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Digido
...dass der Materialismus - als schlimmster Feind menschlichen Fortschritts - spirituell besiegt werden kann.
Huch, wieso bist du denn auf den Materialismus so sauer, dass du ihn sogar als Feind betrachtest? Hast die Atome denn nicht auch ein bisschen lieb? :-)
Ich persönlich bin jetzt ja auch nicht gerade der größte Fan von materialistischen Weltbildern, aber als Feind würde ich mich nun nicht betrachten.
Weißt du, sie funktionieren halt in Forschung und Wissenschaft so prima - die materialistischen Weltbilder. Da werden z.B. durch Forschung und kluges Denken immer wieder auf's Neue feinste Zahlenkollonien geboren, die man dann so herrlich interpretieren kann und mit denen man dann Formeln konstruieren kann, die feinste neue Zahlenkollonien entstehen lassen und dann wird am Ende sogar aus diesen ganzen Zahlen, in ihrer Anwendung, was ganz was Neues und die Menschen freuen sich so sehr darüber, dass sie dieses Neue dann irgendwo kaufen, oder gebrauchen können, bis es schließlich Staub ansetzt und dann wieder was Neues kommt, was man ganz sicher super gebrauchen kann..
Die Frage ist halt nur, ob das irgendwann mal ein notwendiges Ende haben muss. Da habe ich diesbezüglich einen tollen Link für dich/euch: Klick
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Digido
...diese allgemeine Sieg des Geistes über die Materie liegt natürlich noch in weiter Ferne. Trotzdem sollte das bedacht werden.
Siehst du Geist und Materie wirklich im Widerstreit, so dass am Ende einer über den anderen Triumphieren muss? Weißt du, ich persönlich sehe das ja eher als eine Art Schichtenbau und auf jeder Schicht ruht eine andere Schicht auf und durch dieses "Aufruhen" der einen Schicht auf die andere Schicht, entstehen völlig neue Dinge/Phänomene, die so, weder in der einen, noch in der anderen Schicht vorhanden waren.
Und die Materie ist eine ganz grundlegende Schicht für uns Erdenmenschen, denn ohne sie wäre da ja nix, worauf weitere Schichten aufruhen könnten und dann würde nichts entstehen können - schon gar nichts Neues...
Unser Geist z.B. ruht ja auch auf unserem materiellen Körper auf. Aristoteles war sich z.B sicher, dass die Seele immer an etwas Materielles gebunden sein muss und vielleicht hatte er da ja sogar Recht?
Na ja, jedenfalls sehe ich die Materie nicht als etwas an, das überwunden werden muss, über das man also Triumphieren müsste/könnte. Ganz Neuplatoniker wie ich bin, sehe ich sie aber auch als das Niederste an, das am weitesten von der Einheit entfernt ist, weil es eben in ganz Vieles zerteilt ist. Das es sie aber gibt, die Materie, ist für mich ein untrügliches Zeichen, dass sie notwendig gut sein muss, sie also nichts ist, was ich nun überwinden müsste.
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Digido
Das ist eben auch ein rückwärtsgewandtes Denken, dass zum Beispiel noch Begriffe, wie Dämonen und Teufel benutzt (diese Terminologie entstammt einer Zeit, wo der Mensch noch alles unter einem anthropomorphen Gesichtspunkt sah).
Oh, das finde ich sehr interessant! Ja, das anthropomorphe Denken kann man wirklich kritisch betrachten. Das ist übrigens auch der Grund gewesen, weshalb sich die Neuplatoniker gegen das entstehende Christentum wandten. Sie konnten die anthropomorphe Sichtweise, dass Gott Mensch geworden sein soll, keinesfalls akzeptieren.
Und wie alle guten Dinge, hat sich dieser Konflikt dann dadurch lösen lassen, dass ein sehr kluger Mensch daher kam und die Aussage in ihr Gegenteil verkehrte. Er sagte: "So wahr es ist, dass Gott Mensch geworden ist, so wahr ist es auch, dass der Mensch Gott werden kann."
Na da hätten die Neuplatoniker aber sicher Beifall geklatscht! Nur, die gab's da leider nicht mehr...
LG
Provisorium
Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)
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