Hallo Miss_Wings,
Man hört ja auch immer wieder, dass, wenn man Jesus nachfolgt, täglich stirbt. Jesus nachzufolgen, bedeutet also, dass das eigene Ego stirbt und man sich ganz Jesus unterordnet.
Ganz allgemein gesagt, ist es das Kernproblem vieler westlicher Religionen, dass sie ihre meditativen, kontemplativen Seiten fast gänzlich verloren haben. Dieser spirituelle Niedergang, wenn ich es mal so nennen darf, begann, was das Christentum betrifft, schon recht früh im Rahmen innerchristlicher Konflikte. Sofern sich Hinweise auf diese Punkte noch in der Bibel finden, so scheinen sie mir von den meisten nicht mehr verstanden zu werden. "Täglich zu sterben" gehört zu diesen meines Erachtens nach unverstandenen Punkten.
Hast Du schon mal darüber nachgedacht, dass Paulus von sich selbst sagte, er sterbe täglich in Christum sterbe, und dass Christus in ihm lebe. Er sagt nie "Jesus". Meines Erachtens macht er da einen Unterschied.

Was hilft? Das von Provisorium erwähnte Ruhegebet mag für einen christlich orientierten Menschen ein guter Ansatzpunkt sein. Vermeide es aber dabei in einen halbbewußten Dämmerzustand zu gleiten. Bleine dabei wach und aufmerksam, hingebungsvoll.

Auch der Alltag, sei er noch so stressig, kann ein gutes Übungsfeld sein. Wer gab, gibt die die Fähigkeit, das zu tun, was Du tust? Gott, oder? Bringst Du, wenn Du Deinen täglichen Pflichten nachgehst, nicht ein Geschenk Gottes zum Ausdruck?

Gruß
LD