@ Hubi,
Du hast geschrieben:
Eine interessante Sichtweise!Die Einstellung zu Homosexualität kann je nach Alter und Kultur ziemlich unterschiedlich sein. Doch echte Christen lassen sich nicht „von jeder beliebigen Lehrmeinung aus der Bahn werfen“ (Epheser 4:14, Hoffnung für alle). Für sie zählt das, was die Bibel sagt.
Dann müsstest du ja auch Mischgewebe meiden, kein Schweinefleisch oder Schrimps Cocktail essen, oder am Sonntag die Glotze nicht anmachen, und am Sonntag nur ein paar schritte laufen. All das wurde von den Menschen im AT verlangt. Wenn du wissen willst, wo das alles in der Bibel steht, ich reiche es dir gerne nach!
Auch im NT gab es Regeln, an die sich die meisten heutigen Christen nicht halten. Einfach, weil sich die Lebensumstände verändert haben!
Du hast geschrieben:
So „klar“, wie du glaubst, ist es nicht!Wie steht die Bibel zu Homosexualität? Der Standpunkt der Bibel ist ganz klar: Gott hat die Sexualität nur für die Ehe zwischen Mann und Frau gedacht (1. Mose 1:27, 28; 3. Mose 18:22; Sprüche 5:18, 19). Wenn die Bibel „Hurerei“ verurteilt, sind damit sowohl homosexuelle als auch bestimmte heterosexuelle Handlungen gemeint (Galater 5:19-21).
Denn, egal, ob du dir die entsprechenden Stellen im AT oder NT ansiehst, immer geht es um die Reinerhaltung des jüdischen, bzw. christlichen Volkes von den sie umgebenden heidnischen Völkern. Und, manchmal geht es noch nicht einmal um Homosexualität, sondern es geht um Pädosexualität.
Hier ein prima Beispiel dafür:
In 1 Kor 6,10 und 1 Tim 1,10 wird in manchen Bibelübersetzungen von Homosexuellen geredet. Luther machte es nicht, er übersetzte richtigerweise malokoi als „Lustknabe“, und arsenokoites als „Knabenschänder“. Dazu aus dem Artikel von Jürgen Ebach, Homosexualität und Religion, welcher in der Evangelische Erwachsenenbildung, im Haus der Begegnung
Veröffentlicht wurde. Ich zitiere:
Hier wird ganz deutlich, dass es nicht um die Liebe zwischen zwei Männern geht, sondern um eine gewaltsam erzwungene Penetration, die mit einer ebensolchen nebst der Kastration des Täters zu ahnden ist. Das so zu ahndende Vergehen besteht darin, dass ein Mann einen anderen Mann durch sein Tun entwürdigt hat. Darum soll man ihn entsprechend entwürdigen.
Dass ein Mann entwürdigt wird, wenn man ihn in sexueller Praxis wie eine Frau behandelt, wird man heute allerdings nicht einfach nachvollziehen können. Es gehört – wie jene vorhin auch genannte Stelle aus dem 5. Mosebuch, nach der es ebenso ein Gräuel ist, wenn Männer Frauenkleider und Frauen Männerkleider tragen –, in ein altorientalisch-biblisches
Ordnungssystem, das auf ein für alle Mal festgelegten Männer- und Frauenrollen basiert. Es gibt in der Bibel mehrere Stellen, in denen die Angst von Männern vor Feminisierung zum
Thema wird. (Seite 7 PDF Datei) Hervorhebungen von mir
Das, was ich immer sage:
Man muss den biblischen Kontext lesen, dazu sich mit den Ursprungswörtern befassen, und ein wenig Wissen über die damalige Zeit kann auch nicht schaden!
Du hast geschrieben:
Gut, dass du den Römerbrief erwähnst. Er ist ein Paradebeispiel dessen, was ich immer sagte. In dem besagten Brief benutzte Paulus die Wörter Physin (von Luther mit „natürlich“ übersetzt) und den Gegenpart Paraphysin (von Luther mit „unnatürlich“ übersetzt. Andere benutzten „widernatürlich“).Jesus hat doch Toleranz gelehrt, oder? Sollte man dann nicht der Homosexualität gegenüber aufgeschlossener sein?
Jesus hat nie gelehrt, jeder könne so leben, wie er will; er betonte, dass die Rettung jedem offensteht, sofern er „Glauben an ihn ausübt“ (Johannes 3:16). Glauben an Jesus zu praktizieren bedeutet auch, sich an Gottes Gebote zu halten, die bestimmte Verhaltensweisen verbieten — Homosexualität gehört dazu (Römer 1:26, 27).
Liest man das ganze Kapitel, wird deutlich, dass es auch hier wieder darum geht, die Christen vor heidnischen Einflüssen zu schützen. Um eine homosexuelle Liebesbeziehung geht es nicht.
Es geht vielmehr, wie das Wort arsenokoites aus dem Korintherbrief belegt, um Tempelprostitution, weil Paulus und seine Zeitgenossen dieses Wort dafür benutzten. So z.B. der jüdische Philosoph Philo (The Special Laws, III, VII, 40-42), im 6. Jahrhundert benutzte Joannes Jejunator, damals der Patriarch von Konstantinopel (dem heutigem Istanbul)ebenfalls dieses Wort dafür.
Aber kehren wir zu natürlich und unnatürlich zurück.
Bedeuten diese Wörter etwas, was der Natur entspricht, oder ihm widerspricht? Nein, denn Homosexualität kommt auch im Tierreich vor (nachgewiesen sind 150 Tierarten. Was aber bedeutet es dann?
Da wird etwas deutlich, wenn wir die Bibel, dieses gute Buch, zur Hilfe nehmen:
Im 1 Korinther 11: 14 steht:
Oder lehrt euch nicht selbst die Natur [physin], dass, wenn ein Mann langes Haar hat, es eine Schande für ihn ist?
Langes Haar ist für Männer unnatürlich, eine Schande? Hier geht es wohl eher um gesellschaftliche Normen als ein feststehendes Gesetz!
In Römer 11:24 steht:
Denn wenn du aus dem von Natur wilden Ölbaum ausgeschnitten und gegen die Natur (paraphysin) in den edlen Ölbaum eingepfropft worden bist, wie viel mehr werden diese, die natürlichen Zweige, in ihren eigenen Ölbaum eingepfropft werden.
Gott macht selbst etwas UNNATÜRLICHES?
Dazu aus einer Webseite homosexueller ChristInnen:
"Para" heisst nicht "gegen" (kata-) sondern "mehr", "darüber hinaus." Das Wort Para-physin heisst eher "über dem Allgemeinen oder Gewöhnlichen hinaus." Für einen heterosexuellen Menschen ist es natürlich mit einem andersgeschlechtlichen Menschen sexuellen Umgang zu haben. Es ist widernatürlich für einen Schwulen oder einer Lesbe Sex mit einem andersgeschlechtlichen Menschen zu haben.
Quelle: http://cott.lsbk.ch/Roemer.htm
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