Ich zitiere mal aus Wikipedia ("Mammon"):

Das Wort Mammon leitet sich ursprünglich vom aramäischen Wort mamona (Vermögen, Besitz) ab. [...] Martin Luther übersetzte das Wort nicht und so gelangte es als Mammon ab dem 16. Jahrhundert ins Deutsche. Daraus resultierte, dass Mammon in Volksglaube und Literatur als personifizierter Reichtum zu einem Dämon wurde, der den Menschen zu Geiz und Habgier verführt.
"Der Mammon" ist also kein böser Geist oder ähnliches. Das Matthäus-Zitat lautet ursprünglich: Ihr könnt nicht beiden zugleich dienen, Gott und eurem Vermögen. Anders formuliert: Wenn ihr euer Vermögen zum Mittelpunkt eures Lebens macht (das ist der Sinn von "einem Herrn dienen", und das geht über "den Lebensunterhalt verdienen" weit hinaus), dann werdet ihr euch von Gott und seiner Lehre entfernen.

Wenn heute daraus gemacht wird "ihr sollt euch überhaupt nicht um Geld kümmern", dann ist das eine Verzerrung ins andere Extrem, die mit Matthäus nichts mehr zu tun hat. Da die meisten Menschen sich irgendwie um ihr Auskommen kümmern müssen (heute genauso wie zur Zeit Jesu), ist das eine unrealistische Forderung, der nur folgen kann, wer mehr als genug Geld auf Lager hat, und das sind auch heute und hierzulande nur wenige. Ich persönlich glaube nicht, dass Jesus ausgerechnet für die paar Leute gepredigt hat, die sich dieses Verständnis von "nicht dem Mammon dienen" tatsächlich leisten konnten.

Daraus ergeben sich nämlich unter anderem Verdrehungen wie Wohlstandsevangelien oder "Kirchen", deren einziger Zweck es ist, ihren Gläubigen das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Wenn man es vor diesem Hintergrund sieht, ist es vielleicht auch kompatibel mit armen Familien in Afrika, oder?

Er hat das Angebot abgelehnt mit der Begründung das er tun muss was Gott gefällt. [...] Ich erinnere mich daran, dass er uns erzählte das seine Familie ihn deswegen für verrückt erklärt hat ...
Ich kann mich an die Geschichte nicht erinnern, aber eine Begründung wie "ich darf nicht zuviel Geld verdienen, das gefällt Gott nicht" finde ich schon reichlich schräg.

Wenn es allerdings an dem Job einen konkreten Haken gab ("für dieses Geld müsste ich dies und jenes tun, und das kommt nicht in Frage"), dann ist das für mich absolut nachvollziehbar. Es gibt auch für mich Dinge, die ich für kein Geld der Welt machen würde.