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Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Isaak Gast

    Standard

    Liebe Chawera,

    nein, Härte liegen nicht hinter meinen Worten verborgen. Eher habe ich laut (öffentlich schreibend) überdacht, ob ich Shabbatkommentare hier poste, links setze, oder nicht. Mehr lag nicht dahinter und zwischen den Zeilen ebenfalls nicht.

    Auch dir eine frohe Ostern und einen guten Sonntag.

    lehit

    Isaak

  2. #2

    Standard

    Lieber Isaak,

    ich denke, ich bin nicht alleine, der Deine Kommentare hier gerne liest. Drum mache bitte weiter.

    Shabbat Shalom
    Ingo

    Schönheit ist eines der seltenen Wunder, die unsere Zweifel an Gott verstummen lassen.

    (Jean Marie Anouilh)


  3. #3
    manlovi Gast

    Standard

    Lieber Isaak, ich habe noch nicht einen Deiner Kommentare gelesen und weißt Du, warum nicht? Weil ich erschüttert bin über die Hochmütigkeit, die Du hier bis jetzt zu Schau gestellt hast. Mein Herz würde sich zu Stein formen, wenn ich zurückschaute. Doch ich tue es nicht. Ich bitte um die Gnade des Herrn, dass er mich mit Liebe erfüllt und mich fähig macht, in Zukunft Deine Texte besser annehmen zu können. Tu also das, was Du anderen verwehrst. Ich hoffe, dadurch an dem Segen des Herren, den sowohl die Christen, als auch die Juden "Abba, lieber Vater" nennen, teilhaben zu können.

  4. #4
    Isaak Gast

    Standard

    Lieber Ingo,

    ob wer wen und welchen Text und Beitrag gerne ließt, oder nach dem Lesen erschüttert und sein Herz rückschauend versteinert empfindet, das berührt uns alle in unserer eigenen Weise. Dich schätzen ich und ich weiß nicht warum, als etwas erfahrener ein. Vielleicht ist es deine in Jahren gezählte Reife, vielleicht ist es das, was dir nahe ging, als du aus deinen Lebenstiefen herauswuchst. Ich weiß es nicht.

    Ich ärgere mich nicht, wenn wir nicht einander verstehen. Ich scheue keinen Streit und bin nicht ausschließlich gütig und gerecht. Aber ich freue mich, wenn wir trotz allem einander Begegnen und voneinander lernen.

    Wenn wir ausziehen könnten, aus unseren Vorurteilen gegenüber Fremden, aus unseren Gefühl der Angegriffenheit widersprechender Glauben, wenn wir Hoffnung und Zuversicht vor unsere Befürchtungen tragen könnten, dann bewegten wir uns auf Pessach und ich lerne von Christen und Ostern. Wenn gleich ich nie Christ werde und auch denen ohne wanken, als Jude, entgegen trete, welche behaupten, dass meine Vorfahren den Nazarener ermordet hätten, so treffe ich mich gerne mit Christen welche bereit sind gemeinsam zu prüfen was möglich war und was nicht stimmen kann.

    Shalom

    Isaak

  5. #5

    Standard Shabbatlesung

    „Tasria-Mezora“, 3. Mose 12,1 – 15,33

    Haftara-Prophetenlesung: Jesaja 66,1-24


    Shabbat Shalom
    Ingo

    Schönheit ist eines der seltenen Wunder, die unsere Zweifel an Gott verstummen lassen.

    (Jean Marie Anouilh)


  6. #6

    Standard Shabbatlesung mit messianich-jüdischem Kommentar

    „Emor - Sage“, 3. Mose 21,1 – 24,23

    Haftara-Prophetenlesung: Hesekiel 44,15-31


    Kommentar

    Die Kapitel 21 und 22 richten sich an den Hohenpriester (Aharon) und seine Söhne mit der Anrede ‘Sprich! – Emor!’. Die folgenden Kapitel 23 und 24 sind an das ganze Volk gerichtet, die Söhne Israel (hebr. Bene Israel), aber hier mit der Anrede ‘Befiehl! – Zaw!’ Ja, oft ist die Anrede des HERRN (aber auch Verlangen) an Seiner geistlichen Führung anders als zum Volk und Gemeinde.
    Den Priestern werden einige Besonderheiten für ihr Verhalten auferlegt. Ein Priester soll zum Beispiel keine Geschiedene, Hure oder Witwe zur Frau nehmen (21,14; Hes. 44,22). Priester sollen „keine Glatze auf ihrem Kopf scheren, und der Rand des Bartes soll nicht rasiert werden“. Ein Priester soll sich keiner Leiche nähern, um sich dadurch nicht zu „entheiligen“, darum befinden sich bis heute auf jüdischen Friedhöfen für Cohanim (Priester) besondere Gelände, abseits von den Gräbern. Auf Abstammung vom uralten Priestertum deuten jüdische Namen hin wie Cohen, Cohn, Kahn, Kohn, Katz (Akronym von Kohen Tzedek) oder Asulai.
    Der Priester, das geistliche Haupt des Volkes, muss laut Kapitel 22 auch körperlich fehlerfrei sein (22,19), damit sein Dienst nicht zum Gespött wird. Mit anderen Worten, beim Priestertum geht es um vollständige Reinheit, denn „Ihr sollt meinen heiligen Namen nicht entweihen, damit ich geheiligt werde in der Mitte der Söhne Israel...“ (22,32) Im Prophetenabschnitt in Hesekiel 44 lesen wir: „Und darin soll ihr Erbteil bestehen: Ich (der HErr) bin ihr Erbteil...“ (Vers 28). Sie und die Leviten erhielten kein Landerbteil.
    Das ist es! Der Priester ist Repräsentant des heiligen Namens des HErrn. Seine ganze Lebensführung liegt offen vor den Augen des Volks und wird dieses hoffentlich anregen, ihm nachzueifern.
    Ja, auf seinen Schultern liegt eine große Verantwortung!
    Wir heute, die wir nach dem Neuen Testament auch Priester sind – nehmen wir sie wahr? Nehmen wir sie wirklich ernst, oder ist es nicht vielfach missverstandene „Freiheit im Messias“? Ist der Messias Jeschua nicht unser Hohepriester, und wir seine Priesterschaft?
    Gott als Priester zu dienen, war ein außerordentliches Vorrecht und ist es auch immer noch! Im Neuen Testament lesen wir auch über Sonderheiten eines geistliche Authorität in den Gemeinden wie in 1. Timotheus 3. Ja, Gott verlangt anderes Benehmen von Seinem zum Dienst gerufene Knechte!!

    Im Kapitel 23 finden wir den ganzen biblischen Festzyklus eines jeden Jahres. Diese Feste feiert der Jude gemäß der jüdischen Tradition. Wir sollten diese Feste jedoch nicht bloß als „jüdische Feste“ abtun! Es sind die „Feste des HErrn“, Vers 23,4. Sie sollten allen bibeltreuen Christen wichtig sein, denn sie beten ja denselben HErrn an - denn sie haben „ewige Gültigkeit“.

    Jedes biblische Fest vereint in sich einen landwirtschaftlichen, einen historischen, einen messianischen und endzeitlichen Aspekt. Es beginnt mit Pessach, dem Frühlingsfest, zu Beginn der Gerstenernte. Es ist das Fest des Auszugs aus Ägypten und hat den messianischen Aspekt: Jeschua das Passahlamm, geschlachtet zur Erlösung aller. Dadurch gewinnen wir als „Erlöste“ und „Auserwählte“ die Befreiung von Sklaverei zur Sünde. Ja, es wird zu unserem persönlichen Auszug „aus der Welt“.
    Der Vers 11 im 23. Kapitel hat eine interessante messianische Auslegung: „Und er soll die Garbe (Omer) vor dem HErrn schwingen zum Wohlgefallen für euch; am anderen Tag NACH dem Schabbat soll der Priester sie schwingen“ .
    Es geht hier um die Auferstehung der ersten Garbe (Jeschua), wann geschah sie? Einen Tag nach dem Schabbat, dem Sonntag in der Pessachwoche. Das hebräische Wort für Schwingen ist „lahanif“ und bedeutet soviel wie „gen Himmel / nach oben schwingen“: Die Handlung an der Pflanze ist eine bildliche Andeutung der Auferstehung von den Toten!

    Die Feste in ihrer Reihenfolge (mit Schabbat sind es es sieben Feste!): Im ersten Monat Nissan fällt auf den 15. Tag das Pessach-Fest, das Fest des ungesäuertes Brotes, dann 50 Tage später Schawuot, das Wochenfest, dann das Fest des Posaunenschalls am ersten Tag des siebten Monats (Jom Terua, was heute als Rosch HaSchana, als Neujahrsfest, bekannt ist, jedoch keinen biblischen Hinweis hat!), der 10. Tag im siebten Monat Tischri ist der große Versöhnungstag, Jom Kippurim und dann als letztes biblisches Fest folgt Sukkot, das Laubhüttenfest, am 15. Tag im siebten Monat, zur Erinnerung an die 40 Jahre Wüstenwanderung. Der Mensch wandelt mit Gott bis zur Ankunft im verheißenen Land, damals Eretz Israel und heute, für den Gläubigen, das himmlische Reich Gottes.
    Sowohl das erste wie auch das letzte Fest sind siebentägige Feiern. Im Abstand von genau einem halben Jahr, beginnen sie in der Mitte des jeweiligen Monats, das heißt bei Vollmond.

    Die jüdischen Feste Purim (das Estherfest) und Chanukka (das Makkabäerfest) sind nachexilische Feste, das heißt nach der Babylonischen Gefangenschaft – und darum nicht in unserer Lesung erwähnt.

    Laßt uns auch heute die „Feste des HErrn“ feiern – als Erbteil Gottes!

    - Michael Schneider –


    Shabbat Shalom
    Ingo
    Geändert von Ingo (08.05.2009 um 16:50 Uhr)

    Schönheit ist eines der seltenen Wunder, die unsere Zweifel an Gott verstummen lassen.

    (Jean Marie Anouilh)


  7. #7

    Standard Shabbatlesung mit messianich-jüdischem Kommentar

    „BeHar & BeChukkotai – Auf dem Berg & In meinen Gesetzen“, 3. Mose 25,1 27,34

    Haftara-Prophetenlesung: Jeremia 16,19 17,14

    Kommentar

    Diesen Schabbat schließen wir die Lesung eines weiteren Buches der Thora ab, nämlich des dritten Buchs Mose, und die Lesung der drei Kapitel ist wieder eine doppelte Parascha.
    Hauptthema unserer Lesung ist das Schemitta-Jahr, das Erlassjahr, an dem keine Feldarbeit getan wird, weder Säen noch Ernten. Jedes siebte Jahr soll dieses Glaubensgebot in Eretz Israel eingehalten werden. Vers 4: „Aber im siebten Jahr soll ein ganz feierlicher Sabbat für das Land sein; ein Sabbat dem HERRN. Dein Feld sollst du nicht besäen und deinen Weinberg nicht beschneiden, den Nachwuchs deiner Ernte sollst du nicht einernten… “

    Es ist ein geistliches Innehalten für die Nation, wie der siebte Tag, der Schabbat, ein geistliche Pause für den Individuellen ist.
    Die erste Frage drängt sich auf: „...Was sollen wir im siebten Jahr essen?“ (Vers 20) Die Antwort lautet, dass Gott im sechsten Jahr einen besonderen Segen geben wird, der den Ertrag für drei Jahre reichen lassen wird (Vers 21). So das Versprechen Gottes, warum also sollen wir uns dann sorgen? Es ist ein Akt des Glaubens, absolutes Vertrauen in Gott! Und es ist eine Erinnerung daran, dass „das Land Mir (Gott) gehört!“ (Kapitel 25, Vers 23).

    Die Glaubensherausforderung geht jedoch darüber noch hinaus, denn nach 7x7 Jahren folgt ein Jobeljahr (hebr. jowel; Vers 10). Das 50. Jahr ist ein Erlassjahr, in dem Gefangene entlassen und Schulden erlassen werden sollen. Es wird am 10. Tischri, so heißt der 7. Monat, am Jom Kippur unter Posaunenschall ausgerufen. Die ursprünglichen Besitzer des Landes haben wieder alle Rechte über ihr Land! Auch im 50. Jahr soll das Feld unbearbeitet bleiben, „...denn das Jobel[jahr] soll euch heilig sein.“ (Vers 12) Das erfordert eine entsprechende Vorratshaltung: Schon im 48. Jahr muss für knapp drei Jahre vorgesorgt werden, denn erst im 51. Jahr erntet man wieder neu den Nachwuchs der Felder.
    Gott verspricht, dass Er für sie sorgen wird bis zur „Sättigung“, und „das Land wird in Sicherheit wohnen“, wird mehrmals betont.

    Die Nichteinhaltung dieses Gebots wird mit einer drakonischen Strafe bewehrt, nämlich der Vertreibung des Volkes aus Eretz Israel! Gott ist konsequent, für jedes nicht eingehaltene Schemitta Jahr wird ein Exiljahr verhängt, so dass Gottes geliebtes Land Israel seine Ruhe bekommt, notfalls durch Verödung. (Verse 26,33 35)

    Die 70 Jahre Babylonischer Gefangenschaft folgen genau diesem Prinzip, so lehrt Raschi, denn seit Bestehen des Ersten Tempels in Jerusalem (ca. 1000 v. Chr.) wurde das Schemitta Gebot nicht beachtet. So ergaben sich genau 70 Jahre, von 586 v. Chr. bis 516 v. Chr., bis der Tempel von Nehemia wieder aufgebaut wurde. (Die eigentliche Rückkehr von Juden hatte schon früher begonnen.)

    Ein weiser Rabbi vor der ottomanischen Epoche sah voraus, dass das türkische Imperium genau 8 Jobeljahre über das Land Israel herrschen würde, was denn auch eintrat: von 1517 bis 1917. Das Jahr 1917 ist in der jüdischen Geschichte bedeutsam, weil in ihm die Balfour-Deklaration den Juden nach knapp 2000 Jahren in der Diaspora wieder eine Heimat in Eretz Israel zusagte. Das darauf folgende Jobeljahr brachte 1967 die Befreiung Jerusalems von Fremdherrschaft. Andere zählen die Jobeljahre so, dass auf 1897 (erstes von Herzl initiiertes Zionistentreffen in Basel) fünfzig Jahre später die Gründungsphase Israels 1947-1948 folgt. Auch bei dieser Variante enden im gregorianischen Kalender die Jahreszahlen jeweils mit der Ziffer 7.

    Hielte man doch nur diese Sonderjahre ein! Friede würde in Israel herrschen, und jeder Feind würde verjagt, sogar „fünf von euch werden hundert nachjagen, und hundert von euch werden zehntausend nachjagen...“. „Und ich werde mich zu euch wenden und euch fruchtbar machen und euch mehren und meinen Bund mit euch aufrechterhalten.“ (Verse 26,8 9) Diese wunderbare Verheißung ist genau das Gegenteil von Vertreibung und Exil. Es braucht nur Vertrauen und Glauben.

    (Im Prophetenabschnitt sind die Verse Jeremia 17,7 10 und 13 besonders lesenswert.)

    - Michael Schneider –

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    Shabbat Shalom
    Ingo

    Schönheit ist eines der seltenen Wunder, die unsere Zweifel an Gott verstummen lassen.

    (Jean Marie Anouilh)


  8. #8

    Standard Shabbatlesung mit messianich-jüdischem Kommentar

    „Wajishlach – Und er sandte“ 1. Mose 32,4 bis 36,43

    Prophetenlesung: Obadja 1,1–21



    Kommentar:

    Der Wochenabschnitt beginnt mit der Begegnung Jakobs mit seinem Bruder Esau, der ihm über 20 Jahre nach dem Leben getrachtet hatte. Jakob verlässt im Einklang mit der Verheißung das Haus seines Schwiegervaters Laban und kehrt zurück zu seinen Eltern Isaak und Rebekka. Der Talmud sagt, dass Esau während dieser ganzen Zeit nicht aufgehört hat, seine Eltern zu ehren, woran Jakob gehindert war. Wegen der Erfüllung des Gebots segnete der HERR Esau auch.
    Jakob hat zwar Reichtum erworben, doch eines fehlt ihm, nämlich die Aussöhnung mit dem Bruder. Doch wieder versucht er auf seine trickreiche und manipulative Art, der Gefahr Esau auszuweichen. Er hört von den 400 Mann, die Esau eskortierten und „er bangt sehr“ (32,8). Er teilt sein Lager in zwei Hälften, eine geradezu militärische Strategie, damit wenigstens ein Lager überlebt. Solchem Taktieren geben sich auch heute noch die Söhne Jakobs, Israel, hin. Solange die Angst regiert, ist das Vertrauen auf den HERRN nicht vollständig.

    Jakob erinnert Gott an seine Verheißung (32,10-11+13) und fleht: „Errette mich von der Hand meines Bruders. “ Angesichts der Gefahr steht die alte Zusage: „Du hast gesagt: Ich will dir wohltun und deine Nachkommen machen wie den Sand am Meer.“ Solche Gedanken mögen auch heute den Gläubigen zuweilen beschleichen. Jakob unternimmt nun schmeichelerische Versuche. Vieh und andere Schätze sollen Esau milde stimmen. Jakob weiß einfach noch nicht, dass der HERR seinen Bruder auch schon reichlich gesegnet hat und längst an seinem Herzen arbeitet. Frauen, Mägde und die elf Kinder bringt er sicher unter, um sich dann, mutig wie er ist, allein zu stellen. Alles scheint bestens geregelt, da erscheint nachts der Mann Gottes: das Ringen Jakobs mit dem Allmächtigen! „Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte heraufkam... Er aber sagte: Ich lasse dich nicht los, es sei denn, du hast mich [vorher] gesegnet. “ (32,27)

    Dies muss jeder Gläubige persönlich erleben, sonst wird er sein Leben lang ringen und streiten. Alles los lassen, und dem HERRN die Lebensherrschaft über lassen. Zu dieser Erkenntnis gekommen, nennt Gott ihn fortan „Isra-El“, Gott streitet (nun für Dich). „Nicht mehr Jakob soll dein Name heißen, sondern Israel“ (32,29). Jakob gibt das Letzte, um seinen inneren Konflikt bis zur völligen Erschöpfung auszutragen und zu stillen. Der Betrüger und Manipulierer Jakob wird zu einem Gottesfürchtigen, jedoch hinkend. Jetzt fürchtet er sich nicht mehr vor Menschen, auch nicht vor seinem Bruder Esau!
    Kapitel 34 berichtet von Dina, der Tochter Jakobs, die durch den Fürsten Sichem entehrt wurde. Sichem will dann die (Misch-)Ehe mit ihr eingehen (34,9+21), aber zwei Brüder Dinas, Simeon und Levi (von der selben Mutter) nehmen Rache. Sie töten die Söhne Hamors zur Zeit ihrer Schmerzen wegen der Beschneidung, „alles Männliche“ verfällt ihnen. Hamor bedeutet übrigens Esel.

    Kapitel 35 spricht von der Reinigung von Götzen und Schmuck der Fremdvölker, und von dem zweiten Sohn Rachels, Benjamin, dessen Geburt sie nicht überlebt. Kurz danach stirbt auch sein Vater Isaak im Alter von 180 Jahren, und wieder sind es die Söhne, hier Esau und Jakob, die ihn in Kirjat Arba (Hebron) beerdigen.
    Wie einst Abraham und Lot, müssen sich nun auch Esau und Jakob wegen der Größe der Herden trennen. Aus Esaus Nachkommen, auch „Vater Edom“ genannt und dessen Gericht in unserem Prophetenabschnitt in Obadja 1 beschrieben wird, kam das Volk der Amalekiter, das später zum Erzfeind Israels wird. (36,12)

    -Michael Schneider -

    http://www.israelheute.com



    Allen Lesern ein herzliches Shabbat Shalom
    Euer Ingo

    Schönheit ist eines der seltenen Wunder, die unsere Zweifel an Gott verstummen lassen.

    (Jean Marie Anouilh)


  9. #9

    Standard Shabbatlesung mit messianich-jüdischem Kommentar

    „WA’JESCHEW – Und er wohnte“ 1. Mose 37,1 bis 40,23; Amos 2,6 – 3,8;

    (Sonderlesung wegen Chanukka: Sacharja 2,14 4,7)


    Das jüdische Volk erinnert sich in diesen Tagen an das Chanukka-Wunder; am Schabbatabend mit dem ersten Licht.

    Kommentar: Mit dieser Parascha (Wochenabschnitt) fängt die 13-Kapitel-Geschichte bis Ende des 1. Buch Mose von dem Lieblingssohn Jakobs, Josef, der Sohn Rahels. Josef und sein Leben ist der Prototyp des Messias, der von seinen Brüdern abgelehnt wurde.

    In unsere Parascha lesen wir von der besondern Liebe Jakobs für Josef, denn „Israel (Jakob) liebte Josef mehr als all seine Söhne“, dass zu hassvollen Neid unter den Brüder führte. Wir lesen von den zwei Träumen Josefs, die von einer Zeit sprechen, wo sich alles ihm beugen soll, elf Garben und elf Sterne (Hinweis auf seine elf Brüder).
    Der Neid und Hass seitens den Brüdern stieg nur weiter an. So wurde er an Heiden als Sklave verkauft und trotz Schätzung seiner Arbeit durch seinen neuen Meister, Potiphar in Ägypten, wurde er wegen Verlockungsversuch durch dessen Frau in den Kerker gebracht. Obwohl er ein junger Mann war, liess er sich nicht verführen, und entfloh der Versuchung, und da Josef seinem Gott treu blieb – zahlte Gott es im später zurück.
    Gott bereitete Josef schon hier vor, durch Leiden und Versuchungen, um ihn später als „Herrscher des Reiches Ägypten“ einzusetzten – wo Verlockung auch nicht fehlt.

    Unsere Parascha endet ebenfalls mit einem Traum. Diesmal ging es um die Deutung von den Träumen des Königs Weinschenk und des Bäckers.
    Die jüdischen Weisen des Talmuds sahen eine Wiederspielung im Leben Josefs und in seines Vaters Leben. Jakobs Mutter (Rivka) konnte lange Jahre nicht gebären, so auch Josefs Mutter Rahel. Jakobs Mutter hatte zwei Söhne zu Welt gebracht, so auch Josefs Mutter Rahel. Jakob erhielt das Erstgeburtsrecht, so auch Josef (später in Ägypten). Jakob wurde gehasst von seinem Bruder, so auch Josef von seinen Brüdern. Jakob war für lange Zeit vom Vaterhaus getrennt, so auch Josef für lange Zeit in Ägypten. Laban, für den Jakob arbeitete, wurde gesegnet wegen Jakobs Dienstleistung, so auch mit Josef, Josefs Herr (Pharao) und sein Reich wurde wegen ihm gesegnet. Jakobs Segen kam durch einen Traum, so auch Josef, der durch einen Traum zum Herrscher von Ägypten wurde. Jakob liess seine Kinder schwören, dass sie ihn in Eretz Israel beerdigen, so auch liess Josef durch einen Schwur von seinen Brüdern versichern, in Israel beerdigt zu werden.
    Jakob pflegte Josef bis zum Alter von 17 Jahren (Josef war 17 als er zu Sklaverei verkauft wurde), später pflegte Josef seinen Vater Jakob 17 Jahre nachdem er umsiedelte nach Ägypten (der alte Jakob kam nach Ägypten im Alter von 130 und starb im Alter von 147).

    Josefs Kommen nach Ägypten war von Göttlicher Vorsehung bestimmt um seiner Familie und ganz des Weltreich Ägypten zur Rettung zu kommen. Es war Gottes Plan. Es kostete 22 schmerzhafte Jahre der Trennung zwischen Josef und Jakob, um die wahre Absicht zu erkennen – am Ende wurden Gottes Wege ersichtlich. Dies soll uns eine Lektion sein, nichts ist auf Erde Zufall, alles was von Gott geführt wird, hat ein gutes Ziel. Ganz gleich ob es zweiundzwanzig Jahre dauert oder kürzer, manche werden es vielleicht nie wissen, trotzdem ist es tröstend zu wissen, dass alles unter Seiner Aufsicht und der Vorsehen Gottes geschieht – darüber schreibt später Amos in Kapitel 3, 6-8.

    Wir werden später sehen wie Josef in Ägyptern zur „Gottheit“ an der Seite des Pharao aufsteigt, während seine Brüder ihn ablehnten. Den Brüdern wird er so fremd, so dass sie ihn nicht erkennen, sondern in ihm einen Ägypter sehen. So ist auch Jeschua seinen Brüdern, den Juden, so fremd, nämlich „heidnisch-christlich“, dass sie als ganzes Volk ihn bis heute nicht erkennen können.

    Die Geschichte Josefs hat auch Parallelen zur Davidsgeschichte. Beide sind Hirten und werden von ihren Brüdern abgelehnt. Josef beginnt mit 17 Jahren zu wirken (1. Mose 37,2), David wird im selben Alter zum König gesalbt, doch vergehen noch dreizehn schwere Jahre, bis er als König den Thron einnimmt. So auch Josef: Mit 30 Jahren sitzt er ‘zur Rechten’ des Pharao. Übrigens, auch Jesus begann seine Werke im Alter von 30! (Lukas 3, 23)
    Josef wie David kommen von einer besonderen Mutter – manche jüdischen Ausleger erklären damit die Diskriminierung Davids und seine ‘Rötlichkeit’. „Und Israel (Jakob) liebte Josef mehr als all seine Söhne“. Wieder einmal diese Ur-Wurzel: Neid!

    Der Prophetenabschnitt in Sacharja 2 bekräftigt es:
    „Juble und freue dich, Tochter Zion! Denn siehe, ich komme und werde in deiner Mitte wohnen, spricht der HERR.... Und der HERR wird Juda als sein Erbteil besitzen im heiligen Land und wird Jerusalem aufs neue erwählen.“ (14-16)

    - Michael Schneider –

    http://www.israelheute.com



    Shabbat Shalom und auch ein fröhliches Chag Chanukka sameach!
    Euer Ingo

    Schönheit ist eines der seltenen Wunder, die unsere Zweifel an Gott verstummen lassen.

    (Jean Marie Anouilh)


  10. Standard Shabbatlesung mit messianich-jüdischem Kommentar

    MIKEZ – Nach Ablauf“ 1. Mose 41,1 bis 44,17

    Prophetenlesung: Sonderlesung wegen Chanukka: 1. Könige 7,40-50



    Kommentar:

    Unsere Lesung an diesem Schabbat beginnt mit dem Wort „miketz“, was „nach Ablauf“ bedeutet. Ja, „nach Ablauf der zwei Jahre...“ wäre eine interessante Betonung im Vergleich mit Josef als der Prototyp Jesu. Hier könnte man sagen: „Nach Ablauf der 2000 Jahre...“ fängt nun dieser Zeitabschnitt von dem Rückkehr der Juden ins Land ihrer Väter, ja, zurück an den Tisch des Herrscher Josef – ohne es noch zu wissen, dass er ihr Bruder und Messias ist!! Von nun an, von diesem Miketz, beginnt die Cowndown der messianischen Ära.

    Im Kapitel 41 lesen wir, nachdem wir von der göttlichen Gabe Josefs vom Träumedeuten im vorigen Kapitel erfahren haben, von dem nächtlichen ‘erschreckenden’ Traum Pharaos. Sieben gesunde Kühe und sieben magere Kühe, gleichbedeutend sieben gute, reiche Jahre und sieben schlechte Dürrejahre. Nach zweijähriger Haft wird Josef vom Kerker in den königlichen Palast Ägyptens versetzt. Sehr kontrastreich, doch so sind die Wege und das Eingreifen Gottes, wie mit dem Auszug aus Ägypten, einen Tag zuvor waren sie noch geschlagene Sklaven und innerhalb von weniger als 24 Stunden marschierten sie triumphal als Freie und als Nation aus.

    So wie bei Daniel (auch ein Träumedeuter wie Josef) versuchte jedoch der Herrscher es erst noch mit allen herkömmlichen Mitteln, die ihm zur Verfügung standen, wie Wahrsager und Magier, bis sie einen ‘Hebräerjungen’ heran riefen. Doch „... da war keiner, der ihn deuten konnte“ (41,8 und 15).
    Als Josef herangerufen wurde, gab dieser von vornherein bekannt, dass er nur ein Mund des Allmächtigen Gottes Israels ist (41,25), nun mit dieser Deutung konnte sich Ägypten vorbereiten: „der Überfluß wurde zum Vorrat“ (41,34-36) So wurde der Auflöser zum Erlöser!

    Die Josef-Geschichte wird als Prototyp des Messias, d.h. Maschiach Ben-Josef, angesehen. Messias Ben-Josef bezeichnet im Judentum unter den Gelehrten das erste Kommen des Messias Jesus (Sohn Rahel), der aber von seinen Brüdern bzw. Juden abgelehnt wird; und „Messias Ben-David“ ist die Bezeichnung des regierenden Messias wie einst David, aus dem Stamm Juda, und stellt das Zweite Kommen, die Wiederkunft Jesu, dar – wenn Er als „König der Könige“ zurückkehren wird. Heute erwartet das jüdische Volk den Messias Ben David!

    Kurzer Rückblick auf einige Paralelle zu Josef als Prototyp des Messias, die wir bisher schon begegnet sind:
    - Schon Vers 2 im Kapitel 37„... Und Josef hinterbrachte ihrem Vater die üble Nachrede über sie (seine Brüder), hier finden wir Parallele zu Jesus, in Johannes 7 Vers 7: „...weil ich (Jesus) von ihr zeuge, dass ihre Werke böse sind!“

    - Josef wie Jesus wandte sich zuerst ans „Hause Israel“ und „erfragte deren Frieden“ (37,14)

    - „und sie versammelten sich und überlegten wie sie ihn töten“ – so auch das Hohepriesterrat um Jesus zu töten;

    - auch der Vers 8 im Kapitel 37 „Willst du etwa König über uns werden, willst du gar über uns herrschen“ erinnert uns an den Spott, den die Pharisäer und Römer über Jesus sprachen!!

    - Kapitel 40: hier können wir das letzte Abendmahl Jesu und seine Jünger sehen. Wem begegnet Josef hier im „Königs-Gefängnis“? Es waren zwei Kämmerer die einem Hause zugehörten (wie Jünger): den Mundschenk (sar ha-maschkim; wörtl. Weinkellner) – Symbol des Weines und der Bäker (sar ha-ofim; wörtl. Bäckerfürst) – Symbol des Brotes!

    Beide Träume dieser Kämmerer, kam nach drei Tagen in Erfüllung (Träume symbolisieren immer Prophetien/ Verheißungen). Jesus kehrte nach drei Tagen, wie der Mundschenk, zurück und saß dann wieder an der Rechten Gottes und „überreichte Ihm den Weinkelch“ (Um was bat Jesus in der letzten Nacht?) und der Bäcker, als Symbol des Jünger Judas – wie im Traum – hing sich auf. (er war es der am Abendmahl das Brot eintauchte).

    Weiter in unserem Lesung sehen wir wie der richtige Mann am richtigen Ort von Gott eingesetzt wurde. Bis Josef Herrscher wurde, musste er viel Leid noch erleben – so auch mit Jesus.

    Josef bekam sogar einen neuen Namen, ‘Zephanat Paneah“ (41,45). Manche sagen, es kommt vom alt-ägyptischen und bedeutet „Brot des Lebens“, denn es wurde zu seiner Aufgabe als Bortversorger des Großreiches Ägypten. So auch Jesus: zur Rechten Gottes zum ‘Brot des Leben’ aller Länder wurde.

    Was war die (Er)rettung laut Vers 55, wie Pharao sprich Gott antwortete: „Geht zu Josef; tut, was er euch sagt!“. Das ist das Brot, Sein Wort! Josef wurde wegen der ersten Ablehnung der Juden zuerst den Heiden zum Retter!

    (weitere Deutung des neuen Namens Josef „Zephanat Paneah“ laut Rabbinern wären die zwei Wortwurzeln im Hebräischen „Z, PH, N“ und „P,N, E, H“, dass „Entschlüsseln der Code/Verborgene/Traum“ ergibt)

    „... nur der Thron (Pharaos) wird größer sein als du“ (41,40), genau so war es auch mit Jeschua, eine Gottheit in den Augen der Heiden, doch in den Augen der Brüder entfremdete er sich und wurde ‘ägyptisch / heidnisch-christlich’, so dass die Brüder ihn nicht erkannten. Übrigens, die Ägypter glaubten schon damals in der Pharaonischen Hierarchie an eine Trinität (belegbar im Buch ‘Götter und Kaiser / Antike Vorbilder Jesu’ von Rudolf Reiser – Kösel-Verlag)!

    Josefs Kommen nach Ägypten war von Anfang an von göttlicher Hand geführt, nicht nur um das ägyptische Reich, sprich die Welt zu retten, sondern um seinen Vater Jakob (Israel) und seine Familie vor der kommenden Hungers- und Notjahre zum Retter zu werden. D.h. Heilmittel vor der Krankheit.

    Als sie vor ihm standen, fielen die Brüder vor dem neuen Herrscher Ägyptens, eigentlich ihrem Bruder Josef, nieder, was eigentlich viele Jahre früher vom damals verhassten Josef schon durch den Traum der 11 Sterne vorausgesehen wurde.

    Jakob wie auch Josef trennten sich für ca. 20 schmerzhafte Jahre von ihrem Vaterhaus, um die göttliche Aufgabe zu erfahren. Die Trennung spürt man heute noch anhand der ca. 2000 Jahre, in der das jüdische Volk, die Söhne Jakobs, seinen Messias Jeschua nicht erkennt, da er noch wartet, bis der ‘letzte Benjamin noch heimkehrt’.

    Die Parascha gibt uns die Lehre: Nichts in der Welt ist aus den Augen Gottes und alles dient dem Heilsplan. Sogar das Geld wie auch die ‘Königskelche’ in die Säcke der Brüder einzuschmuggeln und sie grundlos zu beschuldigen, waren – und sind leider noch – die antisemitischen Wellen in der Diaspora, die das Volk zum Sündenbock macht – und noch oft ‘im Namen Gottes/Jesu’. Es waren und sind alle Mittels zum Zweck, ein Mittel gegen Assimilation und Heimkehr heute ins Land der Väter, zum Tisch Josefs.

    In unserer Parascha erleben wir das erste Weinen Josefs, als er ‘seine Augen erhob und sah seinen Bruder Benjamin, den Sohn seiner Mutter... Und Joseph eilte [hinaus], denn sein Erbarmen (rachamim) wurden gross über seinen Bruder, und er suchte [einen Ort], zu weinen. Und er ging in das innere Gemach und weinte dort.“ (43,29-30)

    Auch Jeschua überkam Erbarmen und weinte über sein Volk (Matth. 15,32).

    Die Szenen dieser spannenden Geschichte spitzen sich zu!

    Möge der HERR uns allen ein Herz voller Erbarmen wie Jeschua und Josef geben!

    – Michael Schneider –



    Shabbat Shalom,
    Euer Ingo

    Schönheit ist eines der seltenen Wunder, die unsere Zweifel an Gott verstummen lassen.

    (Jean Marie Anouilh)



 

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    Letzter Beitrag: 06.07.2007, 21:33

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