Kuerzlich habe ich den Thread "Zukunft des Christentum" eroeffnet. Ich habe den Eindruck, dass der Begriff "Christentum" unklar ist. Andernfalls verstehe ich manchen Streit nicht.

Christen berufen sich, wie der Name sagt, auf einen Christos, das griechische Wort fuer Messias. Das typisch christliche scheint mir aber woanders zu liegen.

Fuer Christen ist die Rechtglaeubigkeit eine wesentliche Sache. Es genuegt nicht, die verschiedenen Glaubensinhalte zu glauben, sondern man muss sie auch mit Ueberzeugung glauben. Wer nur einen Glaubensartikel ablehnt, ist im konventionellen Sinn kein Christ mehr.

Ein anderer Zug des Christentums ist, dass man Vernunft und Glaube in Uebereinstimmung bringen will. Dies fuehrte und fuehrt zu manchen Wunderlichkeiten. Auch oder gerade deshalb, weil das Christentum zahlreiche Widersprueche enthaelt.

Mir geht es mit diesem Thread nicht um eine "akademische" Definition des Christentums. (Damit waere ich bei Wikipedia besser aufgehoben.) Mir geht es um so wichtige Fragen wie:
- wer bin ich?
- wann bin ich Christ?
- wie gehe ich mit Glaubensabweichlern um?
- wie gehe ich mit meinen eigenen Glaubensabweichungen um?
- wie gehe ich mit den Widerspruechen der Bibel um?

Die Tatsache, dass man immer wieder einander den Glauben abspricht und sich gar Gotteslaesterung vorwirft zeigt mir, wie wichtig die Frage ist.

Falls man mir jetzt Relativismus oder falsche Toleranz vorwirft, so will ich mich diesem Vorwurf gerne Stellen. Deshalb bitte ich um Eure Ansichten. Dass man in diesem Portal ernsthaft streiten kann, zeigen verschiedene Thraed. (Der positive Aspekt von Streit ist, dass man den Anderen ernst nimmt und sich seinen Ansichten stellt.)

Gruss Gerd
Edit: Rechtschreibung