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  1. #1
    Meierchen Gast

    Standard Der sogenannte Sündenfall – Die Vertreibung aus dem Paradies

    Was ist, wenn der Mensch diesen Fall falsch interpretiert hat?! Adam und Eva wurde von dem Gott der christlichen Religion verboten, die Früchte vom Baum der Erkenntnis zu essen. Jedoch verstießen sie dagegen und wurden daraufhin aus dem Garten Eden verbannt, ohne eine Möglichkeit der Wiederkehr. Womit sie auf sich selbst gestellt waren. Wenn dieser Gott nun die Absicht hatte genau dieses zu bewerkstelligen, könnte der erste Schritt aus einem Test bestehen. Wird meine Schöpfung mir, Gott dem Allmächtigen, folgen wie brave Lämmer oder sind sie eigenständig genug, um sich ihre eigenen Gedanken zu machen. Werden sie gehorchen oder denken sie vielmehr, daß es einen Grund haben mag, warum der Gott dieses Verbot aussprach? Besitzen sie die notwendigen Anlagen um selbständig überleben? Sind sie neugierig, interliegend und haben sie Zweifel? Denn was würde ein allmächtiges Wesen wollen?! Dumme Untertanen oder kreative Anhänger?
    Jetzt stellt sich die Frage, warum dieser Gott Adam und Eva nicht einfach sagte: „Gehet hinaus und mehret euch usw.“ Hat er; steht so in der Bibel: Genesis 1:28. (Welche Version der Bibel man auch nimmt; es läuft immer auf dasselbe hinaus.) Möglicherweise mußte erst ein solcher Test zeigen, daß der Mensch kein dummes Tier war. Vielleicht war es sogar ein Wink mit dem metaphorischen Zaunpfahl.
    Gab es da in der Bibel nicht noch eine Schlange, die Eva verführte eine der Früchte zu probieren? Eine gute Frage, welche auch beantwortet werden kann. Dazu hier zwei Möglichkeiten. Die erste lautet, daß nachdem dieser Gott Adam und Eva beim Verzehr des corpus deliktie erwischte, sich einer der beiden, wahrscheinlich Eva, um eine Ausrede bemühte, und so die Schlange (welche das bedauernswerte Pech hatte, zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort zu sein) bezichtigte, sie zum Genuß genau dieser Frucht verführt zu haben. Wie jeder weiß, neigt der gemeine Homo sapiens dazu, eine Schuld anderen in die Schuhe zu schieben oder zumindest sich selbst in bessere Licht zurücken. Nach dem Motto: „Der war´s!“ Und man kann wohl kaum davon ausgehen, daß Adam und Eva als geistig voll erwachsene Doktoren das Licht der Welt erblickten (Bücher gab es ja noch keine.) Es gibt heute noch viele Menschen, die den Unterschied zwischen Recht und Unrecht nicht kennen. Und es gibt noch mehr, denen es egal ist.
    Die zweite Möglichkeit, welche sogar wahrscheinlicher ist, besagt, daß die große Mutter Kirche des Katholizismus, welche die Geschicke der Menschheit über achthundert Jahre lenkte, sich diese Version der Ereignisse ausdachte. Wobei die Frage der Schuld wieder auf die arme Schlange abgewälzt wird. Und da das gemeine Volk über kaum Bildung verfügte, waren solche einfachen Geschichten gut geeignet, um die wesentlichen Dinge zu erklären. Ob sie nun wahr sind oder nicht. Außerdem ist bekannt, daß viele Stellen der alten Texte, welche später in der Bibel vereint wurden, revidiert oder gar weggelassen wurden. (Was erklärt, warum es in jeder Version andere unterschiedliche Textstellen gibt.) Bei dieser Möglichkeit muß bedacht werden, das die Katholiken in der Vergangenheit (z.B.: im Mittelalter) ihre Anhänger mit den Mitteln der Angst beherrscht haben. Wer gegen die zahlreichen, angeblich von ihrem Gott gewollten, Regeln verstieß oder gar sündigte, wurde hart bestraft. Nicht selten mit dem Tod. Wer gegen die „heilige“ Kirche sprach wurde als Ketzer gebrandmarkt. Einige der bekannteren Beispiele wie Galileo Galilei, Jeanne d'Arc oder gar der Orden der Tempelritter mußten es am eigenen Leibe spüren. Galileo wegen seiner „Mittelpunkt des Universums-These“, Jean weil sie sich selbst als auserwählt sah und die Templer weil sie politisch unbequem wurden.
    Eine weitere Möglichkeit ist eine einfache Übertreibung, von der Art wie sie oft in der Bibel anzutreffen sind. Sei es ein „Riese“, der wohl nur ein etwas größer als alle anderen war und vom „tapferen“ David zur Strecke gebracht wurde. Und einem Daniel in einer Löwengrube, welche er dann auch noch überlebt. Oder gar die Sintflut, bei der jeweils ein Männchen und ein Weibchen von jeder Art gerettet wurden. (Eine echte biologisch-genetische Katastrophe!) Nicht zuletzt die zahlreichen Wunder, die ein einfacher Zimmermann aus Nazareth bewirkt haben soll.
    Alles in allem ist es, wie bei religiösen Geschichten üblich, eine Frage des Glaubens. Wie möchte man seinen Gott sehen? Als rachsüchtiges, übelgelauntes Wesen oder als eine gütige, wohlgewollte Entität? Möchte man die Sache so sehen wie im folgenden Zitat:
    „Es heißt, diese Frucht sei ein Segen für die Welt, so süß. Oder, so meine ich, sie ist wie das Herz des Menschen, außen Rot, und doch, verborgen im inneren, finden wir den Wurm, die Fäule, den Makel. Wie herrlich sie auch im Ganzen sein mag, ein Biß genügt, und man erkennt den Kern des Menschen, verdorben.“ aus Terry Pratchett´s „Mac-Best“
    Wenn nun tatsächlich (aus welchen Gründen auch immer) die Sachlage falsch interpretiert hat und Adam und Eva dem bereits erwähnten Test unterzogen wurden, hätte die Menschheit keine Sünde begangen. Der Mensch hätte den ersten Schritt auf seiner Entwicklung getan; den ersten Schritt zu Erwachsenwerden. Würde das nicht ein Gott wollen? Seit dem ist die Menschheit viele Schritte gegangen. Nicht immer in die richtige Richtung, aber stetig voran. Aber Erwachsen muß er immer noch werden…

    „Die Wahrheit ist wie eine Skulptur – eine Perspektive reicht niemals aus für das wahre Verstehen.“ von unbekannt





    Autor: Ego (TH)
    Wie Ihr bereits mitbekommen habt, bin ich kein kein gläubiger Mensch, sondern Atheist. Weiterhin bin ich Evolutionist und von der wissenschaftlichen Methode überzeugt. Ich habe mir vor ein paar Tagen Gedanken zu diesem Thema gemacht, weil mir ein alternativer Weg der Menschheit vor Augen fiel. Nun möchte ich niemanden verärgen mit meinem Post, aber da ich mich logischerweise nicht in christlichen Kreisen bewege, konnte ich keine Meinung einholen, die von einem Gläubigen kommt. Ich möchte einfach wissen was IHR dazu denkt. Also...

    Was denkt Ihr?

  2. #2
    outiouti Gast

    Standard

    nun das Adam und Eva die Gsetze, die Gott ihnen auferlegte nicht hielten , bedeutet ja nicht das andere Menschen sie ebenfalls nicht gehalten hätten , damit aber jeder wieder zu einem ewigen Leben kommen kann - gibt Gott der Schöpfer klare Gesetze vor , mit diesen das zu bewerkstelligen ist - die ganze Aufregung ist also umsonst und lenkt im Grunde nur von einer gottestreuen Lebensweise ab .

    Die wissenschftliche Erkenntnis über die Existenz einer mitochondrialen Eva gilt als erwiesen .....interessant gell ?

    mfg

  3. #3
    Registriert seit
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    2.934

    Standard

    Hallo Meierchen

    Meinungen von Gläubigen .... wessen gläubig?

    Dass nun einiges in der Bibel eher legendenhaft dargestellt wird, ist offensichtlich, werden doch Geschichten wiederholt in gesteigerten Versionen dargestellt.

    Dass biblische Geschichten sehr aus der Lehre betrachtet werden, ob nun katholisch, evangelisch oder anderer Gruppierungen, oder gar aus jüdischer Sicht, denn letztere beschäftigen sich nun doch noch etwas länger mit diesen Texten, ist nun mal offensichtlich. Wenn nun einzelne aber Dinge missbrauchen, um damit Gewalt anzutun, besagt ja dann nicht, dass das „Ding“, also die biblischen Geschichten in dem Sinn falsch sind, denn sie wollen ja vielleicht auch etwas ganz anderes sagen, als allgemeint aus ihnen gemacht wird.

    Und so ist es auch, dass EINE Perspektive nie ausreicht, um zu verstehen. Also lässt sich das nicht einseitig nur aus katholischer Sichtweise betrachten. Um zu verstehen muss man nicht darauf schauen, was aus Texten gemacht wurde, sondern was Schreiber damit aussagen wollten. Somit drängt sich aber die Frage auf, lässt es sich denn überhaupt noch verstehen, da man den Verfasser nicht fragen kann?

    So besagt eine „jüdische“ Perspektive etwas anderes als die christliche Lehre über den vermeintlichen Sündenfall aussagt.


    So lässt sich die Adam und Eva Geschichte auch anders interpretieren, dass die Schlange die Begierde ist, die Begierde in uns, nicht personifiziert, sondern einfach der Mensch selber. Und es obliegt nun dem Menschen, ob er von dieser Schlange beherrscht werden will, oder ob er der Begierde den Kopf zertreten will. Eva gab zudem als einzige zu, dass die Begierde sie verlockte. Adam hingegen schob die Eigen- und Mitverantwortung der Frau zu. Solches Handeln führt auch heute noch „aus dem Paradiese“, aus der Harmonie.


    Die Verstossung aus dem Garten Eden ist weniger ein Verdammen des Menschen in eine vermeintlich ewige Hölle, sondern eher der Weg in ein Übungsfeld des Menschsein, sprich Nächstenliebe.



    Lehit

    Alef

  4. #4
    outiouti Gast

    Standard

    Legendenhaft - Hm - Spekulatiostheorie ....


    mfg

  5. #5
    Meierchen Gast

    Standard

    Also wenn euch recht verstehe, darf man diese Geschichte nicht zu ernst nehmen. Als Metapher anzusehen, ist die Schlange also das Verlangen. Die Begierde, die den Menschen oft in seinen Handelungen steuert. Trotzdem reichen mir diese Antworten noch nicht aus.

    Der Grund warum ich nun gerade die katholische Sichtweise gewählt habe, ist, daß diese am meisten verbreitet ist und das "übliche" Bild dieser Geschichte.

    Und mit Gläubigen meine ich jemanden, der an ein höheres göttliches Wesen glaubt. An welches auch immer,ob nun existent oder nicht. (Überings: Ist es nicht interessant, das es so viele Götter gibt. Fast jede Kultur hat ihre eigenen. Im indischen sogar unzählige pro Haushalt.)

  6. #6
    Registriert seit
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    2.934

    Standard

    Meierchen

    Es gibt da so eine Weisheit:

    Wer die Schrift (also die Bibel) wörtlich nehmen will, der wird daran zerbrechen, wer sie aber verstehen will, wird durch sie Leben (gemeint ist ein lebenswertes Leben).

    So kann man die Geschichten schon Ernst nehmen, nur nicht immer wörtlich, da vieles ja bildhaft dargestellt ist.


    Nun kann man das aber nicht allgemein anwenden, dass alle Christen so denken. Es gibt sehr wohl Gruppierungen, die alles wortwörtlich verstehen wollen. Ich bin da mehr für das Verstehen. Für das Verstehen muss man aber nicht die Tradition betrachten, sondern das Ursprüngliche.


    Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer


    .... Antworten reichen nicht aus ... nein, Antworten reichen nie aus, denn sie werden nie einheitlich sein.
    Aber ansonsten kannst du noch gezielter nachfragen


    Alef

  7. #7
    outiouti Gast

    Standard

    nun wenn von einem paradiesischen Garten Eden die Rede ist in dem der Mensch ewig leben soll, sich mehren soll, und glücklich sein soll, so ist das sehr wortwörtlich zu nehmen

    wenn man jedoch an der falschen Stelle deutet - so wird jesus zum blökenden Schaf - was aber nicht gemeint ist wenn vom Lamm Gottes die Rede ist .

    Soviel zur Legende der Spekulatiusbarone ....

    mfg

  8. #8
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    2.934

    Standard

    Da spricht wohl jemand wirres Zeugs ......................

    Bist du nun ein Wortverdrehen? Oder hat nun hier jemand Jesus als blökendes Schaf bezeichnet?


    Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer


    Alef

  9. #9
    outiouti Gast

    Standard

    wirr ist zu behaupten etwas sei legendenhaft - ohne einen Beweis ...

    das ist Spekulatiosbaronstheorie sozusagen

    mfg

  10. #10
    Registriert seit
    06.12.2006
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    2.934

    Standard

    Du hast nun wirklich meine Worte verdreht, das muss ich nun wirklich nicht beweisen.


    Polemisieren schient deine Stärke zu sein, aber bringen kannst du nichts, noch weniger irgendwelche Beweise.


 

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