Äh ... ja ... Diese "richterliche Rechtsfortbildung" findet in Systemen mit kodifiziertem Recht aber trotzdem ihre Grenze bei der weitestmöglichen Wortbedeutung.
Schon Jesu Wortwahl in Mt. 5,31-32 ("Ferner ist gesagt worden: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt, muss ihr eine Scheidungsurkunde geben. Ich aber sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, liefert sie dem Ehebruch aus; und wer eine Frau heiratet, die aus der Ehe entlassen worden ist, begeht Ehebruch.") zeigt, dass er sich von der geltenden Auffassung abgrenzt.
Ich verweise da nicht nur auf die ägyptischen Plagen, sondern z. B. auch auf 1 Sam. 5, wo Gott die Philister mit einer Seuche heimsucht, oder 2 Kön. 19,35, wo Gott 185.000 Assyrer tötet. (Diese Zahl ist aber natürlich völlig unglaubwürdig, ein so großes Belagerungsheer wäre logistisch damals nicht möglich gewesen. Das Ereignis selbst halte ich schon für historisch, nicht aber die Zahl und dass Gott hinter den Todesfällen steckte, das war wohl eine Seuche.)
Und wo bitte tut er das?
Es war aber eine jüdische Schrift, die in die Septuaginta aufgenommen wurde, also von den damaligen Juden geschätzt wurde. Im Übrigen war die Zusammenstellung des Kanons des AT eine recht willkürliche Angelegenheit.
Ja, Jesus sagt das.
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