Düsseldorf, 12. April 2010
Aktion „Ja! zur Amtskirche“ (www.bekenntnis-zur-kirche.de)
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Mitchristen,
die in diesen Tagen über die christlichen Kirchen hereinbrechenden
Hiobsbotschaften über tatsächliche und vermeintliche Fälle von Mißbrauch und
Mißhandlung stellen die Gläubigen auf eine harte Probe.
Das Mitgefühl der Gläubigen, der Priester und Diakone, und aller, die zum Dienst in
der Kirche bestellt sind, gehört den Opfern, ebenso wie die entschiedene
Verurteilung jene trifft, die sich vor Gott und den Menschen versündigt haben. Eine
überwältigende Mehrheit der Christen befürwortet eine Aufklärung und Aufarbeitung
begangenen Unrechts. Dies ist unzweifelhaft.
Wahr ist allerdings auch, dass die öffentliche Debatte mitunter unsachlich und nicht
in dem Geiste geführt wird, den Opfern Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, sondern
von einem Teil des Publikums als willkommener Anlass verstanden wird,
kirchenfeindliche und teilweise sogar offen antichristliche Parolen zu transportieren.
Zu dieser Strategie gehört es, die Verfehlung und Versündigung einzelner
undifferenziert in die Verantwortung „der Kirchen“ zu stellen, die Debatte möglichst
hysterisch aufzubauschen und eine Atmosphäre des Generalverdachts gegenüber
allen kirchlichen Institutionen und ihrer Bediensteten zu erzeugen.
Belege für die unsachliche, ungerechte, ja diabolische Überzogenheit einiger
Diskussionsbeiträge sind etwa die zuletzt erhobene Forderung, gegen Seine
Heiligkeit Papst Benedikt XVI einen „Haftbefehl“ erwirken zu wollen oder die
christlichen Kirchen als „kriminelle Organisationen“ zu brandmarken. Wohlgemerkt:
Das sind ernsthaft vorgetragene Forderungen, die von einem Teil der Presse- und
Medienlandschaft – vor allem in Deutschland – nicht etwa als abstruse Skurrilität,
sondern unkommentiert als vermeintlich diskussionswürdiger Beitrag wiedergegeben
werden!
Mit der Aktion „Ja! zur Amtskirche“ soll jetzt ein Zeichen der Solidarität mit jener überwältigenden Mehrheit gesetzt werden, die in den Amtskirchen einen untadeligen Dienst versieht und es nicht verdient hat, mit jenen in einen Topf geworfen zu werden, die das Ansehen der christlichen Amtskirchen besudelt und das Vertrauen in die Ideale des christlichen Werks erschüttert haben.

Die Aktion „Ja! zur Amtskirche“ wendet sich zugleich gegen eine unsachliche
Pauschalisierung und ein überzogenes Aufbauschen und appelliert an ein gerechtes und den tatsächlichen Verhältnissen angemessenes Augenmaß.
Wir bitten Sie herzlich: Unterstützen Sie unsere Solidaritätsaktion, indem Sie in Ihren Kirchenkreisen auf www.bekenntnis-zur-kirche.de hinweisen. Ermuntern Sie unsere christlichen Brüder und Schwestern, in dieser Stunde der Not ein ökumenisches Zeichen christlicher Solidarität und Loyalität zu setzen. Registrieren Sie sich in unserem Forum und schreiben bitte mindestens einen Satz warum Sie sich zur Amtskirche bekennen.
Gewiß: Die Initiative geht von der Zentrumspartei aus, einer Partei, die gegenwärtig im Land Nordrhein-Westfalen im Landtagswahlkampf steht, was den einen oder anderen vielleicht aus politischen oder grundsätzlichen Erwägungen zur Zurückhaltung drängt.
Bedenken Sie aber auch, dass die Aktion selbst überparteilich angelegt ist, sich an alle Gläubigen und Wohlgesinnten – gleich welcher Konfession oder politischen Heimat – richtet und ausschließlich für ein Votum für die christlichen Amtskirchen wirbt.
Richtig ist darüberhinaus, dass sich die etablierte Politik mit Zeichen der Solidarität zurückhält, während ein bestimmtes politisches Spektrum, das offen mit kirchenkritischen Kreisen und Vorstellungen sympathisiert, sehr offensiv auftritt und dabei auf ein breites Netzwerk in Medien, Gewerkschaften und Politik zurückgreifen kann. Hier und jetzt ist also nicht Distanzierung und Abgrenzung, sondern Kooperation und Zusammenhalt aller Christen gefragt.
Wir laden Sie herzlich ein, mit uns zusammen im Chor die Stimme zu erheben, dass das Christentum nicht im Schweigen zuzustimmen scheint, sondern fähig und willens ist, in Zeiten der Not wahrnehmbar und entschlossen das Bekenntnis zu Glaube und Kirche zu verteidigen.

Si deus pro nobis, quis contra nos?
Ihr
Michael Möller
Hauptinitiator “Ja! zur Amtskirche“