Shabbat-Lesung und Kommentar
„Nitzavim – Ihr steht“,
5. Mose 29,9 30,20
Haftara-Prophetenlesung: Jesaja 61,10 63,9
Kommentar
Wir nähern uns dem Ende der Abschiedsrede des Mose, die an das gesamte Volk gerichtet war, von den Stammesoberhäuptern an bis hin zum ‘Holzhauer und Wasserschöpfer’. In unserer Lesung finden wir abermals eine Bestätigung der Gültigkeit und Ewigkeit der Worte der Verheißungen, die Mose, der demütige Knecht Gottes, sprach. Nehmen wir als Beispiel Vers 13f: „Doch nicht mit euch allein schließe ich diesen Bund ..., sondern sowohl mit dem, der heute hier ist, ... als auch mit dem, der heute nicht mit uns hier ist.“
Ein ewiger Bund!
Die in den Versen 17 bis 19 beschriebenen Leute, die ihr Herz von dem HErrn abwenden, lassen leider auch an neuzeitliche Gemeindemitglieder denken, die im Neuen Testament ‘lau’ genannt werden. Doch der HErr wird solches nicht dulden.
Im Kapitel 30 sehen wir eine bevorstehende Diasporazeit der Juden, eine Vertreibung und Verstreuung unter die Völker, angedeutet. Aber das wird nicht für immer sein: „... dann wird der HERR, dein Gott, dein Geschick wenden und sich über dich erbarmen. Und er wird dich wieder sammeln aus all den Völkern, wohin der HERR, dein Gott, dich zerstreut hat.“ (Vers 3)
Im selben Kapitel sagt uns der HErr Zebaoth, dass Seine Gebote gegenwärtig sind und daher auch gehalten werden können! Die Verse 11 bis 14 sprechen es klar aus. Vielleicht sagen uns diese Verse aber auch das: Gottes Gebot ist nicht außer Reichweite! Man muss nicht in andere Länder oder gar Kontinente zu irgendeiner Erweckungs-Konferenz reisen, um dort Gott zu erleben, denn ‘das Wort ist ganz nahe’ – in Mund und Herzen, um es zu tun!
Vers 15: „Siehe, ich habe dir heute vorgelegt das Leben und das Gute, den Tod und das Böse!“ Klar und eindeutig drängt sich der Vers auf. Jeder darf und sollte ihn persönlich hören. Es ist auch heute noch des HErrns Ruf an den Menschen, den der Prophet Jesaja so ausdrückt: „Ich (der HErr) habe den ganzen Tag meine Hände ausgebreitet zu einem widerspenstigen Volk ...“
(Jesaja 65,2; vgl. 59,1 und im NT 2. Petrus 3,9)
Mose fleht und ist der Hoffnung, dass seine Leute, das Volk, das er nun 40 Jahre gut kennt, doch zwischen ‘Leben und Tod, Segen und Fluch, die er ihnen vorgelegt hat sich für das Leben und den Segen entscheidet! „So wähle das Leben, damit du lebst...“ (Vers 19).
Im Prophetenabschnitt aus Jesaja 61 finden wir das schöne messianische Lied „Sos asis ba-Adonai...“ (Freuen, ja freuen will ich mich in dem HERRN! Jubeln soll meine Seele in meinem Gott! Denn er hat mich bekleidet mit Kleidern des Heils...; Vers 10)
Darum, laßt uns das Leben wählen und fröhlich in dem HERRN sein!
- Michael Schneider -
Lesezeichen