„Bo – Komm“, 2. Mose 10,1 bis 13,16
Haftara-Prophetenlesung: Jeremia 46,13-28
Kommentar
Diese Lesung beschreibt die drei letzten Plagen Ägyptens; der Machtkampf zwischen dem Gott Israels und dem (Menschen-)Gott Pharao mündet in den triumphalen Auszug aus der Gefangenschaft in die Freiheit!
Doch wir lesen vor der letzten Plage, die Knock-Out Plage, der Tod der Erstgeborenen, dass das erste Pessach gefeiert wurde.
Hier sehe ich eine Verbindung zum Letzten Abendmahl Jesu, Sein letztes Pessach-Mahl, gefolgt mit Seinem Tod am Kreuz – ja, des Erstgeborenen Gottes, Jeschua.
Worauf der Auszug aus der Welt bzw. die Freiheit aus den Sklavenketten der Sünde folgte! Ja, mehr und mehr sehen wir die Ähnlichkeit des Ersten Erlöser, Mose, und dem Letzten Erlöser, Jesus!
Die Thora sagt uns zur Plage der Finsternis folgendes: „Da entstand im ganzen Land Ägypten eine dichte Finsternis drei Tage (lang). Man konnte einander nicht sehen.“ (2. Mose 10,22-23). Warum benutzte die Thora diesen Zusatz ‘Man konnte einander nicht sehen’ um die Härte der Finsternis zu beschreiben?
Wir finden hier eine große Lektion. Wenn jemand nicht die Bedürfnisse und Not des Nächsten sieht, ist er mit der Plage der Finsternis geschlagen.
Die Zugeständnisse Pharaos steigern sich. Zunächst will er nur gestatten, Gott zu opfern, dann sollen nur die Männer Ägypten verlassen dürfen, später dann auch Frauen und Kinder, jedoch ohne alles Vieh. Aber Gott will das ganze Herz im Zerbruch sehen. Er lässt keine Kompromisse zu. Die Seinen sollen mit allem Hab und Gut ausziehen, wie Er schon es Abraham vorausgesagt hat!
Schon waren die Berater Pharaos so weit, dass sie dazu rieten, das Volk ziehen zu lassen. Doch das verhärtete Herz des Herrscher lenkte nicht ein. Wehe dem, der so handelt! Wer sich darin erkennt, dass er Gott widersteht, tut gut daran, sich zu ergeben. Ägypten und ‘alle, die auf ihn vertrauten’ gelangt später unter dem Babylonier Nebukadnezar unter das Gericht – der Prophetenabschnitt in Jeremia 46 berichtet davon.
Es dauerte nur drei Tage, sie aus Ägypten herauszuholen. Aber es brauchte 40 Jahre Wüstenwanderung, bis Kultur und Götzenliebe aus den Herzen der Kinder Israels verschwunden waren – eine sorgfälltige Herzoperation!
Zu Abraham wurde schon vorausgesagt, es würde 400 Jahre in Ägypten dauern, so erhielt Ägypten auf jede Generation (40 Jahre) eine Plage! So sehen es die Rabbiner.
Den künftigen Generationen wird geboten, des großen Auszugs aus Ägypten mit Opferfesten zu gedenken. Ein fehlerfreies einjähriges Lamm wird am 10. Nissan ausersehen, am 14. Nissan geschlachtet und am 15. Nissan als Passahmahl genossen.
Das wahre Sühnelamm, das Lamm Gottes, Jeschua, der Messias Israels, ist deutlich vorgeschattet. Er, sündlos, wurde für uns am Kreuz ‘geschlachtet’, an genau demselben Jahrestag!
Bei der letzten Plage fällt noch folgendes auf: Pharao wollte die Israeliten, Gottes ‘erstgeborenen Sohn’ (2. Mose 4,22) umbringen – statt dessen kam sein eigener erstgeborener Sohn, den man ‘Sohn Gottes’ nannte, um!
Wer heute die Erlösung ergreift, gleicht den Ausziehenden aus Ägypten. Er zieht sozusagen aus der Welt bzw. Weltgeist, denn nur durch das ewige Opfer Jesu ist es möglich, von der Gefangenschaft der Sünde frei zu werden. Dann fängt unser Glaubensreise mit Gott an!
– Michael Schneider –
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Uns allen ein herzliches Shabbat Shalom
Ingo
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