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Hybrid-Darstellung

  1. #1

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    Einerseits schreibst Du, Jesus sei "ganz Mensch und ganz Gott" gewesen. Wenn Du aber schreibst: "Da spricht Jesus als Mensch, nicht als Sohn Gottes." müßte es korrekt heißen: Ganz Mensch oder ganz Gott - quecksilbrig wechselnd - wie es gerade (den Exegeten) in den Kram paßt.
    Heute würde man das Schizophrenie nennen.
    Ach ja, wie konnte nur Gott, Gott so verlassen.... War da rein zufällig die "Göttlichkeit" dann doch einmal ausgeschaltet?

    Egal....

    Absalom

  2. #2
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    Da sprach Jesu menschliche Natur, die natürlich Angst hatte.

  3. #3
    luxdei Gast

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    @ Mirjamis

    Ich hatte Dir versprochen, auf die Sache mit dem Weg über Jesus zu Gott noch einzugehen. "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, als nur durch mich." Nach v.a. evangelikaler Überzeugung bedeutet dies, daß nur jemand zu Gott gelangen kann, wenn er Jesus als Christus und Heiland annimmt. Meines Erachtens eine zu flache Interpretation.
    Absalom war in seiner Ausarbeitung über die Geschichte des jungen Christentums schon auf die Bedeutung hellenistischer Philosophie eingegangen. Und genau diese Philosophie spiegelt sich hier in diesem Evangelium. Die Welt war für sie kein Gebilde jenseits eines Gottes. Vielmehr war sie ein Ausfluß, eine Emanation des Göttlichen, das jenseits aller Beschreibbarkeit ist. Das Göttliches wird hier nicht als personifiziertes Sein gedacht! Mit der fortschreitenden Schöpfung verfingen sich die (im Rahmen der Emanation erschaffenen) Seelen in dieser und entfernten sich im übertragenen Sinne immer weiter vom Göttlichen. Da aber vom Göttlichen stammend, existiert dieser göttliche Urgrund in allen Menschen. Es liegt nun am Menschen, den Weg in die göttliche Heimat zurückzufinden. Dies gelingt nun definitiv nicht durch ein Bekenntnis zu einem Glaubensbekenntnis, einem religiösem Führer oder ähnlichem. Wenn Du also schreibst:
    Wenn ich aber hier im Forum immer wieder lese, dass Jesus nicht die Bedeutung hat, die ihm die Kirche zumisst......
    ist dies aus dieser Sicht ausdrücklich zu bejahen. Weder Jesus selbst noch sein Tod hatten demnach eine Heilsbedeutung.
    Für die Philosophen waren Leidenschaftslosigkeit und Gleichmut gegenüber dem weltlichen Geschehen von großer Bedeutung. Durch Apatheia wurde der Mensch geläutert. Dadurch fähig in innerer Schau, in innerer Erkenntnis (Gnosis) sich dem göttlichem Urgrund zu nähern. Der Logos (als Begriff immer mit Gesetzmäßigkeit und Vernunft zu denken) ist hier die Verbindungsbrücke zwischen Göttlichem und Mensch. Der Logos ist Mittler für die Erkenntnis.
    Im Anfang des Johannesevangeliums wird vom Logos gesprochen, der im Anfang bei Gott war. Dann wird vom Logos Schritt für Schritt auf Christus übergeleitet. Beide werden eins gesetzt. Insofern kann gesagt werden: "Der Logos ist der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, als nur durch den Logos." Das entscheidene Moment ist dann, das eigene Tun oder Nicht-Tun, zu dem dann noch die göttliche Gnade kommen mag. Aber ein Mensch der sich nicht auf den Weg macht, wird Gott auf jeden Fall verfehlen.
    Eine klare Absage für die, die meinen allein die Zugehörigkeit zu einem Club würde ihnen das Heil bringen.

    Gruß
    LD

  4. #4
    luxdei Gast

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    Zitat Zitat von Blood_Raven Beitrag anzeigen
    Da sprach Jesu menschliche Natur, die natürlich Angst hatte.
    Aber es hat schon was schizoides. Wenn die eine Natur da sein kann, während die andere weg ist, dann gibt´s da zwei völlig getrennte, von einander unabhängige Naturen.

    Nicht wahr?

  5. #5
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    Wer sagt denn, dass die andere weg ist?

  6. #6
    luxdei Gast

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    Zitat Zitat von Blood_Raven Beitrag anzeigen
    Wer sagt denn, dass die andere weg ist?
    Jesus selbst: Markus 15, 34:"Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?"

  7. #7
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    Das bedeutet aber nicht, dass seine göttliche Natur weg ist, sondern nur, dass seine menschliche Natur verzweifelt ist und sich alleingelassen fühlt.

  8. #8
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    BR

    Also aus politischen Gründen wurde den Judenchristen sicher nicht der Zutritt in die Synagogen verwehrt.

    Das anfängliche Christentum profitierte und genoss diese „Privilegien“, welche das Judentum im römischen Reich hatten. Aber als es mal den Juden schlecht ging, und sie in die Mangel genommen wurden, distanzierte sich das Christentum von den Juden.
    Also mitnichten aus politischen Gründen ausgeschlossen, sondern wenn schon hat sich das Christentum daraus selbst zurückgezogen.



    Alef

  9. #9
    luxdei Gast

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    Zitat Zitat von Blood_Raven Beitrag anzeigen
    Das bedeutet aber nicht, dass seine göttliche Natur weg ist, sondern nur, dass seine menschliche Natur verzweifelt ist und sich alleingelassen fühlt.
    Ich dachte, seine beiden Naturen seien untrennbar verbunden? Wie kann sich die menschliche Natur dann allein gelassen fühlen?

    Sorry, aber diese Lehre von der göttlichen Wesensnatur Jesu hinkt gewaltig.

  10. #10

    Standard

    Zitat Zitat von absalom Beitrag anzeigen
    Heute würde man das Schizophrenie nennen.
    Ach ja, wie konnte nur Gott, Gott so verlassen.... War da rein zufällig die "Göttlichkeit" dann doch einmal ausgeschaltet?

    Egal....

    Absalom

    Jesus war gemäss seinen Jüngern und eigenen Aussagen ein mit dem Geist des wahren Gottes erfüllter Mensch. Dies weil er mit den mosaischen Opfer- und Tötungsgesetzen nicht einverstanden war.

    Für mich war Jesus von Nazareth ein Mensch, an welchem der Schöpfer dermassen wohlgefallen fand, dass er ihn beauftragte, seine Version von Gott und gottgefälligem Verhalten zu seinen bislang irrgeleiteten jüdischen Glaubensgeschwister zu bringen, die meinten, Gott sei jener erbarmungslose Kriegsgott, der die Todesstrafe für dies und das eingefordert habe, was bezüglich der Steinigung von Ehebrecherinnen dem Islam als gottlos, menschenunwürdig angelastet wird. Jesus verhinderte ja eine solche Steinigung. Aufgrund seines Gottverständnisses waren die Steiniger allesamt Sünder.
    Geändert von starangel (04.11.2010 um 11:32 Uhr)


 

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