Das deutsche Wort
Glaube wird in dem hier behandelten Sinn verwendet als Übersetzung des
griechischen Substantivs
pistis mit der Grundbedeutung „Treue, Vertrauen“. Das zugehörige Verb lautet
pisteuein („treu sein, vertrauen“). Ursprünglich gemeint war also: „Ich verlasse mich auf ..., ich binde meine Existenz an ..., ich bin treu zu ...“. Das Wort zielt demnach auf
Vertrauen,
Gehorsam (vergleiche:
Gelöbnis,
Verlöbnis),
Treue.
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Das
lateinische Wort
credere (vgl.
Credo und
Kreditor) von
cor dare: "das Herz geben/schenken" - ist direkt verwandt mit der
altindischen Wurzel
sraddha- („glauben“) und ist eine sehr alte (
indogermanische) Verbalkomposition. Die Bestandteile bedeuten: „Herz“ und „setzen, stellen, legen“, zusammen also etwa „sein Herz (auf etwas) setzen“. Das unbestimmte „ich weiß nicht“ entspricht hingegen dem lateinischen Wort
putare ("glauben, dass").
Im
Hebräischen gibt es die
Vokabel aman: sich an etwas festmachen. Die Vokabel
aman mit der Schreibung „
Aleph-Mem-Nun“ wird nur in der
Stammesmodifikation des
Hif'il (Aussprache „hä'ämin“) mit dem Wort „glauben“ übersetzt. Diese Stammesmodifikation drückt im Allgemeinen einen
kausativen Aspekt der Grundbedeutung aus. Die Grundbedeutung, die auch im ursprünglich hebräischen Wort
Amen erscheint, ist „fest“ oder „unerschütterlich“, die Bedeutung im
Hif'il ist also „jemanden fest sein lassen“.
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