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  1. #31

    Standard

    Zitat Zitat von Alef Beitrag anzeigen
    .



    @Mirjamis

    Ein anderes Beispiel sind ja auch die unterschiedlichen Stammbäume Josephs, des Vaters Jesu in Matthäus und Lukas. Lukas kommt ja nicht in betracht, da er Salomo nicht aufführt. Und Matthäus unterschlägt einen König im Stammbaum, von dem es heisst, dass von seinen Nachkommen keiner auf dem Throne Davids sitzen wird. Dies habe ich mal im Vergleich geschrieben:
    Der königliche Stammbaum ...


    Solche Stellen zeugen nicht gerade von Zuverlässigkeit, oder gar von „Inspiration“.

    Sicher, man kann in allem etwas lernen, Gott spricht durch vieles zu uns, auch der Natur, aber auch in Märchen und anderen Geschichten.
    Klingt für mich nach einer sehr oberflächlichen betrachtung der stammbäume. Dir ist sicherlich entgangen, das bei matthäus nicht ein könig übergangen wird, sondern mehrere. Und warum?

    Nun, das ist nicht da thema hier, sondern im anderen link.

  2. #32
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    Sicher Ragamuffin, man kann noch tiefer in diese widersprechenden Stammbäume dringen, aber es behebt ja das Problem nicht, dass es da einen König in der Reihe gibt, von dem es heisst, dass von seinen Nachkommen keiner auf dem Throne sitzen wird ... So sind eher diese Stammbäume oberflächlich, da sie ja einer schon leichten Betrachtung nicht standhalten.

    Aber wie gesagt, Mirjamis möchte ja die Widersprüche und Ungereimtheiten wissen.

    Es gibt nochmals irgendwo einen Beitrag von mir, der dies etwas genauer aufführt ....



    Lehit

    Alef

  3. #33
    herold Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Alef Beitrag anzeigen

    @Mirjamis

    Ein anderes Beispiel sind ja auch die unterschiedlichen Stammbäume Josephs, des Vaters Jesu in Matthäus und Lukas. Lukas kommt ja nicht in betracht, da er Salomo nicht aufführt. Und Matthäus unterschlägt einen König im Stammbaum, von dem es heisst, dass von seinen Nachkommen keiner auf dem Throne Davids sitzen wird. Dies habe ich mal im Vergleich geschrieben:
    Der königliche Stammbaum ...
    hier zwei mögliche antworten:

    1.Jechonias begat... The truth is, in these Jewish genealogies, where grandsons are called sons-nephews and cousins, brothers-and children raised up to a man by a brother taking his widow, whose seed is called then after her dead husband, with the registers we have what is defective as a mere human testimony...

    JND CW 6.85

    Jechonias begat...

    1 Jechonias
    2 Salathiel
    3 Zorobabel
    4 Abiud
    5 Eliakim
    6 Azor
    7 Sadoc
    8 Achim
    9 Eliud
    10 Eleazar
    11 Matthan
    12 Jacob
    13 Joseph
    14 Jesus

    the above method is correct if the name of Jeconias is counted twice, i.e., in the second series and in the third series.


    2.Matthäus 1, 7 - 25

    Wir sagten schon, dass am Stammbaum Jesu am meisten die Namen der darin vorkommenden Frauen verblüffen, denn Frauennamen in jüdischen Stammbäumen sind keineswegs die Regel, weil Frauen keinerlei gesetzliche Rechte besaßen und nicht als Personen, sondern nur als Sache angesehen wurden. Frauen gehörten entweder ihrem Vater oder ihrem Ehemann, die mit ihrem Besitz ganz nach Belieben verfahren konnten. So dankten beim Morgengebet die Juden Gott dafür, dass er sie nicht als Heiden, Sklaven oder Frauen erschaffen habe. Dass diese Namen in einem Stammbaum überhaupt vorkommen, ist ein erstaunliches, ja sogar ein ungewöhnliches Phänomen. Aber noch erstaunlicher wird diese Tatsache, wenn wir uns klarmachen, wer diese Frauen waren und was sie taten. Rahab war eine Hure in Jericho (Jos 2,1-7). Rut war nicht einmal Jüdin, sondern eine Moabiterin (Rut 1,4). Und im Gesetz hieß es: "Es soll auch kein Mischling in die Gemeinde des Herrn kommen; auch seine Nachkommenschaft bis ins zehnte Glied soll nicht in die Gemeinde des Herrn kommen!" (5. Mose 23,3). Rut war Angehörige eines fremden und verhassten Volkes. Thamar hatte absichtlich einen Mann verführt und war eine Ehebrecherin (1. Mose 38). Und Bathseba, die Mutter Salomos, hatte ihren Mann Uria mit David in unglaublicher Lieblosigkeit betrogen (2. Sam 11.12). Wenn Matthäus die Seiten des Alten Testaments nach unwahrscheinlichen Anwärtern für den Stammbaum Jesu durchstöbert hätte, wäre es ihm nicht möglich gewesen, unglaubhaftere Vorfahren als diese zu entdecken. Doch zeigt sich darin gerade etwas sehr Schönes.

    Gleich zu Beginn seines Evangelienberichts weist Matthäus uns symbolisch auf das Wesen des Evangeliums Gottes in Jesus Christus hin, indem er aufzeigt, wie durch das Evangelium alle bisherigen Schranken fallen. Da ist die Schranke zwischen Juden und Heiden gefallen. Rahab, die Frau aus Jericho, wird ebenso in den Stammbaum Jesu Christi aufgenommen wie Rut, die Moabiterin. Schon hier stoßen wir auf die Erkenntnis, dass durch Christus die Unterschiede zwischen Juden und Griechen aufgehoben sind, also dass das Evangelium und die Liebe Gottes allen Menschen gilt, kommt gleich zu Anfang ganz unmissverständlich zum Ausdruck.

    2. Die Schranken zwischen Männern und Frauen sind gefallen, denn normalerweise fand sich in keinem Stammbaum der Name einer Frau. Im Stammbaum Jesu verhält es sich aber ganz anders. Mit der verächtlichen Stellung der Frau ist es nun vorbei. Vor Gott gelten Mann und Frau gleich viel und sind hinsichtlich seiner Absichten mit den Menschen völlig gleich wichtig.

    3. Die Schranke zwischen Frommen und Sündern ist gefallen. Gott bedient sich bei der Verfolgung seiner Absichten auch der großen Sünder. "Ich bin gekommen, hat Jesus gesagt, die Sünder zu rufen und nicht die Gerechten!" (Mt 9,13). Schon zu Beginn des Evangeliums werden wir auf die allumfassende Liebe Gottes hingewiesen. Gott findet seine Diener auch unter den Menschen, vor denen sich so genannte ehrbare Rechtgläubige nur schaudernd abwenden.

    7 Salomo zeugte Rehabeam. Rehabeam zeugte Abija. Abija zeugte Asa.
    8 Asa zeugte Joschafat. Joschafat zeugte Joram. Joram zeugte Usija.
    9 Usija zeugte Jotam. Jotam zeugte Ahas. Ahas zeugte Hiskia.
    10 Hiskia zeugte Manasse. Manasse zeugte Amon. Amon zeugte Josia.
    11 Josia zeugte Jojachin und seine Brüder um die Zeit der babylonischen Gefangenschaft.

    Ein besonderes Problem scheint das Verhältnis der Abstammungsreihe bei Matthäus zu der bei Luk 3,23-38 zu bilden. Denn bei Lukas steigt die Abstammungsreihe auf: von Jesus bis Adam bzw. Gott, und bei Matthäus steigt die Abstammungsreihe von Abraham bis Jesus herab. Die herabsteigende Familientafel aber ist typisch hebräisch (1. Mose 5; 10; 11; 1. Chr.1-8). Auch da erweist sich wiederum der hebräisch-palästinische Charakter von Matthäus. Beide Evangelisten, Matthäus und Lukas, haben 17 Namen gemeinsam, d. h. von Abraham bis David gehen sie nahezu völlig einig. Hier lehnen sich die Stammtafeln an Rut 4,17-22 und an 1. Chr.2,3ff. an. Nach David aber scheiden sich die Linien. Matthäus geht weiter anhand von 1. Chr.3,10ff., der er dann bis Sealthiel folgt, allerdings unter Auslassung von einigen Gliedern. Danach nennt er Serubabel mit Esra 3,2,8; 5,2 als Sohn Sealthiels, wobei ihm Haggai 1,1,14; 2,23 zustimmt, während 1. Chr.3,19 Serubabel einen Sohn Pedajas nennt. Hier bei Sealthiel und Serubabel treffen sich Matthäus und Lukas dann wieder. Dann aber scheiden sie sich ein zweites Mal. Offenbar ist die Zeit zwischen der Babylonischen Gefangenschaft und Joseph die schwierigste. Zu beachten ist noch, dass Lukas zwar noch David über Nathan weiterleitet und dass auch dieser Nathan gemäß 1. Chr.3,5 ein Sohn der Bathseba ist. Wir können diese vorhandenen Abweichungen in den Abstammungsreihen bis heute nicht genügend erklären. Möglicherweise spielt dabei die damals übliche Schwagerehe (5. Mose 25,5 ff.) eine Rolle, wie sich das wohl bei 2. Chr.3,19 und Esra 3,2,8; 5,2 beobachten lässt. Indessen liegt es sicherlich gar nicht in Gottes Absicht, uns hier lückenlos zu informieren. Jedenfalls ist die Tatsache der Abstammung Jesu von der Davidsfamilie einhellig im Neuen Testament bezeugt, und das ist auch von den Juden niemals bestritten worden. Uns fallen noch zwei weitere Einschnitte in der Familientafel auf, nämlich bei David in V.6 und bei der Babylonischen Gefangenschaft in den Versen 11+12. Und so entsteht, wie wir bereits sagten, eine Dreiteilung. Und auf diese Dreiteilung nimmt Matthäus in V.17 auch ausdrücklich Bezug. Der erste Teil der Familientafel reicht also von Vers 2 bis Vers 6a. Und Matthäus geht nicht wie Lukas bis zu Adam zurück, weil er sicherlich die Gesamtheit der Menschen schon in der Abrahams Verheißung von 1. Mose 12,2f. gegenwärtig sieht.

    Der zweite Teil der Stammtafel reicht von Vers 6 a bis Vers 11.

    Die Babylonische Gefangenschaft oder das Exil bedeutet dabei einen tiefen Einschnitt in Israels Geschichte. Von da an gibt es Synagogen und Schriftgelehrte. Und von da an datiert die Struktur des jüdischen Lebens, in das Jesus hineingeboren wurde. Seit dem Exil gab es keinen davidischen König mehr, bis Jesus als König von Israel kam und als König der Juden gekreuzigt wurde (Joh 1,49; 19,19). In Vers 11 stellt man fest, dass Matthäus Jojakim überspringt, aber Jechonja, wie es in 1. Chr 3,16 im griechischen Neuen Testament steht, einschließt. Und Jechonja verdient unsere besondere Aufmerksamkeit, weil Gott gesagt hat, dass keiner seiner Nachkommen auf dem Thron sitzen würde. "So wahr ich lebe, spricht der HERR: Wenn Konja, der Sohn Jojakims, der König von Juda, ein Siegelring wäre an meiner rechten Hand, so wollte ich dich doch abreißen! So spricht der HERR: Schreibt diesen Mann auf als einen, der ohne Kinder ist, einen Mann, dem sein Leben lang nichts gelingt! Denn keiner seiner Nachkommen wird das Glück haben, dass er auf dem Thron Davids sitze und in Juda herrsche" (Jer 22,24.30). Wegen der Sünde dieses Jechonja würde keiner seiner Nachkommen jemals auf dem Thron Davids sitzen. Wie wir aber sehen, ist Josef einer seiner Nachkommen, jedoch Josef ist nicht der leibliche Vater Jesu. Und das ist, so Dr. McGee, eine höchst bemerkenswerte Tatsache. Matthäus versucht, es uns nun klarzumachen. Josef gab Jesus den Rechtstitel, also den gesetzlichen Anspruch auf den Thron Davids, weil Josef der Ehemann Marias war, der Frau, die Jesus zur Welt brachte. Jesus Christus ist aber kein Nachkomme Josefs und ist von daher auch kein Nachkommen Jechonjas. Aber sowohl Josef als auch Maria mussten aus der Linie Davids kommen. Und so war es auch: Auf zwei verschiedenen Linien und von zwei verschiedenen Söhnen Davids. Wenn wir zum Lukasevangelium kommen, werden wir feststellen, dass Marias Linie durch dessen Sohn Nathan auf David zurückgeht. Josefs Ahnenreihe verläuft durch Salomo auf der königlichen Linie. Deshalb mussten sowohl Josef als auch Maria nach Bethlehem gehen, um sich dort in die Steuerlisten eintragen zu lassen, weil beide aus der Linie Davids stammten. Wir sehen, wie interessant, faszinierend und wichtig diese Geschlechtsregister sind und wie wertvoll ihr Studium für uns ist. Das Geschlechtsregister schließt nun mit den folgenden Versen:

    12 Nach der babylonischen Gefangenschaft zeugte Jojachin Schealtïl. Schealtiël zeugte Serubbabel.
    13 Serubbabel zeugte Abihud. Abihud zeugte Eljakim. Eljakim zeugte Asor.
    14 Asor zeugte Zadok. Zadok zeugte Achim. Achim zeugte Eliud.
    15 Eliud zeugte Eleasar. Eleasar zeugte Mattan. Mattan zeugte Jakob.
    16 Jakob zeugte Josef, den Mann der Maria, von der geboren ist Jesus, der da heißt Christus.

    aber eigentlich sind das auch wieder nur mücken.

  4. #34
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    Standard

    Tja, herold, Theorien .... mögliche Antworten ....

    Aber wie gesagt, es geht um die Ungereimtheiten, und nicht, wie man die mit geschicktem Zusammenstellen von Versen wieder zurechtbiegen könnte. Und ich bitte auch dich doch, dass du dich daran hältst.


    Lehit

    Alef

    so sind doch deine Ausführungen nicht mal Mücken, sondern Luft, also lass doch diese abschätzenden Bemerkungen, was für dich Mücke zu schienen meint, denn dies ist überhaupt nicht relevant.

  5. #35
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    Wir sagten schon, dass am Stammbaum Jesu am meisten die Namen der darin vorkommenden Frauen verblüffen, denn Frauennamen in jüdischen Stammbäumen sind keineswegs die Regel, weil Frauen keinerlei gesetzliche Rechte besaßen und nicht als Personen, sondern nur als Sache angesehen wurden.

    Sorry, solches ist einfach nur lächerlich, und solche Schreiber sollten dann als Referenz dienen?

    Also von solchen Aussagen distanziere ich mich, und behaupte mal das gegenteil. Es war die Kirche, die der Frau keine Seele zuschreiben wollte, ano 325 in Nizäa, und versuche das nun nicht, ins jüdisch hineinzuzwängen, wo das mitnichten so betrachtet wurde, sondern die frau als ebenbürtiges Geschöpf Gottes an des Mannes Seite ist.


    Also bleib doch bitte etwas sachlich, da hast du dir einen eigen Angelhaken reingesetzt.


    Lehit

    Alef

  6. #36
    herold Gast

    Standard

    Zitat Zitat von absalom Beitrag anzeigen
    Liebe Mirjamis, dann möchte ich deiner Bitte folgen und dann doch einmal den Schritt wagen und folgenden Text anführen.


    Es gibt Themen in der Textforschung, da wird leidenschaftlich gekämpft, um jedes Wort gestritten und davon gibt es wahrlich viele im Bezug auf das N.T. Dann gibt es Themen, zu denen man nur wenig Aussagekräftiges hört, es sind die sog. Stiefkinder der Textforschung.

    Eines davon und hier herrscht ziemliche Stille, ist die Frage nach den Magoi, welche zuerst zu Weisen gemacht und dann zu Königen umfunktioniert wurden. Dieses Sondergut des Matthäus wurde schon in frühester Zeit prächtig ausgemalt und zum kulturellen und volkstümlichen Event der Christenheit.

    Die ernsthafte Textforschung ist sehr schweigsam (gemessen an den Forschungsergebnissen zu anderen Fachgebieten) und zeigt nur wenig Interesse an diesem Sondergut, dass noch immer eine Menge an Fragen offen lässt. Insbesondere der, wie kommt diese antike Geschichte in das Evangelium.

    Ganz sicher wissen die Textforscher, dass allein schon das Wort Magoi einen ganz bitteren Beigeschmack hat, bezeichnet es doch in der jüdisch antiken Literatur eine Personengruppe, welche als Wahrsager, Dämonenzauberer und Mysteriendiener, ein Berufsstand war (JA 10/ 195, 216, de Vita Moysis 1/92). Zugleich kennen diesen Berufsstand natürlich auch die antiken Autoren und Cicero weiß z.B. von ihnen zu berichten, dass sie es waren, welche einst über Alexander den Großen eine wundersame göttliche Geburt voraussagten (Herodot Historien I 120, 128).

    Selbst im N.T. taucht, neben Matthäus, diese Gruppe, noch einmal auf. Simon der Magoi (Apg. 8) und auch in Zypern findet man solche (Apg. 13). Hier jedoch mit einem beträchtlichen negativen Hintergrund. Das hier Juden als Magoi anzutreffen sind mag nicht verwundern, wenn man sich dazu Shabbat 75a anschaut, wo wir erfahren, dass es Juden in damaliger Zeit gab, die sich dieser Gruppe von Magoi anschlossen.

    Doch auch im Tenach finden wir diese Magoi wieder. Hier ist namentlich Bileam benannt, der einst verkündete, aus dem Hause David wird ein Stern hervorgehen. Allerdings sind sich auch die Autoren des N.T. einig, dass Bileam nur wenig Gutes zugesprochen werden kann (2. Ptr. 2/ 15-16, Jud. 11, etc.). Das deckt sich gänzlich mit der jüdischen Ansicht über Bileam und seine Berufskollegen.

    Was wissen wir über diese Magoi? Philo kennt sie persönlich und nennt ihren eigentlichen Ursprung aus Persien kommend, welche sich jedoch über die ganze „Welt“ bis nach Ägypten verbreitet haben (De vita Moysis 1/92). Dieser Aussage stimmt das N.T. zu, die ihre Verbreitung bis nach Zypern erwähnt. Philo berichtet weiterhin, dass diese Magoi hoch gebildete Wissenschaftler waren (De specialibus legibus 3, 100) Was wir auch wissen, dass es nur zwei Gruppen in der Antike gab, welche sich so bezeichneten. Zum einen die Priester des Zarathustrakultes, welche jedoch kaum die Grenzen Persiens überschritten und die Priester des Mithrashkultes, der aus dem Zarathustrismus hervorging, welche im ganzen antiken Raum – von Indien bis nach Germanien anzutreffen sind.
    Die mithräischen Magoi waren ähnlich wie die altägyptischen Priester, nicht nur durch den Stand als Priesterkaste hervorgehoben (Priesterkaste der Mader), sondern Kultbewahrer und Meister auf dem Gebiet der Astronomie und Sterndeuter und ebenso auch Missionare, welche ihren Glauben an den „Sohn Gottes“ Mitrash als Weltenheiland verkündeten.
    Diese Aussage bestätigt auch der Kirchenhistoriker Eusebius und Origenes (Demonstratio evangelica 9/1 + Homilie zu Numeri 13/7). Insbesondere führt Eusebius aus, dass die Magoi am kaiserlichen Hofe hoch geschätzt sind (Konstantin förderte sie ebenso zeitlebens), weil insbesondere ihre Himmelschauen und Vorhersagen als sehr zuverlässig galt. Nicht selten spielten sie im Machtpoker um den Kaiserthron von Rom eine bedeutende politische Rolle. Insbesondere dadurch gelang es ihnen den Mithraskult im ganzen Imperium Romanum zur vorherrschenden Kultreligion auszuweiten, welcher später als Sol Invictuskult zum ersten römischen Staatskult wurde.
    Äußerlich waren die Magoi sehr auffällig durch ihre Rote Kopfbedeckung den phrygischen Mützen erkennbar. Mithras selbst erscheint in Fresken und Skulpturen mit dieser Mütze.
    In der S.-Domitilla-Katakombe, wo eine der ältesten christlichen Darstellungen der 4 Weisen (dazu später mehr) dargestellt ist, finden sich ebenso solche Kopfbedeckungen, wie im Mithraskult üblich und gerade die Geburtskirche in Bethlehem verdankte diesem Fakt ihre Verschonung durch die Perser, da sie in ihr auch eine Kultstätte ihres Gottes erkannten.
    Diese Kultbedeckung erfreute sich noch lange Zeit als Modeerscheinung und selbst die guten deutschen Gartenzwerge dürfen sich einer reformierten phygischen Mütze erfreuen.

    In frühgeschichtlichen Darstellungen der Magoi schwankt die Zahl zwischen 2 und 12 Personen. Doch schon Anfang des 3. Jahrhunderts spricht der Theologe Origenes wegen der drei Gaben Gold, Weihrauch und Myrrhe von drei Männern. Jedoch erst im 6 Jahrhundert setzten sich die Dreizahl und zugleich auch die angebliche Königswürde durch. Klar ist, Matthäus verschweigt die Anzahl der Personen.

    Wie kommen nun genau die Magoi in das Matthäusevangelium? Hier ist sich die Forschung noch uneins und es gibt verschiedene Thesen dazu. Es wird davon ausgegangen, dass im Ursprungstext weder etwas von der Geburt Jesu noch von den Magoi gestanden hat. Diese Texte gehen auf wesentlich spätere Traditionen zurück, welche nicht vor 100 n. Chr. entstanden sein können und wohl frühestens um 120 n. Chr. ihren Eingang in dieses Evangelium gefunden haben können. Hier liegt auch der eigentliche Hintergrund der Magoigeschichte. Ausschlaggebend dafür ist auch das Verbreitungsgebiet dieses Evangeliums.
    Doch schauen wir uns erst einmal in der Antike um, ob es eine Vorlage zu dieser Geschichte gibt und man wird nicht lange suchen müssen und wir finden eine solche Geschichte wieder, nämlich aus den späten fünfzigern oder frühen sechziger Jahren des 1. Jahrhunderts, welche uns Plinius der Ältere und Casius Dio überliefert hat (Naturgeschichte des Pl. 30, 6 16 – 17 + römische Geschichte C.D. 63/1-7). Hier berichtet Plinius und Casius, dass ein großes Gefolge von Magoi, kommend aus dem östlichen Reich (Armenien) unter Führung des Königs Tiridates nach Rom zog, um den neuen Gottkönig Nero zu huldigen. Ganz abgesehen von den Huldigungsgeschenken, welche Nero in Übereinstimmung zu Matthäus überbracht wurden, ist erstaunlich, dass besagter Tross, gleich wie bei Matthäus erwähnt, auf anderem Wege zurückkehrt. Erstaunlich ist auch, dass die Sterndeuter, laut Matthäus, Jesus in einem Haus auffinden und nicht in einer Höhle wie bei Lukas. Dieses Haus „OIKIA“, wie es im griechischen Text heißt, ist ein Wohnhaus und kein Stall oder gar eine schäbige Behausung, sondern wird in antiken Texten sogar mit Kaiserhaus verwendet. Ein deutlicher Gegensatz zu Lukas!

    Tatsache ist, dass der Besuch der Magoi am Kaiserhof des Nero ein außergewöhnliches Ereignis war, welcher sich mehrfach in antiken Texten widerspiegelt. Dass die Reise des Königs Tiridates dann auch noch durch Syrien – im Grenzgebiet zu Israel vorbei ging, mag letztendlich einiges erklären. Denn genau dort, in Syrien entstand das heutige Matthäusevangelium.

    Doch noch ein wesentlicher Fakt ist wichtig und hieraus erklärt sich die Bedeutung der Geschichte letztendlich und schlüssig. Der Mithraskult war der schärfste Konkurrent des frühen Christentums und wir wissen aus den Kirchenvätern selbst, dass gerade diese Magoigeschichte gerade bei den Mithrasanhängern nicht ohne Einfluss blieb. Hier ist sich dann letztendlich die Forschung auch einig, diese Geschichte ist eine Missionsgeschiche, welche ursprünglich auf eine ganz bestimmte Gruppe abzielen sollte, welche ihre intensivste Verbreitung gerade in Syrien fand, den Mithrasanhängern. Doch noch ein Fakt ist hier nicht außer Acht zu lassen und dieser ist mit dem Namen Nero eng verbunden. Nero, der als erster Kaiser dem jungen Christentum Grenzen setzte, wird die Huldigung Jesu entgegen gehalten, so zusagen als Pandon und Vis a Vis. Jesus ist der wahre König von Gott bestimmt und nicht Nero. Und genau dieser Fakt wird von späteren Kirchenvätern aufgegriffen, welche die Magoi des Nero als „von Dämonen beschwatzte“ bezeichnen.


    Ich meine, eine denkwürdige Geschichte.
    Aus dem Hintergrund, dass die Evangelien, so wie wir sie heute vor uns liegen haben, in erster Linie Missionsschriften sind, ist es eine gängige antike Praxis, welche uns hier begegnet. Selbst die römischen Kaiser änderten die Geschichte zu ihren Gunsten und da nahmen sie schon Anlehnung bei den alten Ägyptern (Ramses II), der propagandistisch verlorene Kriege zu Siegen umzumünzen wusste.


    Absalom
    hast du bemerkt, dass du von zusammenhängen ausgehst, die nicht klar sind, und auf diesen aber du dann weiter munter deine hypothesen aufbaust?
    zum beispiel hier:Wie kommen nun genau die Magoi in das Matthäusevangelium? Hier ist sich die Forschung noch uneins und es gibt verschiedene Thesen dazu. Es wird davon ausgegangen, dass........
    darauf baust du dann weiter auf. und dann: Doch schauen wir uns erst einmal in der Antike um, ob es eine Vorlage zu dieser Geschichte gibt.........weiter darauf aufgebaut, es könnte ja sein, dass........
    das sind ja alles hypothesen.

    auch was du hier schreibst:Denn genau dort, in Syrien entstand das heutige Matthäusevangelium.
    das heutige mt-evangelium ist doch in griechisch, nicht wahr?
    aber schon irenäus bezeugt, dass mätthäus ein hebräisches evangelium schrieb, in aramäisch! und dieses existiert heute nicht mehr! was soll denn da in syrien entstanden sein?
    so müssen wir ehrlich sagen:wir wissen es einfach nicht.

    einen schönen tag noch.

  7. #37

    Standard

    Zitat Zitat von Alef Beitrag anzeigen
    Tja, herold, Theorien .... mögliche Antworten ....

    Aber wie gesagt, es geht um die Ungereimtheiten, und nicht, wie man die mit geschicktem Zusammenstellen von Versen wieder zurechtbiegen könnte. Und ich bitte auch dich doch, dass du dich daran hältst.
    Psst....ich habe in deinem link zum thema ungereimtheiten stellung genommen...

    Kurz zusammengefasst: Das buch Chronik widerspricht sich mit den bericht aus Nehemia, Hagai und Esra. Und was nun?

    http://www.gnadenkinder.de/board/sho...4391#post44391
    Geändert von Ragamuffin (17.12.2008 um 20:45 Uhr)

  8. #38
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    Hab’s gesehen


    Lehit

    Alef

  9. #39
    herold Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Alef Beitrag anzeigen
    Tja, herold, Theorien .... mögliche Antworten ....

    Aber wie gesagt, es geht um die Ungereimtheiten, und nicht, wie man die mit geschicktem Zusammenstellen von Versen wieder zurechtbiegen könnte. Und ich bitte auch dich doch, dass du dich daran hältst.


    Lehit

    Alef

    so sind doch deine Ausführungen nicht mal Mücken, sondern Luft, also lass doch diese abschätzenden Bemerkungen, was für dich Mücke zu schienen meint, denn dies ist überhaupt nicht relevant.
    diese ungereimtheiten sind da, genau. wird durch eine von ihnen die auferstehung jesu in frage gestellt? wird seine zeugung durch den heiligen geist in frage gestellt? wird die ausgiessung des heiligen geistes dadurch in frage gestellt? werden die apostel, als von gott beglaubigte zeugen in frage gestellt? wird das heil an die nationen, als erstling und prototyp an kornelius in frage gestellt?
    was soll ich mich mit solchen ungereimtheiten herumschlagen? haben sie irgendwelchen einfluss auf ein fruchtbares oder unfruchtbares glaubensleben?
    darum nenne ich das mücken! weil es dabei um absolut nichts relevantes geht! die predigt des petrus steht immer noch:
    Apo 4:12 Und es ist in keinem anderen das Heil; denn auch kein anderer Name unter dem Himmel ist den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden müssen.

    kümmert euch doch mal um die wirklich relevanten aussagen!

    aber da heisst es dann immer: geh selbst lesen! ja warum sagt ihr das nicht bei diesen unbdeutenden ungereimtheiten? könnte es nicht auch sein, dass ihr selbst gar keine wirklich fundamentale irrtümer wisst?

  10. #40
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    Hallo herold

    Was ist schon relevant? Das, was für dich relevant zu schienen mag, ist je nach dem wie du für dich Dinge gewichtest, aber du bist nicht Massstab aller. Auch das, was andere an gesammelten Werken zusammenstellten und darin herummanipulierten, ist nicht Massstab der Allgemeinheit.

    Weshalb sollten angebliche relevante Aussagen, wenn daneben etliche nichtrelevante, fragwürdige und widersprüchliche Aussagen gibt, auch nur ein bisschen relevant sein? So machst du doch genau auch solche angeblichen relevanten Aussagen zur Mücke und zum nichts.


    Eine Auferstehung Jesu begründet keine Gottheit. Ob er durch Gottesgeist „gezeugt“ wurde, ist fraglich, da die Geburtsgeschichten ja erst später dazu kamen, und so der Text eher legendenhaft ist, wie viele ausserbiblische Marien und Jesugeschichten.

    Und so könnte man weiterfahren ...., aber das ist ja hier nicht das Thema.
    So bitte ich dich trotzdem, beim Thema zu bleiben.


    Lehit

    Alef


 

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