
Zitat von
Effi
Noch nicht einnmal die verschiedenen Sinne sind bei der Geburt eines Babys voll entwickelt,
obwohl bereits in der frühen embryonalen Phase viele Anfänge für die Entwicklung der Sinne gelegt werden.
Die ersten Sinne werden im Rückenmark und Hirnstamm gesteuert. Bewusste Steuerungen in der äußeren Hirnrinde entstehen erst nach der Geburt. Daher ist es sehr wichtig, die Sinne nach der Geburt zu fördern. Bei Nichtförderung der Sinne verkümmern die entsprechenden Neuronen und andere Nervenbahnen nehmen deren Platz ein.
Von Geburt an nehmen die Nervenzellen im Gehirn des Babys gierig alle Signale und Informationen auf, die über die Sinnesorgane zu ihnen vordringen. Sie versuchen sie zu ordnen, indem sie sich untereinander vernetzen - Leitungen werden gelegt, Schaltstellen (Synapsen) gebaut. Komplizierte Muster entstehen, die es dem Kind ermöglichen, Zusammenhänge, komplexe Regeln zu erkennen, einfache logische Schlüsse zu ziehen und entsprechend zu handeln. Je älter Kinder werden, desto stabiler sind diese Muster.
Voraussetzung dafür: Vertrauen durch zuverlässige Bezugspersonen und Anreize aus der verlässlichen Umwelt. - Ende meines Aufsatzes ;-))-
Auch wenn es mit natürlich nicht zusteht, aber für den Aufsatz bekommst Du ein sehr gut, genau wie die liebe Lily...

Zitat von
Effi
Ich holte jetzt aus, weil ich mir nicht vorstellen kann wo in so einem neuen und frischen Leben Antisemitismus oder andere Feindlichkeiten / Feindbilder als angelegt vorhanden sein sollten.
Wenn, dann ist auch kein Antisemitismus angelegt, aber vielleicht eine etwas ausgeprägtere Form der Furcht vor Fremdem, eine Neigung zu Pauschalisierungen aus dem Bedürfnis nach Bequemlichkeit heraus, oder ähnliches.
Ich erwähnte weiter oben die Vodeldialekte, weil es doch recht seltsam anmutet, dass die Vogelkinder von Eltern gleicher Art, aber mit unterschiedlichem Dialekt, auch ohne Beeinflussung der Umwelt (also ohne Eltern oder Geschwister jemals gezwitschert gehört zu haben), ihren speziellen Dialekt singen (ich finde leider keine Quelle von der Studie, die ich irgendwann mal provisorisch aufgeschnappt habe).
Aber es ist wie Du sagst, der Antisemitismus selbst, in all seinen schrecklichen Ausprägung, ist nicht einfach so in den Genen drin. Was aber außerdem stimmt, hat Alef ja so prägnat mit den Worten formuliert:
Wie der Acker so die Rübchen
Wie der Vater so die Bübchen
Wie die Mutter so die Töchter
Oder ein bisschen schlöchter…

Zitat von
Effi
Ich stelle mir Feindbilder eher als angelernt vor.
Ich mir auch, aber eben vielleicht nicht völlig. Allerdings ist die Wissenschaft da noch lange nicht so weit. Wie Du selbst sagtest, steht die Memetik noch auf sehr dürren und wackligen Beinen und ist am Ende nur eine kleine Eitelkeit von Hr. Dawkins?

Zitat von
Effi
Irgendwie hoffe ich sehr, dass Feindbilder und Feindlichkeiten angelernt sind und dass möglichst viele heranwachsende Menschen diese zeitig hinterfragen. Sozialisation findet ganzheitlich statt, im gesamten Umfeld eines Menschen, so dass hoffentlich gute Chancen bestehen, Haltungen und Meinungen durch kritisches Hinterfragen zu ändern... ich wünsch mir das :-).
Ich mir auch und ich persönlich glaube auch daran, aber eben mit einem gewissen Zweifel, der hoffentlich ganz klein bleiben wird...
Wie gesagt, geht es bei diesem Themenkomplex ja immer auch um den "freien Willen" und für alle Interessierten habe ich hier einen Link, dem das Provisorium reichlich Applaus spendet: http://www.aurora-magazin.at/gesells...ehlert_frm.htm
Den zu diskutieren, bin ich gerne bereit, aber erst in 2Wochen, da hätte ich mal Urlaub...;-)
LG
Provisorium
Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)
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