Hallo Thalestris,

auch wenn ich schon älter bin, und mich von mehreren Menschen schon verabschieden musste in meinem Leben, finde ich es gut und heilsam, dass du dieses Thema hier eröffnet hast.
Manchmal helfen Worte, um zu verarbeiten und wirst hier sicher nicht allein bleiben in deiner Trauer und deinen Gedanken.

Als ich das erlebte, was du vor wenigen Tagen erlebt hast, war ich 12 Jahre alt.
Das erste Mal den Menschen, den man liebte, der wie ein Anker in der unruhigen Welt wirkte, leblos zu sehen und auf einer Wiese zu begraben... riß mir die Füße weg.

Im Laufe meines Lebens "verlor" ich mit der Zeit nun schon einige Menschen, die mir eine Narbe im Herzen hinterließen.Mal war ich geschockt, weil es so plötzlich war, manchmal war ich dabei und sah, wie nach langer Krankheit eine Art Erleichterung auf dem Gesicht der Sterbenden lag.
Ich brauchte Jahre, um das Grab meines Sohnes nicht mehr täglich mit Windspielen, Blumen und Tränen zu besuchen.
Als mein Mann mit einem Herzinfarkt in den Op gebracht wurde, viele Jahre später, erfasste mich immer noch die gleiche Angst und Panik vor dem Abschied.

Ich sehe den Tod nicht mehr, wie als Kind damals als "Feind, der liebe Menschen stielt". Aber Trauer fühlen und durchleben bleibt uns nicht erspart, denn wie sonst könnten wir von Menschen, die wir liebten, Abschied nehmen?

und vermissen ( zumindest in manchen Situationen) werden wir sie wohl auch immer.

Ich wünsche dir Zeit zum Trauern, zum Erinnern an das Geschenk, das diese Menschen (deine Omi) hier im Leben war und mit dir Zeit verlebte.
Helfen werden dir meine Worte wohl weniger, aber vielleicht das Wissen, dass du nicht allein bist und das all diese Gefühle und Gedanken gut und wichtig sind, um Trauer zu leben und zu verarbeiten.

lg firefly