Zitat Zitat von Lior Beitrag anzeigen
Ich denke das z.B. an das Dritte Reich und frage mich, welches Handeln z.B. den verfolgten Juden mehr genutzt hat. Die lautstarke Kritik, die mancher schließlich mit dem Leben bezahlt hat, oder der heimliche Widerstand, der im Verborgenen Juden zur Flucht verhalf und damit Leben rettete.
Ich glaube, Widerstand gegen Nazis war nicht Christofs Thema. Christofs Thema war die direkte Verfolgung von Christen: Was tust du, wenn dich jemand mit Folter und Tod bedroht, falls du dich als Christ bekennst?

Und hier stelle ich mir die Frage: Was haben Gott oder Jesus davon, wenn du dich zu ihnen bekennst, nur um anschließend ganz übel zu sterben? Kann es nicht viel nützlicher sein, die Feinde zu belügen, ihnen keinen Vorwand zum Mord zu liefern, zu überleben und vielleicht noch auf irgendeine Weise hilfreich zu sein? Im Exil, im Untergrund oder später, wenn die Tyrannei vorbei ist? Muss man sich wirklich abschlachten lassen?

Klar, es gilt "du sollst kein falsches Zeugnis geben", aber nur "gegen deinen Nächsten", und Mt 5:43 zeigt eindeutig, dass zwischen dem Feind und dem Nächsten ein Unterschied besteht. Jesus fordert zwar, beide zu lieben (5:44), hebt aber die Unterscheidung nicht auf.

Es gilt außerdem "wachset und mehret euch" und "seid klug wie die Schlangen". Und es gilt "macht euch keine Sorgen, was ihr sagen sollt, Gottes Geist wird durch euch sprechen" - und wenn jetzt der Geist dafür sorgt, dass du deine Haut rettest?