Hallo!
Ich wollte einfach mal eine Frage in den Raum stellen, die mich schon seit Langem beschäftigt. Ein Bekannter (gläubiger Christ) meinte einmal in einer Diskussion, dass Sozialismus dem christlichen Glauben nach nicht funktionieren könne, weil dieser davon ausgeht, dass der Mensch gut sei - nach christlicher Auffassung sei der Mensch jedoch "schlecht" und würde erst durch den Glauben an Gott gut.
Eine andere Christin warnte mich ebenfalls davor, "an das Gute im Menschen zu glauben", da dies nicht existiere, sondern dass wir andere Menschen NUR deshalb lieben dürften, weil Gott sie liebt.


Dass Sozialismus nur so lange funktioniert wie die Menschen selbstlos handeln und dass dies niemals gänzlich klappt, ist mir klar. Aber die Grundannahme, dass der Mensch ganz und gar schlecht sein soll, fällt mir wirklich schwer zu glauben, mal davon abgesehen, dass ich dies eigentlich nicht möchte.

Ich treffe so viele unheimlich liebe und nette Menschen (egal ob Christen oder nicht). Freunde versuchen mir zu helfen, sind einfühlsam, gut gelaunt.. Oder spreche ich z.B. auf der Straße mit einem netten Lächeln fremde Menschen an und frage sie nach dem Weg oder ob sie mir sonstwie helfen können, kriege ich auch fast nur positive Reaktionen...
Mir ist klar, dass jeder auch seine schlechte Seiten und seine Fehler hat. Dennoch möchte ich an das Gute im Menschen glauben dürfen, auf andere offen zugehen und ihnen nicht gleich Misstrauen entgegenbringen, sondern eher erstmal Positives erwarten... Ist das jetzt unchristlich lol? Waren wir Menschen nicht ursprünglich mal Ebenbild Gottes und damit GUT, und nehmen durch schlechte Erfahrungen im Leben (z.B. schwere Kindheit) "ungöttliche" Züge an?!

Wie seht ihr das???
Liebe Grüße