sachen meiner Tochter lagen noch auf dem Schrank. Ihr gepacktes Paket stand für mich zum Heimtransport bereit. Mir war noch nicht nach Schlafen zu Mute. Es war wieder so viel, was an neuen Eindrücken auf mich einströmte. Ich steckte die vielen Schnüre meines geborgten Laptops zusammen, und mein Microsoft Word startete. So begann ich gleich ein paar meiner Gedanken festzuhalten, bis mich irgendwann doch die Müdigkeit ins Bett zog.
    Als ich morgens kurz nach sieben Uhr aufwachte, hielt mich nichts mehr im Haus. Ich öffnete die Tür und eine dicke warme Luftwolke schwappte mir entgegen. Diese Temperaturen waren sehr ungewohnt. Carrie kam wenig später. Sie zeigte auf die Treppe und wir setzten uns. Sie erklärte mir, dass sie hier jeden neuen Tag begrüßt. Hörst du, fragte sie: „BähBähBäh“. Perfekt ahmte sie das Geräusch vom Teich nach. Es sollten Frösche sein. Zu sehen waren sie nicht. Es waren wirklich merkwürdige Töne. Kein Quaken, wie ich es von zu Hause kannte. Amerikanische Frösche sprechen eine andere Sprache!
    Die Sonne blinzelte durch die herrlich grünen Baumkronen dieses Waldes durch. Die Baumstämme leuchte-ten in einem warmen Orange. Der Nachbarhahn krähte. Während einige der Vögelchen lieblich zwitscherten, kreischten andere wild. Die Gänse rannten gelegentlich etwas verrückt um den Teich und sie schrien dabei laut. Alles hier war natürlich grün. Es standen keine Töpfe und Kübel mit leuchtenden Blumen herum, die täglich gegossen werden müssen. Auch ohne Rabatten strahlten verschiedene Lilien. Bei den Teichen wuchs eine große Canna, mit einer einzigen wunderschönen, prachtvollen, knallroten Blüte.
    Der Kaffee schmeckte draußen am Tisch besonders gut. Die beiden Katzen saßen auf meinem Schoß und schnurrten so laut sie konnten. Sie erwarteten die volle Aufmerksamkeit. Tiger knallte beim Schmusen voll gegen meine Tasse. Das heiße braune Wasser spritze über mein Schlafanzugoberteil. Ich sprang erschro-cken hoch, während Carrie sich vor Lachen nur schwer wieder beruhigen konnte. Meine dreckige Kleidung trug ich mit Fassung.
    Wir holten beide unsere Laptops. Ich startete mein neues Übersetzungsprogramm, welches Peter mir be-sorgt hatte. Carrie wollte es bei sich installieren. Aber irgendwie funktionierte es nicht. Barry kam auch nach draußen. Er beobachtete uns PC-Frauen skeptisch. Er konnte es nicht verstehen. Wir wussten auch, dass es ihm nicht gefiel. Aber es störte uns nicht. Wir waren froh, dass er nichts sagte. Sein Kommentar hätte auch nicht geändert und er gönnte uns diesen Spaß. Heimlich verschwand er in der Küche und servierte uns zum Frühstück Toast mit Spiegelei und einen Fladen aus Klopsfleisch.


 

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