Ich persönlich meine, das Problem erkannt zu haben. Im Altertum war es Usus, berühmte Persönlichkeiten zu vergöttern. Was der Nachwelt über diese Götter weiter gegeben wurden, hatte vielleicht in Grundzügen noch etwas mit den VIPs gemeinsam, aber im Grunde rankten sich mehr und mehr Mythen um diese Berühmtheiten.
Wenn wir einmal in die Religionsgeschichte des alten Babylon abtauchen, taucht im 1. Buch Mose ein gewisser Nimrod auf. Nach dessen vermutlich gewaltsamem Tod gebar seine Frau Semiramis einen Sohn, den Thammuz. Von ihm behauptete sie, dass er der reinkarnierte Nimrod sei - folglich war ihr Sohn jetzt ihr Mann. Aber diese charmante Dame hatte noch andere Ideenfürze, die ihr abgekauft wurden und schnell einmal waren sie Götter. In China sind sie noch heute unter den Namen Shing Moo und MaTsoopo bekannt und bei uns als Maria und Jesus.
Irgendwann befand die Kirche, die es in ihrer heutigen Form damals allerdings noch nciht gab, dass man auch den jüdischen Rabbi Jeshua in Jesus umtaufen könne. Es kam zu einem Mischmasch aus Thammuz, anderen Ideenfürzen und Jeshua und dazu sagen wir heute "Jesus". Dazu sollte man aus sicherer Quelle wissen, was in der Zeit zwischen der Abfassung der "NT"-Texte und ihrer Übersetzung durch Martin Luther, in der die katholische Kirche die alleinige Verfügungsgewalt über diese Schriften hatte, mit diesen Schriften geschehen ist. Eine (literarische) Vermischung von Gottheiten ist in der Religionsgeschichte bestens als Synkretismus bekannt. Der christliche Jesus wäre ein aktuelles Beispiel für Synkretismus. Ich könnte noch mehr Beispiele dafür anfügen, warum Jesus nicht der sein kann, für den Christen ihn halten.
Nehmen wir einmal an, wir haben zwei Götzen: Der eine heisst Maria und der andere heisst Jesus. Beide sind traditionell unverbrüchlich miteinander verbunden. Kann Jesus "biblischer" werden, wenn man die heilige Jungfrau geflissentlich ignoriert? Natürlich nicht. Gott hat Mose seinen Namen geoffenbart - und dieser Name ist nicht Jesus! Der Gott, der sich Moses geoffenbart hatte, hat sogar verboten, zu Jesus zu beten (2. Gebot).
Shomer
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