Die Kerze

Mich gibt es in verschiedensten Grössen und Formen, dick und dünn, klein und gross, gezogen gegossen, gewickelt, immer so, wie der Schöpfer meiner selbst mich haben will. Mal ganz einfach, mal aufwändig verziert und dekoriert.

Dann bin ich auch an verschiedensten Orten, in Kirchen, oder wie jetzt zur Weihnachtszeit auf Adventskränzen oder dann am Lichterbaum, oder aber auch auf einem Chanukkaleuchter, oder Geburtstastorte, oder in einer Laterne oder ganz einfach auf dem Tisch.

Dann schaut ihr in meint Licht, wenn ihr mich entzündet. Ihr freut auch am Schein, am Licht, und vielleicht auch noch am bisschen an der Wärme, was von mir ausgeht. Die leuchtenden Kinderaugen, der verträumte Blick der Erwachsenen, ja das freut mich dann, und gibt meinem Dasein einen Sinn. Lieber so, als wohl bewahrt in einem dunklen Karton verpackt in einem Regal, wo man mich vergisst.


Nur, je länger ich brenne, je kürzer werde ich. Entweder bin ich kalt und lichtlos in einem Karton verpackt, oder aber ich schenke Licht und Wärme, ein Gefühl der Geborgenheit.
Auf dem Baum sind dann 10, 20 oder gar 30 Kerzen. Wärme erfüllt den Raum, doch nach 1 oder 2 Stunden beginnt es dann zu dunkeln, eine Kerze nach der anderen erlischt. Die Kinder stehen dann vor dem Baum, ratschlagen, welches die letzte sein wird, bangen, hoffen, und staunen, denn mit jeder Erlöschen zeichnen sich andere Schatten vom Baum an die Wände und Decke.
Dann erlischt das letzte Licht und alle sitzen im Dunkeln und lassen ihren Gedanken noch eine Weile freien Lauf.
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Mit diesen meinen Gedanken wünsche ich allen ganz schöne Festtage, viel Freude, Frieden und Geborgenheit.