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firefly
naja für mich ist der "Schöpfergott" mal nicht dreieinig oder mit Attributen der Menschlichkeit betitelbar, aber ok verstanden :-)
Na ja, schon wenn man Gott als schaffenden Gott und als Ursprung der Welt betrachtet, identifiziert man ihn mit weltlichen Attributen und er wird Gegenstand der Vorstellung...:-)
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firefly
für mich oder mein Verstehen/Glauben kann kein Mensch so hoch, soweit, so absolut oder übergreifend denken, um den EINEN (das Eine?) zu denken oder zu erfassen, wenn dann nur bruchstückartig, menschlich vermenschlicht begrenzt, soweit das ein Erkennen sein kann.
Auch die Neuplatoniker oder Eckhart haben "das Eine", die Gottheit nicht gedacht und sie können auch keine Aussage darüber treffen, was "das Eine", die Gottheit ist, aber sie zeigen den gedanklichen Weg auf, wieso "das Eine", die Gottheit notwendig das Höchste sein muss, was der menschliche Verstand denken kann. Dann aber können sie immer nur sagen, was "das Eine", die Gottheit nicht ist.
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firefly
wieso ist ewig in der Zeit? welche Begrenzung innerhalb welcher Zeit?
Zeit ist eine Eigenschaft der Welt, gemeinsam mit dem Raum bildet sie den Rahmen, in dem sich die Welt vollzieht. Die Ewigkeit ist nun ganz einfach nur unendlich viel Zeit, kann aber diesen Rahmen, innerhalb sie sich vollzieht, nicht verlassen, ist also etwas Bedingtes.
Gott muss aber notwendig über der Zeit sein, denn sonst wäre er durch etwas bedingt (eben von der Zeit, wenn auch ewig viel davon) und dann kann er nicht Gott sein, denn Gott darf nicht durch irgendetwas bedingt sein, sondern er muss die Bedingung von allem sein. :-)
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firefly
ich denke da trennen sich unsere Denkweisen (was nicht schlimm ist)
Ich denke, die Seele kommt und geht zum Ursprung zurück, doch warum sollte sie kein Warum haben?
Auch wenn sie rein und zeitlos ist in ihrem Ursprung, lebt oder erlebt sie doch das Leben, was wir Menschen vor Augen haben just im moment.
Sie ist das, was bleibt.
Doch unverändert/ungeprägt wird sie nicht zurückkehren, denn welchen Zweck oder Sinn hätte sonst das körperliche Dasein?
Ja, da trennen sich tatsächlich unsere Denkweisen und das ist tatsächlich auch gar nicht schlimm! :-)
Ich persönlich glaube, dass die Seele immer schon in der Einheit mit Gott ist, dass sie also substantiell, ihrem Wesen nach, mit Gott identisch ist. Und weil Gott kein "Warum" hat, hat die Seele auch kein "Warum", insofern sie eben mit Gott identisch ist. Die Frage nach dem "Warum" der Seele und auch des Lebens, stellt sich erst im Augenblick des Geborenwerdens, wenn man sozusagen seine geschaffene Kreatürlichkeit empfängt. Als geschaffene Kreatur also, gilt das, was du sagst. Die Seele wird geprägt, sucht nach Sinn, lebt zu einem bestimmten Zweck.
Bin ich aber geschaffene Kreatur? Ja, insofern ich das Provisorium bin, aber nein, insofern ich mit Gott in der Einheit bin! Na was bin ich denn nun? Meine Antwort lautet, ich bin mit Gott eins, eben zwar gerade eher provisorisch, substantiell aber vollkommen und unterschiedslos, weshalb ich auch Prägungen, die ich als geschaffene Kreatur, als Provisorium, erlebte, letztlich hinter mir lassen werde.
Prägungen sind nur auf dieser Welt und in diesem, unserem Leben für uns wichtig, wir leben aber gar nicht wirklich auf dieser Welt. In Wirklichkeit leben und sind wir in Gott.
Der Sinn des Lebens, oder besser, meines Lebens, kennt daher kein zweckgebundenes "Warum", mein Leben ist ohne "Warum", auch wenn ich natürlich hier auf Erden und in meinem Leben Zwecke verfolge, Ziele habe usw. Aber dieses Erdenleben, ist halt nicht mein "echtes Leben", in echt lebe ich allein in Gott.
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firefly
Wenn die Seele zurück kehrt, wird sie etwas mitnehmen, oder bei dir nicht?
Ja also meine Seele kehrt ja nicht zurück, sondern ist immer schon daheim, denn wollte sie mit all ihren weltlichen Prägungen zurück in die Einheit, dann muss sie notgedrungen all ihre Prägungen und persönlichen Eigenschaften draußen lassen, weil in der Einheit ist nur Gott, "das Eine" und nichts außerdem.
Eckhart sagt dazu:
Nichts hindert die Seele so sehr an der Erkenntnis Gottes wie Zeit und Raum. Zeit und Raum sind Stücke, Gott aber ist Eines. Soll daher die Seele Gott erkennen, so muss sie ihn erkennen oberhalb von Zeit und Raum; denn Gott ist weder dies noch das, wie diese (irdischen) mannigfaltigen Dinge (es sind): denn Gott ist Eines.
LG
Provisorium
Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)
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