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  1. #1
    Vico Gast

    Standard Schabbatlesungen und Kommentar

    „VA’JERA – Und Er erschien“, 1. Mose 18,1 bis 22,24

    Haftara-Prophetenlesung: 2. Könige 4,1-37

    Kommentar

    Unsere Wochenlesung beginnt mit der Gastfreundschaft Abrahams und Sarahs. Sie „eilten“ in Vorbereitung des Mahls für die drei Gottesmänner in der Hitze des Tages bei Alon Mamre. Das Beste war gerade gut genug. (Auffallend ist, dass Rindfleisch zusammen mit Milch verzehrt wurde, ganz unkoscher im Sinne des heutigen religiösen Judentums - doch es geschah ja bevor die Thora gegeben wurde!)
    Solche „klassische“ Gastfreundschaft ist heute noch unter den Arabern, Beduinen und besonders bei den sephardischen Juden zu finden. Auch das Neue Testament hebt die Wichtigkeit der Gastfreundschaft hervor, „denn wer weiß, wen er gerade zu Gast hat, vielleicht wie bei Abraham einen Gesandten Gottes?“ Weise keinen Gast ab, wenn er auch unerwünscht sei – vielleicht hat er ein Wort von Gott für Dich.

    Es folgt eine weitere Glaubensprüfung, und Sarah lacht (18,12-15). Sie, die 90 Jährige, blickt auf ihre menschlich-biologische Befindlichkeit. Gerade da geschieht das Übernatürliche, Gottes Eingreifen. Das sind oft die Punkte, an die uns Gott führen muss, denn dann kommt uns der Zuruf: „Ist etwa für den HERRN etwas unmöglich?“ (18,14) Ja, erst muss in uns das Fleisch und der Eigenwille tot sein, dann kann der HERR wirken.

    Nachdem die Männer Abraham die hoffnungsvolle Lebensbotschaft kundgaben, blickten sie in Richtung der wasserreichen und von Lot geliebten Stadt, Sodom, und richteten an sie eine Todesbotschaft!
    Abraham, als der erste Fürbitter überhaupt, handelte mit allen Mitteln. 50, 45, 30, 20, ja bis herab auf zehn Gerechte, um derer willen diese Sündenstadt verschont werden sollte. Wäre die Mindestzahl vorhanden gewesen - Gott hätte es verhindert. Weiter herab als bis auf zehn ging Abrahams Flehen nicht. Im Neuen Testament werden die Zeiten Lots mit der künftigen Endzeit verglichen. So sollten wir bei Abrahams Gerechtensuche aufmerken. Abrahams Handeln mit Gott war demütig und zurückhaltend: „Ich bin ja nur Staub und Asche (18,27)“. Nicht mit Hochmut! Die Zahl von mindestens zehn Betern während eines Gottesdienstes in einer Synagoge, genannt Minjan, hat hier ihren Ursprung. Kapitel 19 spricht von der Zerstörung Sodoms und Gomorrahs, doch zuvor rettet Gott, durch seine Gesandten, Lots Familie – denn er war ein Gerechter (Zaddik) seiner Generation, siehe 2. Petrus 2,7. Gott ruft uns aus der Welt heraus, doch warnt er uns: „Gedenke an Lots Weib!“ (Lukas 17,32), denn ihr Herz hing an der Welt. „Viele sind die Gerufenen, aber wenige die Erwählten!“ (Matthäus 22,14)

    Interessante Ähnlichkeit: Noah und Lot; beide Gerechte ihrer Zeiten, herausgerettet und -gerufen, dann aber enden beide in Trunkenheit und es führte sogar in beiden Fällen zu sexueller Unzucht innerhalb der Familie – darauf aber auch folgten zwei Flüche!!

    Wir sehen im Absatz von den Töchtern Lots, wie der Geist Sodoms, ein Geist der Unzucht, noch in ihnen war (ab Vers 31). Oder war es ein Racheakt an ihrem Vater, der die Jungfrauen dem zügellosen Mob hingeben wollte? Beide Völker, Moab und Ammon, wurden verflucht und befinden sich heute wie damals auf der östlichen Seite des Jordans, genannt Jordanien. Amman, die Hauptstadt Jordaniens, trägt den Namen bis heute.
    Im Kapitel 21 wird über die Geburt Isaaks berichtet, sein hebräischer Name „Jitzchak“ bedeutet: „Er wird lachen“. Am achten Tag wurde er beschnitten. Jitzchak ist die - langversprochene – Erfüllung der Verheißung Gottes! Sein Lachen ist auch so zu verstehen: Das Unmögliche, das Gott möglich macht, ist (nur) scheinbar lächerlich. (Vers 6)

    In Kapitel 22 lesen wir von der größten Glaubensprüfung in Abrahams Leben. Er soll seinen geliebten Sohn, auf den er so lange gewartet hat, auf dem Berg Morija opfern. Abraham zögert nicht. Frühmorgens macht er sich auf den Weg, ganz gehorsam im Glauben war er bereit, es zu vollziehen – ja, das Schlachtmesser war schon erhoben. Da kam die Stimme Gottes: „Abraham, Abraham! ... Denn nun habe ich erkannt, dass du Gott fürchtest.“ (22,12) Danach überschüttete der HERR ihn mit Segen. Es hat sich gelohnt, Gott zu gehorchen! Die vergleichbare Szene von der Opferung eines geliebten und einzigen Sohnes wird viele Jahre später am Berg Golgatha geschehen. Das soll Abraham – laut messianischem Glauben – schon damals in einer Vision gesehen haben, denn er nannte die Stätte: Der HERR sieht. (Vers 14)

    - Michael Schneider -

    **************************


    Lieber Isaak,

    und wen sonst es noch interessiert, Herr Michael Schneider ist Jude (messianisch).
    Ludwig Schneider ist sein Vater.


    Shabbat Shalom
    Vico

  2. #2
    Vico Gast

    Standard Shabbatlesung mit messianisch- jüdischem Kommentar

    „CHAJE SARAH – Saras Lebensalter“, 1. Mose 23,1 bis 25,18

    Haftara-Prophetenlesung: 1. Könige 1,1 31

    Kommentar

    Unsere Schabbat-Lesung beginnt mit Sarahs Tod und endet mit Abrahams Tod. Eine Auslegung sagt, dass Abraham seine Jugendliebe, Sarah, tot fand, als er mit Isaak gesegnet vom Berg Moriah zurückkehrte. Sarah konnte es wohl nicht verkraften, die Möglichkeit, dass die bittere Botschaft vom tatsächlichen Opferung Isaaks komme!? Sarah stirbt im Alter von 127 Jahren. Abraham führt nun mit Efron dem Hetiter um das Grundstück, in dem er „seine Tote“ bestatten will, eine Verhandlung, die alle Züge echten orientalischen Feilschens trägt. Rhetorische Floskeln und Höflichkeitsformeln werden in großer Fülle ausgetauscht. Nicht jedes „Ja!“ und nicht jedes „Nein!“ sind ganz wörtlich gemeint, und geschmückt mit Lobsprüchen wie: „Abraham, du bist ein Fürst Gottes unter uns...“ kommt man endlich zur Sache, als Efrons Augen das Geld sah (Vers 13), schlug er ihm den vollen Preis auf: 400 Silbershekel.

    Heute, im Angesicht der politischen Lage, wissen wir Gott Dank, dass wir die Beurkundung dieses Immobiliengeschäfts schriftlich überliefert bekommen haben. Es ist juristisch unangreifbar, dass das Eigentum einwandfrei auf Abraham übergegangen ist. Neben dieser heiligen Stätte Hebron trifft dies auch für den Tempelberg in Jerusalem zu (2. Samuel 24,24) und auch für die Grabstätte Josefs in Sichem, dem heutigen Nablus (Josua 24,32).
    Kapitel 24 berichtet von dem Auftrag, den der alte Abraham seinem treuen Diener Elieser, dem „Herrscher über sein Haus“, erteilt. Früher, in seiner scheinbar endgültigen Kinderlosigkeit, war er sogar einmal bereit, ihm alles zu vererben (siehe Kapitel 15,2). Jetzt soll er seinem geliebten Sohn Isaak (Jitzchak) eine Frau aus Abrahams Vaterhaus nehmen. Bevor Abraham, der Vielgeprüfte und an Erfahrung Reiche, stirbt, will er sicher sein, dass die Linie des verheißenen Segens weitergeführt wird. Da kam eine kanaanitische Frau nicht in Frage (vergleiche 1. Mose 9,25). Abraham weigerte jede Vermischung mit einem Fremdvolk bzw. dem Weltlichem, sondern war seiner Erwählung und Segen treu. Volle Unabhängigkeit und Absonderung, denn er sah die Gefahr von Assimilation!

    Der Knecht erfleht ein klares Zeichen, und es trifft ein: Rebekka (Rivka), die Enkelin von Abrahams Bruder Nahor, aus Aram (24,15), spendet nicht nur ihm selbst, sondern darüber hinaus allen seinen Kamelen Wasser. Elieser schaut zu und fragt sich prüfend, ob sie die von Gott Bestimmte sei oder nicht (24,21). Wenn vor unseren Augen sich die Verheißung erfüllt, sollten wir über das skeptische Prüfen hinausgelangen!
    Jakob und auch Mose trafen ihre Frauen am Brunnen!!!
    Hier finden wir auch u.a. die bis heute im Judentum praktizierte Sitte von einem Trauerschleier bei der Braut während der Trauung unterm Baldachin (Chuppa), wie eins Rebekka es tat: „... Da nahm sie den Schleier und verhüllte sich“. (24,65b)

    Wussten Sie, dass gerade an diesem Schabbat von der Lesung „Chaje Sarah“ Tausende jüdische Besucher diesen in Hebron verbringen und die Machpela Höhle?

    Dann begegnen wir zum ersten Mal Rebbekas Bruder Laban. Er sieht auf die vielen Geschenke. Streben nach Gewinn und Reichtum prägen seinen Charakter. Später wird Rebekkas Sohn Jakob über 20 Jahre für ihn arbeiten.
    In Kapitel 25 lesen wir, dass Abraham in seinem Alter nochmals heiratet und sechs weitere Söhne von Ketura bekommt. Dann stirbt Abraham im „guten Alter“: 175 Jahre! Seine Söhne Isaak und Ismael begraben den Vater in der Machpela in Hebron (25,9). So sind dort die drei Erzväter und ihre Frauen beigesetzt: Abraham und Sarah, Isaak und Rebekka, Jakob und Lea. Nur Rahel nicht, Jakobs geliebte Frau. Ihr Grab befindet sich ‘am Wege gen Bethlehem’. Ferner, erzählt die jüdische Überlieferung/Tradition, dass auch Adam und Eva in der Machpela-Höhle beerdigt sind – da zwei Doppel-Höhlen dort entdeckt wurden (Mechpela = doppel).
    Der Prophetenabschnitt, die Haftara, aus 1. Könige 1 spricht von den letzten Tagen König Davids und dessen Nachfolgeregelung- und -vorsorge, die leicht hätte scheitern können. Wie schon bei Abraham sorgte die Mutter dafür, dass der richtige Sohn seinen Platz einnahm.

    - Michael Schneider -


    Shabbat Shalom!
    Herzlichst,Vico

  3. #3
    Victor Gast

    Standard

    Schabbat-Lesung und Kommentar
    „Dewarim - Worte“,
    5. Mose 1,1 – 3,22
    Haftara-Prophetenlesung: Jesaja 1,1-27

    Kommentar:

    Die Parascha eröffnet die Lesung des Fünften Buches Mose und gibt dem ganzen Buch seinen hebräischen Namen. Die Besonderheit des Buches zeigt sich an folgender Gegenüberstellung: 4. Mose 1,1: „Und der HERR redete zu Mose...“ 5. Mose 1,1: „Dies sind die Worte, die Mose zu ganz Israel geredet hat...“ Im Deuteronomium begegnet uns ein Mose, der aus dem Eigenen redet und dessen Worte letztlich durch Gott selbst autorisiert sind. Der unbeholfene Sprecher (vgl. 2. Mose 4,10) hat sich gewandelt zu einem, der sagen kann: „Horcht auf, ihr Himmel, ich will reden, und die Erde höre die Worte meines Mundes! (5. Mose 32,1)“, dessen Lied seinen Platz neben dem Lied des Lammes hat (Offenbarung 15,3).

    Der Text bringt in gewaltiger Exposition einen Abriss der Wüstenzeit. Es findet keine verklärende Geschichtsschreibung statt, sondern ohne beschönigende Schnörkel wird Schuld und daraus folgendes Gericht benannt. Der falsche Rat der zehn Kundschafter wird ebenso erwähnt wie eigenmächtige Eroberungszüge ohne Gottes Auftrag. „Der heutige Wochenabschnitt ist aktueller denn je, denn auf die Frage, warum die Kinder Israel 40 Jahre durch die Wüste irren mussten, nennt Mose unverhohlen die Dinge beim Namen. Es scheint, als wiederhole sich dieses Drama, denn erneut wehrt sich Israel, die Verheißung Gottes zu realisieren. Israel war 1967 so dicht am Ziel; es hätte nur das durch ein Wunder in nur sechs Tagen eroberte Eretz Israel mit Jerusalems Altstadt annektieren sollen. Weil Israel dies nicht tat, rückte alles wieder in weite Ferne.“

    Der Weg wird nicht nur mit dem Schwert gebahnt, sondern auch mit Diplomatie gesucht. Es wird nicht nur Beute gemacht, sondern auch um Geld Nahrung gekauft. Denn das Gebirge Se’ir gehört Esau, und Moab gehört Lot. Resümee: „Diese vierzig Jahre ist der HERR, dein Gott, mit dir gewesen; es hat dir an nichts gemangelt. (5. Mose 2,7)“

    „Damals wie auch heute führte Gott sein Volk nicht in ein unbewohntes, leeres Land, sondern in ein von Fremden/Heiden bewohntes Land. Selbst Jerusalem, von Gott zu seiner Wohnstatt erkoren und auf ewig zur Hauptstadt Israels ernannt, existierte schon vorher als bevölkerte Jebusiterstadt.
    Gottes Wille läuft oft unserer Vernunft zuwider... Israels Landnahme, damals und heute, kann man eben nur göttlich verstehen. Was Israel heute braucht, sind nicht Rhetoriker, die viel Worte und unbrauchbare Abkommen machen, sondern Menschen wie Mose, die sich als Täter, als Ausführer der Verheißungen qualifizieren.“

    Die Könige Sihon und Og wurden zum Zeichen des Siegeszugs der Gesalbten (Psalm 105,15) Gottes: „Und dem Josua gebot ich zu jener Zeit und sprach: Deine Augen haben alles gesehen, was der HERR, euer Gott, diesen beiden Königen getan hat. So wird der HERR allen Königreichen tun, zu denen du hinüberziehst. Fürchtet sie nicht! Denn der HERR, euer Gott, er ist es, der für euch kämpft! (5. Mose 3,22)“

    Das – Gott sei Lob – macht Er auch noch heute!


    – Michael Schneider –

    www.israelheute.com


    Ein herzliches Shabbat Shalom uns allen!

    Victor

  4. #4
    Victor Gast

    Standard

    Shabbat-Lesung und Kommentar
    „Nitzavim – Ihr steht“,
    5. Mose 29,9 30,20
    Haftara-Prophetenlesung: Jesaja 61,10 63,9

    Kommentar

    Wir nähern uns dem Ende der Abschiedsrede des Mose, die an das gesamte Volk gerichtet war, von den Stammesoberhäuptern an bis hin zum ‘Holzhauer und Wasserschöpfer’. In unserer Lesung finden wir abermals eine Bestätigung der Gültigkeit und Ewigkeit der Worte der Verheißungen, die Mose, der demütige Knecht Gottes, sprach. Nehmen wir als Beispiel Vers 13f: „Doch nicht mit euch allein schließe ich diesen Bund ..., sondern sowohl mit dem, der heute hier ist, ... als auch mit dem, der heute nicht mit uns hier ist.“
    Ein ewiger Bund!
    Die in den Versen 17 bis 19 beschriebenen Leute, die ihr Herz von dem HErrn abwenden, lassen leider auch an neuzeitliche Gemeindemitglieder denken, die im Neuen Testament ‘lau’ genannt werden. Doch der HErr wird solches nicht dulden.

    Im Kapitel 30 sehen wir eine bevorstehende Diasporazeit der Juden, eine Vertreibung und Verstreuung unter die Völker, angedeutet. Aber das wird nicht für immer sein: „... dann wird der HERR, dein Gott, dein Geschick wenden und sich über dich erbarmen. Und er wird dich wieder sammeln aus all den Völkern, wohin der HERR, dein Gott, dich zerstreut hat.“ (Vers 3)
    Im selben Kapitel sagt uns der HErr Zebaoth, dass Seine Gebote gegenwärtig sind und daher auch gehalten werden können! Die Verse 11 bis 14 sprechen es klar aus. Vielleicht sagen uns diese Verse aber auch das: Gottes Gebot ist nicht außer Reichweite! Man muss nicht in andere Länder oder gar Kontinente zu irgendeiner Erweckungs-Konferenz reisen, um dort Gott zu erleben, denn ‘das Wort ist ganz nahe’ – in Mund und Herzen, um es zu tun!

    Vers 15: „Siehe, ich habe dir heute vorgelegt das Leben und das Gute, den Tod und das Böse!“ Klar und eindeutig drängt sich der Vers auf. Jeder darf und sollte ihn persönlich hören. Es ist auch heute noch des HErrns Ruf an den Menschen, den der Prophet Jesaja so ausdrückt: „Ich (der HErr) habe den ganzen Tag meine Hände ausgebreitet zu einem widerspenstigen Volk ...“
    (Jesaja 65,2; vgl. 59,1 und im NT 2. Petrus 3,9)

    Mose fleht und ist der Hoffnung, dass seine Leute, das Volk, das er nun 40 Jahre gut kennt, doch zwischen ‘Leben und Tod, Segen und Fluch, die er ihnen vorgelegt hat sich für das Leben und den Segen entscheidet! „So wähle das Leben, damit du lebst...“ (Vers 19).

    Im Prophetenabschnitt aus Jesaja 61 finden wir das schöne messianische Lied „Sos asis ba-Adonai...“ (Freuen, ja freuen will ich mich in dem HERRN! Jubeln soll meine Seele in meinem Gott! Denn er hat mich bekleidet mit Kleidern des Heils...; Vers 10)

    Darum, laßt uns das Leben wählen und fröhlich in dem HERRN sein!

    - Michael Schneider -

  5. #5
    Victor Gast

    Standard

    Shabbatlesungen und Kommentar

    „WaJelech – Ihr steht / Und er ging“,
    5. Mose 31,1–30
    Haftara-Prophetenlesung: Hosea 14,2-10 und Micha 7,18 20

    Kommentar

    Wir befinden uns in Mitten den Zehn Buß- und Umkehrtage (Teschuwa-Tage) zwischen dem Gerichts- und Neujahrstag, Rosch HaSchana, und dem großen Jom Kippur-Versöhnungstag. Darum nennt sich auch dieser Schabbat, Schabbat-Schuwa, d.h. der Schabbat des Umkehrs, wo der Mensch solange die „Bücher des Lebens“ vor Gott noch offenstehen, Reue und Buße gegenüber Gott und Mensch tun und sein Schicksal ändern und bestimmen kann.

    In unserer Parascha ‘WaJelech’ werden wir Zeuge des letzten Tages im Leben des Mose, er war genau 120 Jahre alt. Gemäß jüdischer Tradition fallen sein Geburtstag und sein Todestag gleichermaßen auf den 7. Tag des Monats Adar. 120 Jahre sind das Lebensalter eines Gerechten. Heute wird an diesem Datum der Verstorbenen gedacht, deren Todestag und –ort (wie einst bei Mose) unbekannt ist.
    Josua obliegt es von nun an, den Jordan zu überschreiten und das Volk ins Gelobte Land hineinzuführen. Als Mose dem Volk sagte, dass er an diesem Gang nicht mehr teilnehmen würde, herrschte sicher Unsicherheit und Furcht, denn ‘der Gottesmann verlässt uns nun’.
    Darum die wiederkehrenden Verheißungen: „Seid stark und mutig, fürchtet euch nicht und erschreckt nicht vor ihnen! Denn der HERR, dein Gott, er ist es, der mit dir geht; er wird dich nicht aufgeben und dich nicht verlassen.“ (31,6; auch Vers 8)

    Als Letztes schrieb Mose die Thora nieder und überreichte sie den Priestern, den Leviten. So ist denn das Schreiben der Thora auch das letzte Thoragebot. Im Vers 22 lesen wir über das „Lied Mose“ (hebr. Schirat Mosche), das er schrieb und lehrte, was im folgenden Kapitel abgedruckt wird. Im neutestamentlichen Endzeitbuch die „Offenbarung“ finden wir im 15. Kapitel diesbezüglich eine Bestätigung, dass das Volk Israel und die Gemeinde Jesu, d.h. der Erste Bund und der Neue Bund, sich ergänzen und nicht anstelle des anderen kommen!
    „Und sie singen das Lied Mose, des Knecht Gottes, und das Lied des Lammes und sagen: ‘Groß und wunderbar sind Deine Werke, HErr, Gott, Allmächtiger! Gerecht und wahrhaftig sind Deine Wege, o König der Nationen’“. (Vers 3) Dazu kann man nur Amen! sagen. Ja, Er ist König der Juden und König der Nationen.

    Im Vers 10 finden wir ein Hinweis warum die Abschließung der Thoralesung auf das Fest Sukkoth fällt, was auch heute noch getan wird. Sukkot, das Laubhüttenfest, d.J. 14.-20. Oktober, wird vollendet mit Simchat Thora, dem Fest der Freude an der Thora. An Simchat Thora wird der einjährliche Lesezyklus der Fünf Bücher Mose vollendet und zugleich neu eröffnet.

    Mose betonte die ‘Beschneidung des Herzens’ (30,6), weil er etwas vom menschlichen Herzen seines Volkes wusste (31,27): „Denn ich kenne deine Widerspenstigkeit und deine Halsstarrigkeit wohl. Siehe heute [schon], während ich noch bei euch lebe, seid ihr widerspenstig gegen den HERRN gewesen; wieviel mehr nach meinem Tod!“
    Wir dürfen unser Vertrauen nicht auf Menschen gründen, sondern auf den HErrn allein!

    An diesem Schabbat-Schuwa wird aus den Propheten die Verse aus Hosea 14 gelesen: „Schuwa, Israel, ... Kehrt um, o Israel, bis zum HERRN, deinem Gott! Denn du bist gestürzt durch deine Schuld... Sagt zu Ihm: ‘Vergib alle Schuld und nimm an, was gut ist!’“.

    Und mit den Versen aus Micha 7 endet man die Schabbatlesung: „Wer ist ein Gott wie Du, der Schuld vergibt und Vergehen verzeiht dem Überrest Seines Erbteils! Nicht für ewig behält Er Sein Zorn, denn Er hat Gefallen an Gnade. Er wird sich wieder uns erbarmen...“ (Verse 18-20)
    Das wünschen wir dem Volk Israel besonders jetzt zu den Bußetagen, wo es in den Synagogen sitz und um Sühne und Vergebung bittet.

    - Michael Schneider -


 

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