Ihr zwei könnt euch ja auch in Worb treffen...
Wenn ihr das hier aufmerksam durchlest, wisst ihr auch bestimmt den Weg:
Dr schnäuscht Wäg nach Worb (von Ernst Mischler, Gümligen)
Situation: D, ein Deutscher, der ein Gemisch aus Hochdeutsch und Schweizerdeutsch redet, trifft M, ein richtiger Emmentaler (nicht der Käse), der ein breites Berndeutsch redet, beim Zytglogge in Bern. D fragt M, wie man vom Zytglogge nach Worb kommt.
D: Ah, eh erlaubet Sie mal. Sie sind doch sicher en Einheimische, gell.
M: Einheimisch, ja, eh wie meinet dir das?
D: I mein, sie sind doch sicher hier gebore, ne?
M: Jä hie am Zytglogge? Nei, deheim ar Chesslergass Nummero zwöiedrissg, im dritte Stock.
D: Nei, i mein, Sie sind doch Berner?
M: Jä, heit dir öppis drgäge?
D: Degäge? Nei, im Gegeteil. Aber sie könne, ja, doch, des könne Sie, Sie könne mir doch sicher sage: Wann fährt der nächschte Omnibus nach Worb?
M: Dr nächscht Omnibus nach Worb?
D: Nach Worb, ja.
M: Ja, wenn dass dä fahrt?
D: Ja, wenn das de fahrt.
M: Nie!
D: Aha. Was wieso, ha, wieso nie?
M: Jä wüu nach Worb ä ke Omnibus fahrt.
D: Nach Worb da fährt gar kein Omnibus?
M: He nei, da fahrt kene.
D: Ach du meine Güte! Ja, sage sie mal, kann’me nach Worb auch gehe?
M: Ja, we me wott cha me scho.
D: Ha, ja, und wie geht me denn da?
M: Jä z'Fuess.
D: Ja des isch ja schliesslich klar, ne?
M: Jä nei, das isch de nid eso ganz klar. Dir chöit ja o uf de Händ ga, nume heit dr de e chli lenger, gäu.
D: Sie Spassapfel. Ha, ha. Ja sage sie mal, sie verstehe mich falsch, wie lang geht me denn da?
M: Ja, wie meine sie wie lang? Ja, da könnt ihr hier lang gehen oder chöit da lang gehen.
D: Nei i mein wie lange, wie lange man geht.
M: Ja, da chöit dr ds ganz Jahr ga, d'Worbschtrass isch geng offe.
D: Mann, isch ja klar, ne. Ich mein, wieviel Zeit, wieviel Zeit dass me braucht.
M: Aha, ja, wieviu Zyt dass me bruucht. Jaa, je nach däm.
D: Aber was heisst jetz wieder je nach dem.
M: Ja gäuet, je nach däm wie eine geit. We eine langsam geit de het dä natürlech e chli lenger weder eine wo gleitiger geit.
D: Aso mann, des isch doch vollkome klar.
M: Jä nei, das isch de nid eso ganz klar. Wüsst dr es git nämlech no ganz langsami, u die loufe no langsamer weder die Langsame.
D: Aber ich mein, was braucht me so im Durchschnitt?
M: Im Durchschnitt?
D: Ja, im Durchschnitt
M: Aso, ja, so zwe Fränkli füfesibezg müesst dr scho rächne.
D: Ja was heisst zwe Franke füfesibezg?
M: Ja, dir chömet ja de id’s Burgereziu u de heit dr doch de afe Turscht u de gaht dir de dert es Bier go nä, ha, ja, das choschtet öppe es Füfzgi u när, mit em
Trinkgäut, u när gaht dr..., u när geits de vei e chli lang, u de chömet dir de afe uf Gümlige, de heit dr…, ja das isch de e Strecki, de heit dr de sicher Hunger, gäu, de gaht dr öppe ga ne Servelasalat haa, macht o ume eis vierzg, u nähär, vo dert äwäg, ja, de chömet dr de uf Rüfenacht, u när müesst dr…, ja das isch de ziimlech wit dert ueche, ja.. es geit de dert opsig, ja, zwöi füfesibezg müesst drscho rächne.
D: I möcht doch wisse, wieviel Zeit ich daderzue brauch.
M: Ja, für das aus ds ässe?
D: Ja.
M: Ja, da müesst dr öppe..., was wie mr da säge..., föif, ja zwänzg Minute müesst dr scho rächne.
D: Aber sie könne mir doch wenigschtens sage, wie muss ich da gehe?
M: Ja muss ich, i ha gmeint dir gangit freiwillig.
D: Ja, aber... aber, wie geh ich da?
M: Da chöit dr scho im Mantl gah. Chöit ne aber o ufe Arm näh, das geit o.
D: Aso Sie, zum letschte Mal: Wie geh ich nach Worb?
M: Ja zum letschte..., i ha gmeint dir gangit hüt zum erscht Mal.
D: Jaa, ich geh ja zum erschte Mal, drum steh ich doch hier und frag sie.
M: Aha.
D: Leider
M: Ja das han ig mir de scho no dänkt. Ja es isch eso. Ja, da göt dir am ringschte über d äh, über die Kirchenfeldbrücke.
D: Kirchefeld..., ah endlich. Aso mein Weg führt über die Kirchefeldbrück.
M: Jä nid nume öie, au Lüt wo uf Worb gö müesse über d'Chirchefäudbrügg. S'isch o dr chürzischt Wäg.
D: Ja, des isch doch wohl klar. Und dann weiter?
M: De geits de äbe d'Thunstrass uf.
D: Thunstrass, aha. Ja, Thunstrass, ich will doch nid nach Thun.
M: Jä, heit dir öppis gäge Thun?
D: Näi, aber ich will doch nach Worb.
M: Ah, nach Worb weit dr?
D: Ja, nach Worb.
M: Ah, nach Gümlige weit dir de nid?
D: Nach Worb! Ich wüsst nid, was ich in Gümlinge suche soll.
M: Chönt sii, dass dir dert no Verwandti hättet.
D: Ich hab weder Verwandte in Thun, noch Verwandte in Worb, noch Verwandte in Gümlinge.
M: Aha, ja, nach Worb weyt dir auso?
D: Ja, ich will nach Worb.
M: Aha.
D: Wenn i au keini Verwandti in Worb hab, ich will trotzdem nach Worb
M: Ja nu, de ganget haut.
D: Aber bitte, wie geh ich dort?
M: Ja, da gaht dir eifach witers.
D: U wieder nachher und nachher.
M: Ja, de gaht dr de, ja, de müesst dir auso gliich über d'Chirchefäudbrügg.
D: Ja, des will ich ja, aber...
M: Nar äbe de d'Thunstrass uf.
D: Ja, aso jetzt sind mir an der Kirchefeldbrügg.
M: Was heisst wir, i chume nid mit nach Worb.
D: Mann, mann, ihre Nerve möcht i habe.
M: Ja, di bruch i sälber. Ja jids gaht dr eifach da über die Kirchenfeldbrücke, u nähär de d'Thunstrass z'düruf...
D: Thunstrass...
M: När chömet dir de iz Burgereziu u de chöit dir de öies Bier ga ha. När chömet dir de i d'Muristrass, das isch de die glichi wie d'Thunstrass, aber dir merkets de scho,
gäuet.
D: Und nachher weiter...
M: U nächär, ja, de geits de witer, u de, äh, abe, de wirds de e chli komplizierter...
D: Was noch komlizierter! Wieso?
M: De chömet dir de ids Egghöuzli, gäuet, u de chöit dr mache wie dr weit, de chöit dr ja de gradus, d'Thunstrass, oder chöit de d'Worbstrass übere
D: Worb! Ja, da geh ich natürlich durch die Worbstrasse, hä, dann treff ich ja auf Worb, ne, Köpfchen, ne.
M: Nein, dann treffen sie ouf Gümligen, Köpfchen.
D: Wenn ich durch die Worbstrasse geh, dann treff ich doch auf Worb, drum heisst sie doch Worbstrass, das isch doch sonneklar, ne.
M: So, u, we dir jiz da, äh, d'Peschtalozzistrass ufganget, dann treffen sie ouch ouf Peschtalozzi, das isch doch sonnenklar.
D: Des isch doch ganz was anderes, des leuchtet mir doch ein, dass ich der Peschtalozzi nid treff, das müesst ja direkt e Zuefall sein, oder?
M: Wieso Zuefau, dä isch doch scho lang gstorbe.
D: Was dr Peschtalozzi isch gschtorbe? Ja, war der krank? Was hat dem gfehlt, i hab gar nichts gört dervo.
M: Das weiss ig ja nid, isch scho lang här, sider.
D: Das ka nid sein. Aso nöilich hab i no e Bild vo ihm gseh i dr Illustrierte, da war er no ziemli rüschtig.
M: Das isch dert vilech e Fotografie gsi us de Jugendjahre.
D: Aber wir versöime üseri Zit wider mit em Peschtalozzi. Also jetzt, sage sie mir, wenn sie nach Worb gehe müesste, wie würde Sie dann gehe?
M: Jäh, i muess nid nach Worb. I wüsst nid, was i dert obe z’sueche hätt.
D: Gesetzt der Fall: Sie müesste nach Worb gehe. Wie würde sie gehe?
M: Ja, da würde ich nicht gehen, da würde ich...fahren.
D: Ja ebe. Was fahre? Aber sie habe mir doch vorhin erzählt, nach Worb da fährt kein Omnibus.
M: Ja, Omnibus fahrt e kene, aber ds Blaue Bähnli.
D: Ah. Das sage sie mir erscht jetzt, dass des Blaue Bahnli fährt.
M: Ja, dir heit mi o gar nid derna gfragt.
D: Und wann fährt das nechschte Blaue Bahnli?
M: Ds nächschte Blaue Bähnli?
D: Ja.
M: Ja, dasch grad vor zwo Minute gfahre. Gseht dr, es fahrt dert grad d'Thunstrass uf....
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