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  1. #301

    Standard

    Zitat Zitat von Padma Beitrag anzeigen
    Wie sieht es denn nun mit der Frage aus "wie dies "am besten" ... "zu bewerkstelligen" ist.?"
    Ich denke, dass in den 30 Seiten dieses Threads sind die meisten darauf eingegangen... nach dem "wie". Oder hast Du das etwa ueberlesen :-) ?

    Also ich hab Deine Ansichten dazu zumindest nicht ueberlesen...
    Uebrigens: ich halte vieles von dem "wie" was Du schreibst auch gar nicht mal so verkehrt... war da auch oft Deiner Meinung.

    Zitat Zitat von Padma Beitrag anzeigen
    Wenn man einmal anfängt, nach Kritikpunkten zu suchen, die man gerne geändert haben möchte, dann gerät leicht das eigentliche Anliegen aus dem Blick, weil es ja immer unterschiedliche Ansichten dazu gibt, was geändert werden müsste und was nicht, und wenn ja, in welcher Weise.
    Das ist unweigerlich Padma. Und da ist auch gut so. Jeder nimmt hier im Thread "was mit" was er "vorher noch nicht hatte"... dessen bin ich mir ziemlich sicher.

    Wie gesagt: Das Wesen "der Reformation" besteht nunmal aus Austausch.

    Ich weis Du willst "keine Reformation" bzw. haeltst sie nicht fuer Noetig. Das mag sogar fuer Dich gerade auch so stimmen.

    Aber einige sehen das hier im Allgemeinen anders. Mitunter ich.

    Ich zunindest "zwing" dich nicht dazu meine oder andere "reformatorischen" Ansichten an zu nehmen.

    Das halte ich fuer den komplett falschen Weg einer Reformation.

    Ich bin nicht der jenige der (Sinngemaes) sagt: "Wer Gottes Wort [so wie ich es verstehe] nicht hoeren will der muss getoetet werden" wie es Luther meinte.

    Das waere die Extrem-Variante des "zwingens"... Aber ich bin auch fuer keine "Light-Variante" davon.

    Nur die Leute die eine Reformation ebenfalls fuer Noetig halten... "Wir" "Reformations-willigen" haben hier genuegend Gruende dafuer nun "Praesentiert".

    Wer davon was nimmt oder diese "Reform-Ansichten" teilt... da freuen wir uns.

    Und wer nicht... der nicht. Das muss man als gegeben so aktzpetieren auch.

    Du sagst wir sollen uns doch bitte schoen "zusammen tun und das dann gemeinsam unter uns aussmachen"... wenn ich dich so richtig verstehe...

    Aber so laueft eine Reformation nicht [nur] ab... sie muss [ebenso] oeffentlich sein.

    Wie Luther es an die Tuer genagelt hatte... und seine Bibel im grossen Stil veroeffentlichte zum grossen Graus der rkk...

    Ich denke das Wesen der Reformation muesstest doch gerade sogar Du am besten nachvollziehen koennen der/die ja aus einer lutherisch gepraegten Kirche ja kommt....

    Und keine Sorge @Padma: Jeder hier findet Gleichgesinnte... das zieht sich an und dann findet ueber welche Meethode oder "Treffpunkt" so oder so eine "Gemeinschaft" unter "Gleichgesinnten" statt. Das ist ein natuerlicher Prozess.

    Zitat Zitat von Padma Beitrag anzeigen
    Und solche Diskussionen können dann leicht uferlos werden und dann passiert nie etwas (kennt man ja aus der Politik ;-)) ....
    Das hindert "uns" nicht :-) Und auch wenn das passiert: Unter-Themen gar Off-Topic... auch dass ist Zielfuehrend.


    Zitat Zitat von Padma Beitrag anzeigen
    Die eigentliche Haupt-Frage, die sich mir hier stellt, ist die, ob eine Reform überhaupt durch Kritik erreichbar ist (wie oben schon angedeutet).
    Mich wundert diese Deine Frage wirklich sehr. Kritk ist Hauptbestandteil einer jeglichen Reformation. Ja gerade aufgrund der Kritik Inhalte geschieht sie ja erst.

    Siehe das ganze NT... es wimmelt dort so von sogar etrem harscher Kritik ... haettest Du Jesus damals auch gesagt: "Bringt eure Kritik eigentlich was?"

    Zitat Zitat von Padma Beitrag anzeigen
    Also durch eine Forderung: "Ihr müsst euch so und so verändern, damit ich/wir da mitmachen kann/können."
    Zeige mir ein Posting hier wo das so jemand gesagt oder Sinngemaes gemeint hat... ich denke diese Frage haben wir doch schon laengst durch... hab Dir grad eben (oben) auch (wiederholt) darauf geantwortet.

    "Zwang" und "muessen" ist falsch. Nur (aus unserer Sicht) "Einsichtige" werden sich dazugesellen. Und die (aus unserer Sicht) "Uneinsichtigen" ... natuerlich nicht. "Ihr" seid aber dennoch willkommen :-) weil sich dadurch auch ein notwendiger Kontrast ergibt...

    Zitat Zitat von Padma Beitrag anzeigen
    Oder ob es nicht sinnvoller und erfolgversprechender ist, sich einfach mit anderen Gleichgesinnten zusammen zu tun und sich über Gemeinsames auszutauschen und das, was man geändert haben will, vorzuleben und zu zeigen, dass es so besser geht?
    Keinen hier im Thread stufe ich so ein, dass er nicht nach besten Willen das lebt woran er glaubt. Oder siehst Du das anders?

    Und noch etwas: Ich frage mich auch hier: Auf der einen Seite haellst Du "die Reformation" nicht fuer notwendig wie Du an anderer Stelle schriebst... willst uns aber nun "sinnvollere und erfolgsversprechendere Tipps" dazu geben... die aber eher in Richtung "seid doch bitte etwas stiller und spart euch eure Kritik und versammelt euch geschlossen(?) doch irgendwo hin damit" gehen...

    So verstehe ich Dich zumindest grad... vieleicht etwas ueberspitzt gesagt.

    Aber zumindest von meiner Seite aus wasere dann die Antwort: Nein... "wir" nageln es an die Tueren und Waende, so dass es jeder lesen kann und sich seine sachen denken kann"...

    Zitat Zitat von Padma Beitrag anzeigen
    Mit spürbar mehr Liebe und innerem Frieden miteinander umgehen, weniger Streit um Detailfragen, mehr Annehmen von anderen mit ihren unterschiedlichen Ansichten ...
    Wieder so eine "versteckte" aussage enthalten darin... imho.
    Dazu: Es herrscht hier trotz teils sehr unterschiedlichen Ansichten deutlich mehr "guter Umgang" als es sonst bei solchen Themen und Threadlaenge der Fall ist.

    Das haben mehrere auch schon bestaetigt.

    "Wir" scheuen den "Streit" bzw. "strittige Fragen" nicht.... ansonsten ist man eher "ungeignet" seine "Thesen" an die offentlichen tueren und Waende zu nageln :-)

    Detailfragen gehoeren unweigerlich dazu... und was das "Annehmen von anderen mit ihren untershiedlichen Ansichten betrifft"... ich denke dass "wir" uns da jetzt schon korrekt verhalte mindestens so wie "du" auch... und falls nicht bzw. du da schwere Defizite siehst... dann begruende es gerne im detail : Und wenn wer diese Kritik als berechtigt haelt dann wird er sie sicherlich beherzigen.

    Zitat Zitat von Padma Beitrag anzeigen
    Denn, wie ja bereits festgestellt wurde, ist das, worum es eigentlich geht, ja sowieso nur auf einem 'persönlichen' Weg erreichbar, nicht institutionalisierbar ....
    Eben. Da sind wir uns auch sehr einig.

    Zitat Zitat von Padma Beitrag anzeigen
    Daher fände ich es besser, statt weiter Kritikpunkte zu suchen und zu diskutieren, eher zu überlegen, was wirklich machbar ist und wie.
    Gerne. Und das passiert uebrigens, nebst Kritik und off-Topic, auch.

    Mich wuerde da auch sehr Deine Ansicht interessieren. Und die der anderen auch zu dieser Frage "des persoenlichen Wegs zu Gott".

    Anders als "reform-unwillige" sind "wir" "reform-willige" ja eher der Meinung, dass es nicht nur "einen speziellen Weg" gibt... sondern es eine Vergleisung vieler ist. Ziel ist: Bei Gott anzukommen... Gott immer naeher zu kommen.

    Wir verstehen zb. "Ich bin der Weg [...] niemand kommt zum Vater als durch mich" "nicht ganz so woertlich" sondern viel weitgefaecherter.

    Also ich fuer meinen Teil halte wie gesagt die Meditation fuer eine sehr gute Praxis dazu.

    Meister Eckarth kann ich ebenfalls nur waermstens empfehlen... bzw. seine [heutigen] Schueler :-) auch was die zu sagen haben

    Buddhimsus hatten wir ja schon angesprochen... auch sie halten viele Weisheiten in ihren Lehren... und die Bibel entsprechend geistliich interpretiert ebenso... ich sag ja immer: Beide Religionen ergaenzen sich ziemlich gut sofern keine der anderen einen Absolutheitsanspruch stellt "die eine einzige Wahrheit" zu verkuenden...

    Wir alle erkennen nur Burchstueckhaft... auch die werten M-Christen :-) Funditum auch :-) und wir "Free's" auch :-) Jeder einfach...
    Geändert von net.krel (09.08.2015 um 11:50 Uhr)

  2. #302

    Standard

    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen

    Wir alle erkennen nur Burchstueckhaft... auch die werten M-Christen :-) Funditum auch :-) und wir "Free's" auch :-) Jeder einfach...
    Ja, genau.
    Mich interessiert eben genau das: Zusammentragen dieser Bruchstücke, miteinander vergleichen und voneinander profitieren.
    Also 'Aufbau' statt 'Abriss'.
    Je mehr Positives man aufbaut, um so weniger fällt Negatives störend ins Gewicht.

    Auf dem persönlichen Weg mit Gott ist es ja genauso.
    Je mehr Raum wir dem Geist geben und uns auf das Gute konzentrieren, um so mehr tritt das Negative von allein in den Hintergrund.
    Je mehr man sich auf das Negative konzentriert und es zu beseitigen versucht, um so mehr wird das Ganze ein Kampf (und manchmal auch ein Krampf) statt Freiheit.

    Daher finde ich den Fokus der Blickrichtung so wichtig und deshalb habe ich darauf hin gewiesen.
    (Und so ein Bruchstückteil von meiner Erkenntnis dazu zu geben versucht ;-)).

  3. #303

    Standard

    Zitat Zitat von Padma Beitrag anzeigen
    Ja, genau.
    Mich interessiert eben genau das: Zusammentragen dieser Bruchstücke, miteinander vergleichen und voneinander profitieren.
    Also 'Aufbau' statt 'Abriss'.
    Je mehr Positives man aufbaut, um so weniger fällt Negatives störend ins Gewicht.
    Das passiert ja auch.

    OK... wir verstehen es aber auch interreligioes. Wir haben keinen religioesen Absolutheitsanspruch dazu. Wir interpretieren auch Jesus nicht so dass er ein "Christentum" predigte welches wir "M-Christentum" nennen welches diesen Absolutheitsanspruch haelt.

    Abriss ist (teilweise) unweigerlich dazu... es geht nicht anders.

    Und "der Aufbau" geschieht immer nur durch "erweiterte Ansichten"... nicht "stehen bleiben" im bisherigen... Und was "den Aufstieg" im wege steht das muss einfach dann abgerissen werden und das sind halt nunmal die Dogmen die hinderlich sind die "wir" eben gerade deshalb kritisieren... weil sie "den Aufstieg" verhindern....


    Zitat Zitat von Padma Beitrag anzeigen
    Je mehr Raum wir dem Geist geben und uns auf das Gute konzentrieren, um so mehr tritt das Negative von allein in den Hintergrund.
    Je mehr man sich auf das Negative konzentriert und es zu beseitigen versucht, um so mehr wird das Ganze ein Kampf (und manchmal auch ein Krampf) statt Freiheit.
    ja es kommt auf Dosierung auch an. Geb ich Dir recht. Hier geschieht beides im Thread so wie ich es zumindest beobachten kann. Und beides ist notwendig.

    Zitat Zitat von Padma Beitrag anzeigen
    Daher finde ich den Fokus der Blickrichtung so wichtig und deshalb habe ich darauf hin gewiesen.
    (Und so ein Bruchstückteil von meiner Erkenntnis dazu zu geben versucht ;-)).
    Aktzeptiert :-)
    War uebrigensauch meine Intention vorhin... nochmals zu erwaehnen/fragen um was es letztendlich geht. Eben um zu Gott zu finden/gehen/kommen. Was ja nur ein zutiefst innerer und persoenlicher Weg sein kann.

  4. #304

    Standard

    @ Alle

    Weshalb Reformation?

    Ich halte eine Reformation nicht nur aus persönlichen, sondern auch aus gesellschaftlichen Gründen für notwendig.
    Wenn wir davon ausgehen, dass die Grundlagen des christlichen Glaubens wahr sind, und eine Erweiterung der Wahrheiten darstellen, die schon in anderen Religionen gegeben, oder überhaupt bekannt und entdeckt wurden, - dann ist es notwendig diese Wahrheiten so zu vertiefen, dass der Materialismus - als schlimmster Feind menschlichen Fortschritts - spirituell besiegt werden kann. Was ich meine: Nicht länger sollte es intellektuell redlich sein, naturwissenschaftliche Erkenntnisse für einen Alleinvertretungsanspruch des Materialismus zu missbrauchen.
    Im Grunde ist ja bereits der Materialismus durch ein einziges Phänomen, das nicht durch physikalische Gesetzmässigkeiten erklärt werden kann, widerlegt. Der Phänomene aber gibt es unzählige.
    Aber diese allgemeine Sieg des Geistes über die Materie liegt natürlich noch in weiter Ferne. Trotzdem sollte das bedacht werden.

    Zum anderen geht es eben darum, alle Hindernisse zu beseitigen, die der spirituellen Entfaltung des Menschen im Wege stehen.
    Das ist eben auch ein rückwärtsgewandtes Denken, dass zum Beispiel noch Begriffe, wie Dämonen und Teufel benutzt (diese Terminologie entstammt einer Zeit, wo der Mensch noch alles unter einem anthropomorphen Gesichtspunkt sah). Weiterhin muss das Autoritätsdenken überwunden werden. Es ist nicht einfach deshalb etwas wahr, weil es in irgendeinem Buch steht - und wenn es noch so heilig ist - sondern nur wenn wir das Geschriebene als Anregung für eigenes Denken und Forschen sehen. Dann erst können uns verborgene Zusammenhänge - d.h. weitere, durch die Schlüsseltexte bedingte Wahrheiten - aufgehen.
    Was ich meine:
    Woher der Mensch kommt und wohin er geht, kann zum Beispiel nicht beantwortet werden, ohne zu wissen, was der Mensch ist. So steht eben alles im Zusammenhang, und ein Buch kann eigentlich immer nur Stichpunkte geben.

    Da sind wir aber auch gleich bei einem konkreten Fall. wenn die Kirchen nicht wissen, woher der Mensch kommt und auch nicht wissen, was er ist, kennen sie auch nicht den Weg, den er in eine glückliche Zukunft zu gehen hat.

    LG,
    Digido

  5. #305

    Standard

    Zum Materialismus find ich immer wieder Max Planks Rede vor der Weltpresse bei seiner Verleihung des Nobelpreises fuer Physik hochkaraetig... diese fing er so an:

    ----------------------------------------------------------------------------------------
    Meine Herren, als Physiker, der sein ganzes Leben der nüchternen Wissenschaft, der Erforschung der Materie widmete, bin ich sicher von dem Verdacht frei, für einen Schwarmgeist gehalten zu werden.

    Und so sage ich nach meinen Erforschungen des Atoms dieses: Es gibt keine Materie an sich.

    Alle Materie entsteht und besteht nur durch eine Kraft, welche die Atomteilchen in Schwingung bringt und sie zum winzigsten Sonnensystem des Alls zusammenhält.

    Da es im ganzen Weltall aber weder eine intelligente Kraft noch eine ewige Kraft gibt - es ist der Menschheit nicht gelungen, das heißersehnte Perpetuum mobile zu erfinden - so müssen wir hinter dieser Kraft einen bewußten intelligenten Geist annehmen.

    Dieser Geist ist der Urgrund aller Materie. Nicht die sichtbare, aber vergängliche Materie ist das Reale, Wahre, Wirkliche - denn die Materie bestünde ohne den Geist überhaupt nicht - , sondern der unsichtbare, unsterbliche Geist ist das Wahre!

    Da es aber Geist an sich ebenfalls nicht geben kann, sondern jeder Geist einem Wesen zugehört, müssen wir zwingend Geistwesen annehmen.

    Da aber auch Geistwesen nicht aus sich selber sein können, sondern geschaffen werden müssen, so scheue ich mich nicht, diesen geheimnisvollen Schöpfer ebenso zu benennen, wie ihn alle Kulturvölker der Erde früherer Jahrtausende genannt haben: Gott!

    Damit kommt der Physiker, der sich mit der Materie zu befassen hat, vom Reiche des Stoffes in das Reich des Geistes. Und damit ist unsere Aufgabe zu Ende...
    ----------------------------------------------------------------------------------------

  6. #306
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    kurz OT:
    Herzlich Willkommen zurück liebes Provisorium. Freue mich sehr :)
    https://www.youtube.com/watch?v=NqyAqz85_7E

    fairytales don´t always have a happy ending, do they?

    Wenn ich mit Gott spreche, dann nennt man das beten. Wenn Gott mit mir spricht, dann nennt man das Psychose :D :D

  7. #307
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    Zunächst einmal ein herzliches Hallo zurück an thalestris. Schön dich zu lesen. Bist also noch nicht bei dem Wetter geschmolzen. Fein! ;-)

    Zitat Zitat von Padma Beitrag anzeigen
    Wie sieht es denn nun mit der Frage aus "wie dies "am besten" ... "zu bewerkstelligen" ist.?"
    Ich denke das kommt darauf an, was man denn nun konkret bewerkstelligen möchte...

    Wir befinden uns ja zurzeit in der sogenannten Luther Dekade. Das heißt, dass seit September 2008, noch bis zum 31.Oktober 2017 (der 500. Jahrestag des Anschlagens der 95 Thesen durch Luther an die arme wehrlose Kirchenpforte in Wittenberg), das Thema Reformation in den Kirchen auf der Agenda steht.

    Aber mal ehrlich, bekommt ihr persönlich was davon mit? Also ich kann in den gewöhnlichen Medien kaum was dazu finden und schon gar keine kritische Reflexion bzgl. der Reformation. Na ja, vielleicht guck' ich ja auch nur falsch...?

    Ich habe jedoch vielmehr den persönlichen Eindruck, dass das, worüber wir uns hier so angeregt unterhalten, eigentlich kaum noch einen Menschen großartig interessiert, jedenfalls denke ich, dass es in Deutschland kaum noch einen Menschen interessiert.

    Die Reformation im Allgemeinen und speziell die Reform des christlichen Glaubens und seiner Kirchen, ist doch heute nur noch ein Thema für eine sehr kleine Gruppe von Menschen, die höchstwahrscheinlich auch noch völlig unterschiedliche Vorstellungen davon haben, was denn nun konkret, wie und warum reformiert werden soll.

    Ist es nicht so, dass sich lediglich jeder Gläubige wünscht, mit seinen persönlichen Glaubensvorstellungen irgendwo heimisch werden zu können und in Frieden leben zu dürfen? Muss man darüber hinaus denn wirklich noch beständig darüber streiten, ob z.B. Maria nun eine Jungfrau war, als sie Jesus gebar oder nicht?

    Muss ich denn mit meinen persönlichen Vorstellungen, die Vorstellungen anderer wirklich korrigieren? Liegt denn an den persönlichen Vorstellungen soviel, dass man darüber beständig in Entzweiung geraten muss?

    Also ich persönlich verzichte sehr gerne auf all meine Vorstellungen von Gott, ich lass sie gerne alle hinter mir. Alle Gleichnisse, Bilder, Gedanken, all die Erkenntnisse nach rund 25Jahren Glaubensleben, wenn wir Gläubigen nur endlich miteinander in Frieden leben könnten!

    Mich selbst also dahingehend zu reformieren, bin ich sehr gerne bereit. Das ist eine konkrete Vorstellung, damit kann man also arbeiten und ich denke es beginnt mit dem ersten Schritt weg von seinen Vorstellungen, hin zum Nächsten, weiter zum Fernsten und in die Einheit mit Gott...

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  8. #308
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    Zitat Zitat von Digido Beitrag anzeigen
    ...dass der Materialismus - als schlimmster Feind menschlichen Fortschritts - spirituell besiegt werden kann.
    Huch, wieso bist du denn auf den Materialismus so sauer, dass du ihn sogar als Feind betrachtest? Hast die Atome denn nicht auch ein bisschen lieb? :-)

    Ich persönlich bin jetzt ja auch nicht gerade der größte Fan von materialistischen Weltbildern, aber als Feind würde ich mich nun nicht betrachten.

    Weißt du, sie funktionieren halt in Forschung und Wissenschaft so prima - die materialistischen Weltbilder. Da werden z.B. durch Forschung und kluges Denken immer wieder auf's Neue feinste Zahlenkollonien geboren, die man dann so herrlich interpretieren kann und mit denen man dann Formeln konstruieren kann, die feinste neue Zahlenkollonien entstehen lassen und dann wird am Ende sogar aus diesen ganzen Zahlen, in ihrer Anwendung, was ganz was Neues und die Menschen freuen sich so sehr darüber, dass sie dieses Neue dann irgendwo kaufen, oder gebrauchen können, bis es schließlich Staub ansetzt und dann wieder was Neues kommt, was man ganz sicher super gebrauchen kann..

    Die Frage ist halt nur, ob das irgendwann mal ein notwendiges Ende haben muss. Da habe ich diesbezüglich einen tollen Link für dich/euch: Klick

    Zitat Zitat von Digido Beitrag anzeigen
    ...diese allgemeine Sieg des Geistes über die Materie liegt natürlich noch in weiter Ferne. Trotzdem sollte das bedacht werden.
    Siehst du Geist und Materie wirklich im Widerstreit, so dass am Ende einer über den anderen Triumphieren muss? Weißt du, ich persönlich sehe das ja eher als eine Art Schichtenbau und auf jeder Schicht ruht eine andere Schicht auf und durch dieses "Aufruhen" der einen Schicht auf die andere Schicht, entstehen völlig neue Dinge/Phänomene, die so, weder in der einen, noch in der anderen Schicht vorhanden waren.

    Und die Materie ist eine ganz grundlegende Schicht für uns Erdenmenschen, denn ohne sie wäre da ja nix, worauf weitere Schichten aufruhen könnten und dann würde nichts entstehen können - schon gar nichts Neues...

    Unser Geist z.B. ruht ja auch auf unserem materiellen Körper auf. Aristoteles war sich z.B sicher, dass die Seele immer an etwas Materielles gebunden sein muss und vielleicht hatte er da ja sogar Recht?

    Na ja, jedenfalls sehe ich die Materie nicht als etwas an, das überwunden werden muss, über das man also Triumphieren müsste/könnte. Ganz Neuplatoniker wie ich bin, sehe ich sie aber auch als das Niederste an, das am weitesten von der Einheit entfernt ist, weil es eben in ganz Vieles zerteilt ist. Das es sie aber gibt, die Materie, ist für mich ein untrügliches Zeichen, dass sie notwendig gut sein muss, sie also nichts ist, was ich nun überwinden müsste.

    Zitat Zitat von Digido Beitrag anzeigen
    Das ist eben auch ein rückwärtsgewandtes Denken, dass zum Beispiel noch Begriffe, wie Dämonen und Teufel benutzt (diese Terminologie entstammt einer Zeit, wo der Mensch noch alles unter einem anthropomorphen Gesichtspunkt sah).
    Oh, das finde ich sehr interessant! Ja, das anthropomorphe Denken kann man wirklich kritisch betrachten. Das ist übrigens auch der Grund gewesen, weshalb sich die Neuplatoniker gegen das entstehende Christentum wandten. Sie konnten die anthropomorphe Sichtweise, dass Gott Mensch geworden sein soll, keinesfalls akzeptieren.

    Und wie alle guten Dinge, hat sich dieser Konflikt dann dadurch lösen lassen, dass ein sehr kluger Mensch daher kam und die Aussage in ihr Gegenteil verkehrte. Er sagte: "So wahr es ist, dass Gott Mensch geworden ist, so wahr ist es auch, dass der Mensch Gott werden kann."

    Na da hätten die Neuplatoniker aber sicher Beifall geklatscht! Nur, die gab's da leider nicht mehr...

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  9. #309

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    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Also ich persönlich verzichte sehr gerne auf all meine Vorstellungen von Gott, ich lass sie gerne alle hinter mir. Alle Gleichnisse, Bilder, Gedanken, all die Erkenntnisse nach rund 25Jahren Glaubensleben, wenn wir Gläubigen nur endlich miteinander in Frieden leben könnten!
    Das ist ja gleich noch schwieriger im Sinne von Gleichgesinnte zu finden als der Gedanke einer Reformation :-)

    Nee @Provisorium ... ich sehe es da etwas anders dann schon: Die Gesellschaft ist in einen "Fegefeuerzustand"... und es bedarf Menschen die versuchen das zu aendern, in dem sie zumindest ihre Gedanken dazu zur Diskussion stellen.

    Wobei Dein Vorschlag "alle Vorstellungen fallen zu lassen und sich zu umarmen" letztendlich auch dazu zaehlt :-)

    Die Kritik an der "Materialismus-Ideologie" finde ich zB Notwendig... gerade weil dieser so weit verbreitet ist.

    Nichts gegen Physik... ich seh es uebrigens genauso wie Du @Provisorium dass Geist und das Physikalische Schichtenfoermig in einander uebergehen bzw. auch verwoben sind... es also keinen Grund gibt das Physikalische zu "verdammen" oder es als unvereinbar mit "dem Geist[igen]" zu betrachten... vor allem da ja das Physikalische erst durch den Geist seinen Bestand hat.

    Nur "haengen" bleiben sollte man halt am Physikalischen nicht. Und das Phyiskalische auch nicht "zum physikalischen Gott" erklaeren aus welchen dann alles Leben entspringe...

    So stellt es der Materialismus aber dar: Lebendiges Bewustsein (also das, was "denken" kann) und "Lebendigkeit" entspringe angeblich rein aufgrund "physikalischen Gruenden", sei zB eine reine "biochemische Angelegenheit im Gehirn"... "das Leben" hat seinen Ursprung und Ende in der Materie und sonst nirgends weils anderes ja gar nicht gibt und Humbug ist ... und all dies.

    Die klaun uns sozusagen Gott :-) :-) ... Nee Spass... aber was der Materialumus tut, ist:

    Er ist Verantwortlich fuer die Ent-Spiritualisierung der Gesellschaft. Er ist Verantwortlich dafuer dass es bis "zum Atom" aber nicht weiter "gehen darf"... fuer eine "hardcore-technokratisierte Gesellschaft"... und vieles mehr in diese Richtung... Nix gegen Physik und Technik ich lieb sie ja selbst... aber es gibt noch mehr als das...

    Und diesen Umstand einer Ent-spirituallisierten Gesellschaft siehst ja auch Du als (Zitat) "ernsthaftes Problem" an.

    All diese Kritik ist also (imho) notwendig sie zumindest auszusprechen weil bei den einen oder anderen der "an der Schwelle" steht das auch langsam zu begreifen dass es nicht nur "Materie und Physik" geben kann... diesen hilft das fuer weitere Gedankengaenge.

    Man muss/darf sich nicht bekriegen deshalb da stimme ich Dir zu 100% zu. Man muss/darf den anderen deshalb nicht "nicht-moegen" auch da stimme ich Dir zu 100% zu.

    Aber sagen darf und imho auch "muss" man es :-)

    Das gleiche vom Prinzip her auch im religioesen Bereich...

    Nee ich bin also der Ansicht: Wer was zu "meckern" hat, der sollte es imho auch tun. Sofern das meckern berechtigt ist und sofern natuerlich nicht nur alles aus meckern besteht und natuerlch auch sofern man den anderen auch nicht mit dem Hammer drauf schlaegt... ganz wichtig... weil das kann ausarten bis zum Religionskrieg... bis zum Dschihat... siehe zB rkk und luther damals...


    Es gibt naemlich auch einen (ich nenne es mal) "gefaehrlichen Glauben im Schafspelz..."
    Fuer mich persoenlich ist das, nebst Gesellschaftlichen und der persoenlichen spirituellen Entwicklung, ein Mit-Hauptgrund... diesem entgegenzutreten.

    Dieser ist zB in der Lage Familien samt ihren Kindern zu zerstoeren und von aussen kriegt es zwengs "fromm-religioesen Schafspelz" kaum einer mit.

    Dem muss ebenfalls entgegengetreten werden indem man, zum Beispiel, ihre fundamentalistischen Dogmen, die dazu benuetzt werden, "oeffentich ent-authorisiert" samt detailierter Begruendung weil das wiederum mehr Bewusstsein diesbzgl. schafft damit es zu sowas erst gar nicht mehr kommt... und wenn es nur ein paar Tropfen sind die man dazu beitraegt...


    Also insgesamt seh ich schon einige Gruende bzgl. der Notwendigkeit "der Reformation"... man kann die Dinge nicht einfach "fallen lassen" und alles waere dann gut.... das ist nicht ganz so einfach wie es sich vieleicht anhoert. Meiner Ansicht nach zumindest.
    Geändert von net.krel (10.08.2015 um 02:22 Uhr)

  10. #310
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    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Zunächst einmal ein herzliches Hallo zurück an thalestris. Schön dich zu lesen. Bist also noch nicht bei dem Wetter geschmolzen. Fein! ;-)
    Ne geschmolzen bin ich noch nicht. Aber fit trotzdem nicht. Ich bin krank und darf bis Mittwoch Zuhause bleiben.
    Über was redet ihr hier eig genau? Fühl mich zu müde alles nachzulesen. Ich blick hier im Thema nicht durch :)
    https://www.youtube.com/watch?v=NqyAqz85_7E

    fairytales don´t always have a happy ending, do they?

    Wenn ich mit Gott spreche, dann nennt man das beten. Wenn Gott mit mir spricht, dann nennt man das Psychose :D :D


 

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