Gedanken eines jungen Deutschen
Zu Beginn eine Bitte:

Bitte versucht, diesen Text ohne Vorbehalte und Vorurteile zu lesen. Ich will hier eine Position darstellen, wie sie heutzutage Tabu ist.

Doch zunächst möchte ich einige Dinge klarstellen, damit ihr den folgenden Text richtig versteht und es nicht zu Missverständnissen kommt. Es ist nicht meine Absicht, Dinge zu relativieren. Es ist nicht meine Absicht, irgendetwas, was im letzten Jahrhundert passierte, zu leugnen. Und ich möchte hier auch niemanden beleidigen. Aber dennoch möchte ich Euch so manche Dinge der Gegenwart aus einer anderen Sicht aufzeigen, wie ihr sie vielleicht noch nie wahrgenommen habt.

Versucht mal, Euch in die Sicht eines jungen deutschen Mannes zu versetzen, der in der 3. Nachkriegsgeneration aufwächst. Im folgenden Text bist Du dieser junge, deutsche Mann:

Du bist Ende der 70er Jahre im westlichen Ruhrgebiet geboren und aufgewachsen. Schon in der Grundschule stellst Du fest, dass es in Deiner Klasse mehr Ausländer gibt, als Deutsche. Du gehst zum Gymnasium und lernst dort viel über die deutsche Geschichte. Du bist entsetzt über einige Dinge, die passiert sind. Andererseits bist Du aber auch beeindruckt über die Erfindungen und Künstler, die Dein Land hervorgebracht hat. Unterm Strich stellst Du fest, dass Du tatsächlich stolz auf Dein Land bist, mit seinen Stärken, aber auch mit seinen Fehlern.

Im Laufe Deiner Schullaufbahn stellst Du immer wieder verwundert fest, dass in Deutschland mit Zweierlei Mass gemessen wird. Es ist ein Unterschied, ob ein Deutscher etwas tut, oder ob ein Ausländer etwas tut. Du bist sehr verwundert darüber, dass Du in Deutschland scheinbar weniger Rechte hast, Deine Meinung frei zu äussern, als die Ausländer.
Ein schönes Beispiel für diese Behauptung hast Du in der Berufsschule erlebt. Es ging um die Pisa-Studie und was man dagegen tun könne.
Dein Vorschlag war folgender (O-Ton):

„Ich fordere ein Vor-Grundschul-Jahr für alle Kinder, welche der deutschen Sprache zum Zeitpunkt der Einschulung nicht ausreichend mächtig sind!“

Eine Klare Aussage, die keineswegs auch nur andeutungsweise rassistisch ist, oder? Dennoch wurdest Du von einem Ausländer mitten im Unterricht, vor der gesamten Klasse, als Nazi bezeichnet. Du hattest eigentlich erwartet, dass der Lehrer den Mitschüler zurechtweist. Dem war nicht so. Nachdem der Mitschüler Dich 3 mal als Nazi bezeichnet hat, ist Dir die Hutschnur geplatzt und Du hast ihn als „Dreckskurden“ bezeichnet. Weißt Du noch, dass Du dafür zum Direktor durftest, während der Mitschüler sich für die Nazi-Beleidigung nicht rechtfertigen musste?

Dir ist bewusst, was die Nazis Europa und den Juden angetan haben. Dir ist bewusst, was die Nazis auch Deinem Heimatland angetan haben. Gerade weil Dir Dies so bewusst ist, fragst Du Dich:

Kann es überhaupt eine schlimmere Beleidigung geben, als jemanden als Nazi zu bezeichnen? Wieso darf man Dich so beleidigen? Wieso darfst Du Dich nicht wehren? Die Antwort ist Dir klar: Weil die Generation Deiner Grossväter schreckliche Fehler gemacht hat.

Aber Du fragst Dich: Warum muss ich heute darunter leiden? Warum bin ich Freiwild für Anti-Deutsche-Beleidigungen? Warum muss ich alles schlucken?

Du wirst in der Politik aktiv, in der Jugendorganisation einer grossen Partei. Schnell stellst Du fest, dass es nicht nur Dir persönlich so ergeht, sondern deiner gesamten Nation. Nur mit dem Unterschied, dass es Deiner Nation gefällt, sich selber zu demütigen. Du siehst, wie Politiker, die ihr Land lieben, von den Medien zerrissen werden. Du siehst, wie die Polizei sich rechtfertigen muss, weil am 1. Mai Linke Spinner meinen, sie müssten Berlin auseinander nehmen. Du siehst, wie Deutschland die Politik anderer Länder nicht kritisieren darf, während andere Länder sich regelmässig in unsere Politik einmischen. Du siehst, wie uns andere Nationen auslachen, weil wir kein Nationalbewusstsein mehr besitzen.
Du verstehst nicht, warum dies alles so ist und empfindest es als ungerecht.


Aber an Deinem Wohnort siehst Du noch viel mehr. Du hast mehrfach miterlebt, wie türkischstämmige Mitmenschen im Rudel (ca. 20 – 30 Leute) einzelne Schüler Deiner Schule überfallen haben. Du hast mitbekommen, wie die lokale Presse darüber nicht berichtet hat.

Einige Jahre später hast Du mitbekommen, wie ehemalige Klassenkameraden von Dir nachts maskiert und mit Baseball-Schlägern bewaffnet auf „Türkenjagd“ gegangen sind. Du fragst Dich, wie es dazu kommen konnte. Sind Deine Klassenkameraden, die Du als wirklich feine Menschen kennen gelernt hast, plötzlich zu Monstern mutiert? Oder sind sie einfach nur verzweifelt und wissen sich nicht mehr anders zu helfen, als so zurück zu schlagen? Du heisst Ihr Verhalten nicht gut, kannst es aber nachvollziehen und findest es traurig, dass es so weit gekommen ist.
Sind Deine ehemaligen Klassenkameraden jetzt wirklich Neo-Nazis? War Ausländerfeindlichkeit wirklich die Motivation? Oder war es nur Rache an 2 Personen, die zufälligerweise Ausländer sind? Für die Presse war es ganz klar Ausländerfeindlichkeit.

Auch in der Politik stellst Du schnell fest, dass man mit jungen Deutschen nicht fair diskutiert. Oft musst Du Dir anhören, Du seiest ein Nazi, Du würdest Ausländer hassen, Du würdest Juden hassen. Immer wieder werden Diskussionen mit dem Hinweis auf die Fehler unserer Vergangenheit erstickt.

Wenn ein Kind jeden Tag hört, dass es dumm sei, glaubt es dies irgendwann selber. Wenn ein Kind täglich hört, dass es hübsch sei, glaubt es dies irgendwann selber. Ist es nicht auch so, dass ein Mensch, wenn er ständig etwas hört (z.B. Du bist ein Nazi), dies dann auch irgendwann für sich selber unbewusst annimmt?

Denk Doch mal an Deine kleine Schwester. Sie hatte schon in der Grundschule eine 2. Lehrerin, weil 1/3 der Klasse nicht richtig deutsch sprechen konnte. Somit war ihre Schullaufbahn vorprogrammiert:
Hauptschule, keine Ausbildung, keine Zukunft.
Die Medien berichten immer von den armen türkischstämmigen Menschen, die zur Hauptschule gehen und keine Zukunft haben. Aber von den deutschen Kindern, die auf diesen Schulen in der Minderheit sind und es dort noch wesentlich schwerer als die Ausländer haben, hört man nichts. Von deutschen Mädchen, die beleidigt und geschlagen werden, nur weil sie deutsche sind, hört man nichts. Als grosser Bruder musst Du das hilflos mit ansehen, wie Deine Schwester leidet. Denn Du weißt genau: Wenn Du Dir die Typen vorknüpfst, ist Deine kleine Schwester am nächsten Schultag wieder fällig. Bedingt durch diese Hilflosigkeit wächst Hass in Dir.
Du denkst gerade wieder an deine Schulkameraden und die nächtliche Türkenjagd. Du heisst es nicht gut, aber Du kannst es nachvollziehen.

Es gibt noch so viele andere Situationen und Erlebnisse, wo Du einfach den kleineren gezogen hast, nur weil Du Deutscher bist. Du erwartest nicht viel, Du wünscht Dir nur einen gesunden Umgang mit der Vergangenheit und Deiner Nation. Und Du möchtest im eigenen Land einfach nur gleichberechtigt leben dürfen ... auch wenn Du „nur“ ein Deutscher bist.

Du bist Jesus unglaublich dankbar. Wäre letztes Jahr anstatt Jesus ein rechtspopulistischer Rattenfänger in Dein Leben getreten, würdest Du heute vielleicht Glatze tragen. Da stellt sich mir eine ganz interessante Frage:

Bist Du jetzt ein besserer Mensch, nur weil Du keine Glatze trägst? Schliesslich hätte es dazu kommen können? Oder wärst Du mit Glatze ein schlechterer Mensch, als Du jetzt bist?

Wisst Ihr, ich habe Mitleid mit den Deutschen, die auf rechtspopulistische Rattenfänger reingefallen sind und vorher so viel Ungerechtigkeit erleben oder zumindest subjektiv wahrnehmen mussten, dass die Rattenfänger sie fangen konnten. Sie brauchen unsere Nächstenliebe, sie stellen ein Missionsfeld dar. Ich glaube, wenn Jesus heute in Deutschland leben würde, er würde nicht nur zu Huren und Zöllnern gehen, sondern auch zu den Neo-Nazis.