Sei Deiner Welt, in der Du lebst, so gut Du kannst ein Engel,
dann wird sie Dir, trotz des Gefühls der Mängel,
so gut sie kann ein Himmel sein.
Verfasser unbekannt
gelesen auf: http://www.gott-welt-gedanken.blogspot.com
Sei Deiner Welt, in der Du lebst, so gut Du kannst ein Engel,
dann wird sie Dir, trotz des Gefühls der Mängel,
so gut sie kann ein Himmel sein.
Verfasser unbekannt
gelesen auf: http://www.gott-welt-gedanken.blogspot.com
Wenn wir dies schöne Buch, die Welt genannt,
mit rechter Sorgfalt nur zu lesen wüssten,
wie deutlich sich uns offenbaren müssten
die Kunst und Weisheit dessen, der's geplant!
Denn seine Macht, die alle Mächte bannt,
Gerechtigkeit, die straft vermess'nes Lüsten,
und Vorsehung, umspannend fernste Küsten,
sie würden uns aus jedem Blatt bekannt.
Doch uns, wie törichte Kinder, freut's zu sehn
gefärbtes Pergament nur, goldne Ranken;
So lassen wir das Beste uns entgehn,
erfassen nie des Schreibers Grundgedanken.
Und macht doch unser Sinn bei etwas halt,
ist's nur ein Bildchen, an den Rand gemalt.
Sonett von William Drummond of Hawthornden (1585 - 1649)
Oft werde ich schwach und glaube Dir nicht,
- aber Du bist da!
Oft habe ich Angst und vertraue Dir nicht,
- aber Du bist da!
Oft bin ich innerlich so überfüllt und rede nicht mit Dir,
- aber Du bist da!
Oft höre ich nicht und folge Deinem Ruf nicht,
- aber Du bist da!
Oft urteile ich über Menschen, die Du liebst,
- aber Du bist da!
Oft verrate ich Dich und willige in das Böse ein,
- aber Du bist da!
Oft kümmere ich mich nicht um Dich und lebe mein Leben,
- aber Du bist da!
Oft verkenne ich Deine Größe und halte mich selbst für groß,
- aber Du bist da!
Oft denke ich nicht an Deine Allmacht und komme mir stark vor,
- aber Du bist da!
Oft spüre ich Deine Nähe nicht und und fühle allein,
- aber Du bist da!
ein Auszug, von urs-leo (?)
aus seinem blog http://www.gott-welt-gedanken.blogspot.de
Noch keiner stieg so hoch empor,
dass Gott ihn aus dem Blick verlor,
und keiner fiel so tief herab,
dass Gott ihn aus den Händen gab.
von Hermann Burte (1879 - !960)
Erklär mir, Liebe
Dein Hut lüftet sich leis, grüßt, schwebt im Wind,
dein unbedeckter Kopf hat's Wolken angetan,
dein Herz hat anderswo zu tun,
dein Mund verleibt sich neue Sprachen ein,
das Zittergras im Land nimmt überhand,
Sternblumen bläst der Sommer an und aus,
von Flocken blind erhebst du dein Gesicht,
du lachst und weinst und gehst an dir zugrund,
was soll dir noch geschehen -
Erklär mir, Liebe!
Der Pfau, in feierlichem Staunen, schlägt sein Rad,
die Taube stellt den Federkragen hoch,
vom Gurren überfüllt, dehnt sich die Luft,
der Entrich schreit, vom wilden Honig nimmt
das ganze Land, auch im gesetzten Park
hat jedes Beet ein goldner Staub umsäumt.
Der Fisch errötet, überholt den Schwarm
und stürzt durch Grotten ins Korallenbeet.
Zur Silbersandmusik tanzt scheu der Skorpion.
Der Käfer riecht die Herrlichste von weit;
hätt ich nur seinen Sinn, ich fühlte auch,
daß Flügel unter ihrem Panzer schimmern,
und nähm den Weg zum fernen Erdbeerstrauch!
Erklär mir, Liebe!
Wasser weiß zu reden,
die Welle nimmt die Welle an der Hand,
im Weinberg schwillt die Traube, springt und fällt.
So arglos tritt die Schnecke aus dem Haus!
Ein Stein weiß einen andern zu erweichen!
Erklär mir, Liebe, was ich nicht erklären kann:
sollt ich die kurze schauerliche Zeit
nur mit Gedanken Umgang haben und allein
nichts Liebes kennen und nichts Liebes tun?
Muß einer denken? Wird er nicht vermißt?
Du sagst: es zählt ein andrer Geist auf ihn ...
Erklär mir nichts. Ich seh den Salamander
durch jedes Feuer gehen.
Kein Schauer jagt ihn, und es schmerzt ihn nichts.
(Ingeborg Bachmann)
Nicht nach Ehre will ich trachten;
ihre Last ist mir zu schwer.
Gut und Geld will ich verachten;
ihre Bürde drückt zu sehr.
Doch nur eins sei mir beschieden,
- selig der, dem dies verlieh'n: -
Dass ich möcht' in Jesu Frieden
stille meine Straße zieh'n!
Verfasser unbekannt
Lieber Glanz der Abendsonnen,
schein' auch mir einmal,
wenn mein Erdentag verronnen,
lieber, linder Strahl!
Eine letzte Garbe heben,
müd' und freudig doch,
eine letzte Liebe geben,
ja, das möcht' ich noch!
Hab' genug erlebt, gesehen!
Auf des Meisters Wink
darf ich still nach Hause gehen.
- Sonne, dann versink' - !
unbekannter Dichter
Sei mir, Christus, tausendmal gegrüßt,
der mein Herz stets näher zu sich zieht,
der vergänglich Leid in Ewigkeit versüßt,
und in mir klinget wie ein sehnend Lied,
der meiner Nächte bangen Kummer stillt,
und das Herze mir mit seinem Frieden füllt!
RKS (Identität der Verfassers nicht bekannt)
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